Hallo zusammen, ich hab mich entschieden diese FF zu übersetzen, die im Original von angelic1hp geschrieben wurde, einerseits, weil es viel zu wenig FFs dieses Genres gibt, andererseits, weil ich schon immer mal was übersetzen wollte :) Ich weiß noch nicht, wie oft ich ein neues Kapitel hochladen kann, da ich ein mehr oder weniger stark beschäftigter Schüler bin. Mehr als zwei Wochen sollten es aber nicht werden, auch wenn ich nichts versprechen kann. Ich hoffe ihr habt trotzdem Spaß am lesen und vielleicht hinterlässt mir auch jemand ein Review?

In dieser Story geht es um Ginny, Hermine, Harry und Ron. Hauptsächlich um die ersten beiden aber auch die letzten beiden spielen keine unwichtige Rolle.


Image of You

Kapitel Eins

Ich kann sie sehen. So nah.

Gott, das ist Folter. Den Verstand betäubende Folter.

Ihre Haare, wie sie ihren bloßen Rücken herabfließen.

Sein Körper, ihrem nahe.

Ihre Augen, vor Fröhlichkeit funkelnd.

Sein Kinn, an ihre Schulter geschmiegt.

Ihre Hände, wie sie träge miteinander spielen.

Gott, wieso habe ich der Einladung zu diesem dummen Abendessen zugestimmt? Das Abendessen der Verlobung, um genau zu sein. Natürlich ihre Verlobung; als ob das Schicksal so gnadenvoll wäre, das zu verhindern ...

Ich fühle meinen Blick stumpf werden und versuche zu verhindern, dass es jemand bemerkt indem ich zum Autopilot übergehe – nicken, lächeln, lachen, zu den richtigen Momenten.

Ich tue so, als wäre ich von den Anekdoten ihrer Liebe und Ausgelassenheit fasziniert. Tue so als würde es mich berühren wenn sie beschreibt wie er ihr seinen Heiratsantrag gemacht hat. Tue so als würde ich mich für sie freuen. Tue so als würde es mich kümmern. Als würde ich nicht innerlich sterben.

Ich sperre all das ganz weit von mir weg. Die Gefühle. Das Verlangen, die Liebe, den Hass, die Sehnsucht, die totale Überlastung meiner Sinne, jedes mal, wenn ich ihr Parfüm rieche. Sperre es weg und tue so, als wäre ich wie immer. Tue so als würde ich meinen Arm nicht ausstrecken wollen, sie nicht berühren wollen. Sanft über ihren Arm streichen und ihr Lächeln sehen. Meine Arme um ihre Taille schlingen und sie sanft zu mir ziehen. Ihren Duft einatmen. Einatmen bis mir schwindlig wird und ich weiche Knie bekomme. Einatmen bis ich es nicht länger aushalten kann und sie küsse. Sanft, behutsam, vorsichtig, zart. Über ihre Haare streiche und sie tröste. Ihr Ohrläppchen küsse, um sie zu erregen. Ihr Kleid hinabgleite, um sie zu necken und ...

„Ist alles okay?" Harry flüstert in mein Ohr. Er stößt mich leicht in die Rippen was mich aus der Ekstase meiner Fantasie reißt. „Wo warst du gerade?"

Nirgendwo, wohin mir jemand folgen sollte

„Nirgendwo, ich bin genau hier.", flüstere ich zurück, vorsichtig, um nicht ihre Aufmerksamkeit zu erregen. Mein liebster Bruder erfreut die Gruppe gerade mit der Geschichte ihres ersten Kusses.

Gib mir Konzentration. Gib mir Geduld. Gib mir einen stärkeren Magen und ein schwächeres Herz.

„Du siehst nicht aus wie du selbst."

Ich würdige dieser Aussage keine Antwort. Wie soll der Mann, mit dem ich seit 3 Jahren jeden Morgen aufgewacht bin, wissen sehr ich „ich selbst" bin?

Ganz genau.

Nun drehen sie sich zu uns: Harry und ich, das scheinbar glückliche Paar. Der Junge der lebt und die Jüngste der Weasley-Sippe. Und das sind wir auch, abgesehen von der Tatsache, dass ich vor Liebe nach jemanden wie verrückt bin.

Ja, verrückt ist ein gutes Wort um es zu beschreiben. Verrückt vom Schmerz der unnötigen Liebe. Mein Kopf fühlt sich benommen an, wie beim High einer Zigarette.

Was mich dazu bringt, mich nach einer zu sehnen. Genau jetzt.

„Also, Ginny, ..." setzt Ron lächelnd und mit einer Hand winkend an, bevor ich aufstehe.

„Tut mir Leid, ich muss mal ins Bad. Bin gleich zurück.", lüge ich. Während ich an den gesichtslosen Gästen des Restaurants vorbeilaufe atme ich tief aus um mich zu beruhigen. Es fühlt sich an, als hätte ich den Atem schon den ganzen Abend lang angehalten.

Ich nicke dem Oberkellner an der Tür zu, durchsuche meine Handtasche und hole eine Packung Zigaretten und ein Feuerzeug heraus, geschickt im Inneren versteckt. Beim Versuch, das Feuerzeug zu benutzen, gleitet es aus meinem Griff und fällt auf das Steinpflaster.

Als ich mich herunterbeuge, um es aufzuheben, höre ich eine Stimme über mir.

„Wieso hab ich nur gewusst, dass ich dich hier finden werde?"

Ihre schlanken, gleichmäßigen Beine werden mir auf Augenhöhe präsentiert. Ich halte den Atem an und mein Blick wandert ihren Körper herauf, perfekt gekleidet in ein Sommerkleid welches genau über ihren Knien endet. Er wandert weiter, über ihre Hüfte, ihre Taille, ihre Brust bis zu ihrem Gesicht. Sie lächelt mir zu.

Sie weiß es nicht.

„Hermine," Ich lächle zurück, hastig vom Boden aufstehend. Ich nehme mir eine Zigarette und zünde sie an.

„Alte Angewohnheiten sterben langsam?" Sie macht Witze, wenn auch eher lahm.

„Das tun sie in der Tat." Ich seufze, eine Rauchwolke ausatmend. Ich reiche ihr die Packung. „Möchtest du?"

„Nein, danke. Du weißt, wie Ron darüber denkt."

„Ja. Zum Glück bin nicht ich es, die ihn heiratet"

Sie lächelt mich seltsam an. „Ich hab dich seit Ewigkeiten nicht mehr gesehen."

„Ich war beschäftigt. Das Ministerium lässt mich nicht oft raus."

Ich spiele cool. Spiele unnahbar. Spiele auf der sicheren Seite.

„Magst du es hier?", fragt sie und schlingt ihre Arme um sich als sie eine steife Brise spürt.

„Es ist okay."

Eine Stille fällt über uns als ich versuche so viel Nikotin wie möglich zu inhalieren.

„Gin ..." Sie macht eine Pause. „Gin, ist alles okay? Du kommst mir so, ich weiß nicht, distanziert vor und ich kann nicht anders als zu denken, dass dich irgendetwas beschäftigt. Ist mit dir und Harry alles in Ordnung?"

„Ja, alles ist in Ordnung." Ich nicke und versuche, sie nicht anzusehen. „Noch lange nicht auf der Stufe der Heirat wie du und Ron ... aber alles ist okay."

„Ich weiß, dass Harry ziemlich oft unterwegs ist – wenn dir also langweilig ist oder du einsam bist könnten wir mal ausgehen. Oder auch zusammen drin bleiben. Wir haben viel nachzuholen, wir hatten wirklich den Kontakt verloren"

Ich vermute du könntest auch sagen wir haben den körperlichen Kontakt verloren, hm, Hermine?

„Ja, ich glaube das passiert, wenn man älter wird.", sage ich, achselzuckend. Ich sehe, dass sie nach unten starrt, als ich einen Blick auf sie werfe. „Aber ja, ich werde dich bestimmt mal anrufen."

Sie schaut wieder auf zu mir und lächelt. Unsere Blicke kreuzen sich und genau das war es, vor dem ich Angst hatte. Es gibt keine Möglichkeit, den Blick von Hermine Grangers Augen zu lösen.

„Großartig. Ich freue mich schon drauf. Aber ich sollte langsam mal zurückgehen", erklärt sie. „Kommst du?"

„Ich komm in einer Minute nach", teile ich ihr mit, mit meiner halb aufgerauchten Zigarette gestikulierend. Sie nickt, lächelt, dreht sich um und geht weg von mir. Wieder einmal.

Wütend werfe ich die Kippe zu Boden und zerdrücke sie aggressiv mit meinem Fuß. Das ist es, was jedes mal passiert. Nachdem ich sie sehe, bin ich von meiner Frustration und meinem Verlangen so aufgedreht, dass es zu Wut wird. Ich halte es nicht mehr aus, in ihrer Nähe zu sein. Gelassen zu sein. Nett zu sein.

Innerlich will ich schreien, ein Schrei, der in der gesamten Welt der Muggle und der Zauberer widerhallen würde. Ein Schrei, der Imperien einstürzen ließe und Kinder zum Weinen brächte.

Von Außen gesehen bin ich normal. Ich stecke meine Haare zurück hinter meine Ohren, nehme einen Pfefferminzkaugummi und gehe wieder rein.

Alle meine instabilen, potentiell explosiven Gefühle entstehen nicht nur weil ich die Macht verliere. Ein Teil davon ist ihre Schuld. Die Vergangenheit ist ihre Schuld.

Stell dir ein Bild vor. Es würde nicht verblassen. Anders als die Freundschaft zwischen Hermine und mir, welche genau das tat. Auf dem Bild würdest du Hermine und mich sehen, die engsten Freude. Zusammen gelernt, zusammen gegessen, gelacht, geweint – wir waren sogar zusammen bei gewissen Dates. Im Sommer bevor mein 6. Schuljahr begann, blieb Hermine im Fuchsbau, so wie auch Harry.

Da wir alt genug waren gingen wir zu nahen Städten aus, manchmal auch nach London. Hermine zeige mir Muggelplätze und Leute und Dinge von denen ich nicht wusste, dass sie überhaupt existieren. Auf jeden Fall schlug sie eines Tages vor, in diesen Laden zu gehen, um etwas zu essen, da wir das Essen im Fuchsbau verpassen würden. Sobald wir die Tür öffneten, schlug uns der Geruch von Alkohol und Zigaretten entgegen, gefolgt von einer Wolke der Wärme. Obwohl wir unter dem Alter waren, in dem Muggle Alkohol trinken dürften, hatten wir keine Probleme, welchen zu bekommen.

Hermine ging zuerst zur Bar und kam mit zwei Gläsern Cola bewaffnet wieder. Als ich meins ausgetrunken hatte, grinste sie mich an.

„Hat das anders geschmeckt als sonst?"

„Ein bisschen. Wieso?", fragte ich, die Augenbrauen hebend.

„Oh, nein, es war nur eine normale Cola. Mit einem Spritzer Vodka", lachte sie. Ich roch am Glas und sah sie an.

„Du holst mir doch noch eins, oder?"

In dieser Nacht waren wir vollkommen besoffen. Damals war es sehr seltsam und sehr „Muggle". Aber heute ist es für mich so normal wie Milch zu meinen Cornflakes zu schütten. Wir kicherten den gesamten Weg zurück zum Fuchsbau und versteckten uns dort hinter einem Baum und versuchten, uns wieder auszunüchtern.

„Hermine, pssst! Ron und Harry werden uns hören!", zischte ich, und zog sie zu einem Laubhaufen am Baumstamm herab.

„Nein, das werden sie nicht", winkte sie ab. „Aber sie werden DAS hören" brüllte sie. Sofort hielt ich meine Hand vor ihren Mund. Sie kicherte hinter meiner Hand bis ich sie wegnahm. „Du bist meine beste Freundin, Ginny, ich liebe dich!", erklärte sie und warf ihre Arme um meinen Hals. Sie zog mich leicht zurück und legte ihre Lippen für einen unschuldigen, freundschaftlichen Kuss auf meine. Sie legte eine Pause ein um mich anzusehen, und küsste mich noch einmal, diesmal intensiver. Diese Leidenschaft und das schiere Maß der Emotionen brachte mich zurück auf den Boden.

Ich sollte mich daran wohl viel klarer erinnern aber jetzt weiß ich nur noch von einem Nebel der Betrunkenheit. Ich werde nicht lügen. Als sie mich küsste lebte ich nicht neu auf, ich verliebte mich nicht sofort in sie und die Welt hörte nicht auf, sich zu drehen.

Der Gedanke daran tut jetzt genau das. Aber damals war es nur eine betrunkene mädchenhafte Knutscherei die Spaß machte und nur geschah, weil wir zu betrunken waren, um uns darüber Sorgen zu machen. Es war eine Nacht der Chancen und Ungezwungenheit.

Nach dem Spaß, den wir diese Nacht mit Muggelsubstanzen hatten, nutzten wir jede Gelegenheit, um eine Flasche Vodka, Rum, Gin, oder, bei einer Gelegenheit, Whisky, nach Hogwarts zu schmuggeln. Es war nicht leicht, es an Filch vorbeizubringen. Wir brauchten sehr komplizierte Zaubersprüche, die Hermine mit Leichtigkeit bewältigte. Wir lernten, während wir die Regeln brachen.

Ich glaube, dass Hermine damals voll darauf abgefahren ist. Heimlich schmuggelte die Schülersprecherin Flaschen rein, trank diese auf Ex aus und knutschte mit einem Mädchen herum. Zur Außenwelt hin war sie die unfehlbare, die perfekte.

Man hat uns trotzdem nie erwischt, Ron oder Harry wussten nichts. Der Raum der Wünsche wurde jeden Monat zu unserem Partyraum. Was wir taten, war im Vergleich mit Muggle-Teenagern unseres Alters nichts außergewöhnliches. Wir tranken und tanzten und redeten über alles, was meistens in einen betrunkenen Kuss im Namen des Spaßes und des Loslassens endete

Doch wie alle wirklich tollen Dinge – wie es das Sprichwort besagt – endete das ganze. Ich erinnere mich noch an das letzte mal, gerade vor unseren Prüfungen. Ich war wie immer spät dran. Hermine hatte, wie immer, schon bevor ich kam angefangen zu trinken. Sobald ich durch die Tür trat, fühlte ich ihren Körper auf meinen prallen, mich gegen die Wand drückend. Ihre Alkoholfahne war in der Luft greifbar, vermischt mit ihrem Erdbeer-Lipgloss. Nach all der Zeit ist die Erinnerung an diesen Geruch nie verblasst. Ihre Lippen stießen gegen meine, ihre Hand schob mein T-Shirt hoch und fand den Weg zu meinem BH.

Ich erinnere mich noch daran, wie ich nach Luft schnappte, größtenteils aus Überraschung. Die Küsse davor waren zwar nicht ganz unschuldig gewesen, aber ohne uns so zu berühren, wie wir sie es jetzt tat. Wir hatten schon zuvor über Grenzen gescherzt und wie wir die Grenze zwischen besten Freunden ausreizten und, dass die Hälfte der Jungs der Schule töten würden, um uns auf frischer Tat zu erwischen. Und jetzt stand Hermine hier und löschte diese Grenzen einfach aus, indem ihre andere Hand meinen Oberschenkel unter meinem Rock erkundete. Ich fühlte, dass ich sie davon hätte abhalten sollen. Ich wusste nicht, wieviel sie getrunken hatte. Wenn sie am nächsten Morgen aufgewacht wäre und sich an all das erinnert hätte, so dachte ich, würde unsere Freundschaft sicher auf wackligem Füßen stehen.

Doch ich hielt sie nicht davon ab. Ich gab nach. Wir wurden eng aneinander gepresst und von Emotionen getränkt im Raum der Wünsche Ohnmächtig. Sonst passierte nichts, obwohl es mir damals wie eine große Sache vorkam. Ich nehme an, wenn man 17 ist kommt einem alles wie eine große Sache vor.

Ein paar Tage nach dieser Nacht hörte ich das Gerücht, dass Ron und Hermine zusammen zum Abschlussball gehen. Ich hab mir nichts dabei gedacht – sie würde mich nicht nehmen, natürlich. Es war keine große Sache, sie waren nur Freunde. So wie Hermine und ich auch nur Freunde waren. Sie hatte keine Verpflichtungen, genau so wie ich.

Am Morgen nach dem Abschlussball kam heraus, dass sie zusammen waren. Ein Paar. Parvati erzählte, dass die beiden schon seit einem Monat miteinander geflirtet und schon einige Treffen nach der Nachtruhe bei Mondenschein gehabt hatten.

Sie hatte die feine Linie zwischen Ron und mir seit einem Monat überspannt. Und ich wusste, dass Hermine und ich nichts hatten. Wir waren betrunken und es war dumm und fest in der Kategorie „Ich kann mich nicht daran erinnern, was wir letzte Nacht gemacht haben, wie witzig!" untergebracht. Trotzdem war ich ihre beste Freundin. Ich wusste nichts darüber. Keine Erwähnung von Ron, von einem neuen Freund, von irgendwas.

Ich möchte für das Protokoll noch sagen, dass ich nie angefangen habe. Immer tat sie den ersten Schritt. Sie baute die Scheiße und ließ mich so zurück.

Das ist der Grund, weshalb ich es nicht aushalten kann, in ihrer Nähe zu sein. Ich glaube nicht, dass Ron es ahnt. Er weiß nicht, dass meine Zunge in genau dem Ohr war, in das er in Hogwarts süße Nichtigkeiten flüsterte.

Und jetzt sind sie verlobt. Und ich bin mit Harry zusammen.

Im Sommer nach Hogwarts traf ich ihn in der Winkelgasse. Er schlug mir vor, zusammen Abendbrot zu essen, um auf den neuesten Stand zu kommen. Ich kann mich nicht mehr an viel von dem Essen erinnern – außer an den Wein. Ich wachte am nächsten Morgen in seinen Armen und unsere Sachen überall über den Boden verteilt in einem Raum im tropfenden Kessel auf. Irgendwie kam es zu einer Beziehung. Es kam dazu, dass wir zusammenlebten. Er kam dazu sich in mich zu verlieben während es dazu kam, dass ich mir diejenige und das, was ich wirklich wollte, versagte. Ich bewundere den Mann der er geworden ist, er ist mein bester Freund. Aber ich kann nicht aufhören, ihn zu verletzen.

Armer Harry, er verdient eine so viel bessere als mich, eine Frau, die ihm treuer ist als ich. Nicht nur in Gedanken sondern auch in Taten.

Harry muss wegen seinem Job viel herumreisen. Er ist dann tagelang weg, einmal sogar wochenlang. Ich sitze währenddessen aber nicht zu Hause und bedauere meine Lage sondern schnappe mir einen Drink und laufe runter zur „Pink Lounge". Ich kenne den Türsteher, so dass es kein Problem ist, selbst bei viel Betrieb reinzukommen. Um ehrlich zu sein kennen mich dort alle. Ich bin berüchtigt. Einen Drink in der Hand gehe ich auf die Suche nach einem Mädchen. Ich nehme jede, solange sie braune Haare und Augen haben. Am nächsten Morgen wache ich mit einer weiteren Kerbe in meinem Bettpfosten auf, kein Stück näher am Glück.

Harry kommt zurück und ist so klug wie zuvor. Ich kümmere nicht mal darum ob irgendwo irgendwelche Sachen von den Mädchen herumliegen die sie vergessen haben. Ich denke gar nicht daran, das lange, braune Haar zu entfernen, das offensichtlich nicht mir gehört. Es kümmert mich einfach nicht. Ein Teil von mir hofft, dass er mich erwischt. Dass er früh von einer Reise zurückkehrt und mich zwischen irgendwelchen Frauenbeinen findet. Ein unleugbarer Beweis, so dass ich mich nicht herausreden kann. Auch wenn ich weiß, wie wenig er das verdient.

Zwischen Muggels zu leben hat mich nicht verändert. Ich mag es, ich mag London. Ich mag Menschen, die es nicht kümmert wer ich bin, aus welcher Familie ich stamme, ob ich Reinblütig bin oder nicht. Identitätslos zu sein macht es mir leichter, Leute nicht als das zu sehen, was sie sind und ihnen leichter, mich nicht als das zu sehen, was ich bin.

Zurück zum Abendessen kriege ich von dem endlosen abgedroschenen Gelächter und dem zuckersüßen Getue Kopfschmerzen.

„Ich geh nach Hause, ich hab Kopfschmerzen", sage ich Harry während ich meinen Mantel wieder anziehe. „Bleib ruhig hier wenn du willst, es macht mir nichts aus. Ich sehe dich dann zu Hause."

„Ist alles okay, Ginny? Du kamst mir heute ziemlich fertig vor.", sagt er und gibt mir meine Tasche.

„Ja, wie ich schon sagte, nur die Kopfschmerzen" Ich versuche zu lächeln „Wird schon .."

„Schwesterchen! Wohin gehst du?" unterbricht uns Ron und legt seinen Arm um mich. „Wir hatten kaum die Chance mal wieder miteinander zu reden. Ich sehe dich kaum noch. Bleib noch ein bisschen, wir müssen noch ein paar Bekanntgebungen machen"

„Was, ist sie auch noch schwanger?", murmele ich leise.

„Hermine, komm hier her!" Ron winkt sie zu sich. „Unsere kleine Ginny will sich schon in die Nacht davonschleichen. Du musst sie noch fragen bevor sie geht."

Ich drehe mich um und sehe Hermine, fast schon in kitschiger Zeitlupe. Ihre Lippen öffnen sich zu einem Lächeln als sie uns erreicht.

„Du gehst?", fragt sie.

„Ja. Ich muss morgen früh aufstehen", lüge ich, zu meinem Bruder blickend. „Und ich hab Kopfschmerzen. Ich denke es ist das beste wenn ich einfach gehe."

„Okay. Hör mal, da Harry Rons Trauzeuge sein wird dachte ich, dass es großartig wäre wenn du meine Trauzeugin werden würdest. Würdest du das tun, Gin?"

Ich halte den Atem an. Nun, das hat mich überrumpelt. Eine Sache von der ich nicht gedacht hätte, dass sie sie mich fragt. Und keine Chance, dass ich ja sage.

„Wow, ähm, das ist eine Überraschung. Ich fühle mich geehrt, gefragt zu werden aber ich glaube nicht, dass ich die richtige Person für den Job bin.", sage ich schnell. „Gute Nacht noch .. Wir sehn uns dann bei der Hochzeit". Obwohl ich sicher bin, dass ich an dem Tag krank und trauriger Weise außerstande sein werde, zu erscheinen.

Ich verlasse das Restaurant schnell, bevor irgendjemand etwas sagen kann. Den Ausgang zwischen all den Körpern und Stühlen zu finden ist in einem solchen Moment keine einfache Aufgabe.

Sobald ich draußen bin atme ich tief ein. Greife nach meinen Zigaretten, zünde mir schnell eine an und laufe schnell die Straße herab.

"Ginny! Ginny!"

Es ist sie. Ich kann hören wie sie aufholt. Es gibt kein Taxi um wie in den Filmen zu entkommen, das genau zum richtigem Moment vorbei kommt. Also bleibe ich stehen und drehe mich um.

„Ginny, was sollte das?", fragt Hermine atemlos. Sie sieht vollkommen verblüfft aus, als ob es keinen Grund gäbe, auf die Position der Trauzeugin zu verzichten. „Wieso hast du abgelehnt und bist dann raus gerannt als hätte es dort drin gebrannt?!"

„Ich verstehe schon, Hermine," zische ich, „Du bist frisch verlobt, dein Leben dreht sich um deine Hochzeit in einer Woche. Tut mir Leid zu sagen, dass ich das nicht so sehe. Ich kümmere mich nicht um dein perfektes Kleid, den perfekten Ort, den perfekten Mann. Also würde ich, wenn ich du wäre, gleich wieder zurück zum Restaurant gehen. Denn ich gehe jetzt nach Hause."

„Hey, was zur Hölle hab ich getan um das zu verdienen?"

„Tut mir Leid, Hermine", sage ich sarkastisch durch zusammengebissene Zähne. „Du möchtest, dass ich für dich fröhlich bin? Okay, bin ich. Regelrecht ekstatisch. Verdammte Glückwünsche. Habt ein verdammt schönes Leben miteinander."

Ich drehe mich um und stolziere die Straße herab. Ich höre, wie sie hinter mir her läuft. Ich spüre, wie ihre Hand meinen Arm ergreift und mich wieder zu ihr herumdreht.

„Gin, was zur Hölle ist mit dir los? Hab ich dich wegen irgendwas verrückt gemacht? Geht es um Ron?" Ihre Stimme hat die hohe Tonlage erreicht, wie es immer passiert wenn sie „Unverständnis" auf ihrem Gefühlsmeter erreicht.

„Nein, das hat nichts mit meinem Bruder zu tun", knurre ich.

„Was dann?" Ihre Nägel graben sich tiefer in meinem Arm als ich versuche mich wieder umzudrehen.

„Als ob es dich kümmern würde."

„Verdammt, Gin, was zur ..."

„Dir fällt kein Grund ein?"

„Was?"

„Überhaupt kein Grund wieso ich nicht überglücklich über diese Bekanntmachung bin?", frage ich sie und trete einen Schritt näher, so nahe, dass ich ihren heißen, wütenden Atem spüren kann.

„Ich weiß n ..."

„Dir fällt nichts ein?"

„Verdammt, ich will keine Spielchen spielen", sagt sie entnervt „Was ist .."

Ich kann es ihr nicht sagen. Ich kann es ihr nicht einfach erklären. Ich muss es ihr zeigen.

Ich greife mit meiner freien Hand nach ihrem Arm und küsse sie, hart. Wir prallen zusammen, ich vergrabe meine Hände in ihren Haaren. Sobald ich bemerke, dass sie sich nicht wehrt – nicht nur das, sie küsst zurück – werde ich sanfter. Ich stütze ihr Kinn und platziere sanfte Küsse darauf. Ich lasse meine Zunge behutsam über ihre Unterlippe gleiten bevor ich sie verspielt mit meinen Zähnen nach vorne ziehe.

Sie lächelt.

Jetzt weiß ich wieder. Ich lasse sie den Kuss intensivieren und schmecke wieder Erdbeere. Das vergesse ich nie.

Ich rücke einen Moment zurück und flüstere gegen ihre Lippen:

„Ich wusste, dass du dich erinnern würdest."


So, das war also das erste Kapitel. Ich hoffe die Übersetzungsqualität ist okay, ist meine erste Arbeit in die Richtung. Falls euch irgendwo eine bessere Formulierung einfällt lasst es mich wissen, das Original ist sowieso um einiges besser :) Aber so kriegen auch Leute, die nicht so gut Englisch können, die Gelegenheit, diese tolle Geschichte zu genießen - denn ein Genuß ist es, das kann ich euch versprechen :)

Über ein Review würde ich mich natürlich sehr freuen, und wenn es nur ein paar Worte sind :)