Folter

„Dante, bitte, ich werde dir nicht sagen, wie du mit Krähenschwinge die Nebel lichten kannst!"

Seamus saß nackt und völlig außer Atem auf dem dreckigen Dielenboden eines kleinen Zimmer.

Seit Dante Oberons Waffe gestohlen und damit auch Seamus in seine Gewalt gebracht hatte, war er hier in dem heruntergekommenen Haus mitten in White Chapel , London eingesperrt.

Mehrfach hatte er versucht, Krähenschwinge zu nehmen und seinem Peiniger einfach davonzulaufen, aber Dante hatte die Waffe immer gut im Blick. Ohne das Schwert fliehen war Seamus unmöglich. Der Bann, der seine Seele an Krähenschwinge band ließ nicht zu, dass er sich weiter als 1 km von ihm entfernte und auch so war seine Zeit in seiner menschlichen Form stark begrenzt. Hilfe von den Menschen konnte er nicht erwarten. Zu gut hatte Dante seinen Unterschlupf gewählt. Hier stellte niemand Fragen.

„Ich werde es dir nicht sagen und auch sonst niemand" Seamus´s Stimme war leise geworden, denn er wusste, dass Dante nun wütend reagieren würde. Er senkte den Kopf, um die zahllosen Prellungen und kleinen Wunden zu begutachten, die Dante ihm während seiner Wutanfälle beigebracht hatte.

Es war so lächerlich. Dante war deutlich kleiner als Seamus aber von ähnlich schlanker Statur. Er reichte ihm grad bis an die Schulter und mit seinem Kindergesicht schien er keinen Tag älter als 15.

Doch Dante war stark und in den letzten Tagen hatte er Seamus oft gezeigt, das Unsterblichkeit nicht bedeutete keine Schmerzen empfinden zu können.

Er zuckte zusammen, als er hörte wie Dante auf ihn zulief.

„Wirst du mir gehorchen" schrie der junge Mann. Mit voller Wucht traf Dantes Schlag sein Gesicht und seine Lippe platzte auf. „Du bist mein Diener , hast du das etwa vergessen?" Dantes so hübsches Gesicht glich einer grotesken Maske aus purem Zorn. Sein blondes , hüftlanges Haar hing in wirren Strähnen und biss sich fürchterlich mit dem geschmacklosen Morgenmantel den Dante übergestreift hatte. Ein weiterer Schlag traf Seamus und noch einer.

Dann gönnte Dante sich selbst und Seamus eine kurze Atempause.

Seamus Blick wanderte durch den Raum und blieb an dem schlanken Schwert hängen , dass gerade mal 2 Schritte von ihm entfernt auf dem Berg seiner Kleidung lag. Krähenschwinge.

Dante war seinem Blick gefolgt und wie zur Antwort griff er in Seamus´s roten Haarschopf und riss ihm brutal den Kopf in den Nacken.

„Oh nein ,Seamus. Du willst zurück in das Schwert,nicht wahr. Deine Kraft diesmal lasse ich dich nicht!" Er lachte hämisch , dann presste er seine Lippen auf Seamus´s , hart und unerbittlich.

Seamus spürte wie Dante seine Unterlippe zwischen seine Zähne nahm und fast schon zärtlich zubiss. Es kostete einige Kraft den blonden Mann von sich zu stoßen, aber Dante lachte nur.

„Früher hast du das genossen!"

In einer fast beiläufigen Bewegung fischte Dante ein Seil vom Boden und schwang es vor Seamus´s Gesicht hin und her.

In den Tagen seit der Entführung hatte das Seil recht oft dazu gedient Seamus an das kleine Bett, das an der Wand stand zu fesseln.

Mit einer forschen Bewegung gab ihm Dante zu verstehen, dass er sich einmal mehr im Bett auf den Rücken legen sollte. „Du wirst schwächer und dann wirst du sterben. Wie lang dauert es noch?"

fragte Dante, als er das Seil um Seamus´s Handgelenke wickelte und geschickt an den Bettpfosten knotete.

Seamus wehrte sich nicht, es hatte keinen Sinn. Er wusste was nun folgen würde.

In den letzten Tagen war dies alles zu einem obskuren Zyklus geworden.

Dante zwang Seamus in seine menschliche Gestalt, er versuchte ihn mit eindringlichen Reden zu überzeugen das Geheimnis zu verraten, bekam Wutanfälle, schlug ihn immer und immer wieder, drohte ihm mit dem sicheren Tod. Dann ging er dazu über mit Zärtlichkeiten die alten Erinnerungen

an die Liebe zu wecken , die sie einst verbunden hatte. Diesen Teil fürchtet Seamus mehr , als all die Gewalt zu der Dante fähig war. Aber danach entließ er ihn und Seamus konnte sich im Schwert erholen, bis der Zyklus erneut begann.

Dante hatte recht. Seine Kraft neigte sich dem Ende entgegen und schon bald würden die kurzen Ruhephasen in Krähenschwinge nicht mehr ausreichen , um zu regenerieren.

Im Augenwinkel konnte Seamus erkennen , wie sich Dante des Morgenmantels entledigte und nun nackt zu ihm herüberkam. * Bitte nicht* .

„Seamus" Dante ließ sich mit einem Seufzer neben ihm auf dem Bett nieder. Seine Hände begannen über die malträtierte Haut zu streichen, um spielten Seamus´s Nippel , bis steil und hart nach oben ragten.

„Was hat das alles für einen Sinn?"fragte er plötzlich. „Du stirbst einen qualvollen Tod und ich werde mir dann das Geheimnis auf andrem Wege lösen" Er ließ eine Hand über Seamus´s Penis wandern. „Der Unterschied wird sein, dass ich dann ohne dich leben muss. Das will ich nicht!"

Langsam zeigten Dantes Zärtlichkeiten Wirkung. Und auch wenn Seamus sich krampfhaft dagegen zu wehren versuchte, zu oft hatten diese Hände, hatte Dantes Körper ihm Stunden voller Liebe und Lust gebracht. Trotz all der Folter und der schlimmen Dinge die Dante ihm angetan hatte, weigerte sich Seamus´s Leib den Geliebten zu vergessen.

„Willst du mir etwa sagen, dass du mich noch liebst?" Seamus stöhnte auf, als Dante sein Glied zu massieren begann. „Aber natürlich liebe ich dich, Seamus" antwortete er.

Seamus versuchte zu lachen.

„Hast ne komische Art , das zu zeigen." Er seufzte schwer. Er fühlte das Verlangen , einer heißen Woge gleich , in sich aufsteigen.

Dante lächelte und küsste ihn , diesmal sanft und weich und Seamus erwiderte den Kuss.

„Du bist so wunderschön" hauchte der blonde Mann ihm entgegen, als er sich rittlings auf Seamus´s Lenden niederließ. Seamus letzter Widerstand schmolz dahin, als Dante sich zu bewegen begann. Er war ein Gefangener seiner Lust und es war ihm egal.

Dantes verschwitzter Körper lag halb auf Seamus´s Brustkorb. Versonnen spielte er mit dem langen roten Zopf zu dem Seamus sein Nackenhaar gebunden hatte und das ,wenn er stand weit über seinen Hintern reichte.

„Wer?" fragte Seamus plötzlich, die angenehme Ruhe durchbrechend und sein Liebhaber setzte sich ruckartig auf. „Was meinst du , Seamus?"

„Wem willst du Krähenschwinges Geheimnis entlocken? Wann? Wie?"

Dante lachte auf „Oh das weißt du genau , mein Lieber!"

Natürlich wusste Seamus die Antwort. Er hatte vor gut 2 Tagen Morrigains Anwesenheit hier in London gespürt. Und er hatte so gehofft, dass Dante sie nicht bemerkt hatte. Aber vielleicht versuchte Dante ihn zu narren. Seamus entschied sich weiterhin den Unwissenden zu spielen. „Ich weiß nicht was du meinst, Dante."

Sichtlich angesäuert strich sich Dante eine Strähne seines Haares aus dem Gesicht.

„Sie ist hier." zischte er und Seamus durchfuhr ein eisiger Schauer. * Nein, er weiß es*

Er schloss die Augen. „Morrigain ist hier und sucht nach dir und dem Schwert" Dantes Stimme nahm einen verächtlichen Ton an. „Es war mir von Anfang an klar, dass sie früher oder später auftauchen würde. Aber ich hatte gehofft, dass du dich bis dahin überzeugen lässt!"

Wieder begann er Seamus zu streicheln. „Weißt du , ich werde bei ihr ähnlich vorgehen wie bei dir. Ich werde gegen sie kämpfen mit Krähenschwinge in der Hand und ein einziger gezielter Stich wird ausreichen, damit ich ihr die Kräfte nehmen kann." Seine Hand wanderte über Seamus´s Glied.

„ Ich nehme mir ihre Unsterblichkeit. Und so schwach wie sie dann sein wird, sterblich..wird sie mir irgendwann alles verraten. Sicher, sie wird sich zuerst weigern , genau wie du. Aber ich zwinge sie in die Knie. Du weißt , dass ich Methoden habe, die im Vergleich deine Folter wie ein sanftes Streicheln aussehen lassen." Seamus stöhnte gequält auf, er wusste, was Dante meinte.

„Du hast Angst um sie, Seamus?" Dante lachte auf, dann plötzlich griff er hart und so brutal um Seamus´s erregtes Glied, dass der Schmerz ihm fast die Besinnung raubte.

„Ich hasse sie und alle Thuatha de Dannan. Diese Einfältige Art, dieses ständige Gelaber, wir dürften uns nicht in die Geschicke der Menschen einmischen. Sie tun NICHTS ,während die Menschen die Welt in den sicheren Untergang treiben.

Ich hasse Morrigain, weil sie dich mir weggenommen hat und jetzt leugne nicht, dass du sie begehrst. Sie , die man die Schönste nennt. Sie ist zuerst dran, ja. Ich nehme ihr alles. Ihre Unsterblichkeit, ihre Magie , ihre Schönheit. Ich werde sie schälen wie eine Zwiebel. Und wenn sie dem Tode näher ist , als dem Leben, dann gebe ich ihr gerade genug Energie zurück , dass sie am leben bleibt. "

Seamus spürte wie ihm die Tränen kamen. „Sie wird dir nichts sagen!" brachte er hervor.

Dante schlug ihm mit der flachen Hand ins Gesicht.

„Die elende Hure wird reden. Und selbst wenn nicht, ich habe genug Macht ihr das Wissen aus dem Schädel zu reißen!"

„Und was dann, Dante. Willst du mit dem entfesselten Heer der Fomore gegen die Thuatha de Dannen ziehen? Du kannst sie nicht besiegen!"

„Das hab ich auch gar nicht vor. Hast du mir überhaupt zugehört , Seamus? Ich werde die Fomore auf die Menschen loslassen , solange bis ihre zerstörerische Art von diese Welt getilgt ist. Dann wird den Thuatha de Dannan nichts andres übrig bleiben , als vor mir zu kriechen. Alle werden sich meiner Macht beugen, wenn ich erst Oberons Thron und den der Fomore unter mir vereint habe."

Dantes Stimme brach. „Und du , Seamus," sagte er schließlich „du sollst an meiner Seite sein. Ich wünsche es mir so sehr!"

Entsetzt starrte Seamus´s Dante an und sagte leise „Du bist völlig verrückt!".

Dante rannen die Tränen über die Wangen „Ja, das bin ich." ein eigentümlicher Ton des Bedauerns schwang ins einen Worten mit.

„Und deswegen brauche ich dich so sehr!"

Dann löste Dante Seamus´s Fesseln.