Wir vermissen dich
Elicias Sicht:
Seit dem Tod von Papa sind schon sieben Jahre vergangen. Heute weiß ich, dass Papa nicht mehr zurück kommt. Er war ein toller Mensch und starb ohne seinen Stolz zu verlieren, außerdem war er klug und liebte Mama und mich über alles! Ich vermisse ihn wirklich sehr. Da ich damals noch sehr klein war, habe ich wenige Erinnerungen an ihn, aber genau deshalb halte ich sie auch in Ehren.
Immer wieder träume ich von ihm und von seinem besten Freund Roy. Auch Mama und ich kommen vor! Die Träume ähneln sich sogar:
Papa schaut von den Wolken auf Roy, Mama und mich herab. Die Orte wo wir uns befinden ändern sich ab und zu, genauso wie das Aussehen von mir. In diesen Träumen sehe ich immer so aus wie ich bin, wenn ich gerade schlafe. Papa winkt mir immer von da oben zu und ruft, dass er Mama und mich liebt. Manchmal träume ich auch davon, dass er mich und Mama besucht wenn wir beide schlafen. Ich sehe z. B. wie er mich immer zudeckt oder Mama auf die Stirn küsst und sie die ganze Zeit streichelt.
Einmal beim Frühstücken erzählte ich Mama von dem Traum den ich in der Nacht hatte. Sie erzählte mir dann, dass sie auch das gleiche träumte. Ich träume diese Träume wirklich gerne, da ich Papa gerne sehe. Ich wünschte mir nur noch einmal mit ihm zu reden. Aber so sehr ich mir dies auch wünschte, werde ich Papa nur in meinen Träumen sehen und erst mit ihm reden können wenn wir drei wieder im Himmel vereint sind.
Heute ist Mittwoch. Wie jeden Mittwoch geh ich nach der Schule zu meiner besten Freundin Akimi. Ich sagte Mama schnell bescheid das ich weg bin und machte mich gleich auf den Weg. Wie immer muss ich eine Straße überqueren. Zuerst schaue ich nach links, dann rechts und dann wieder links. Da ich kein Auto sah wollte ich über sie gehen. Als ich in der Mitte der Straße war kam plötzlich eines. Eigentlich hatte ich genügend Zeit gehabt um auf den nächsten Bürgersteig zu kommen, aber aus irgendeinem Grund wollten sich meine Beine nicht mehr bewegen. Voller Angst starrte ich auf das Auto. Vergebens versuchte ich mich von dem Fleck zu bewegen, aber es wollte einfach nicht klappen! Ich wollte nicht sterben! Wenn ich sterben würde wäre Mama ganz alleine. Tränen kullerten meine Wangen hinunter. Ich wollte, dass der Wagen anhält, aber weder bekam ich ein Wort heraus noch stoppte er.
Auf einmal wurde ich von jemandem gepackt. Kurz danach prallte ich auf die Straße. Ich hörte das Quietschen der Bremsen und eine Autotür knallen. Das Einzige was mich aber in diesen Moment interessierte war diese wohlbekannte Umarmung. Ich kannte sie! Er muss es gewesen sein! Ich bin mir ganz sicher! Das war Papa! Er hatte mich gerettet. Zwar hatte ich ein paar Kratzer abbekommen, aber dies war besser als der Tod. Und dafür danke ich ihm aus tiefsten Herzen.
