Hi ihr lieben Leser!
Eigentlich sollte ich ja das nächste Chap von HP7 weitertippen, aber ich musste einfach diese Kurzgeschichte zwischendurch einschieben.
Sie ist schon fertig, also poste ich jede Woche am Freitag!
Ein riesengroßes DANKESCHÖN an meine liebe Betaleserin Drachen-Fan! *knuddel und Blumen überreich*
Warning: Harry&Draco Slash, Gewalt, Blut!!! Wer das nicht mag bitte nicht weiterlesen!
Summery: Spoiler HP7-Original: Die Story spielt nach Weihnachten, wo Ron schon wieder zu Harry und Hermine zurückgekehrt ist. (ich pfusche gerne in den Originalromanen von Rowling herum *lol*) Voldemort hat einen teuflischen Plan ausgeheckt, weil im Potter in Godric's Hollow entwischt ist. Draco nimmt den Auftrag an und macht sich auf die Suche nach dem Gryffindor. Blut soll fließen, Harry Potters Blut... Was aber wird aus den geheimen Gefühlen des Slytherin für den Gryffindor.... Wird er seinen Auftrag ausführen oder nicht...?
Ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen und Reviewen!
Lg,
Die Schwarze Lady!
Bleeding Love
„Abalie", flüsterte seine heisere Stimme.
Auf das Schlimmste gefasst, hatte er mit seiner Rechten das linke Handgelenk krampfhaft umschlossen. Gebannt starrte er auf sein Dunkles Mal und nahm eine leichte Bewegung darauf wahr.
Die schwarze Tätowierung verfärbte sich in ein funkelndes Silber.
„Aahhrg!", schrie er qualvoll auf. Sein Unterarm brannte wie die Hölle, während sich die flüssige, glänzende Substanz unter seiner bleichen Haut einen Weg heraus bahnte. Genau an der Stelle des Mundes des Totenkopfes schlitzte sie ihn auf und quoll langsam aus seinem Fleisch.
Schweißnass klebten seine Kleider an seinem ausgezehrten, geschwächten Körper. Der Schmerz verwandelte sich in ein unerträgliches Stechen, das sein Herz zur Raserei trieb. Wild pochte es in seinem Brustkorb und der Blonde glaubte an den Qualen sterben zu müssen.
Die Vereinigung war genauso schrecklich gewesen, nur hatte er sich im Kreis der Todesser so sehr für seine Tränen und Aufschreie geschämt. Und Er hatte es genossen. Mit einem kalten Grinsen auf seinen schlangenartigen Zügen hatte Er es genossen den jüngsten Malfoy zu leiden zu lassen.
Draco brach im Schnee zusammen, fiel auf seine Knie und spürte die kühle Nachtluft nicht mehr auf seiner heißen Haut.
Er hatte sich freiwillig gemeldet, freiwillig dem Schmerz ausgesetzt und den Auftrag des Dunklen Lords freiwillig angenommen. Es gab nichts mehr auf dieser Welt, das ihn hier noch halten konnte. Seine Eltern waren zu willenlosen Marionetten mutiert, nachdem der Lord seinen Vater aus Askaban befreit und ihn begnadigt hatte.
Und Dracos Bitte hatte Potter bis jetzt auch nicht erfüllt. Vor etwa einem halben Jahr war Potter spurlos verschwunden, bis ihn der Dunkle Lord zu Weihnachten fast erwischt hatte… und was hatte der „große Retter" getan?! Nichts! Rein gar nichts! – Potter war feige geflohen, anstatt diesem Monster endgültig das blöde Grinsen aus dem Gesicht zu fluchen!
Gepeinigt keuchte Draco auf. Die metallische, dicke Flüssigkeit hatte das Dunkle Mal auf seinem Unterarm verlassen und sammelte sich nun vor ihm im Schnee. Der tiefe Schnitt blutete stark und Draco presste seine rechte Hand darauf, während er die Materialisierung mit angsterfüllten Augen verfolgte. Geschmeidig formte sich die silberne, zähe Lache zu dem unheilvollen, magischen Dolch, der einen Teil von Voldemorts Seele in sich trug.
Draco hatte den Lord, wie schon so oft, belauscht und war des Nächtens ständig, auf der Suche nach einer Fluchtmöglichkeit, im Versteck der Todesser, umhergeschlichen. Voldemort hatte einen neuen Horkrux geschaffen, einen, der ihm durch „Harry Potters Blut" ewiges Leben und uneingeschränkte Macht bescheren sollte. Er hatte daraufhin eine Versammlung einberufen und seine Untergebenen gefragt, wer diese ehrenvolle Aufgabe für ihn ausführen möchte und Draco hatte seine einzige Chance ergriffen, um der Schlangengrube endlich zu entkommen.
Er beherrschte zwar Okklumentik, aber die Furcht, dass der Dunkle Lord eines Tages hinter seine geheimen Gefühle für den grünäugigen Gryffindor gekommen wäre, war einfach zu gefährlich gewesen.
Sein ganzes bisheriges Leben war von anderen kontrolliert worden, aber über seinen Tod wollte der Blonde selbst entscheiden. Auf weitere Folterungen dieses Wahnsinnigen konnte er dezent verzichten. Nein – ein Draco Malfoy würde mit Stolz und der Gewissheit sterben, diesem Scheusal einen Teil seiner Seele zu zerstören.
Er blickte sich noch ein letztes Mal um und betrachtete den Ort, wo Harry Potter sich angeblich in der Nähe aufhalten sollte. Ganz genau hatte es selbst der Dunkle Lord, trotz seiner gedanklichen Verbindung zu dem Gryffindor, nicht feststellen können.
Ruhig lag der kleine Weiher, eingebettet in dem vom Schnee bedeckten Ufer, da. Keine Welle wagte es die glatte Oberfläche, die den hellen Vollmond spiegelte, zu durchbrechen. Die mächtigen Bäume rundherum zählten viele Jahre und wirkten, als beschützten sie diesen stillen, geheiligten Platz. Er musste sich mitten in einem riesigen Wald befinden, exakt das Richtige für ihn.
Niemand würde ihn hier finden – er schnaubte abfällig – wer vermisste ihn denn? Er war allein… sein ganzes Leben lang war er allein gewesen…
Die aufkommenden Tränen verschleierten sein Blickfeld. Hätte er es ihm doch sagen sollen…? Dem einzigen Menschen, der ihn je wirklich beachtet hatte? Auch wenn diese wunderschönen smaragdfarbenen Augen immer voller Hass auf ihn geblickt hatten?
Draco schluchzte hörbar auf.
Damals im 5. Schuljahr, in Umbridges Büro, als sie kurz davor war Potter zu foltern, war es ihm bewusst geworden. Aus ihren kindischen Streitereien war schlagartig tödlicher Ernst geworden und am liebsten hätte er Potter aus ihren fetten Fingern befreit.
Sein unbeschwertes Leben war dann mit der Inhaftierung seines Vaters unwiderruflich vorbei gewesen und der Dunkle Lord zur bitteren Realität geworden… genauso wie seine Gefühle für Harry…
Entschlossen griff seine rechte, blutverschmierte Hand nach dem im Mondlicht glänzenden Dolch. Nein – er war nicht mit der Absicht, Potter zu opfern, aufgebrochen. Voldemort hatte keine halben Sachen gemacht, sollte er versagen, würde der magische Dolch sein Leben fordern.
Vielleicht würde es Harry ja doch noch schaffen, sie alle zu befreien…
Er wischte sich seine Tränen aus den silbergrauen Augen und spürte die Vibration des Dolches in seiner Rechten. Es schien, als witterte er schon das Blut des Blonden. Vorsichtig strich er seinen Unterarm mit der scharfen Klinge entlang, berührte seine offene Wunde beim Dunklen Mal und der Dolch vibrierte noch stärker. Blut schien ihn wirklich zu beleben, ihn rasend zu machen.
Draco schlang seine eiskalten Finger fester um den Griff und setzte die Spitze nun gezielt auf seine Pulsader. Panisch schlug sein Herz schneller in seiner Brust, um ihn davon abzuhalten und Schweiß brach erneut aus all seinen Poren. Die klare Nachtluft ließ ihn in seiner feuchten Kleidung frösteln.
Bald war es vorbei, dachte er sich und schnitt mit zusammengebissenen Zähnen tief in seine bleiche Haut. Fasziniert betrachtete er die lange aufklaffende Wunde. Die unteren Fleischschichten leuchteten in einem zarten Rosa,… bevor sie mit dem roten Lebenssaft überflutet wurden. Dickflüssig pumpte sein gejagtes Herz sein Blut heraus und Dracos leichenblasser Arm sah auf einmal so lebendig aus. Rot verband er mit Liebe, Freude, Lebenslust und dem Hause Gryffindor,… mit Harry…
Der Schock betäubte die Schmerzen des Blonden und er war nicht fähig sich von dem Anblick des pulsierenden, auslaufenden Lebensstromes abzuwenden. Erst das heftige Vibrieren des Dolches in seiner rechten Hand ließ ihn sein letztes Wort hauchen: „Conium."
Lächelnd beobachtete er mit verschwommenem Blick wie sich Voldemorts Racheinstrument wieder in seine metallische, flüssige Form verwandelte und erneut mit seinem Dunklen Mal verschmolz. Wenn er schon draufging, dann riss er wenigstens das verfluchte Horkrux auch mit in den Tod. Denn so war Voldemorts Seelenteil mit seinem sterbenden Körper unweigerlich verbunden und würde nicht überleben…
Draco Kreislauf brach zusammen und eine dunkle Bewusstlosigkeit hüllte ihn ein, und er durfte seine allerschönste Erinnerung noch einmal durchleben.
…Wasser strömte überall hin, und Harry rutschte aus, während Malfoy mit verzerrtem Gesicht schrie: „Cruci-"
„SECTUMSEMPRA!", brüllte Harry und schwenkte, am Boden liegend, wild seinen Zauberstab.
Blut spritzte aus Malfoys Gesicht und Brust, als wäre er mit einem unsichtbaren Schwert aufgeschlitzt worden. Er taumelte rückwärts und brach mit einem gewaltigen Spritzer auf dem unter Wasser stehenden Boden zusammen, und sein Zauberstab fiel ihm aus der schlaffen rechten Hand.
„Nein-", keuchte Harry. Rutschend und schwankend kam er auf die Beine und stürzte auf Malfoy zu, der leuchtend scharlachrot im Gesicht war und mit den weißen Händen zittrig über seine bluttriefende Brust tastete.
Harry ließ sich neben dem Blonden auf die Knie fallen und zog ihn an sich. „Nein – das wollte ich nicht!"
„Beende es", wisperte Malfoy schwach, „bitte beende es und befreie uns von diesem Monster… bitte Harry…"
Verzweifelt flehten ihn die silbergrauen Augen an und Harry starrte geschockt auf seinen Erzfeind der haltlos in seinen Armen zitterte.
Die Maulende Myrte stieß einen ohrenbetäubenden Schrei aus.
„MORD! MORD AM KLEINEN WEIHER! MORD"…
Schweißgebadet schreckte Harry aus seinem Albtraum hoch. Nächtelang schon suchte ihn immer wieder das gleiche Erlebnis am Mädchenklo im 6. Schuljahr heim, aber heute war es anders gewesen, die letzte Szene zeigte ihm nicht den wütenden Tränkemeister der ihn grob beiseite stieß, sondern Malfoy – blutüberströmt, mitten im Wald, an dem kleinen Weiher liegend. Er hatte die Stelle sofort wiedererkannt, weil er dort mit Ron den Horkrux im Medaillon zerstört hatte.
Gehetzt schlüpfte Harry in seine Jeans und Schuhe, und warf sich den Tarnumhang über. Er machte sich keine Gedanken, ob das wieder eine hinterlistige Falle Voldemorts war und verließ ohne Ron oder Hermine darüber zu informieren, ihr geschütztes Zelt.
TBC ...
