Hy!
Wegen den 2 Duellen: Ich hab absolut keine Ahnung über DuelMonsters Karten – seht es bitte nicht so streng wenn ich mal eine Karte falsch angewendet habe oder einfach eine hinzuerfunden hab. --V

Viel Spaß beim lesen!
Habe hiermit bei einem FF Wettbewerb unter ca. 20 Einsendungen den 3. Platz belegt, also allzu schlecht kannst nicht sein .

Polarstern

Teil 1: Seelentausch!

„Habe ich dich also richtig verstanden, dass dein Bruder mich zu diesem ersten Test einlädt?", Yugi sah den kleinen schwarzhaarigen Jungen vor sich ungläubig an. Er wollte gerade mit seinen Freunden nach einem stressigem Schultag den Heimweg antreten, als die Gruppe auf Mokuba traf, der sie vor dem Schultor abgefangen hatte.

„Ja, ich habe dir doch gerade alles erklärt! Du bist der einzige Duellant, der Seto würdig ist, darum schickt er mich. Er liebt die Herausforderung und Seto hätte niemals Gefallen an seinem neuentwickeltem Spiel, wenn sein Gegner in 5 Minuten geschlagen wäre!" „Ach und woher sollen wir wissen, dass es nicht so schief geht wie neulich? Ich erinnere mich an einen ganz schönen Stress den wir wegen ihm hatten! Vor allem noch dieser fünfköpfige Drache!" ,mischte sich Jonouchi vorwurfsvoll ein. „Da konnte mein Bruder überhaupt nichts für!! Hätten diese miesen Betrüger nicht daran rumgepfuscht wäre alles glatt gelaufen! Seto macht nicht solche Fehler. Also wie siehts aus Yugi?" Yugi nickte schließlich. „Na schön, überredet Mokuba. Brauch ich dafür irgend etwas spezielles mitzubringen?" „Klasse! Vielen Dank Yugi, ich richte es ihm gleich aus! Außer deinem Duelldeck brauchst du nichts, mein Bruder hat den Rest selbst. Wie wärs mit Morgen nach der Schule?" „Ja, das müsste gehen." „Also gut, bis Morgen dann!" ,Mokuba drehte sich um und rannte davon.

„So, hier müsste es irgendwo sein.." ,Yugi starrte nachdenklich auf die Beschreibung die ihm Mokuba noch in die Hand gedrückt hatte, während er verwirrt umher lief. „Du müsstest es doch wiederfinden, warst doch schon einmal hier?" ,Der Geist des Pharaos war neben ihm erschienen und antwortete auf Yugis ursprüngliches Selbstgespräch. „Aber doch nur ein einziges mal! Nun sieht alles ganz anders aus.. Aber ich schaff das schon!! Denk ja nicht..." ,Yugi gab seine Antwort leicht aufgekratzt. Ihm war es schrecklich unangenehm vor Yami so hilflos oder nein, in diesem Falle eher dumm dazustehen. Yugi fühlte sich vor – aus seiner Sicht nahezu perfekten Person blamiert und in die Ecke gedrängt. Yami war einst König von Ägypten, dazu selbstbewusst, gutaussehend, stolz und gewann wirklich jedes Duell – hatte sogar vor langer Zeit die Welt gerettet! Und er selbst..? Nichts von all dem hatte er selbst zu bieten.. Ebenfalls störte ihn noch seine eigene, wirklich bemerkenswerte, tolle Körpergröße! In letzter Zeit kam es immer öfter zwischen den beiden Seelen zu – wenn auch kleinen – Streits. Meist aus dem selben Grund: Weil Yugi eine Bemerkung von Seiten Yamis in den falschen Hals bekam und sich angegriffen fühlte. Ja, Yugi hasste es vor seinem anderem Ich bloßgestellt zu sein, vor Jonouchi oder den anderen wäre es nicht so schlimm.. Doch bei Yami war dies anders.. er sollte nicht sehen wie hilflos er wirklich war, vor ihm wollte er stark sein. Auch wenn er nie an sein anderes Ich heranreichen würde. Doch wieso war dies bei Yami so anders? Er war doch genauso sein Freund, er konnte ihm also vertrauen. Oder nicht?
Doch, Yami würde ihn nicht verraten, soviel wusste Yugi ganz sicher, schließlich bewunderte er den Pharao nicht nur wegen seines Äußeren, sondern war ebenso fasziniert von Yamis Charakter. Er konnte zu anderen so kühl sein.. so abweisend.. und doch kannte Yugi seine freundliche, wärmende, stützende Seite. Er war immer mit ihm zusammen gewesen – kannte Yamis verletzliche, traurige Seiten sowie Yami als Freund immer hinter ihm gestanden hatte und wenn alles ausweglos schien hatte er ihn ermutigt und einen Teil der schweren Last von den Schultern genommen. Wenn er nicht wäre.. wäre Yugi schon mehrfach unter all den Aufgaben und Prüfungen zusammengebrochen. Wie bereits erwähnt, Yami war perfekt und Yugi war sich selbst über diese Verwirrungen im Klaren, er wusste nur dass ihm all diese, hinterher scheinbar sinnlosen Streits, schrecklich leid taten. Er wollte nicht mit seinem Seelenpartner streiten und doch war er gerade im Begriff es wieder zu tun...

„Hee, ist doch gut Yugi, ich habe nur etwas gefragt" ,Yami schüttelte verständnislos mit dem Kopf. Was hatte er falsch gemacht? „Ich bin echt mal auf das neue Spiel gespannt!" ,versuchte Yugi, dem sein Verhalten schon wieder leid tat, das Thema zu wechseln, „ich freu mich schon darauf, es auszuprobieren!" „Aber denk nicht nur an den Spaß Yugi. Vergiss nicht, dass wir auch einen sehr starken Gegner haben! Den stärksten überhaupt und wenn wir uns nicht konzentrieren schlägt uns Kaiba noch. Das können wir uns schließlich nicht bieten lassen" ,meinte Yami halb ernst halb spaßeshalber. „Vertrau mir, ich schaff das schon!" ,versicherte der Kleinere der beiden. „Soll ich nicht lieber während des Spiels übernehmen? Es wird sicher zum Duell kommen und du bist schließlich trotzdem dabei. Ich helfe dir." Da war er wieder, dieser perfekte Pharao! Er traute ihm also nicht zu selbst spielen zu können? Wie schlecht musste Yami nun über ihn denken – für wen hielt er ihn?! Er musste Yami zeigen was er draufhatte! Beweisen was er alles konnte... und vielleicht würde Yami dann ja stolz auf ihn sein. Ja... Das wünschte er sich.. Anerkennung von Yami.. Genau, Yami sollte ihn als etwas Besonderes ansehen!! „Aber Yugi, sei doch vernünftig.. Ich mein es doch nur gut mit dir. Wenn ich übernehme wäre das vorteilhafter.. und wir kooperien doch trotzdem dabei, wie immer." Yugi spürte einen tiefen Stich in seinem Herzen, diese Worte taten so verdammt weh.. so abwertend.. Er wollte doch von Yami gelobt werden und nun.
„So denkst du also über mich..." ,begann er. Yamis Gesicht glich nun einem einzigem Fragezeichen: „Was ist los??" „Du traust es mir nicht zu.. Du hälst mich für einen kleinen schwachen Jungen.. Der nichts allein schafft.. Ich weiß, ich bin nicht so stark wie du Yami... Aber musst du mir das denn immer unter die Nase reiben?!!!!!" „Sag mal Yugi, ist bei dir irgend eine Leitung durchgebrannt? Aber sonst geht's noch? Was redest du für e...."

Nun rannen dem Kleinem Tränen die Wangen hinab, er hörte dem anderem nicht mehr zu. Er hatte Yami so verdammt gern, doch er würde es wohl nie schaffen Yami zu zeigen, dass er auch etwas besonderes konnte. Ein dicker Kloß saß in seiner Kehle, er war so groß und schien zu komplett zu verstopfen. Yugi konnte nicht mehr Schlucken und hustete. Als nächstes schnappte Yugi nur noch die Wörter „.. ins Bett und schlaf dich aus!" auf. Yami wollte ihn also nun wegschicken... wollte ihn loswerden. Alle Hoffnungen in Yugi starben langsam ab, er fühlte nur noch Taubheit in seinen Körper. Nun war er sich sicher.. er empfand mehr für sein anderes Ich als Freundschaft. Deshalb hatte er die ganze Zeit versucht sich bei Yami beliebt zu machen in dem er zeigen wollte, dass auch er stark sein konnte. Das auch er selbst etwas tolles war.. Doch Yami sah das anscheinend anders, er hatte wohl kein Interesse an Yugi... ‚Warum sollte er auch?' ,dachte Yugi bitter. Nun war eh alles egal.. Er fiel innerlich in ein tiefes schwarzes Loch. „DAS WERD ICH NICHT!! Ich gehe zu Kaiba und teste sein neues Spiel!! Und du lässt mich jetzt in Ruhe und verschwindest in dein Puzzle!!!" ,Yugis tiefe Verzweiflung rang in ihm und wollte raus – in Form von Wut verschaffte er sich so den nötigen Platz in seinem Inneren. Ohne ein weiteres Wort war der Geist verschwunden. Noch mehr Tränen suchten sich nun ihre Wege über seine Wange und hinterließen glitzernasse Spuren.

,Wieso Yami?? Wieso habe ich mein Herz ausgerechnet an ihn gehängt? Er ist unfehlbar.. Wieso habe ich auch gedacht ich könnte in ihm ähnliche Gefühle entstehen lassen.. Wie naiv von mir.. Und überhaupt.. selbst wenn.. Yami ist bloß der Geist aus meinem Millenniumspuzzle.. selbst wenn dieses unglaubliche Glück eingetroffen wäre.. Selbst wenn er etwas an mir finden würde.. Wir hätten eh keine Zukunft gehabt.... Eh alles verloren.. Alles sinnlos..', machte sich Yugi noch einmal gedanklich klar.

Er starrte auf die Strasse, um die nächste Ecke musste wohl Kaibas Geheimlabor liegen.. doch sollte er wirklich dahin? Ihm war nun zu allem anderem als zum Spielen und Spaß haben zu mute.. Er wollte nach Hause, sich in seinem Bett ausweinen, die Zimmertür abschließen und ganz alleine sein – ganz allein. Yami sollte nicht neben ihm im Puzzle sitzen und alles mit ansehen.
Obwohl.. dann würden seine Freunde bei ihm sturmklingeln warum er nicht aufgetaucht war. So hätte er auch keine Ruhe.. außerdem hatte er vor wenigen Minuten noch gesagt, er wolle stark sein! Das hatte er nicht nur so dahingesagt, nun war es an der Zeit es sich zu beweisen. Er würde sich nun zusammenreißen und da hingehen, einfach so tun als wäre nichts gewesen. Vielleicht konnte das Spiel ihn auch ein wenig ablenken und helfen das Bild vor seinen Freunden, dass alles in Ordnung wäre, zu verstärken. Langsam legte er die letzten Meter zurück. „Da bist du ja endlich Alter! Seit wann kommst du zu einem Spiel zu spät?", lachte ihm Jonouchi entgegen, als er von Mokuba, der ihn an dem großem Eisentor empfangen hatte, in den Hauptraum geführt wurde. Natürlich waren alle seine Freunde auch da. „Ich dachte schon du hast Angst bekommen und hast es dir anders überlegt, Yugi. Aber schön dass du doch da bist. Ich erwarte einen fairen und vor allem starken Gegner, darum habe ich dich ausgewählt" ,plötzlich stand Kaiba selbst neben ihm. Yugi war noch so von der Rolle, dass er kaum etwas mitbekam, Seto war wie aus dem nichts erschienen! Er musste sich nun endlich zusammenreißen! Der Schmerz würde von allein verschwinden.. irgendwann.

„..... So, das war das wichtigste vorab, also lass uns starten!" ,Verflucht!! Ich habe Setos Erklärung nicht mitbekommen! Und was jetzt? Soll ich mich dumm stellen und ihn um eine Wiederholung bitten? Das ist ja wieder ein gefundenes Fressen für ihn.. Nein, ich finde es schon selbst heraus! Wenn etwas meine Spezialität sind, dann wohl Spiele!!' „Alles klar, dann lass uns anfangen, ich bin gespannt!" ,konterte der Blonde und stieg zusammen mit Kaiba in die Kapseln, die er schon von seinem ersten Besuch hier kannte.

„Naa Yugi, aufgeregt?" ,der Angesprochene zuckte erschrocken zusammen, wo kam diese überhebliche Stimme plötzlich her? Und dann so dicht an seinem Ohr? „Ich hab noch zu vergessen zu erwähnen dass beide Spieler in unterschiedliche Abschnitten der virtuellen Welt starten. Das Duell das ich vorhin erwähnte wird erst dann stattfinden, wenn wir beide einen bestimmten Ort erreicht haben wo es auch ausgetragen wird. Der jenige der zuerst ankommt erhält 2000 Lebenspunkte mehr als der andere! Haha! Achja und für den Notfall: Du beendest das Spiel sofort mit den Worten: #System, ich erkenne deinen Programmierer Seto Kaiba als den Gewinner und besten Duellanten an und gebe mich geschlagen. Escape#. Dann landest du Augenblicklich wieder hier!" Er verfiel in ein überhebliches Lachen, ja sein Plan war ja so genial – Yugi musste gedemütigt werden! Während er diese Zusätzliche Info erhielt wurde er wütend: „Aber das ist ja total ungerecht! Du hast dieses Spiel programmiert natürlich weißt du wo der Ort ist!!" „Yugi... ich bin ein Mann der etwas auf sich hält! Ich werde zwar gewinnen.. aber dazu brauche ich nicht solch einen Vorsprung! Ich habe den Computer auf Zufallsanordnung gestellt – ich weiß selbst nicht wer wo auf der Karte landen wird und wo die Maschine unser Ziel hingesetzt hat! Ich weiß lediglich wonach wir suchen.. und kenne die Beschaffenheit der Landschaft mit ihren Vor- und Nachteilen! Aber das müsste für dich doch gerade dein Reiz ausmachen Yugilein... jemand in seinem eigenem Spiel versuchen wollen zu schlagen!" ,der Blonde hörte Seto spöttisch lachen, er war wirklich sehr von sich überzeugt. Ihm selbst würde eine Portion dieses Selbstbewusstseins sicherlich gut tun... „Mokuba!" ,hörte er dumpf die Stimme seines Kontrahenten hallen, betätige jetzt bitte den Hebel!" „Wird gemacht Seto!" Yugi spürte ein lautes Rauschen in seinen Ohren, und dann das Gefühl als erfasse ihn ein immer schneller werdender Wirbel. Er kannte diesen Vorgang bereits vom letzten mal, als er diese Kapseln benutz hatte.

Nach einigen Minuten formte sich allmählich ein klares Bild vor Yugis Augen, die Gegend schien ungeheuer hell und so musste er erst mehrmals blinzeln um die Details zu erkennen. Momentan noch nicht in der Lage zu orten wo er war, lief er wenige Schritte nach links und schaute sich weiter um. Das hier sah doch aus wie ein.. ja, ein Schiff! Ein sehr merkwürdiges Schiff! Yugi rannte weiter nach links bis er den Rand des Schiffes erreichte und tatsächlich, um sie herum Wasser! Doch am Horizont konnte er Land ausmachen, wie eine braun-gelbe Landschaft schien es von hier aus und ziemlich verwahrlost. Ein Fluss also. Yugi sah an dem ziemlich unprofessionellem Schiff hinunter und beobachtete die Wellen die gegen den Bug schlugen. Na Klasse.. Er war auf irgendeinem alten Schiff mitten auf irgendeinem Fluss und ohne Plan auch nur in welche Richtung er musste. ,Und ich bin ganz allein...' ,flüsterte Yugi und hob sein Puzzle leicht an. ,Ach verflucht... Ich riesengroßer Esel!! Warum hab ich meine verdammte Klappe so aufgerissen und Yami angeschrieen.. Ich fühlte mich bis aufs äußerste verletzt in dem Moment.. wollte mehr als seine Freundschaft.. Und nun hab ich vielleicht nicht mal mehr das...' Er schluchzte heftig auf und bald darauf wurde der Fluss unter ihm um wenige Tropfen bereichert. Diese Tropfen waren salzig wie der Fluss selbst, es waren Yugis schmerzvolle Tränen.

„Ein blinder Passagier!! Schnappt ihn euch!" Das Geschrei einer Männerstimme riss ihn aus seiner Trauer. Erschrocken drehte er sich um und war direkt von einer Menge dunkelhäutiger Männer umgeben, diese trugen im Kontrast zu ihrer Hautfarbe helle Gewänder, meist weiß. „Was bist du denn für ein kleiner, Schmächtiger? Wie ein entlaufener Sklave siehst du nicht aus! Sag schon, vor was bist du geflüchtet?" ,raunte ein Mann in merkwürdiger Rüstung ihn an „V... vor gar keinem! Ich.." „Sag bloß du bist schon seit unserem Start in Kairo an Bord??" ,Kairo?' ,diese Stadt sagte ihm etwas.. Yugi versuchte sich an seinen ehemaligen Erdkundeunterricht zu erinnern. „Nein! Ich bin gerade erst hier aufgetaucht! Ich habe eine Aufgabe zu erfüllen, ich muss dringend einen Ort finden! Sie können mir nicht zufällig helfen?" ,versuchte Yugi mit dem Mann in der Mitte, offensichtlich dem Anführer, zu verhandeln, „irgendein zentraler Ort vielleicht? Ich hab selbst keine Anhaltspunkte.." ,Yugi verfluchte sich innerlich selbst Kaibas Erklärung vorhin nicht zugehört zu haben. Ein weiterer Mann trat an die Seite des ersten und lachte hemmungslos auf, nein, er lachte Yugi aus: „Ein öffentlicher Ort? HaaHaHa!! Guter Witz! Wir sind hier mitten auf dem weitem Nil, hinter uns liegt Kairo, dass ist die zweitwichtigste Stadt hier! Da gab es öffentliche Plätze, aber doch nicht hier! Vorerst kommt Kilometer lang keine Stadt, geschweige denn ein Marktplatz, oder wovon sprichst du? Also theoretisch gesehen schon, am Rande des Nils liegen all unsere Städte, aber wir haben nicht vor da anzulegen. Der andere Mann, der dazu einen halben Kopf größer war schüttelte den Kopf: „Wenn er etwas zentrales sucht meint dieser Fremde sicher Theben, unsere Hauptstadt! Dahin sind wir auch unterwegs, zum Pharao, aber das dauert noch 8 Tage." Yugi kam sich immer hilfloser vor.. hatte da gerade jemand 8 Tage gesagt?? Das konnte doch unmöglich sein.. Er konnte doch nicht 8 Tage in dieser Kapsel verbringen? Das war doch der falsche Weg... er hatte keine Lust mehr nach dem richtigen zu suchen. Sollte er aufgeben? Doch da kam ihm wieder dieser Satz der dazu nötig war in den Sinn. Niemals!! Yami würde das auch nie über seine Lippen bringen.. Aber halt, war da nicht gerade das Wort Ph..... arao gefallen?? Ob das wohl... Aber wieso sollte Seto das tun? Yami war zu dieser Zeit sein Erzfeind, wieso sollte er nun ein Spiel erstellen und Yami als König mitein bringen??

„Aber mein Herr" ,eine Stimme aus der Menge ertönte, „woher wollt ihr wissen ob dieser Bengel vielleicht nicht ein Spion sein könnte und so mit uns nach Theben reisen wollte um den Pharao zu..." „Genau werft ihn den Haien zum Fraß vor!!" Ehe Yugi seine panische Antwort hervorbringen konnte, zuckte plötzlich die Umgebung um ihn herum. Es flimmerte und knisterte, als säße er vor einem Fernseher, der gerade begann seinen Geist aufzugeben. Für Sekunden verschwand die Umgebung um Yugi auch ab und zu und er stand in einem leeren schwarzen Raum. „Was zum.." ,ärgerte er sich. Doch nach ca. einer Minute war das Spektakel vorbei.

„Wir werden sehen, ob er es wert ist auf unserem Schiff zu bleiben!" ,schlug der Anführer lachend vor, „duellier dich mit mir! Verlierst du landest du im Nil! Gewinnst du darfst du solange bei uns bleiben wie du möchtest.. Aber ich möchte dich warnen Fremder.. Ich bin hier der oberste Befehlshaber meiner Gruppe Soldaten, die du hier siehst. Wir sind von den Ministern des Pharaos gerufen worden und werden demnächst in Theben der königlichen Armee beitreten!" Yugi nickte zögernd, welche Wahl hatte er? „Aber wie wollen wir die Hologramme erschaffen? Ich habe meine Duelldisc nicht mitgenommen.." „Das ist das kleinste Problem... Los Nefrat, besorge uns 2 Stück aus meiner Kabine!" ,einer der umherstehenden Krieger nickte und eilte davon. ,So hochtechnisierte Discs im alten Ägypten?? Na Kaiba ist ja einer..' ,dachte Yugi.

Yugi war zunächst unsicher, er überlegte hin und her sein „dunkleres Ich" spielen zu lassen, wie es immer zwischen ihnen der Fall war. Doch schließlich entschied er sich dagegen, er hatte Yami ziemlich böse angeschrieen und ihn letztendlich weggeschickt. Nein, der Pharao würde ihm sicherlich nicht nach dieser Aktion zur Seite stehen.. Yugi legte die Duelldisc an und trat in Position, bereute bitterlich, so ausfallend gegenüber seinem Yami geworden zu sein.. Geistesabwesend, da er diese Funktion bereits im Schlaf beherrschte, aktivierte er die Disc. Ja, er liebte Yami... wieso konnte er es ihm dann nicht zeigen? Wieso hatte er ihn stattdessen so angeschrieen? Welch Ironie... Doch die Angst war zu groß, dass der einst übermächtige Pharao seine schwache Seite sehen würde.. Doch hatte Yami nicht mal gesagt er, Yugi, hätte das „Herz eines Champion?" und hatte er nicht hinzugefügt dass er hätte sogar Pharao sein können..? Währendessen war das Duell bereits im vollem Gange.. doch Yugis konzentrierte sich kein Stück dabei, seine Gedanken waren weiterhin bei Yami. Yugi spielte jedoch scheinbar intuitiv weiter und das sogar mit Erfolg: Er lag vorn! Wurde er von einer anderen Macht gelenkt..?

„Und nun ist Schluss mit lustig!! Ich opfere meine 2 Monster auf dem Feld und rufe Desert Rider im Angriffsmodus!!" Ein Mann, umhüllt von weißen Gewändern saß auf einem Pferd, doch es war kein normales, es bestand genau wie sein Reiter komplett aus nassem Sand. (2900/2100). „Los, Attacke DesertRider!! Greif seinen Geflügelten Drachen und Hüter der Festung (1400/1200) an!" Der Anführer der Soldaten grinste hämisch und sah Yugis Lebenspunktezähler um 1500 runter rasseln. Wo kam dieses starke Monster plötzlich her?? Yugi begann zu verzweifeln, innerlich blockiert logisch zu denken. Sein Gegner hatte doch die ganze Zeit bloß schwächere Sandmonster gespielt?? Yugi schluckte und zog: Die schwarze Magierin! Eine starke Karte... jedoch nicht stark genug, abgesehen dass er sie nicht mal spielen konnte da er keine Kreatur zum opfern besaß.. „Ach Yami, Hilfe.. Dieses Monster aus Wüstensand.." ,flüsterte er eher zu sich selbst da er wusste sein Pharao stellte auf Taub. Sandmonster! Ja natürlich er hatte eine verdammte Schwäche immer die selbe Gattung zu spielen! „Ich aktiviere den teuflischen Sprühregen!" ,triumphierte Yugi und Sekunden später war aus dem #Reiter der Wüste# nichts als eine matschige Pfütze über. Sein Gegenüber stampfte wütend mit dem Fuß auf, als seine Lebenspunkte auf 0 fielen. „Meinetwegen.. bleib solange dir lieb ist! Aber rühr unsere Vorräte nicht an!" Yugi stand einfach nur da, sah auf den Boden vor sich während die anderen das Schiffsdeck verließen. Eine unbekannte, monotone Frauenstimme lies Yugi plötzlich aus seinen Gedanken schrecken. Er sah sich um, konnte aber Niemanden entdecken. „Melde – Probeduell siegreich bestritten. Gebe deshalb weitere Informationen frei: Die von mir gewählte erste Station befindet sich in Sakkara – weitere Informationen dort." Seine großen lilafarbenen Augen hellten sich nach dieser Nachricht auf. Ja natürlich, so lief der Hase! Endlich wusste er etwas genaueres! Doch... wie sollte er dorthin gelangen? Dieses Schiff fuhr nonstop bis Theben durch. Er musste mit dem Anführer reden, ihn bitten in besagter Stadt abzusetzen.

Für Yugi ging bereits der erste Tag zu Ende, er hatte mit dem Mann gesprochen den er zuvor besiegt hatte und endlich erwies sich sein kindliches Aussehen und seine schwache Art als nützlich: Der Anführer hatte diesem kleinem, hilflosen Jungen schließlich eingeräumt, dass seine Männer bis kurz vor die Küste Sakkaras steuern würden – Allerdings wäre dort anzulegen zu Zeit- und Kraftaufwändig, so würde er über Bord springen müssen und die letzten Meter schwimmen. Yugi zeigte sich einverstanden. Doch die Besatzung schien nicht sehr viel Wert auf bloße Vereinbarungen zu legen, früh am nächsten Morgen, die Sonne zeigte sich nur zögerlich als Schlitz am Horizont, wurde der Blonde Junge unsanft im Halbschlaf gepackt und zum Rand des Schiffes geschleift. Doch Yugi war schneller hellwach als ihm lieb war, denn ehe er sich versah befand er sich unter Wasser. Hustend und nach Luft jappsend erreichte er schließlich wieder die Oberfläche.

Mit seiner durchnässten Kleidung schlurfte er über den scheinbar gerade eröffnenden Markt. Als er sich an einem Stand etwas zu essen kaufte war er froh über das ägyptische Wüstenklima: Seine Kleidung war fast vollständig getrocknet. „Yugi Mutou?" ,fragte der ältere Verkäufer während er dem Jungen vor sich den bestellten Fisch und das Brot reichte. „Ja, der bin ich. Haben sie Informationen für mich?" Der Verkäufer winkte ihn zu sich ran und flüsterte: „Geh weiter geradeaus, bis der Markt endet, dir wird ein besonderes Gebäude auffallen." „Und dann??" ,fragte Yugi verwirrt und biss hungrig in sein Brot. Der Mann zuckte die Schultern, er wusste also auch nicht mehr.

Tatsächlich fand Yugi bald darauf das Gebäude wovon er erfahren hatte, es hob sich deutlich von den anderen ab. Es war um einiges größer und deutlich nobeler.
Zunächst konnte er es nicht identifizieren, es stand zwar dran was es zu sein schien, doch für Yugi waren diese Hyroglyphen nichts weiter als bunte Bilder – im sehr schlechtem Zeichenstil dazu. ,Wenn Yami doch bloß da wäre..' ,traurig strich er über sein Puzzle. „Betreten des Maroufi Theaters – Auslöser für weiteren Anhaltspunkt: Treffpunkt i...." ,erneut zuckte der ganze Raum um den Spieler herum und er stand in einem schwarzem nichts. „Nein, nicht jetzt!!" ,Yugi riss seine Augen bittend auf und versuchte aus der verzerrten Stimme des Computers etwas zu verstehen. Verzweifelt schüttelte Yugi den Kopf und versuchte sich darauf zu konzentrieren was gesagt wurde. „... erhä...lt so...mi...t 2000 L..ebenspu....nkt...e Bon....us." Schneller als die male zuvor beruhigte sich die Störung wieder und die Stimme fuhr fort: „Bitte weiter durchgehen zur Theaterbühne und auf Kontrahenten warten." Er hatte es geschafft..? So schnell?
Also setzte er sich auf die Bühne und wartete... es dauerte mehr als 3 ½ Stunden bis Kaiba endlich wütend in die riesige Halle gestolpert kam. Zeit genug für Yugi, in Ruhe über sich und sein Gefühlschaos nachzudenken. Er kam schließlich zu dem Entschluss sich direkt nach dem Spiel bei Yami zu entschuldigen und seine Gefühle für ihn zu vergessen...

„D...d.. Du bist schon hier?! Unmöglich!! Wie lange schon? Und welche Route hattest du?!" Yugi lächelte verlegen und stand auf. „Schon fast 4 Stunden Seto. Ich bin über den Nil gekommen, auf einem Schiff mit Kriegern, die zum Pharao wollten." „WAS? Das ist der einfachste Weg von allen!! Wieso hast du den bekommen? Ich musste klettern! Durchs Gebirge..." Yugi zuckte mit den Achseln, er hatte keine Lust auf eine Diskussion mit Seto – ihm war nun so ziemlich alles egal." „Wir sollten nun mit dem Duell beginnen, wie es für die erste Station vorgesehen ist" ,antwortete Yugi monoton. „Gut! Ich beginne! Immerhin habe ich nur 4000 LP und du 6000!" Wie zwei Schauspieler stellten sie sich auf die Bühne und bereiteten sich vor.
„Na wer sagts denn! Ich starte mit dem mystischem Jinn der Lampe im Angriffsmodus! (1800/1000) Und dazu noch eine Karte verdeckt." Yugi konterte direkt: „Um meine Lebenspunkte zu schützen komm hier die mystische Elfe (800/2000) im Verteidigungsmodus!" Das Duell nahm seinen Lauf und Setos Anfangsvorsprung hielt noch länger an, Yugi hatte keinerlei Monster auf dem Feld - bis der Blonde nach einiger Zeit durch Glück das Ruder rumreißen konnte. „Ich aktiviere Monsterreanimation und hole deinen Blauäugigen weißen Drachen (3000/2500) im Angriffsmodus zurück!" ,Yugi grinste ihn an, er wusste wie es war das eigene Monster auf der Seite des Feindes zu sehen. „Nein! Nicht de..." Seto kam nicht dazu, seinen Zorn weiter auszuschreien, denn plötzlich begann alles um sie herum zu blinken. Erst langsam, dann immer schneller schien es, als verschwand die Umgebung um sie und tauchte sekundenspäter wieder auf. Nun hatte Yugi endlich die Möglichkeit den Programmierer zu fragen was diese Störungen dauernd bedeuteten. „Woher soll ich das wissen? Ich schätze das System ist zu unstabil... Ich habe es noch nicht mit 2 Personen getestet. Im Einzelmodus geht alles, mir ist das noch nie passiert! Aber es wird schon klappen, ich mache kei..." und Kaiba war von der Bildfläche verschwunden. „Was ist los?? Seto!"

Yugi fluchte leise vor sich hin und kam schließlich zu dem Entschluss dass sein Gegner wohl aus dem Spiel geworfen wurde. Musste er nun diesen Satz sagen um auch hinaus zu gelangen? Er war ja praktisch nun als Gewinner anzusehen.. Doch ehe er sich entschieden hatte tauchte der junge Mann wieder auf der anderen Seite der Bühne auf. Weiterhin wechselte der Raum in dem sie standen dauernd, nun kam sogar ein Klimawechsel hinzu. Plötzlich begann es mitten in dem ägyptischen Theater zu schneien! Seto war außer sich vor Wut, wie konnten sich in seinem Spiel solche Fehler befinden!
„So, nun bin ich endlich dran! Zuerst aktiviere ich die Fallenkarte: Selber Schuld! Sie zieht für jedes Monster von dir auf dem Feld 500 LP ab!" (Woher er die Karte hat fragt ihr? Öhmm, er hat sie von Bakura gewonnen! Ja – genau "" rausred)

Eine weiße Hand Schoss auf Yugi zu, bereit seine Lebenspunkte direkt anzugreifen. Yugi kniff die Augen zu, erwartete die Demütigung und den stechenden Schmerz, wie er es bereits kannte. Doch er spürte nichts, der Schmerz blieb aus? ,Hat Kaiba den Angriff etwa zurückgenommen? Oder bin ich nu komplett aus dem Spiel geflogen..?' ,überlegte Yugi und öffnete vorsichtig die Augen. „Waaaas! Das ist Betruuuug!" ,keifte Kaiba direkt los als Yugi erst langsam realisierte was geschehen war: Der Geist seines Puzzles stand direkt vor ihm und hielt die Wirkung der Fallenkarte ab. Die Hand kam nicht zu Yugi durch. Sein Herz machte einen Sprung – da war er!! Er half ihm, er war wieder für ihn da! Er, der perfekte Pharao.. ja, auf ihn war Verlass! Freudentränen kullerten über Yugis kindliche Wangen: „Yami!!" Seine dunkle Hälfte drehte sich lächelnd zu Yugi, sagte jedoch nichts. Doch dieses vertraute Lächeln reichte schon... Der Kleinere schluckte schwer – nie wieder würde er Yami so verletzten!! Wenn er nur bei ihm bleiben würde.
„Yami..." flüsterte Yugi erneut und zog seine Seele aus seinem Körper zurück um ihn seinem Yami zu überlassen. Er sollte doch nun bitte weiter spielen. ,Ich brauch erst mal eine Pause... Oh, ich bin ja soo glücklich.. immerhin hab ich Yamis Freundschaft wieder! Ich muss mich nach dem Duell entschuldigen..' ,dachte Yugi und lies den Erfahreneren spielen. Doch das Duell sollte ein baldiges Ende finden.

!! (Sooop, ab hier gibt's nu n Perspektivwechsel . Bisher wars nur Yugis Sicht, seine Gedanken usw. Er war Erzählperson. Nu lernen wir mal Yamis Meinung zu den Geschehnissen und seinen Point of View kennen . )!!

„Nun gut, es ist eh für dich aus Yugi! Ich spiele die Zauberkarte...... SEELENTAUSCH! Mein Weißer ist wieder auf meiner Seite!! HaaaHa!!" Ein leuchten lag über dem Duellfeld und ehe Kaiba sein Lieblingsmonster kontrollieren konnte, änderte sich das „Wetter" in der Halle von Schnee zu einem Gewitter, ebenfalls zuckte der Boden unter ihren Füßen. Das Gewitter tobte heftiger und eine erneute Störung nahm ihren Lauf: Der ganze Raum begann sich plötzlich zu drehen, immer schneller und schneller. Yami konnte nur gedämpft Kaibas Fluchen wahrnehmen, ihm wurde schließlich schwindelig. Auf einmal, mitten in den zahllosen Drehungen zuckte ein stechender Schmerz mitten durch sein Herz. Schmerzerfüllt stöhnte er auf und griff sich an seine Brust. „Ahhh... war bei Ra war das.. mein Herz zerspringt gleich... Ich bekomm kaum Luft....!!" Yami atmete ein paar mal tief ein und aus und krampfte sich zusammen. Erst langsam und nach einigen Minuten die dem ehemaligem Pharao wie weitere 3000 Jahre vorkamen verblich der Schmerz. Seine angespannten Muskeln lockerten sich wieder, während er sich den Schweiß von der Stirn wischte. „Himmel, so muss sich ein Herzinfarkt mit Todeskrampf anfühlen... ich dachte mich hats erwischt!" ,stöhnte er. Als er wieder komplett zur Besinnung kam, hatte sich die Lage der Störung gebessert, alles schien wieder normal. Naja, fast zumindest...

„Los Seto, beende deinen Zug!" ,knurrte der Blonde sein Gegenüber an. „Yami..?" ,Seto schien plötzlich völlig von der Rolle und schlug sich nach dem Sprechen die Hand vor den Mund. „Oh mein Gott... Oh mein Gott..." ,murmelte Seto vor sich hin, was Yami auf die Entfernung nicht verstand. Doch zu Yamis weiterer Verwirrung tauchte Yugis Geist nun an seiner Seite auf: „Ich bin hier, Yugi! Und ich greife nun mit meinem weißem Dra... AHHHHHH!" Yami taumelte ein paar Schritte zurück.. Was bei Ra war das?! Wurde er gerade verarscht? „Yami Hilfeeee!!! Ich bins, Yugi!! Was mache ich hier!? Hol mich hier raus!" ,schließlich fing der Braunhaarige Junge auf dem Feld verzweifelt an zu weinen. „Frag ich mich allerdings auch!! Ich bin ein Geist??! Yugi, was hast du kaputt gemacht!! Und wer auch immer du da drüben bist in meinem Körper, hör auf zu heulen, das ist ja abartig, mich selbst flennen zu sehen!" Erst allmählig blickte Yami hinter die verwirrende Szene... Natürlich... Seelentausch... aber wie um alles in der Welt...?!!

Wenn er alles richtig verstanden hatte war der wirkliche Seto nun also der Geist neben ihm! So wandte Yami sich an ihn: „DU müsstest doch wissen was hier los ist! Das wächst alles auf deinen Mist! Seelentausch gilt nur für die Monster!! Was auch immer du falsch gemacht hast Kaiba, ändere es, sofort! Du bist der, der sich hier auskennt!" „Du meinst doch wohl nicht etwa, dass es Absicht war?! Ich habe dir doch gesagt das Spiel wurde noch nie richtig getestet! Aber ich mache niemals solche Programmierungsfehler!"

Spinnefeind standen sich die beiden gegenüber und schoben sich Gegenseitig die Schuld in die Schuhe, bis sich Yugi schließlich einmischte. Er rannte über das Spielfeld , an Kaibas großem Weißen vorbei und stellte sich schützend vor Yami. – So wie er vor wenigen Minuten selbst beschützt wurde. Ein seltenes Bild, rein äußerlich betrachtet.
Setos Seele wurde mittlerweile ungeduldig, vor allem sauer auf sich selbst. Wie konnte ihm das bloß passieren?! Da kam Yugi die rettende Idee: „Wenn dies also die Wirkung von #Seelentausch# ist, dann hält sie doch nur eine Runde lang an, nicht wahr? Wenn wir also weiterspielen wird sich dieses Chaos hier von alleine lösen!" Yami setzte seinen ernsten Blick auf und betrachtete die besagte, offen auf dem Spielfeld liegende Zauberkarte. „Hmm.." Wie auf ein Stichwort spielte das Programm erneut verrückt und der Hintergrund verschwand. Die 3 Personen standen in einer schwarzen Leere.
„Na mit Sicherheit! Ich mache keine so gravierenden Fehler die länger anhalten! Aargh, nu fängt der schon wieder an! Wir sollten das Duell hinter uns bringen, und dann den Spielstand abspeichern. Es wird zu gefährlich..." ,musste Kaiba zugeben, „wir setzten ein anderes mal fort."

Yugi zeigte sich direkt einverstanden, ihm war es nur recht aus dieser virtuellen Welt zu entkommen. Alle nahmen wieder ihre Plätze ein – was hieß dass Yugi in Setos Körper zusammen mit dem echten Seto, nun als Geist auf der einen Seite und Yami allein auf der anderen stand. „Leider verlangt Seelentausch, dass ich den Modus wechseln muss, also geht mein Weißer mit dem eiskalten Blick in den Verteidigungsmodus! Aber zum Glück hatte ich vorgesorgt und hier kommt das #Auge der Verführung!# (Ka, von wem er das nu hat.. Nehmts einfach mal so hin ") Es zwingt alle Monster von Verteidigung in den Angriff! So und jetzt mein Drache, greif seine Lebenspunkte direkt an!" „Tja, da muss ich dich enttäuschen, hier kommt die #Macht des Spiegels!# Damit reflektiere...."

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,Was war das nun schon wieder?' ,Yami wollte sich über die schmerzenden Augen reiben, er war plötzlich von einem gleißendem Licht geblendet worden und nun halb blind. Doch sein Arm stieß an etwas hartes. Er fluchte gedanklich, doch schon lies er davon ab als er realisierte wie leise summend sich der Glasdeckel seiner Kapsel hob. Er war zurück.

„Yuuuuuugi!! Da Seid ihr ja wieder!" ,rief Anzu als erste und beugte sich über den Blonden. „Hey, wie wars??" ,überrumpelte ihn direkt danach Jonouchi. Doch da hatte Anzu bereits etwas bemerkt: „He Leute, das ist gar nicht Yugi, das ist der Geist seines Puzzles!" Yami nickte abwesend und fasste sich an seinen Kopf, dieser fing nun auch noch an zu dröhnen. Im nächsten Moment stand schon Seto vor ihm, an seinem eiskaltem Blick erkannte Yami direkt, dass er wieder der Alte war. Es war schon komisch zu sehen gewesen Seto einmal ohne diesen zu sehen.. ihn sogar weinend zu sehen.. eine einmalige Ausnahme. Und das alles nur, weil dieses verdammte Spiel ihm Yugi entzogen hatte!! Das musste es gewesen sein!! Dieser Stich im Herzen.. Noch niemals waren sie gewaltsam getrennt worden... sie waren überhaupt noch nie getrennt gewesen.. Yami hatte einen ganz schönen Schreck bekommen. Doch zum Glück war alles wieder in Ordnung ehe er wirklich realisiert hatte was alles zu bedeuten hatte. „Ich werde mich sofort um den Fehler kümmern.." ,grummelte Seto direkt und schwang sich an den Hauptcomputer, während er Mokuba erklärte, was vorgefallen war. Offensichtlich nagte dieser Patzer arg an ihm und nun hatte sein eigenes Programm sich auch noch von selbst beendet und ihn selbst hinausgeworfen!!

„Alles klar Yugi? Du bist ja plötzlich so ruhig, hat dich der Tausch so mitgenommen?" ,flüsterte Yami und lauschte in sich hinein. Doch er hörte nur seine Freunde aus dem Hintergrund die wild durcheinander redeten, weil Mokuba ihnen ebenfalls alles erklärte und sie Yami dauernd irgendwelche Fragen dabei stellten. Zu seinen anderen Beschwerden fuhr dem Pharao nun ein Schock durch den Körper und er wurde schrecklich blass. „Seid doch bitte alle sofort leise!!" ,keifte er los. „Yugi, bist du da?! So antworte doch! Geht es dir nicht gut?" Schweigen. Nun war Yami sich sicher, er war allein in diesem Körper!! Er spürte Yugis Anwesenheit nicht mehr, seine leuchtende, reine Seele war weg – einfach weg!
„NEIIIN!! Er kann nicht weg sein!!" Schrie Yami verzweifelt. Die anderen kamen noch nicht so richtig mit. „Wie er ist weg..?" ,hakte Honda nach. „Eben, Yugis Seele verschwindet doch nicht einfach, bleib ruhig, Yami" ,versuchte Anzu ihn zu beruhigen. „ER MUSS NOCH IM SPIEL SEIN!!! Ich muss ihn da rausholen – SOFORT!!" Nun mischte sich auch Kaiba in das Gespräch ein. (Ich definiere das mal so, Seto weiß nur am Rande, dass sich zwei Seelen Yugis Körper teilen, er interessiert sich zu wenig für Yugi um zu wissen, wie der andere heißt und merkt auch nicht wer wann da ist. Nennt ihn daher immer Yugi)
„Du gehst da jetzt nicht wieder rein! Der andere kann warten, dass ist viel zu gefährlich! Ich habe den Fehler noch nicht mal gefunden!" Mokuba nickte „Genau, wer weiß was das Programm noch so für Tücken hat, mein Bruder wird es erst reparieren"
„Ich werde nicht warten!!!" ,konterte Yami und stieg in die Kapsel zurück, „AIBOUU!!" Jonouchi und Honda schafften es nicht Yami festzuhalten, so Leibeskräfte entwickelte er plötzlich. Mokuba lehnte sich gelassen zurück: „Er wird es sowieso nicht schaffen.. das Spiel kann nur von einer zweiten Person hier vorne am Haupthebel gestartet werden. Sicherheitsgründe, versteht ihr?" „Schickt mich sofort los!" ,befahl Yami und schien sich in seinem alten Element als Pharao zu fühlen. Alle Anwesenden schüttelten den Kopf. Shizuka versuchte ihr Glück anders „Yami versteh doch.. wir alle wollen Yugi retten! Aber erst wenn diese Störungen behoben sind." Yami wurde immer verzweifelter und als er merkte dass rumkommandieren nichts half versuchte er es mit flehen.

Die Stunden vergingen und nichts passierte.. Außer dass sich Yami scheinbar langsam von Jonouchis Worten beruhigen lies. Als es auf 22 Uhr zuging und der Fehler immer noch unauffindbar war, beendete Kaiba die Versammlung und versprach zu Hause in seinen Unterlagen nachzusehen. Sie verabredeten sich für 9Uhr am nächsten Morgen, schließlich ging gerade ein Freitag zuende und Yugis Freunde gingen gezwungener Maßen mit sorgenvollen Gesichtern nach Hause. Jeder war so in seinen Gedanken versunken dass sich niemand über Yami wunderte, der ohne Widerworte den Heimweg antrat. Hatte er sich so schnell umstimmen lassen..?

Yami lehnte hinter der nächsten Straßenecke an einer Hauswand und dachte nach. Alles war soweit vorbereitet, nur das wichtigste für die Durchsetzung seines Plans fehlte noch. Wo würde er um diese Zeit ein dünnes, längeres Seil herbekommen? ,Die Tankstelle in der Nähe! Ja, die haben sicher so was in der Art, ich muss es versuchen! Ich kann doch nicht bis Morgen warten, was denkt sich Kaiba bloß! Er ist halt zu egoistisch um zu verstehen... Wenn es um Mokuba gehen würde, würde er genauso handeln!' ,rasten die Gedanken durch den Kopf des ehemaligen Pharaos, während er die Tankstelle aufsuchte, an der er vorhin mit Yugi vorbeigegangen war, kurz bevor sie gestritten hatten.

Eine halbe Stunde, nachdem alle Kaibas Geheimlabor verlassen hatten, kletterte eine Person im Schatten der Nacht über den hohen Stahlzaun. Geschickt, als wüsste sie bestens Bescheid, wich sie den Überwachungskameras aus und schlich zu einem der hinteren Fenster. Denn zwischen diesem klemmte wie zufällig ein kleines Stück Metall, dass der Junge schnell entfernte. Durchs Fenster einzusteigen war nun kein Kunststück mehr. Es war ja schließlich nur Setos abgelegene Geheimlabor – ein Glück nicht die Kaiba Corp, denn ein Einbruch dort wäre unmöglich gewesen.

Selbstsicher sah sich Yami in dem hinterem Raum um – hier lagerte Seto sein wichtigstes Werkzeug und Materialien. Zum Glück hatte er in dem allgemeinen Chaos vorhin unbemerkt das Fenster präparieren können. Ja, in dem allgemeinen Auffuhr den er größtenteils selbst veranstaltet hatte, waren die Sicherheitsmaßnahmen ziemlich vernachlässigt worden.

„Yugi, ich hol dich da raus! Halt noch ein wenig aus Aibou... Wenn du mich denn sehen willst.." ,flüsterte er und tastete sich bis zum Lichtschalter vor. Kurz darauf war der Computer wieder hochgefahren – Kaiba musste so von der Rolle gewesen sein ein fehlerhaftes Spiel konstruiert zu haben, dass er vergessen hatte das Programm per Passwort zu sichern.

Yami knotete das gerade gekaufte Seil an den Schalter, der das Spiel startete und stieg wieder in die Kapsel, in der er vorhin schon gesessen hatte. Ein letztes mal horchte er in sich hinein. Leere. Dunkle, stille Leere. Wie konnte das passieren? Diese helle, fröhliche Seele war einfach weg! Die Hälfte in diesem Körper die seine schlechte Laune vergessen lies und ihn auf eine gewisse, unbegreifbare Weise glücklich machte. Diese naive, unschuldige Seele die nichts von den Grausamkeiten der Welt zu kennen schien.. und doch wusste Yami, dass auf Yugis Schultern sehr wohl das Unglück lastete... Wie oft hatte er schon geglaubt er wäre am Ende.. hatte mental aufgegeben und alles für sinnlos gehalten – aber nur ein Blick in Yugis große, lilafarbenen Augen... ein Blick durch den „Spiegel der Seele" und er sah dieses reine Herz vor sich. Das Herz eines Champions!
Er seufzte ein weiteres mal und schloss per Knopfdruck den Glasdeckel, starrte auf das Puzzle das an seiner Brust hing. Erstmals überkamen ihn Zweifel... wollte Yugi überhaupt von ihm gerettet werden? Immerhin hatten sie die letzten Wochen über fast nur noch gestritten – wenn auch nie so schlimm wie heute. Yami hatte deutlich gespürt wie sein Aibou sich mehr und mehr von ihm abgewandt hatte. Er fühlte sich wohl zu sehr genervt. Es war ja auch verständlich.. Der Pharao lächelte bitter.
„Immerhin hatte er bis vor einem Jahr noch ein normales Leben und einen eigenen Körper. Ich bin sicher eine Last für ihn.. Natürlich braucht er nun mal Ruhe vor mir... Ich... ich bin ihm sicher zu nahe getreten... aber seine strahlende Aura zieht mich einfach so an.. gegen diesen Bann in den er mich zieht werde ich jedes Mal so machtlos... Ich habe ihn sicher mit meinen stummen Gefühlen erdrückt. Ich sollte längere Zeit in meinem Puzzle bleiben, wenn das alles vor bei ist. Er ist mir zu wertvoll als das ich unsere Freundschaft aus Spiel setzen würde.." ,sprach er in den leeren Raum. Der Blonde riss an dem Seil und schon wurde sein Geist wieder durch den Strudel zurück in die virtuelle Welt gerissen.

Er landete wieder auf der Theaterbühne wo das Duell stattgefunden hatte. „Na toll, wo soll ich ihn bloß finden.. das verdammte Programm kann Yugi überall hingeschickt haben!! Wütend kickte er die vor ihm liegende Duelldisc weg – es musste seine sein, auf dieser Seite hatte er gestanden. Scheppernd raste sie über den Boden, unter dem Leinentuch hinweg, welchen einen Vorgang darstellte und traf krachend auf etwas hartes dahinter. „Auuua!!" ,schrie eine wohlbekannte, helle Stimme weinerlich, „kann mich denn jetzt nicht mal jeder in Ruhe lassen?" Darauf folgte ein leises Schluchzen. „Yugi!!" ,kam es freudig und erleichtert von Yami, der schnell hinter Vorhang kroch. Tatsächlich saß sein Aibou direkt hinter dem Stoff, mit dem Rücken an einen Schrank gelehnt. Die Beine angezogen und die Arme um diese geschlungen. Er war jedoch durchsichtig und so erkannte der Größere seine Tränen zunächst nicht. „Yami..?" ,überrascht sah Yugi auf – genau in die besorgten, matten Augen des ehemaligen Pharaos. Wo war der Glanz geblieben? „Du weinst Yugi?" Der Angesprochene errötete ziemlich, doch da seine Wangen von Weinen bereits verfärbt waren blieb es vor Yami verborgen.

Ungläubig stand er auf und wusste nicht so recht was eigentlich los war. Sein Gehirn tat sich ungeheuer schwer mit der Verarbeitung der Information dass Yami extra gekommen war um ihn zu retten. „Na komm, wir verschwinden erst mal von hier" ,nickte Yami und streckte Yugi seine rechte Hand hin, „über alles reden können wir auch gleich noch." Ungläubig und zögerlich lies er sich von seiner dunkleren Hälfte hochziehen. Er hielt ja nicht zum ersten mal Yamis Hand... aber diesmal spürte er noch intensiver die von dem Größeren ausgehende Wärme.. diese weiche Haut und trotzdem... trotzdem war es eine starke Hand die ihn nicht loslassen würde! Diese Nähe machte süchtig!
Übermütig warf er sich dem Pharao um den Hals, der daraufhin erst mal zwei Schritte zurück taumelte. Yami musste unwillkürlich lächeln, wuschelte dem Kleineren lieb durch das schwarz-rote Haar während jener an Yamis Brust weiterschniefte. Diesmal jedoch vor Freude. Doch die Atmosphäre wurde durch ein gefährliches rütteln der virtuellen Welt um sie gestört.
Yami seufzte, er wusste es gab jetzt nur einen Weg hier raus. „Yugi... wir müssen hier weg... sofort. Lass uns den Satz gemeinsam über die Lippen bringen... Kaiba ist schließlich nicht da um es zu genießen.." Yami begann und Yugi setzte direkt danach mit ein: „System, ich erkenne..."

Yami war der erste zurück in der Realität. „Nanu, ich habe den Körper noch..?" ,murmelte er vor sich hin. Während sich der Deckel aus der engen Kapsel hob prüfte er direkt Yugis Anwesenheit. „WAAAS??! Es kann nicht schiefgelaufen sein!! Das darf einfach nicht!!! Ich spüre nichts!! AIBOU?" ,schrie er auf und im Nachhall seines Schalls hörte er ein leises Summen – das Geräusch das der Glasdeckel beim öffnen und schließen von sich gab. Die Kapsel nebenan. War Kaiba hier?! Hatte er den Einbruch bemerkt!
Doch wer um die Ecke trat verschlug ihm die Sprache....

(Und wieder ein Perspektivwechsel Diesmal Gibt's keine limitierte Sicht mehr, nu erfahren wir abwechselnd was beide denken und fühlen ;)

Sein Gegenüber bemerkte Yami zunächst gar nicht, hatte den Kopf gesenkt und trottete tief in Gedanken vor sich hin. Der Größere war über die Situation viel zu perplex um zu reagieren. Doch ehe er sich fing stoppte sein Gegenüber bereits und starrte auf Yamis Schuhe. Die selben dunkelblauen die er auch trug.
Wie in Zeitlupe hob er seinen Kopf, sein Blick schweifte über Yamis dunkelblaue Hose und erkannte den grauen, über Kreuz gebundenen Gürtel. Kurz darüber hing das ihm so wohlbekannte Millenniumspuzzle. Flinke Finger tasteten aufgeregt an seiner eigenen Brust und suchten nach dem großen, goldenen Kettenanhänger. Wurden allerdings nicht fündig. Stellten jedoch fest dass er aus Fleisch und Blut war.
Sein Blick schweifte höher über den Oberkörper Yamis, der genau wie er selbst die Schuluniform trug. Bis hin zu dem verstört dreinblickendem Gesicht – dessen Aussehen den einzigen körperlichen Unterschied zu seinem eigenem aufwies. Einen Moment lang starrten sich die beiden einfach nur in die Augen.

„Yugi! Aber was bei Ra!" ,erwachte Yami und griff Yugi schroff am Arm um sich zu überzeugen dass er wirklich kein Geist war. „Yami... Es tut mir leid... Ich wollte dich nicht anschreien.. in dem Moment ist es einfach mit mir durchgegangen.. Können wir Freunde bleiben, ja??" ,stellte Yugi direkt klar, der die Situation noch nicht ganz erfasst hatte.
,Freunde? Freund wie Kumpel..? Yugi...' „Ja.. sicher können wir das.." ,zögerte Yami, „aber ich..." „YAMI! Du hast ja auch einen Körper!!" ,entfuhr es plötzlich dem Spätzünder Yugi. Yami schüttelte gedanklich den Kopf, Yugi hatte das Thema gewechselt da er nichts weiter über den Streit und seine Folgen hören wollte. Für ihn war wohl hiermit alles wieder im Lot. Doch nicht für Yami.
„Wie ist das möglich?! Und was ist überhaupt passiert nachdem der Zug beendet war?? Ich habe nur einen roten Blitz gesehen.. und ihr wart weg.. Ich blieb allein zurück...! Ich habe gerufen, Yami! Geschrieen habe ich, mich doch bitte nicht allein in dieser Welt zu lassen. Doch ihr wart weg..." „Ich weiß es nicht Yugi" ,antwortete der Ältere melancholisch, „ich habe auch nur dieses blendende Licht gesehen.. und ich war wieder hier! Ich bin jetzt immer noch so verwirrt.. ich weiß gar nicht, wie das alles sein kann. Das wir nun beide aus Fleisch und Blut sind.. vor allem ich! Ich habe schon seit ´3000 Jahren keinen eigenen Körper mehr gehabt. Ich war immer.." „Ich verstehe auch die Welt nicht mehr, mein Partner" ,während Yugi diese Bezeichnung das erste mal verwendete trat er einen Schritt auf Yami zu. Dieser stand nur da und blickte verwirrt in Yugis Augen – setzte dann seinen Satz fort: „Aber es fühlt sich ... fremd.. an , einen Körper zu haben, ohne deine Seele bei mir zu haben. Das habe ich vorhin schon gemerkt. Ich fühle mich alleine.."

„Danke, dass du mich gerettet hast, Yami" ,flüsterte Yugi verlegen, als ihm nebenbei seine peinliche Umarmungsaktion wieder einfiel. Daran erinnerte sich Yami wohl auch plötzlich als er lächeln musste und nun neben Yugi trat. Wie eben fuhr er dem Kleineren durch die langen Haare. Sein Blick wurde von Yugis großen, traurigen Augen angezogen, die plötzlich unnatürlich stark glitzerten. Der Junge konnte Yamis Blick nicht länger erwidern und schloss seine Augen. Tränen lösten sich aus dessen Winkeln. „Hey Aibou, was ist?" ,sorgte sich Yami direkt. „Na, dass du mich gerettet hast... das hatte ich nicht verdient.. ich war doch so gemein zu dir... Und nun fühlst du dich auch noch alleine.. Bitte verzeih mir!" ,Yugi öffnete seine Augen wieder und sah verweint zu seiner dunkleren Hälfte. Dieser wischte seinem Aibou mit dem Daumen sanft die Tränen weg. „Natürlich hab ich dich da rausgeholt! Ich hätte dich doch nicht bis Morgen da lassen können... Mir tut es auch leid, ich habe dich in letzter Zeit zu sehr bedrängt, stimmt's Yugi? Ich hatte mir vorgenommen für einige Zeit nun im Puzzle zu bleiben, damit du deine Ruhe hast. Auch wenn das nun nicht mehr geht.. Ich werd mich auf weiteres zurückziehen..."

„Nein!" „Hm?" „Nein, Yami, bleib bitte, bitte bei mir!" ,verzweifelt schlang Yugi seine Arme diesmal um Yamis Hüften. „Warum Aibou..?" ,die Stimme des Größeren war nur noch ein Flüstern. „Ich fühle mich doch genauso alleine! Ich war... so unendlich froh, dass du immer bei mir gestanden hast, du warst immer für mich da.. Du bist so stark und mutig Yami.. und ich bin einfach nur klein und schwach – ohne dich wäre ich schon mehrfach ins Verderben gerannt. Bleib immer bei mir!"

Als sein Gegenüber nicht antwortete bekam Yugi es mit der Angst zu tun.. hätte er letzteres vielleicht nicht aussprechen sollen? Hatte er schon wieder alles falsch gemacht? „Yami, was..." Doch Yugi kam nicht dazu den Satz zu vollenden, denn er zuckte auf, als er bemerkte wie tief sich der ehemalige Pharao zu ihm hinunter gebeugt hatte.

Er starrte auf Yamis glänzende Lippen, die ruhig aufeinander lagen, schnellte dann zu den großen, stolzen Augen. Diesmal lag dieser Zauber wieder darin, die tiefen lila Weiten hielten Yugis Blick gefangen. Der Kleinere schluckte, er ahnte was Yami nun vorhatte. Yugi wurde hektisch, sein Herz raste – er hatte doch noch nie! Er konnte doch gar nicht...! Und wieso tat Yami das? Wieso wollte Yami ihn, diesen kleinen Jungen küssen...?

Sicher, es war das, was Yugi sich so lange gewünscht hatte.. Was er sich in seiner Phantasie mehrfach durchlaufen hatte. Alles bis ins kleinste Detail vorgestellt – wie sich Yamis Lippen wohl anfühlen würden, wonach sie schmeckten.
In seinen Tagträumen war er schon mehrfach in diese Situation geraten , aber wie durch ein Wunder hatte Yugi die Situation dort gemeistert. Dort hatte er wie durch ein Wunder küssen können – und wie Yami das erste konnte! Doch dies hier war nicht mehr seine Phantasiewelt... Yugi fühlte sich plötzlich wahnsinnig unter Druck gesetzt Yami zu enttäuschen. Verkrampft presst er seine Lippen zusammen und sah einfach nur ängstlich in die Augen seines Pharaos.

Dieser merkte natürlich wie schrecklich unsicher sein Aibou war. Ihn selbst plagten genug Zweifel.. Doch irgendwie hatten Yugis letzte Worte ihn zu dieser Tat beflügelt.
„Aibou... ich tu nichts was du nicht willst. Rede mit mir.." Doch Yugi reagierte nicht auf seine dunklere Hälfte, er war viel zu sehr damit beschäftigt, sich mental zu stärken. So schwer konnte das ja auch gar nicht sein.. in seinen Träumen klappte es schließlich auch, er musste ja nur genauso wie dort handeln! Schüchtern schaute er seinen Yami an und wartete seine Handlung ab.

Yugi wollte es, doch er wagte es nicht den ersten Schritt zu machen.. die Unsicherheit war viel zu stark. Und... was wenn er Yami missverstand? Wenn er ihn gar nicht küssen wollte? Ehe Yugi weiter an sich selbst zweifeln konnte spürte er bereits Yamis warme, weiche Lippen auf den eigenen, so verkrampften und kalten. Mit einer für Yugi erschreckenden Ruhe lies Yami seine Lippen lediglich sanft über Yugis streicheln. Langsam bewegte der Ältere dafür seinen Kopf leicht von links nach rechts und umgekehrt. Versuchte so zu erreichen dass sein Aibou sich fallen lies und gab ihm alle Zeit, selbst etwas zu tun, als ihn direkt mit einem Kuss zu überfordern.

Der Kleinere hielt zunächst seinen Atem an, starrte überrascht in die gleichfarbigen Augen seines Partners. Doch nach wenigen Sekunden lies die Anspannung nach, das wohlige Gefühl auf seinen Lippen gewann Oberhand und begann sich in seinem Körper auszubreiten. Der bisher unterdrückte Wunsch auf diese Lippen einzugehen wurde immer stärker. Doch Yugis Angst war noch zu groß, etwas falsch zu machen – oder Yami gar weh zu tun... Insgeheim wünschte er sich nun doch, Yami würde den Anfang machen, einen Schritt weiter zu gehen. Doch Yugi erkannte schnell, dass Yami sich bewusst zurückhielt um Yugi aus der Reserve zu locken. Yugi schloss seine Augen, er konnte sein Gegenüber nun nicht mehr ansehen und sprach sich ein letztes mal gedanklich Mut zu. Unsicher öffnete er seine Lippen und schnappte instinktiv nach Yamis Oberlippe, hielt sie fest und spielte zärtlich mit ihr. Yugi lies sich einfach von seinen Gefühlen leiten. Kurz darauf lies er wieder von ihr ab und widmete sich dafür dem unterem Teil, den er sanft beknabberte. Nun traute sich Yugi allmählig die Augen wieder zu öffnen um Yamis Reaktion aufzunehmen. Doch diesmal war es Yami, der genussvoll die Augen geschlossen hatte – Yugi erschauderte kurz beim Anblick seiner für einen jungen Mann so unnatürlich langen Wimpern. Yugi wurde immer mutiger, als er keine negative Reaktion seines Pharaos vernahm, saugte er leicht an Yamis Lippen und beknabberte sie dann weiter. Nun war es Yami, der nicht länger untätig blieb und das Spiel der Lippen zu einem Kuss brachte.

Yugi seufzte wohlig und erwiderte den Kuss leidenschaftlich. Er war stolz auf sich selbst, er hatte es geschafft über den eigenen Schatten zu springen und hatte mehr oder weniger den entscheidenden Anfang gemacht. Und es fühlte sich herrlich an! Einfach unbeschreiblich... Besser als er in seinen Träumen für möglich gehalten hatte. Es machte einfach nur süchtig und Yugi wollte mehr. Fordernd legte er mehr Leidenschaft in den Kuss, machte Yami deutlich, wie sehr er nach ihm verlangte.

Yami grinste und auch ihm war es mehr als nur recht, hatte er sich doch bloß zurückgehalten aus Angst sich Yugi zu sehr aufzudringen. Atemlos ließen die beiden schließlich voneinander ab. Yugi war vor Eifer total rot um die Wangen geworden und erst langsam wurde ihm bewusst wie sehr er eben aus seiner schüchternen Rolle gefallen war. „Das war doch nicht wirklich dein erster Kuss..?" ,brachte Yami zuerst hervor. „D... doch.. merkt man doch.." ,flüsterte Yugi beschämt. „Dann hast du wohl heimlich geübt? Das... Das war verdammt gut!" ,bestätigte Yami mit ernster Miene. Yugis Gesichtsausdruck war zwischen Verwirrung und Schreck nicht eindeutig zu definieren. „Meinst du das ernst, Yami? Wieso siehst du mich so an...?" Der Angesprochene lächelte leicht. „Ich mein es vollkommen ernst, Aibou... und.. Danke." Yugi wollte ein verwundertes ,Wofür?' entgegnen, lies es aber bleiben da der ehemalige Pharao ihm mit der Zunge über die Lippen leckte.

Doch plötzlich lies Yami wieder von seinem Partner ab und schreckte hoch. Wir sollten zusehen hier raus zu kommen, Aibou!" „Yami...?" „Ja, Yu-chan?" „Ich.... - Wie hast du mich genannt?" „Yu-chan. Ist das nicht in Ordnung..?" Glücklich lächelte Yugi. „Du Yami.. ich bin mir nun wirklich sicher... Ich liebe dich.." Überrascht drehte sich der Angesprochene zu Yugi und starrte ihm in die großen Augen. „Ich dich schon lange, Aibou."

Wie im Trance über diese Antwort rappelte sich Yugi auf und folgte Yami auf dem Weg auf dem er gekommen war hinaus aus Kaibas Labor. Die Überwachungskameras, die überall in den Räumen angebracht waren und sie gerade in Großaufnahme auf dem Videoband aufnahmen, ignorierend.