Endlich fertig

„Herzliche Gratulation, Rogue", lächelte der Professor sie an, nachdem sie endlich ihr Diplom in der Hand hatte. Die Zeit auf der Universität war für sie nicht so einfach gewesen, wie für ihre Freunde aus dem Mansion. Ihre Fächer, die sie gewählt hatte, verlangten mehr Einsatz und Lernen, als die meisten der anderen. Niemand war überrascht, dass sie Physik gewählt hatte, sie war schon immer die Interessierteste an der Schule gewesen und hatte den anderen mehr als einmal geholfen bei den Prüfungsvorbereitungen. Doch sie hatte durchgehalten und gekämpft. Wie sie es immer tat, so leichthin gab sie nicht auf.

Erleichtert atmete sie auf, als sie Charles Xavier dankbar umarmte. Nur der Professor und Logan waren mit zu der Verabschiedung mitgekommen. Rogue war es, wie alle wussten, zu unangenehm, wenn zu viel Aufruhr um ihre Person gemacht wurde, und sie fühlte sich schon bedrängt genug, als sie sich durch die Menge der fremden Menschen im Festsaal zu ihren Begleitern durchschlängelte. Die Verleihung des Diploms war nur noch eine offizielle Sache gewesen, an der sie teilnahm, da sie wusste, dass es nicht zu lange dauern würde, und sie auch stolz war, was sie erreicht hatte. Außerdem wollte sie so schnell wie möglich zurück ins Mansion und die Ferien beginnen lassen. Ihre letzten Ferien. Jubilee, Kitty, Bobby und Remy würden heute Abend noch abreisen, in ihren wohlverdienten Urlaub, nachdem auch sie das vorletzte Unijahr beendet hatten, und Marie wollte sich noch von ihnen verabschieden.

„Gratuliere Darlin', " lächelte Logan sie nun an, als sie endlich zu ihm am Rande der riesigen Halle durchgedrungen war, und drückte sie an sich. Auch Xavier schloss sie nochmals strahlend in die Arme. Sein Lächeln war warm und voller Güte und Stolz. Noch vor einigen Jahren hätte niemand gedacht, dass aus dem scheuen Mädchen eine so stolze, intelligente, tapfere und hübsche junge Frau werden würde.

„Können wir dann nach Hause fahren? Ich war zu viele Jahre auf der Anstallt, " lachte Rogue leichthin, doch Logan hörte an dem beinah unmerklichen Zittern in ihrer Stimme, wie unwohl sie sich fühlte. „Von einer Anstallt in die nächste… Wie Madam wünschen, " neckte er sie, und erntete dafür ein strahlendes Lächeln von ihr, und auch Charles grinste.

„Und das von einem Insassen, der froh sein muss, wenn er mal Freigang hat", gab sie neckend zurück und schob sich an ihm vorbei um auf dem schnellsten Weg zum Parkplatz zu gelangen.

„Kaum hat sie einen Titel in der Hand wird sie auch schon aufmüpfig und frech", knurrte Logan gespielt empört.

„Dazu hat sie all die Jahre keinen Abschlusstitel gebraucht", sagte Chuck fröhlich, der Rogue folgte.

„Das ist eben mein besonderes Talent", rief sie mit einem Glitzern in ihren grünen Augen über ihre Schulter zurück. Logan schmunzelte und folgte ihnen mit leichtem Kopfschütteln.

Als sie alle im Wagen saßen, spürte er Maries Erleichterung, und auch Charles nahm es wahr. Sie ausatmete, als hätte sie die ganze Zeit über den Atem angehalten. Auch Logan fühlte nun wie er sich entspannte, obwohl ihm bis eben nicht bewusst gewesen war, dass seine Nerven belastet gewesen waren.

„Suga?" Ihre Stimme riss ihn aus seinen Gedanken. „Wenn wir heute noch nach Hause wollen, solltest du den Motor starten." Auch ohne in den Rückspiegel zu sehen, wusste er, dass sie eine Augenbraue hochgezogen hatte, wie so oft, wenn sie ihn aufzog. Eine seiner Gesten, die sie von den zwei Berührungen zurückbehalten hatte, und für sich selbst zur Perfektion gebracht hatte. Charles amüsierte sich anscheinend köstlich mit den beiden, fand Logan, als er einen Blick zu ihm hinüber warf und den Wagen startete. Er wusste nicht wie gern Xavier es hatte, wenn er Zeuge der typischen Geplänkel zwischen Marie und Logan war. Die beiden konnten stundenlang Sprüche austauschen, ohne dass es langweilig wurde, oder jemandem keine Antwort mehr einfiel.

„Na Darling, wie wär's zur Feier des Tages mit einer Stadtrunde, Kino und Billard, " grinsten Logans Augen sie aus dem Rückspiegel an, als würde er spüren, dass sie etwas bekümmert war, dass ihre Freunde heute Abend abreisen würden.

„Hältst du das aus, Suga", fragte sie scherzend.

Wie konnte Logan nur all die Jahre die Freude in ihrer Stimme oder das Strahlen in ihren Augen übersehen, wenn sie etwas mit ihm unternahm, überlegte Charles, als er genau das nun wieder, wie so oft, empfand.

„Auch wenn ich älter bin", gab er gespielt ernst zurück, „aber noch halt ich dich und deine Eskapaden aus. Ich bin noch nicht tot."

„Bitte lasst die Finger heute von den Eskapaden ausnahmsweise", mischte sich nun der Professor mit einem verschmitzten Grinsen ein.

„Jawohl, Sir", kam es von der Rückbank, und als sie beide Männer kurz erstaunt zu ihr umdrehten, salutierte sie beinah vorbildlich. Doch kaum hatten sie ihren Blick wieder auf die Straße gerichtet, brach sie in ein tiefes volles Lachen aus. Diesem herzhaften Lachen konnte man nur schwer widerstehen, und somit war einen Augenblick später das Auto mit Lachen gefüllt.

„Wärst du nur mal auf den Missionen so folgsam", sagte Logan noch immer mit einem Grinsen, obwohl alle wussten, dass er es auch sehr wohl ernst meinte. Auf den bisherigen Einsätzen war Rogue schon einige male über Befehle hinweggegangen und hatte ihre eigenen Entscheidungen in Folge getroffen. Seit Wolverine wieder bei ihnen war, erhielt sie nach ihren Alleingängen auch die angemessene Strafe, zumindest aus seiner Sicht. Auf der anderen Seite musste er sehr wohl zugeben, dass sie einen guten Instinkt hatte für gewisse Gefahren und Missionen, und sie für das Team ein wertvolles Mitglied geworden war. Das hatte sie schon des Öfteren unter Beweis gestellt.

Auch wenn er sich noch so oft über sie ärgern würde, er war froh, jemanden wie Marie in seinem Leben zu haben. Ihr schneller Verstand und ihre Kombinationsgabe machten Unterhaltungen und Streitereien, und ihre Person das Leben interessanter.

Als sie endlich das Mansion erreichten, seufzte Marie beinah unhörbar auf. Er konnte es sich nicht vorstellen, wie es für sie war, diese ganzen Jahre ihrer Ausbildung ihre gefundenen Freunde auf Abstand zu halten. Niemand auf der Hochschule vermutete auch nur, dass sie ein Mutant war. Wieder fühlte er, wie er sie am liebsten vor alledem beschützt hätte.

„Sie sind schon weg", fragte Marie leise und ungläubig, als sie in der Garage standen, und sie sofort bemerkte, dass das voll bepackte Auto ihrer Freunde weg war. Auch wenn sie nicht gewollt hatte, dass ihre Freunde zu der Abschlussfeier mitkamen, hatte sie schon gehofft mit allen in dem Herrenhaus ihrem zu Hause an diesem Abend zu feiern.

Hätten Logan und Charles sie nicht gehört, würden sie nicht vermuten, dass es Rogue nahe ging, an diesem bedeutenden Tag relativ allein gelassen worden zu sein. Sie versteckte ihre Enttäuschung gut, lächelte den beiden zu, schnappte sich ihre Jacke von der Rückbank und ihr Diplom und ging zum Haus. Als sie merkte, dass ihr die Männer nicht folgten, drehte sie sich um und rief mit erhobenem Zeigefinger: „Falls du auch nur daran denkst heute etwas anderes zu machen, als Kino und Billard mit mir, wirst du es noch jahrelang büßen müssen. Und im büßen lassen bin ich wirklich gut, noch besser als im Tischhockey." In ihren Augen leuchtete das gewohnte Glitzern auf und Logan konnte nicht anders und grinste, als er Charles zuckende Schultern sah.

Ihr erster Weg führte sie in die Küche. In den letzten Jahren hatte sie die Liebe zum Kaffee entdeckt. Wenn man sie also suchte begann man meistens in der Küche. Als Rogue nach der Tür griff, zögerte sie kurz. Irgendetwas war nicht ganz in Ordnung, sie spürte es deutlich, konnte es jedoch nicht einordnen. Plötzlich nahm sie deutlich das Aroma von Vanillekaffee wahr, und gleich darauf öffnete sich die Tür.

„Überraschung", schallte es aus allen Richtungen der Küche und einen Augenblick später stürzten sich auch schon ihre Freunde auf sie.

„Komm an meine Brust Chica", rief Jubes und drückte Rogue an sich. „Die Party ist zwar nicht so groß, wie die die du für uns organisiert hast, aber wir haben uns alle Mühe gegeben."

Marie lachte und strahlte, ließ sich von allen umarmen und beglückwünschen und bedankte sich herzlich bei jedem einzelnen. Bald darauf war die kleine Party auch schon voll im Gange.

Obwohl Ororo und Jean sagten, sie würden am nächsten Tag die letzten Überreste wegräumen, stellte Rogue den Geschirrspüler noch voll und schaltete ihn an. Hier wischte sie noch die Reste weg und dort räumte sie die Essensreste in den Kühlschrank und die Torte. So chaotisch sie manchmal auch war, was ihre Dinge betraf, so bewusst war sie sich andererseits, wenn sie jemandem helfen oder in diesem Fall Arbeit abnehmen konnte. Nachdem sie halbwegs zufrieden war, schlich sie leise zur Balkontür und huschte lautlos hinaus. Sie wusste nicht wie lang sie da stand und zu den Sternen aufsah, und daran dachte, dass es nun endlich geschafft war. Die Hochschule unter Menschen war schwerer gewesen, als erwarte. Die Blicke der Mitstudenten, wenn sie sich wieder zurückzog, das Gemurmel, was wohl mit ihr los sei, oder auch die offenen Worte, sie sei ein Freak. Auch wenn sie noch so alt würde, es würde immer wehtun, zu wissen, dass sie nicht nur für Menschen ein Freak war, sondern auch unter den Mutanten ihren Freunden eine Sonderstellung hatte.

Sie schloss die Augen und genoss den Wind in ihren Haaren zu spüren, als würde er mit einzelnen lockigen Strähnen spielen.

„Hey Suga", grüßte sie ihn ohne sich umzudrehen, als sie den Zigarrengeruch im Wind wahrnahm.

„Hey Kleines", erwiderte er und lehnte sich mit dem Rücken neben sie an das Balkonbrüstung. Seine Augen ruhten auf ihr, nahmen das Lächeln wahr, das über ihr Gesicht huschte, als eine Böe sich in ihren Haaren verfing und sie sanft zu streicheln schien. Er musste der Versuchung widerstehen, selbst seine Hand in ihre Locken zu vergraben.

„Wieso machst du nicht Urlaub mit den andren vier", fragte er stattdessen, obwohl er sich insgeheim bewusst war, dass sie ihm die 3 Wochen sehr fehlen würde. Die letzten Jahre waren sie sich immer näher gekommen, verstärkten ihr unsichtbares Band und wussten, sie konnten sich blind auf den anderen verlassen.

„Oh ja, yippieh! Zwei Liebespaare und Miss Don't Touch Me. Das wäre genauso, wenn man mich ins Altersheim einlädt, damit ich den Altersschnitt senke." Ihre Schultern zitterten als sie herzhaft lachte. Daraus schloss er, dass es ihr nicht all zu viel ausmachte, dass sie hier blieb. Er liebte ihren Sarkasmus, wenn sie ihn nicht schmerzvoll gegen sich selbst richtete.

„Meinst du mich nun mit dem Altersheim", fragte er mit gespielter Empörung. Sie würde sein Alter nie gegen ihn verwenden, außer im Spaß.

„Nein Suga. Du allein bist noch kein Heim", gab sie zurück. Mit hochgezogener Braue sah er sie an und um seinen Mund spielte ein Lächeln.

Sie hatte ihn verändert. Ein Blinder müsste es sehen. Er lachte und grinste und scherzte mehr, nicht mehr nur mit ihr. Die Schüler sahen zu ihm auf mit Respekt und gleichzeitig auch einer Art Zuneigung. So hart er auch wirken mochte, wenn es darauf ankam, war er für sie da. Nicht nur mit seinen Klauen, sondern mit Ratschlägen und immer einem offenen Ohr. Hätte ihm das jemand vor einigen Jahren prophezeit, hätte er ihn im Käfigkampf K.O. geschlagen mit maximal drei Schlägen.

„ Kommst du selbst ins Bett oder muss ich dich zudecken auch noch", zwinkerte Rogue ihm zu, als sie vor seiner Tür standen. Er bedachte sie mit einem Knurren und angelte nach. In ihrem Element, wenn sie so mit Logan „spielte", sprang in unechtem Schock weg und mimte die Jungfrau in Nöten. Sie hielt schützend die Hände vor den Oberkörper, hatte ihren Kopf zur Seite gelegt und sah ihn unter heftigen Wimpernschlägen an. Diesem Anblick konnte er nicht lange ertragen und brach mit ihr in Lachen aus.
Sein Lachen jagte ihr immer wieder Schauer über den Rücken. Auch wenn er lockerer nun mit allen umging, jedoch lachen hörte man ihn nicht zu oft. Gerade deshalb genoss sie jedes einzelne, das sie aus ihm herauslocken konnte, und kostete es aus.

„Wieder ein erfolgreicher Abend", grinste sie, als sie beide noch nach Atem rangen. „Big bad Wolverine ist noch vor dem Zapfenstreich vor der Zimmertür abgeliefert. Wolviesitter Marie hat gute Arbeit geleistet." Ein warnendes Knurren kam aus Logans Kehle als Antwort. Ohne sich davon abschrecken zu lassen, umarmte sie ihn, und keinen Augenblick später erwiderte er ihre Geste.

„Danke für den schönen Abend, und dass du heute bei der Verabschiedung warst", flüsterte sie und gab ihm einen kurzen Kuss auf die Wange, noch bevor ihre Mutation in Kraft treten konnte, war sie auch schon auf dem Weg in ihr Zimmer, das gleich neben seinem lag. Sie hatte von Kitty erfahren, dass er bei allem mitgeholfen hatte, was die Feier betraf. Logans Blick folgte ihr bis die Tür ins Schloss fiel. Er hatte es sich zur Gewohnheit gemacht, wenn sie zusammen hoch gingen. Nachdem er schon viel erlebt hatte, fühlte er sich besser und dachte, so könne er zumindest sicher sein, dass sie unbehelligt ins Zimmer kam und auch dort blieb. Auch wenn sie nun schon längst erwachsen war, sein Beschützerinstinkt und sein Versprechen ließen ihn über sie wachen. Doch diesmal nahm er das leise Klacken nicht wahr auf das er wartete. Stattdessen steckte Rogue noch mal den Kopf in den Gang hinaus, sah ihn an und flüsterte: „Du schuldest mir einen Kino- und Billard- und Bar-Abend, Suga." Sie hatte sehr leise gesprochen, doch bei Wolverines Gehör konnte sie sich sicher sein, dass er jedes einzelne Wort verstanden hatte. Bevor die Tür nun endlich ins Schloss fiel, zwinkerte sie ihm noch mal zu und verschwand. Als er nun seinerseits ins Zimmer ging, schüttelte er lächelnd den Kopf.

Manchmal so wie an diesem Abend, fragte er sich, wie er ohne Marie gelebt hatte, ohne ihre ansteckende Lebensfreude. Schon allein, dass sie ihm tausend und eine Frage gestellt hatte, als er sie aufgelesen hatte – oder hatte sie ihn aufgelesen? Dass sie keine Angst vor ihm gezeigt hatte, noch nie in all den Jahren in denen sie sich nun kannten, sehr wohl aber Angst um ihn hatte, wenn er auf Reisen war. Er konnte in allen Gesichtern ihrer Freunde lesen, dass Marie sie beeindruckt hatte, schon mehr als einmal. Zu allererst hatte sie einen Weg gefunden, ihnen ihre Freundschaft und Zuneigung zu zeigen, ohne sie zu umarmen, wenn ihre Berührung Schmerz und Tod hervorrufen konnte, obwohl sie sich doch nur um die anderen kümmern wollte. Sie schenkte ihnen ihr aufmunterndes Lachen, wenn sie sich schlecht fühlten, ihr ansteckendes Lachen. Sie lieh ihnen ihr Ohr, wenn alles zu viel zu werden drohte. Wenn jemand glücklich war, versuchte sie ihr Bestes, dass es so blieb. Es schien manchmal so, als könnte sie ihre schier unerschöpfbare Energie und Begeisterung auf andere zu übertragen, oder benutzte sie, wenn es darum ging jemandem zu helfen oder zu unterstützen. Manchmal vermutete er, sie habe die Gabe, andere zum Reden zu bringen, wenn sie das Gefühl hatte, etwas bedrückte denjenigen, und die Gabe im richtigen Moment an der richtigen Stelle zu sein. Schon öfters hatte er beobachtet, wie sie Kitty oder Jubes getröstet hatte, wenn wieder mal was schief ging in ihren Leben, oder wie sie mit Ro stundenlang schweigend Blumen pflanzten, als sie sich verlassen fühlte und ihr auch subtil die Augen öffnete, dass Hank sie schon lange von Weitem begehrte. Mit Jean hatte sie Nächte in den Medlabs verbracht, um sie aufzuheitern, abzulenken oder mitzuhelfen, wenn es mal mit den Forschungen nicht weiterging, oder es mit Scott Streit gab. Den Männern war sie ein guter Freund, wenn es um Frauen ging, hatte sie Rat parat, obwohl sie selbst die Unerfahrenste von allen war. Und trotzdem blieb sie oft noch allein zurück, oder zog sich freiwillig zurück, weil sie es manchmal nicht aushielt, wenn in ihr das Gefühl hoch kam, gefangen in ihrer Haut zu sein, und was sie mit diesem tödlichen Sinnesorgan machen konnte, ohne es zu wollen.

Sie war vor aller Augen von dem tapferen Mädchen zu dieser tollen Frau geworden, und niemand im mAnsion schien sich dessen nicht bewusst zu sein. Bis auf Logan.

Marie hingegen war sich ihrer Gefühle ihm gegenüber sicher, als sie so im Bett lag und gegen den Schlaf ankämpfte. Aus ihrer anfänglichen Verliebtheit hatte sich nach und nach wahre aufrichtige Zuneigung und Liebe entwickelt. Alle Bewohner waren sich bewusst, dass sie einen Zugang zu Logan hatte, dem niemand auch nur nahe kommen konnte. Manchmal schienen sie sich ohne Worte zu unterhalten.

Sie war sich aber auch bewusst, dass Logans Herz jemand anderem gehörte, das hatte sie selbst von ihm gehört damals.

Sag ihr mein Herz gehört einer anderen", hallten seine Worte, in ihrem Kopf wieder und wieder, seit sie ihn damals mit Jean belauscht hatte.

Ich hab dir versprochen auf dich aufzupassen. Ich werde immer für dich da sein, aber…" sagte er, als er den Arm um sie legte.

Ich weiß, ich weiß, die dumme Verliebtheit verschwindet von selbst", warf Rogue rasch ein und entwand sich seiner Berührung.

Als das vor einigen Jahren geschehen war, hatte sie sich von ihm zurückgezogen. Doch nach einigen Tagen begann sie zu begreifen, dass sie ihn nicht als Freund verlieren wollte, und langsam Schritt für Schritt näherten sie sich an, und Rogue hatte gelernt ihre wahren Gefühle für ihn zu verstecken. Anfangs konnte sie auch Jean nicht in die Augen sehen, doch sie überkam ihre kindische Eifersucht nach außen hin, und die Ärztin wurde wie eine Schwester für sie. Nur manchmal tat es noch weh, wenn Logan mit ihr geflirtet hatte, bevor sie und Scott sich offiziell verlobt hatten. Er hatte wahrscheinlich genug andere Frauen in der Zwischenzeit, aber er brachte nie jemanden mit ins Mansion, also nahm sie an, dass es nichts Festes war, was auch immer er mit anderen hatte.