Überraschungen:

„Amy, ich habe schlechte Neuigkeiten für dich." Ein hochgewachsener Mann mit fettigen schwarzen Haaren saß am Küchentisch und legte den gerade eben geöffneten Brief in der Hand und rief nach seiner Scheintochter.

Scheintochter deshalb weil sie nur als Deckung seine Tochter war. In Wirklichkeit war sie Tochter der berühmten Potters und die Schwester des Jungen der überlebte. Zwillingsschwester um genau zu sein.

Im oberen Stock hörte man eine Tür auf und zu schlagen, Schritte die die Treppe hinuntereilten und schon stand ein zu ihren alter im Verhältnis kleines Mädchen mit feuerroten lockigen Haar das ihr bis zum Buch reichte.

„Was gibt's Dad", fragte das Mädchen interessiert und ignorierte den genervten Blick, den ihr der andere zuwarf als sie Dad sagte, gekonnt.

„Du weißt doch noch dass Professor Dumbledore gesagt hat, dass du die restlichen Ferien nach deinem Geburtstag, also heute bei den Verwandten von Potter verbringen wirst."

„Ja sicher weiß ich das noch. Ich freue mich schon die ganzen Sommerferien Harry wieder zu sehen… warte hast du nicht was von schlechte Neuigkeiten gesagt…?"

„Ja habe ich. Harry hat heute während des Nachmittages einen Schwebezauber benutzt, deshalb bekam er von dem Ministerium eine Vorwarnung und nicht einmal Dumbledore konnte Harrys Verwandte dazu überreden dich aufzunehmen. Nicht einmal für eine oder zwei Wochen."

„Professor Dumbledore heißt das", grinste die kleine ihren Zaubertrankprofessor an. Mit diesem kleinen Scherz versuchte sie die Enttäuschung zu verbergen die sie bei dieser Nachricht verspürte.

Dieser überdrehte nur seine Augen und meinte: „Nicht für mich, junge Dame! Zurück zum Thema. Wo soll ich dich hingeben während ich nicht hier bin?", er warf ihr einen mitleidigen Blick zu. Auch wenn er Harry Potter, den Jungen der überlebte nicht leiden konnte. Amy mochte ihn und er mochte Amy und wollte das sie glücklich war, sie war ihm schon so ans Herz gewachsen wie es bisher nur eine einzige Person geschafft hatte.

„Wie wäre es mit den Weaslys?", schlug sie vor.

„Nein. Die haben schon genug Kinder, da musst du nicht auch noch zu ihnen kommen."

„Schon aber Mrs. Weasly…"

„Ding dang dong", die Türglocke unterbrach die Rothaarige.

Der schwarzhaarige sprang sofort vom Sessel auf und war schon fast zur Tür hinaus verschwunden als er sich umdrehte und „Haare" flüsterte.

Obwohl dieser Befehl nur ein Wort enthielt und eigentlich kaum Sinn ergab wusste das Mädchen sofort was sie tun musste. Sie schloss ihre Augen und schon im nächsten Moment waren ihre gelockten roten Haaren glatten blonden Haaren gewichen.

„Severes mein alter Freund. Ich kann noch immer nicht verstehen warum du keinen Hauselfen hast. Die würden dir soviel unnötige Arbeit ersparen wie die Türen zu öffnen, Essen zubereiten…", hörte man einen ziemlich eingebildeten Zauberer reden.

„Ich habe kein Problem damit mein essen selbst zu kochen und Türen zu öffnen, Lucius", gab Severes kalt zur Antwort.

Severes führte den Gast in die Küche, wo Amy jetzt für das Abendessen den Tisch deckte, wobei sie sich fragte warum sie so viele Tellern decken musste, fünf obwohl sie nichts von besuch wusste.

Der Gast hatte fast Wasserstoff blonde Haare und ein fürchterlich eingebildetes Gesicht das dem von Draco Malfoy unheimlich glich. Worauf Amy schloss, dass dieser Mann hier der Vater ihres verhassten Schulkameraden Malfoy war. Der so wie sie in die zweite Klasse in Hogwarts kam.

„Und das muss wohl deine bezaubernde Tochter sein? Ich habe schon vieles von ihr gehört", Obwohl seine Worte recht nett waren, sah er sie mit einem abschätzigen Blick an, „was für eine Schande, dass so ein hübsches Mädchen nach Gryffindore gekommen ist."

Amy dachte sich schon wie sie seine Stimme gehört hatte das sie diesen Mann nicht recht leiden könnte. Und nun wusste sie es.

„Warum habe ich eigentlich nie etwas davon gewusst, dass du eine Tochter hast?"

„Anscheinend sind wir nie dazu gekommen über dieses Thema zu sprechen. Und nun, könntest du mir verraten warum du uns mit einem Besuch ehrst?", wenn man Severes Snape nur ein bisschen kannte, und Amy kannte ihn mittlerweile schon sehr gut, dann konnte man ohne Probleme hinaus hören, dass es ihm nicht im geringsten interessierte und er diesen Mann am liebsten außer Haus haben mochte, doch dieser Mann schien es nicht im geringsten zu bemerken.

„Möchtest du mir zuerst keinen Platz anbieten?"

„Ich hätte nicht gedacht das ein Mann ihres Ranges auch nur im mindesten warten würde das ich ihm einen Platz anbiete."

„Aber, aber, du müsstest doch genau wissen, dass ich sehr viel von guten Manieren halte."

„Also gut, möchtest du dich nicht setzten?", Snaps Stimme triefte nur so vor Sarkasmus, doch dem Mann machte es nichts aus und nahm den Platz hocherfreut über die Gastfreundschaft an.

„So gefällt es mir schon viel besser."

Amy hatte genug gehört. Sie mochte diesen Mann nicht im Geringsten und wollte sich keine Sekunde mehr im gleichen Raum wie er aufhalten.

Deshalb entschuldigte sie sich höflich und verschwand in ihr Zimmer, wo sie die restlichen Geburtstags Geschenke die sie von Ron, Hermine und Pavo, Hagrid und Severes bekommen hatte, noch einmal ganz genau begutachtete. Denn wie sie die Geschenke um Punkt Mitternacht aufgemacht hatte, als sie sie bekommen hatte, war sie zu müde gewesen um sich weiter mit ihren Geschenken zu beschäftigen.

Von Harry war jedoch kein Geschenk gekommen, genauso wenig ein Brief über die ganzen Ferien. Sie hatte ihm oft geschrieben, genauso wie all ihren anderen Freunden. Am meisten Kontakt hatte sie zu Pavo und auch mit Ron und Hermine erfolgte rascher Briefwechsel. Doch von Harry hatte sie nichts gehört, genauso wenig wie Ron und Hermine.

Langsam machte sie sich Sorgen um ihn, weshalb sie umso enttäuschter war das sie nicht zu ihm konnte.

Von Hagrid hatte sie eine Packung Felsenkekse, eine Geburtstagstorte und eine Karte bekommen mit der er ihr zum Geburtstag gratulierte.

Von Ron und Hermine die zusammen gelegt hatten hatte sie einen Quaffel bekommen, ein paar Schokofrösche und Bertie Botts bohnen in allen Geschmacksrichtungen und eine Karte.

Amy,

Da wir jetzt wissen, wann du wirklich Geburtstag hast bekommst du heute dein Geburtstagsgeschenk. Wir hatten es eigentlich schon viel früher gekauft, aber ist ja egal.

Die Süßigkeiten haben wir natürlich frisch gekauft und die Torte ist von meiner Mum gebacken.

Ron

Die rothaarige hörte auf zu lesen um nach einen Kuchen Ausschau zu halten, doch da war keiner. Zumindest kein ganzer. Auf ihrem Nachttisch stand das, was vom Kuchen noch übrig geblieben ist. Anscheinend hatte sich ihre Eule daran zu schaffen gemacht. Jeder andere Mensch wäre zumindest etwas sauer gewesen, doch das Mädchen lachte nur auf und fragte sich ob Eulen normalerweise überhaupt Kuchen aßen.

Dann nahm sie den zweiten Teil vom Brief den ihre beste Freundin Hermine geschrieben hatte.

Ich kann es gar nicht fassen, dass Ron dir so einen lausigen Brief geschrieben hat! Er hat dir nicht einmal richtig zum Geburtstag gratuliert!

Aber das ist typisch er. Deshalb gratulier ich dir gleich doppelt zu deinem 12. Geburtstag.

Ron und ich dachten, dass du einen Quaffel zum üben gut gebrauchen könntest. Vor allem wenn du deine Ferien mit Snape verbringen musst. Auch wenn du geschrieben hast, dass er nicht so schlimm sei, ich kann das nicht so ganz glauben. Jedenfalls viel Glück für den Rest deiner Ferien. Ich hoffe du darfst zu Harry, ich mache mir schon sorgen um den Kerl, er hat bei mir noch immer nicht zurückgeschrieben.

Ich bin jetzt zwar auch nicht viel besser wie Ron, aber ich muss den Brief schnell beenden damit du dein Geburtstagsgeschenk noch rechtzeitig bekommest.

Schreibe mir wenn du irgendetwas von Harry hörst.

Hermine

Amy musste über diesen Brief schmunzeln. War ja klar, dass sie mit dem Brief von Ron nicht zufrieden war. Das war eben typisch Hermine.

Von Pavo hatte sie ein riesiges Qudditch Poster bekommen. Zuerst hatte sie sich gedacht es wäre von den Chudley Cannons, doch als sie genauer hinsah bemerkte sie das die Spieler auf diesem Plakat niemand anderes wie, Oliver Wood, Fred und George Weasley, Angelina Johnson, Harry Potter und sie selbst, Amy Snape, waren.

Sie nahm gerade den Brief in die Hand und wollte ihn durchlesen als sie schon das 2. Mal an diesem Tag die Stimme ihres Vaters aufschrecken ließ:

„Amy komm hinunter."

Sofort sprang das Mädchen auf und lief in die Küche hinunter.

„Was gibt's Dad?"

„Malfoy ist nicht mehr hier, du kannst mich ruhig wieder Severes nennen."

Obwohl es mehr eine Aufforderung als ein Angebot war kam von Amy eine ablehnende Antwort: „Du weißt genau das ich das nur gesagt habe weil ich dich ärgern will und ich werde nicht so schnell wieder damit aufhören. Also was gibt's?"

„Ich habe noch eine schlecht Nachricht für dich, obwohl die Frage wo du ab morgen wohnen wirst gelöst ist."

Amy hatte sofort verstanden was er damit meinte

„Nein Dad! Das kannst du mir doch nicht antuen!"

„Ich habe dir doch noch gar nicht gesagt wo du hinkommen wirst."

„Das ist ja wohl eindeutig, Malfoy ist gerade hier gewesen! Ich muss zu ihm!"

„Tja leider ist es wahr. Er hat es mir angeboten. Und da ich sogar der Pate seines Sohnes bin, ist er der Meinung das meine Tochter mit seinem Sohn zeit verbringen sollte."

„Und warum hast du ihn nicht einfach gesagt das ich schon wo anders eingeladen bin?"

„Weil das nicht der Wahrheit entspricht und ich sowieso eine Unterkunft für dich finden musste und das bis morgen! Es ist die beste Lösung für uns alle."

„Ist ja nicht so als ob du nie lügen würdest! Ich will nicht zu diesem Mann!"

„Du wirst aber zu ihm gehen und bis zum Ferien anfang wirst du bei ihm wohnen", seine Stimme wurde immer leiser und Amy wusste das sie verloren hatte, „und du gehst jetzt sofort deinen Sachen packen."

„Das werde ich aber nicht überleben", murmelte des kleine Mädchen und verließ die Küche.

Doch das würde sie und Snape wusste es genau. Er wusste auch das Lucius, egal warum er das Angebot machte und welchen Plan er hatte, um einiges mehr Probleme mit dem kleinen Wildfang haben würde als ihm belieb war und er konnte Amy nur wünschen das sie genauso hartnäckig und starrsinnig ist wie immer.

Als die kleine ihren ganzen Koffer gepackt hatte und in die Küche kam um zu Abend zu essen blieb sie erstaunt in der Türschwelle stehen. In der nicht gerade großen Küche waren 3 Leute mehr wie erwartet, Mcgonagall, Dumbledore und auf einem durch Zauber verstärkten Stuhl Hagrid. Und eine große Geburtstagstorte mit 12 Kerzen.

„Alles Gute zum Geburtstag!", kam es von allen Gästen.

Amy war ganz aus dem Häuschen. Wann hatte Snape den Kuchen gebacken? Und wann waren die ganzen Gäste gekommen? Doch das war jetzt egal. Sie blies alle Kerzen auf einmal auf, weswegen alle applaudierten.

Der Kuchen war köstlich und die Stimmung ausgelassen. Sowohl Mcgonagall als auch Snape, die strengsten Lehrer de ganzen Schule lachten ausgelassen und rissen auch witzte.

Als sie sich spät am Abend bei alle verabschiedete und ins Bett ging war sie zufrieden.

Es lief zwar nicht alles perfekt und sie musste die nächsten Wochen bei Malfoy verbringen. Doch sie hatte auch einen Vater der sie liebte, obwohl sie nicht einmal seine echte Tochter war.

Und genau diese eine Person stand vor ihrem Zimmer, lugte kurz hinein um sicher zugehen, dass sie wirklich im Bett lag und sich nicht irgendwo herum trieb, bei dem Gedanken kam ihm ein lächeln ins Gesicht, es wäre nicht das erste Mal das sie sich aus ihrem Zimmer geschlichen hätte und in seinem Arbeitszimmer Bilder malte.

Auch wenn er sie nicht einmal ein Jahr kannte. Sie war ihm mittlerweile unendlich wichtig geworden.

So das war es dann wieder :-)

Ich hoffe es hat euch gefallen

Lg Euer Problemchen :)