Das ist jetzt meine erste Fanfiction zu Twilight, also seid nicht zu streng zu mir :) Ein bisschen Grundwissen (zumindest Band 1) setzt die Story schon voraus, allerdings versuche auch selbst immer ein bisschen die Charaktere zu beschreiben. Vielleicht wirkt die Geschichte in den ersten paar Kapiteln ein bisschen abgedroschen, aber es ist eigentlich erstmal nur eine Art Vorgeschichte. Danke fürs Reinschauen ;)
~Part 1~
Ich weiß nicht, warum ich es nicht geschafft hatte, Charlie im Unklaren zu lassen. Wahrscheinlich war meine Liebe zu ihm einfach zu stark. Vielleicht konnte ich ihm nicht weiter zusehen, wie er sich fragte, was er falsch gemacht hatte. Oder aber es war purer Egoismus gewesen. Ich wollte mein Geheimnis mit einem Menschen teilen, einem Menschen, dem ich vertrauen konnte. Ich konnte einfach nicht verbergen, was ich wirklich war, ich schuldete meinem Vater die Wahrheit. Im Nachhinein betrachtet war mir klar, was für ein großer Fehler das war und was für einen Preis ich dafür bezahlen musste. Natürlich haben die Volturi, die mächtigsten Vampire, mitgekriegt, was ich tat. Es war ein Verstoß gegen ihr Gesetz, denn ich brachte die ganze Vampirwelt in Gefahr, doch das Schlimmste war: Ich brachte die Cullens in Verruf. Die Familie, die mir immer zur Seite stand, die Familie, die mir so oft das Leben gerettet hat.
Seufzend strich ich mir eine meiner dunklen Haarsträhnen aus dem Gesicht und schaute zu Edward auf.
„Du musst mir versprechen, mir nicht nachzulaufen. Versprich mir, mich das alleine durchziehen zu lassen." Meine Stimme zitterte bei diesen Worten, doch es war mir unmöglich, auch ihn in die unmittelbare Gefahr der Volturi zu bringen.
Edward schenkte mir das schiefe Lächeln, das ich so sehr an ihm mochte und hob mit seinem Zeigefinger mein Kinn liebevoll an. „Du weißt, dass ich dir das nicht versprechen kann und du weißt auch, dass ich dich niemals alleine gehen lassen werde."
„Bitte, Edward." Meine Stimme nahm einen hysterischen Klang an. „Bitte, versprich es mir. Die Volturi wollen MICH sprechen. Ich werde dafür einstehen, was ich getan habe…", flüsterte ich schon fast und beim letzten Teil des Satzes brach meine Stimme weg. Ich schämte mich dafür. Wenn ich mich nicht besser unter Kontrolle hatte, würde Edward mich niemals alleine gehen lassen, soviel war klar.
„Bella, so sei doch vernünftig. Sie wollen dich nicht SPRECHEN, sie wollen dich VERNICHTEN. Was für ein Freund wäre ich, wenn ich das zulassen würde?"
Ich sammelte mich wieder und schaute Edward angriffslustig an. „Und was für ein Freund wärst du, wenn du mir einen Wunsch verweigern würdest?!" Ich sah, wie er beleidigt nach Luft schnappte und schon in diesem Moment tat mir meine Aussage Leid. „Bitte, Edward. Lass mich alleine gehen."
Sein resignierter Seufzer war für mich ein Signal, dass ich diese Diskussion schon fast gewonnen hatte. Zwar war ein Thema noch nicht vom Tisch, jedoch widerstrebte es mir, ihn darauf anzusprechen. Nachdenklich starrte ich ihm in die Augen und hätte schwören können, dass er meine nächste Frage bereits an meinem Gesichtsausdruck abgelesen hatte. Kaum merklich schüttelte Edward den Kopf und sah mich bedächtig an. Ich verstand ihn. Einige Minuten blieben uns ja noch, bevor ich aufbrach. Vorsichtig erhob ich mich und blitzschnell stand Edward bereits neben mir und drückte mich fest an sich.
„Geh nicht…", murmelte er mir ins Haar. „Unsere Familie ist stark. Wir schaffen das…"
Seine Augen waren unergründlich, doch ich hätte schwören können, dass ich den Ansatz einer einzelnen Träne erkennen konnte.
„Hey… ich komme zurück. Das verspreche ich dir. Ich verspreche es dir, hörst du? Doch du musst mir im Gegenzug auch etwas versprechen…" Ich schluckte und befürchtete, die Worte nicht über meine Lippen zu kriegen. „Versprich mir, dir nichts anzutun, wenn mir etwas passiert. Bitte…"
Ich versuchte mich an einem Lächeln, doch ich merkte selbst, dass meine Miene wie versteinert war. Mir blieb nur zu hoffen, dass Edward erkannte, wie ernst es mir war und ich erstarrte, als er mir kaum merklich in mein Ohr säuselte: „Ich verspreche es dir."
Ein letztes Mal küsste er mich innig, strich mir durchs Haar und zeichnete mit seinen Fingern die Konturen meines Gesichtes nach.
„Geh jetzt, bevor ich es mir anders überlege. Ich liebe dich."
Worte konnten nicht erfassen, wie unendlich dankbar ich ihm war. „Ich dich auch.", flüsterte ich und machte mich auf den Weg.
