Ist mir gerade so gekommen, ich hoffe er gefällt den Melancholikern unter euch trotzdem.
Normalerweise bin ich ja der Überzeugung, dass Lily und James ihrem Ende mutig und das Leben auskostend entgegen geblickt haben – jetzt mal eine andere Version.
JLJLJLJLJLJLJLJLJLJLJLJLJLJLJLJLJLJLJLJLJLJLJLJLJLJLJLEiner muss in einer Beziehung immer der Starke sein – in unserem Fall bin das wohl ich.
Es ist keine leichte Aufgabe, das könnt ihr mir glauben!
Ich habe mir das Ganze selbst aufgebürdet.
Lily ist, verständlicherweise, traurig – ich tröste sie.
Sie hat Angst – ich beruhige sie.
Sie weint – ich wische ihre Tränen ab.
Sie zweifelt an Gott und der Welt – ich halte sie.
Sie lacht – ich erzähle ihr Scherze damit dieses kostbare Lachen so lange wie möglich anhält.
Bei wem ich mich ausweine, meine Ängste und meine Sorgen ablade?
Bei niemandem.
Meine Eltern sind tot.
Lily ist sowieso nur noch ein Nervenbündel.
Sirius, Remus und Peter haben genug eigene Sorgen.
Wenn ich nach Hause komme, erwartet Lily mich schon an der Türe.
Völlig aufgelöst umarmt sie mich, so als hätte sie erwartet mich nie wieder zu sehen.
Kein Wunder. Schließlich sterben jeden Tag Dutzende von Leuten.
Ermordet von Voldemort und den Todessern.
Ich sage ihr immer, sie soll positiv denken.
Wenn sie außer Haus geht, dann tigere ich im ganzen Haus auf und ab und erwarte sehnsüchtig ihre Rückkehr.
Wenn sie dann das Haus betritt, tue ich so, als hätte ich die Zeitung gelesen, stehe auf und gehe langsam auf sie zu - begrüße sie froh, aber nicht aufgelöst.
Ich muss mich unter Kontrolle halten.
Ich bin ihr Fels in der Brandung, ihre Sicherheit.
„James, ich habe Angst.", hat sie mir gestern zugeflüstert.
„Einerseits habe ich solche Angst vor der Welt in die unser Kind geboren wird, andererseits freue ich mich auch.
Vielleicht ist es die einzige Möglichkeit für uns ein Baby zu bekommen."
„Ach Quatsch.", antworte ich und streiche ihr beruhigend über das Haar. „Wie können noch eine ganze Fußballmannschaft Kinder bekommen. Wir haben alle Zeit der Welt."
Die haben wir aber nicht.
Seit zwei Monaten verstecken wir uns jetzt.
In einem Monat wird unser Baby das Licht der Welt erblicken.
Lily, die früher so mutig und unerschrocken war, wird jeden Tag unruhiger und nervöser.
Ich hasse den Mann, der sie ihre Nerven kostet.
Sie sollte ihr Leben genießen, aber seit sie schwanger ist, bestimmen die Sorgen ihr Leben noch mehr als sonst.
„Gute Nacht.", wispere ich in Lilys Ohr und lege beschützend meine Hand um sie.
Ich warte bis sie einschläft und schleiche mich dann aus dem Schlafzimmer.
Leise tappe ich in die Küche.
Die Hintertür und die Kellertür sind magisch verschlossen und gesichert.
Die Fenster sind alles geschlossen, der Schutzbann ums Haus gelegt.
Regentropfen rinnen über die Scheiben der Eingangstüre.
Ich lehne meine Stirn gegen das kühle Glas.
Wie lange noch ... wie lange noch spielt er mit unseren Ängsten und Nerven?
„Komm doch und hol uns – versuch es.", spreche ich leise gegen das Glas.
Antwort bekomme ich nur vom leisen Rauschen des Windes.
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