Für Sabrina5312, als Wiedergutmachung von "Rote Gedanken der Rache"
haha, lest und habt Spaß. Und vergesst nicht, zu reviewen! ;DD
Kapitel 1
Man fühlt sich wie im siebten Himmel. Nicht nach dem ersten Mal, nicht nach dem zweiten Mal und auch nicht nach dem dritten Mal. Erst langsam fängt man an, es zu genießen, so war es jedoch bei mir.
Ich fühlte mich so frei, wie so lange nicht, jedes Mal, wenn ich einen leblosen und blutverschmierten Körper vor mir betrachtete.
Ich sah die Vergänglichkeit des Augenblicks und das Leben und den Tod, wenn ich das letzte Fünkchen Leben aus dem Auge erloschen sah. Ich schaute auf das helle Fleisch hinab, unbekleidet lag sie nun vor mir, die roten Haare, die geschlossenen Lider, die grüne Augen verbargen, das wusste ich.
Das Blut lief noch ihren warmen, wohlgeformten Körper hinab, auch wenn keine rote Flüssigkeit mehr aus den Wunden traten. Tote Menschen bluteten nicht mehr, die Zellen brauchten sich nicht mehr zu regenerieren.
Deshalb war es auch so einfach, post mortem Schnitte zu verüben. Das Opfer wehrte sich nicht mehr, man versaute sich nicht seine Kleidung. Ich schloss die Augen und holte tief Luft, um mich wieder zu besinnen. Ich brauchte mich nicht umzuschauen, ich wusste, dass ich alleine war. Ich beugte mich zunächst hinab und betrachtete eine Weile den fahlen Kopf, die Augen und die ruhig sie dort lag, ohne zu atmen, als hätte sie nun ihren Frieden gefunden.
Ich kniete mich neben sie und nahm das Messer in die Hand, das in ihrem Bauch steckte. Zwei, drei Blutstropfen fielen hinab auf das zerrissene Oberteil, welches bereits rot getränkt war.
Also nahm ich die hellgrün karierte Bluse, die noch größtenteils unbeschadet war und fing an, die silberne Klinge daran abzuwischen.
Der Stoff wurde rot und das Metall fing wieder im düsteren Mondschein zu blitzen und zu glänzen. Eine Wolke zog vorüber und es ward ganz dunkel. Ich schaute hinauf gen Himmel, schloss meine Augen und lächelte.
Ich spürte, wie das Mondlicht erneut in das Zimmer fiel, in Streifen, durch die halb geschlossene Jalousie. Ich schaute mir das blanke Messer an und steckte es wieder in meinen Stiefel zurück. Ich schaute mir ihren wunderschönen Körper an, ihre nackte Haut und entschied mich dafür, noch eine Weile hier zu bleiben.
Ich tauchte meinen Finger in die größte Wunde im Bauch und spürte, wie das warme Blut meine Finger benetzte. Ich hob meine Hand und fühlte die Flüssigkeit herunterlaufen und meinen Handrücken berühren.
Ich drehte mich leicht und trug das rote Zeug langsam und sorgfältig auf dem Fußnagel auf. Es verlief ein wenig, aber das störte mich kaum. Ich lächelte, als ich langsam mich von Zeh zu Zeh weiterarbeitete und betrachtete mein Werk geduldig, als ich es vollendet hatte.
Das Dunkelrot stand im besten Kontrast zum hellen Körper, der bald, so wusste ich, die Totenstarre erreicht haben würde. Ich sah einzelne Tropfen auf den Boden fallen, aber das war kaum der Rede wert, wenn man sich den restlichen Raum anschaute, der nur so gepflastert war von einzelnen Sprinklern in dieser wunderhübschen Farbe.
Mit Genugtuung stand ich auf und drehte mich einmal im Kreis. Ich sah die Tür, durch die man vermutlich hereinkommen würde, um die Leiche zu entdecken. Ich ging mit ein paar Schritten hinüber und stellte mich mit dem Rücken abgewandt dort hin. Ich hob meinen Arm und zeigte in die Richtung, in die ich schaute.
Ich nickte die Wand an und bei der schönen Frau angelangt, griff ich erneut in ihre Verletzung und nahm so viel Blut auf wie möglich, welches ich dann an die Wand klatschte. Ich zog einen schönen Kreis, der nicht vollkommen geschlossen war, aber rund. Dafür hatte ich genug Ahnung gehabt. Ich lächelte ein wenig, als der Smiley anfing, Gestalt anzunehmen.
Das Blut verlief und das Gesicht begann, mich anzulachen und zu weinen. Ich stand eine ganze Weile vor meinem Kunstwerk und betrachtete die Psyche, die der Smiley verbarg. Ich betrachtete meine blutverschmierten Finger und suchte ein Kleidungsstück der Frau, welches noch sauber war.
Ich nahm den anderen Fetzen, der von der Bluse über geblieben war und wischte meine Hände damit ab. Es war noch immer etwas Blut zu sehen, aber das konnte ich später noch regeln. Ich schaute mich selbst an. Ich trug nur noch meine Unterwäsche, meine Jeans und mein T-Shirt hingen noch über dem Stuhl.
Meine Klamotten, die ich noch trug, waren genauso Blut getränkt wie mein Opfer.
Ich hatte diesmal ein wenig mehr mich selbst ausgelassen, mich selbst genossen als sonst und ich bereute es nicht. Ich ging hinüber zum Badezimmer und in aller Seelenruhe zog ich meine Unterhose und meinen BH aus.
Ich stellte mich unter die Dusche und ließ das kalte Wasser auf mich spritzen. Es prickelte und ich rieb das Blut von meiner Haut. Ich schloss die Augen und schaute in die helle Lampe, genoss die kalten Wasserstrahlen in meinem Nacken, auf meinem Rücken, auf meinen Haaren.
Ich schaltete die Dusche kurze Zeit wieder aus und trocknete mich ab. Meine Unterwäsche, die immer noch rot war, zu Hause musste ich mich wohl noch einmal duschen, zog ich wieder an und suchte einen Föhn, um mir die Haare zu trocknen.
Als diese wieder aussahen wie immer, suchte ich meine Jeans und mein Shirt und war wieder vollkommen angezogen. Ich warf einen letzten Blick auf den leblosen Körper der Special Agent Grace Van Pelt und verließ ihr Schlafzimmer durch die Tür, durch die ich hereingekommen war.
Ich band mir meine wilde Mähne mit einem Zopf zusammen und ließ die Haustüre hinter mir ins Schloss fallen. Ich stieg in mein Auto und fuhr im Nebel der düsteren Stadt Sacramento davon.
Ich wusste, dass es lange dauern würde, bis Jane am Tatort ankam, doch ich hatte Geduld, zu warten. Und dies würde seine Überraschung sein, das Geschenk zu seinem Geburtstag.
