Titel: Involvement 2
Autor: Diana
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Kategorie: Crossover (Roswell - J.A.G.)
Sequel zu: Involvement 1 (id:2064579)
Rating: PG-13
Spoiler - Roswell: „Aufbruch"
- J.A.G.: „Die Verlobung"
Inhalt: Liz kehrt mit ihren neugewonnenen Freunden nach Roswell zurück.
Disclaimer: Keine der Figuren gehört mir. Eine Verletzung des Copyright ist nicht beabsichtigt. Mit der Fanfiction wird kein Geld verdient.
2346 Z-Zeit (19.46 Uhr EDT)
Nördlich der Union-Station
Washington D.C.
Harm betrat nach einem anstrengenden Arbeitstag seine Wohnung und blieb abrupt stehen, so als wäre er gegen eine unsichtbare Mauer gelaufen.
Lachend kam Liz auf ihn zu und nahm ihm die Aktentasche ab: „Jetzt komm schon rein. Oder willst du heute draußen essen?"
In der Wohnung war der Tisch gedeckt. Aber nicht irgendwie. Liz hatte das beste Porzellan genommen und alles mit Blumen dekoriert. Außerdem gab es zwei Kerzen, die das Apartment in ein wunderbares Licht tauchten.
Harm trat näher und schaute in die Auflaufform: Vegetarische Lasagne. Seine Lieblingsspeise. Langsam kam ihn ein Verdacht: „Was hast du angestellt?"
„Nichts,"lachte Liz. „Noch nicht. Aber ich habe wirklich ein Attentat auf dich vor. Zumindest möchte ich es wenigstens ansprechen, auch wenn ich glaube, dass es nicht geht. Egal. Wir sollten erst einmal essen. Dann können wir immer noch reden."
Eine halbe Stunde später räumte Liz das schmutzige Geschirr in den Geschirrspüler, während Harm es sich schon einmal im Wohnzimmer gemütlich machte.
„Und jetzt sagst du mir, was du möchtest,"forderte Harm sie auf, nachdem sie ebenfalls Platz genommen hatte.
Liz schaute ihn kurz an und blickte dann wieder weg: „Ich weiß auch nicht, wo ich anfangen soll. Denn eigentlich weiß ich ja, dass es unmöglich ist."
„Jetzt rede nicht drum herum. Was ist so wichtig?"fragte Harm ungeduldig.
„Okay,"fing Liz wieder an, „Ich bin jetzt schon seit fast 2 Monaten in Washington und es ist wunderbar. Ich fülle mich hier so geborgen und ... pudelwohl."
„Das freut mich."
Liz nickte: „Tja. Und in knapp einem Monat beginnt die Schule wieder und das bedeutet, dass ich zurück nach Roswell muss."Liz machte eine kurze Pause, atmete noch einmal tief durch und sagte dann: „Außer ich bleibe hier."
„Wie bitte? Ist das dein Ernst?"fragte Harm verwirrt. Mit dieser Aussage hatte nun wirklich nicht gerechnet und er fühlte sich total überrumpelt.
Liz wehrte ab: „Es tut mir leid. Ich hätte nicht damit anfangen sollen."
„Nein, dass ist es nicht,"erklärte Harm schnell. „Aber ich frage mich doch, wieso du nicht zurück zu deiner Familie willst. Okay, ich bin so was wie dein Cousin, aber in Roswell warten deine Mum und dein Dad und deine Freunde."
„Eben. In den letzten Wochen hier konnte ich mich frei entfalten. Zu Hause ist alles so eingeengt. Ich meine, mir gefällt mein Job im Crashdown und ich helfe meinen Eltern wirklich gern, aber dadurch ist alles so geplant. Wie soll ich nächstes Jahr an der Universität zurecht kommen, wenn ich nie gelernt habe eigenständig zu leben. Hier hatte ich das erste mal das Gefühl, dass wirklich ich für mein Leben verantwortlich bin und nicht irgendjemand anderes."
Harm nickte verständnisvoll: „Aber das kann doch unmöglich alles sein!"
Liz zögerte: „Dann ist da ja auch noch die Sache mit Max. Ich kann nicht zu ihm zurück, da dann alles wieder von vorn beginnen würde. Ansich wäre das ja nicht schlimm, aber ich würde das Ende nicht noch mal überleben."
„Liz, ich muss alles wissen, wenn ich dir helfen soll,"sagte Harm vorsichtig.
Liz nickte: „Alles fing damit an, dass ich Max besser kennen gelernt habe. Wir waren schon vorher Laborpartner, aber eigentlich haben wir nur schulische Dinge besprochen. Ich fand ihn schon immer nett und ihm ging es genauso, aber keiner wollte den Anfang machen und so haben wir einfach nebeneinanderher gelebt. Doch dann kam dieser eine Tag, der alles veränderte. Er hat mich aus einer schrecklichen Situation gerettet und dadurch habe ich sein Geheimnis erfahren."
„Und zwar?"hackte Harm nach.
„Verstehe mich bitte nicht falsch, aber das kann ich dir einfach nicht erzählen. Ich will dich nicht anlügen, aber ich habe es Max versprochen."
„Okay. Und was ist dann passiert?"
„Wir verbrachten viel Zeit zusammen. Du musst wissen, dass das Geheimnis auch seine Schwester Isabell und seinen besten Freund Michael mit einschließt. Meine Freundin Maria hat etwas geahnt und deshalb haben wir sie auch eingeweiht. Später kam dann noch Alex hinzu. Wir wurden ein richtig gutes Team und auch wenn sich unser Leben grundlegend verändert hatte, so störte uns dass nicht."Harm wollte sie unterbrechen, doch sie hielt ihn davon ab: „Frag lieber nicht nach. Ich kann dir nur soviel sagen, dass ich aus dem eintönigen Alltagstrott heraus kam. Zu sechst haben wir einige Abenteuer bestanden und nach kurzer Zeit stellte sich heraus, dass zwischen einigen von uns mehr als nur Freundschaft bestand. Max und ich fühlten uns von Anfang an zueinander hingezogen, doch wir haben unsere Gefühle unterdrückt. Dann habe ich Michael und Maria zusammen gesehen und war natürlich verwirrt und verletzt, da Max mich auf Grund des Geheimnisses zurückgewiesen hatte. Aber eigentlich war es nur seine eigene Angst. Und nach einem längeren Hin und Her haben wir uns geküsst. Dann hat er sich wieder von mir getrennt."
Harm streichelte sanft ihren Arm: „Das muss schlimm gewesen sein."
„Ja,"stimmte Liz zu, „aber das war erst der Anfang. Maria kam auf die tolle Idee mich abzulenken und dazu hat sie mich zu einem Blind-Date-Wettbewerb angemeldet. Prompt habe ich gewonnen. Dann musste ich lauter komische Fragen beantworten, wie denn mein Traummann sein soll. Das Ende vom Lied war, dass Max erkannte, dass er mich nicht einfach gehen lassen wollte. Und zusammen mit Kyle, meinem anderen Exfreund, der ihn an diesem Abend betrunken gemacht hat, hat er versucht mich zurückzugewinnen. Was nach einigen kleinen Umwegen auch funktionierte."Liz machte eine kurze Pause, bevor sie weitersprach: „Etwa zur gleichen Zeit ist Tess in Roswell aufgetaucht. Und sie hat alles zerstört. Sie hat sich zuerst nur mit Isabell angefreundet, aber gleichzeitig hat sie begonnen, sich zwischen mich und Max zu stellen. Irgendwie hat sie es geschafft, dass Max sie geküsst hat, obwohl er es eigentlich gar nicht wollte."
Harm war verwirrt: „Und du glaubst ihm das?"
„Jetzt schon,"sagte Liz. „Damals war ich mir da auch nicht sicher. Aber ich liebte Max und habe ihm hundertprozentig vertraut. Deshalb gab es für mich auch keinen anderen Weg, als an ihn zu glauben. Wie sich herausstellte, gehörte Tess zu Max, Michael und Isabell. Sie erklärte ihnen, dass sie alle eine Bestimmung zu erfüllen hätten, doch außer ihr, interessierte sich niemand dafür. So kamen Max und ich wieder zusammen. Wir verbrachten wieder einige glückliche Wochen, bis..."
„Was?" fragte Harm, als sie nicht weiter sprach.
Liz zuckte mit den Schultern: „Das kann ich dir schon wieder nicht erzählen, also nur so viel: wir erfuhren, dass Tess die Wahrheit gesagt hatte. Daraufhin verließ ich Max, da ich ihm nicht im Weg stehen wollte. Das war genau vor einem Jahr."
„Es ist unglaublich."
„Ja. Ich habe danach die Ferien bei meiner Tante in Florida verbracht und als ich wieder nach Roswell zurückkam, ging ich ihm aus dem Weg. Doch Max ließ nicht locker und versuchte alles, um mich davon zu überzeugen, uns noch eine Chance zu geben. Ich war schon fast soweit, als eine andere Person zu mir kam. Diese erzählte mir, dass Max vor seinem Schicksal nicht fliehen durfte, da sonst ein riesiges Unglück geschehen würde. Ich sollte ihm nun helfen, Tess und Max zusammen zu bringen."
„Aber warum solltest du so etwas tun? Das ist doch total unrealistisch."
„Leider nicht. Und du kannst mir glauben, wenn ich sage, dass ich ihm einfach glauben musste. Also habe ich mich noch stärker von Max zurückgezogen und dann habe ich etwas getan, was ihn davon überzeugt hat, dass ich ihn nicht liebe."
„Und zwar?"Harm wurde immer unruhiger. Es konnte doch nicht möglich sein, dass Liz schon so viel in ihrem kurzen Leben durchmachen musste.
„Ich habe ihm vorgespielt, dass ich zu Kyle zurückgegangen wäre und dass ich mit ihm ... naja ... geschlafen hätte,"sagte Liz und schaute verlegen zu Boden.
„Oh!"war alles, was Harm sagen konnte.
Liz fuhr fort: „Es ist überhaupt nichts passiert, aber für ihn sah es so aus. Und dann war Funkstille. Ich hatte genau das erreicht, was ich bezweckte und doch nicht wollte. Er wandte sich an Tess und nachdem sie einige Zeit miteinander verbracht hatten, wurden sie ein Paar. Und mir brach das Herz. Ich lernte Sean, Marias Cousin, kennen, der mich etwas ablenkte, aber nichts konnte mich davon abhalten, immer wieder an Max zu denken. Dann starb auch noch Alex und ich wusste nicht, wie ich damit umgehen sollte."Liz seufzte. „Dann wurde Tess schwanger. Wie sich herausstellte, war das ihr einziges Ziel gewesen und sie verließ Roswell. Eigentlich wollte Max sie begleiten und bei unserem Abschied habe ich ihm gesagt, dass es eine Lüge war – dass ich nie mit Kyle geschlafen habe."
„Und jetzt bist du hier!"
„Genau. Ich konnte nicht mehr in Roswell bleiben. Ich liebe Max. Er ist einfach wundervoll und ich bin mir sicher, dass wir wieder zusammengekommen wären. Auch wenn er mich sehr verletzt hat, hätte ich ihm vergeben, aber ich kann das nicht mehr. Ich musste einfach weg und da fiel mir ein, dass du mich immer wieder eingeladen hast und kurzentschlossen bin ich in den nächsten Flieger gestiegen."
Harm wurde plötzlich etwas klar: „Du willst hier bleiben, weil du dir dann sicher sein kannst, dass du nicht wieder schwach wirst."
„Vielleicht ist es feige, aber ich kann dieses ganze Chaos nicht noch einmal mitmachen und ich will mich auf das Studium vorbereiten. Ich habe noch ein Jahr an der Highschool und dann würde ich sowieso Roswell verlassen."
„Trotzdem glaube ich nicht, dass deine Eltern dich einfach so ziehen lassen."
„Das weiß ich doch. Ich wusste von Anfang an, dass die Idee unrealistisch ist. Du hast dein eigenes Leben und ich habe kein Recht mich aufzudrängen."
Harm winkte ab: „Ich wollte doch nur sagen, dass es so viele Hindernisse gäbe. Ich würde mich freuen, wenn du hier bleibst. Ehrlich gesagt, kann ich mir gar nicht mehr vorstellen, allein zu leben. Nur auf die Dauer wäre meine Wohnung auch zu klein."
„Du könntest dir wirklich vorstellen, dein Junggesellenleben aufzugeben?"fragte Liz lächelnd. „Ist das dein Ernst?"
„Wieso nicht?"antwortete Harm mit einer Gegenfrage. „Seien wir doch mal ehrlich. Ich habe das Leben, das ich früher immer hatte, schon lange aufgegeben. Meine letzte Verabredung ist ewig her. Ich habe mich in Mac verliebt und beachte andere Frauen gar nicht mehr."
„Ich weiß,"stimmt Liz zu. „Es gab nur wenige Tage in den letzten Wochen, die wir nicht zusammen verbracht haben."
Harm nickte: „Und auch wenn wir vielleicht nie ein Paar werden, kann ich mir nicht mehr vorstellen, dass ich wieder zu meinem alten Leben zurück will."
„Soll das heißen, dass du endlich erwachsen wirst? Trish und ich haben schon fast nicht mehr daran geglaubt,"gab Liz grinsend von sich.
„Ja, ja, lach du nur. Aber ich meine das ernst."
„Ich doch auch,"beeilte sich Liz zu antworten. „Und es freut mich, dass du es endlich eingesehen hast. Ich konnte mir nie vorstellen, dass eine Beziehung dich glücklich macht, die so oberflächlich ist."
„Wie kommst du darauf, dass meine Beziehungen oberflächlich waren?"
Liz schaute ihn zweifelnd an: „Komm schon. Du kannst dich vielleicht nicht mehr daran erinnern. Aber du hast mal gesagt, dass du dich gerade von deiner Freundin getrennt hast. Und ich habe dich gefragt: ‚Aber wieso? Ich dachte du bist mit Lucy glücklich.' Und da hast du mich verständnislos angesehen und gefragt: ‚Wer ist Lucy? Meine Freundin hieß Anne.' Und dabei hattest du mir bei dem letzten Treffen – das wohlgemerkt nur einen Monat zurücklag – noch von Lucy vorgeschwärmt."
„Das muss ich wohl verdrängt haben,"gab Harm mit einem schiefen Lächeln zu.
Liz schaute ihn forschend an: „Egal. Das ist ja jetzt vorbei. Was willst du jetzt mit Mac machen?"
„Nichts!?"sagte Harm vorsichtig. „Ach ich weiß doch auch nicht, aber ich will sie zu nichts drängen und deshalb werde ich mich im Hintergrund halten."
„Das ist ja schön und gut, aber man kann es auch übertreiben."
„Lassen wir das, okay. Wir finden jetzt sowieso keine Lösung und außerdem haben wir auch noch ein anderes Problem. Wenn du wirklich hierherziehen willst, dann brauchst du ein eigenes Zimmer mit einem ordentlichen Bett und einem Schreibtisch und so weiter. Hier hast du ja noch nicht einmal einen Schrank und die Fächer, die ich dir leer geräumt habe, waren auch nur als Übergangslösung gedacht."
„Du ziehst es also wirklich in Betracht?"fragte Liz ungläubig.
„Ja. Natürlich. Nach allem was du erlebt hast, verdienst du eine Pause. Außerdem würde ich mich wie gesagt sehr über deine Gesellschaft freuen. Und auch wenn ich normalerweise dagegen bin, dass man vor seinen Problemen davonläuft, so kann ich hier ehrlich gesagt auch keine andere Lösung finden."
„Außerdem wäre dann immer jemand in der Nähe, mit dem du über deine Gefühle sprechen kannst,"ergänzte Liz grinsend.
„Und dann ist da auch noch der Aspekt, dass du sehr gut aufräumen kannst."
Liz lachte und wurde dann wieder ernst: „Aber was ist mit der Wohnung. Du hast selbst gesagt, dass sie für uns beide zu klein ist. Und ich weiß auch, wie viel Mühe und Arbeit du in sie gesteckt hast."
„Also das sollte unser kleinstes Problem sein. Wenn wir es schaffen sollten, deine Eltern zu überzeugen, dann können wir uns nach was anderem umsehen."
Liz nickte zögernd: „Ja, wenn. Sie werden nie zustimmen."
„Das werden wir dann ja sehen. Aber du musst dir darüber im klaren sein, dass sie sich dieses Mal nicht so einfach abspeisen lassen. Sie werden die Wahrheit wissen wollen und ich denke, dass sie die auch verdient haben."
Liz schaute ihn traurig an. Natürlich wusste sie, dass er Recht hatte, aber trotzdem wollte sie lieber gar nicht daran denken. Es war ihr schon schwer gefallen, Harm alles zu erzählen, aber ihre Eltern... Auch würden sie sicher wissen wollen, was das für ein ominöses Geheimnis war und das konnte sie ihnen nicht sagen.
1503 Z-Zeit (11.03 Uhr EDT)
JAG-Hauptquartier
Church Falls, Virginia
Es klopfte an der Bürotür von Commander Rabb und er schaute auf: „Liz? Hallo. Was führt dich hier her?"
„Ich habe den ganzen Vormittag über unser Gespräch nachgedacht und gehofft, wir könnten noch einmal reden. Hast du nicht bald deine Mittagspause?"
Harm nickte: „Ich muss diesen Bericht noch fertig schreiben. Aber in einer Viertelstunde bin ich fertig."
„Gut. Dann begrüße ich mal Mac."
„Da wirst du kein Glück haben,"sagte Harm. „Sie hat sich den Vormittag frei genommen und ist noch nicht da."
Sofort wurde er Lügen gestrafft, als ein wütender Marine-Colonel durch die Tür des Großraumbüros kam und zu seinem Büro lief. Plötzlich war es vollkommen leise, da sich jeder fragte, was wohl passiert war. Wenige Sekunden später wurde die Stille durch das zuschlagen einer Tür durchbrochen.
Liz und Harm wechselten vorsichtige Blicke. Dann sagte Liz: „Ich werde mal nachschauen und du machst das fertig."Als Harm protestierten wollte, ergänzte sie: „Glaube mir, manchmal sollte man Frauen unter sich lassen."
Damit verließ sie das Büro und Harm schaute ihr kopfschüttelnd nach, bevor er sich wieder an seinen Bericht machte.
Liz klopfte an der Tür und auf ein ärgerliches „Herein!" hin, trat sie ein.
Als Mac sie erblickte, hellte sich ihr Gesicht etwas auf: „Liz, es tut mir leid. Ich habe das gar nicht so gemeint. Ich bin nur so sauer."
„Was ist denn passiert?" fragte Liz, während sie die Tür schloss.
„Ich habe dir doch mal von der Mieterversammlung erzählt - wegen der Erneuerung der Fassade."
Liz nickte: „Das war an meinem letzten Tag bei dir."
„Genau. Und heute haben wir uns also getroffen und denn Vorschlag diskutiert. Und du wirst nicht glauben, was passiert ist! Sie sind alle einverstanden. Meine tollen Nachbarn wollen tatsächlich, dass der Umbau vorgenommen wird. Dabei sieht das Haus doch gut aus, wie es ist."
Liz nickte erneut: „Da kann ich nur zustimmen."
„Tja, und jetzt werde ich mir wahrscheinlich eine neue Wohnung suchen müssen, da die Miete langsam unerschwinglich wird."
Liz wollte gerade etwas erwidern, als sie von Tiner unterbrochen wurden. Hinter ihm stand Harm und er blickte sie unwissend an.
„Sie sollen sofort zum Admiral kommen, Colonel,"sagte der Petty Officer.
Admiral Chegwidden saß an seinem Schreibtisch und als die beiden Offiziere eintraten, blickte er von seinen Unterlagen auf. Nach der formellen Begrüßung meinte er: „Sie beide werden noch heute nach Santa Fe fliegen. Von dort aus fahren sie zur Militärstation in der Nähe von Roswell."
„Roswell, Sir?"fragte Harm. „Ist dafür nicht das dortige Jag-Büro zuständig?"
„Normalerweise schon,"erklärte der Admiral, „aber die sind zur Zeit überlasstet und deshalb haben sie das Hauptquartier um Unterstützung gebeten."
„Und was ist so wichtiges in Roswell?"fragte Colonel MacKenzie.
„Das wollte ich ihnen gerade erklären. Und wenn sie mich nicht weiter unterbrechen, schaffen wir das vielleicht sogar noch."Seine Untergebenen schauten ihn reumütig an und so fuhr er fort: „Seaman Miller wird beschuldigt, sich unerlaubt vom Gelände der Militärstation entfernt zu haben. Er behauptet allerdings, dass er die gesamte Zeit anwesend gewesen sei."
Harm war verwundert: „Aber selbst wenn er sich schuldig gemacht hat, so ist dies doch nur ein leichtes Verbrechen. Wieso muss das sofort geklärt werden?"
„Weil es sich hierbei um um den Sohn eines Freundes des Marineministers handelt und dieser hat mir persönlich befohlen, sofort mein bestes Team loszuschicken. Wenn sie es übernehmen wollen, ihn zu überzeugen, dass das Schwachsinn ist, dann können sie das gern machen, Commander. Anderenfalls packen sie ihre Koffer und fliegen. Lieutenant Roberts hat bereits ihren Flug und die Hotelzimmer gebucht. Auf dem Militärgelände können sie nicht wohnen, da alle Betten belegt sind."
„Aye, aye, Sir,"sagte Mac und Harm gleichzeitig und drehten sich um und gingen.
Sie verließen das Büro und stießen sofort mit Bud zusammen: „Ma'am, Sir, es tut mir leid, aber ich konnte kein freies Hotelzimmer finden. Alle sind ausgebucht."
„Das kann doch gar nicht sein. In Roswell ist nie was los,"sagte Harm sofort.
„Außer beim Crashfestival,"schaltete Liz sich in das Gespräch ein, „dann sind alle Zimmer vergeben und wenn ich mich nicht ihre, beginnt es übermorgen."Sie war aus dem Büro gekommen, als sie die Stimme von Harm hörte. „Was willst du überhaupt in Roswell, Harmon?"
„Wir haben einen neuen Fall. Sieht so aus, als wäre dein Aufenthalt in Washington erst einmal vorbei,"meinte er mit trauriger Stimme.
Liz starrte ihn an: „Wie bitte?"
„Mac und ich müssen noch heute nach New Mexico und du kannst unmöglich allein hier bleiben. Außerdem hätten wir sowieso hinfliegen müssen, wenn wir unseren Plan in die Tat umsetzen wollen. Und das wollen wir doch, oder?"
„Ja,"nickend stimmte Liz zu. „Und wann geht euer Flug?"
„Um 13.00,"schaltete sich Bud wieder ein. „Sie fliegen mit einer Transportmaschine der Air Force. Und das bringt uns gleich wieder zum Problem. Was soll ich wegen ihrer Zimmer unternehmen."
Harm sah seine Cousine fragend an: „Liz?"
„Das dürfte kein Problem sein."
Damit wandte sich Harm wieder an Bud: „Sie haben es gehört. Wir werden vor Ort etwas finden."
„Aber,..."setzte Bud an, wurde jedoch von Harm unterbrochen: „Machen sie sich darüber keine Gedanken. Buchen sie uns lieber noch einen weiteren Flug."
Da mischte sich Liz ein: „Ich habe bereits ein Ticket. Somit brauche ich nur eine Platzreservierung, so lang ich überhaupt einen Flug bekomme."
„In Ordnung, Sir,"sagte Bud und verschwand.
Harm und Mac gingen in ihre Büros um die Akten zusammenzupacken. Liz folgte Harm. Dabei achtete sie allerdings gar nicht auf ihre Umgebung, sondern war tief in Gedanken versunken: ‚Plötzlich geht alles so schnell. Ich hatte gehofft, es wenigstens noch ein wenig hinauszögern zu können.'
