Moin Moin,
neue Ideen erfordern neue Geschichten, deshalb entschied ich mich schon gleich für ein ziemlich großes Fandom und erfülle hiermit ( hoffentlich ) auch die Anforderung einer Wette. . .
Einige von euch haben vielleicht schon meinen OS "Mein letzter Blick" gelesen, in dem ich schon verrate, dass ich mehr in die Harry Potter Welt hinein tauchen möchte.
Deshalb habe ich mit einer guten Freundin gequatscht und sie gleich darauf aufmerksam gemacht, dass ich gerne eine längere Geschichte schreiben will, die natürlich auch auf die romantische Schiene einschlagen soll.
Diese Geschichte lässt sich also in meine gängige Sparte der "unpassenden Pairings" einsortieren, denn meine Freundin meinte, es sei fast unmöglich eine gute Geschichte zu schreiben, die. . . *Trommelwirbel* . . .
. . .eine romantische Beziehung zwischen Harry und Bellatrix zulässt. . .Tja, dazu kann ich wirklich nur sagen:
. . .Top! Die Wette gilt!. . .
Bevor ihr beginnt zu lesen, warne ich euch hiermit, dass dieses Kapitel nicht besonders nett zu Bellatrix sein wird. . .
Und ganz(!) wichtig: Ja, dass hier ist eine FanFiktion(!), weder Grundidee noch Charaktere stammen von mir. Die Geschichte wird von der originalen Handlung abweichen!
So enough said. Enjoy the story.
o~O~o~O~o Kapitel 1 o~O~o~O~o
Vergeltung wem Vergeltung gebührt
"Harry!" Hermines Stimme erklingt fröhlich durch die Wände des Drei Besen. Glücklich darüber meine Freunde wiederzusehen wird mein Gang schneller, um sie in eine feste Umarmung schließen zu können.
Nach mir erscheinen noch Neville und Luna, die sich ebenfalls an den großen Tisch gesellen.
Es ist unglaublich, wieder alle so unbeschwert und glücklich zu erleben, denn der Krieg zwischen Voldemort hat tiefe Narben hinterlassen, die jetzt nach fast sechs Jahren noch immer Schmerzen hinterlassen. Doch ich spühle diese Zeit mit einem Schluck Butterbier hinunter, jetzt ist nicht die Zeit zum Trübsal blasen.
"Wie war es? Und haben sie dich aufgenommen? Bist du dabei?"
Hermine ist total aufgeregt und kann sich kaum noch halten, die Hormone tragen wahrscheinlich dazu bei. Vor wenigen Wochen lies Ron mir eine Eule zukommen und teilte mir mit, dass Hermine schwanger ist. Ich war völlig perplex und überrascht. Meine besten Freunde erwarten nach zwei Jahren Ehe ihr erstes Kind. Mir kommt die Zeit, die wir zusammen in Hogwarts verbracht haben vor, als wäre es erst gestern gewesen.
"Hey Potter, wovon träumst du?" Gegenüber von mir grinst mir Draco entgegen, der seinen Arm locker um seine Ehefrau hält, deren Bauch ebenfalls schon eine Wölbung aufweist.
"Ähm, äh-. . .Nichts, es ist nur-. . .es ist toll, euch alle so zu sehen. Ihr wisst schon, glücklich."
Ich werfe allen ein ehrliches Lächeln zu und freue mich über den Zuwachs unserer Gruppe.
"Keine Sorge, Harry. Wir finden auch schon jemanden für dich." Witzelt George, der am Rande des Tisches sein Krug mit Butterbier zu mir richtet.
"Ich sollte mich erstmal darauf konzentrieren Verbrecher zu finden." Antworte ich ihm locker und genehmige mir ebenfalls einen Schluck.
"Du hast es also geschafft, du bist offiziell ein Auror! Herzlichen Glückwunsch!" Wieder zieht mich Hermine in eine Umarmung und drückt mir dabei einen flüchtigen Kuss auf meine Wange.
"Los, erzähl schon. Wie waren die Jahre in Irland? Du kannst uns nicht sagen, dass du nichts erlebt hättest?" Diesmal ist es Ron, der seine Stimme erhebt und sich gespannt in meine Richtung neigt.
"Was soll ich sagen? Ich habe mich die Jahre eher auf meine Ausbildung konzentriert, die hat schon genug Zeit in Anspruch genommen. Die Familie bei der ich gewohnt habe, war toll. Sie wollen mich diesen Sommer wieder zu sich einladen."
"Haben die auch hübsche Töchter?" Provozierend wackelt George mit seinen Augenbrauen, was ihm einen Klaps gegen die Schulter von Angelina einbringt.
"Leider muss ich zugeben, dass sie nur zwei Söhne haben."
Ich bleibe locker, schließlich bin ich Georges Humor gewohnt. Zudem war ich viel zu lange von allen getrennt, als dass ich durch irgendeine Anmerkung die Stimmung zum sinken bringen würde.
"Erzählt ihr doch mal, ich muss doch irgendwas spannendes verpasst haben, während ich weg war?"
"Ach, alles wie beim Alten. Naja, bis auf die Geschichte mit Casper."
"Du meinst den kleinen Casper von Remus und Tonks? Was ist mit ihm?" Besorgt schaue ich zu Ron, doch er schüttelt bloß lachend den Kopf.
"Er hat seine magischen Fähigkeiten für sich entdeckt und gleich für eine Vernichtung gesorgt."
"Das Blut eines Blacks ist halt in ihm." Wirft George lachend mit ein.
"Was hat er angestellt?"
"Tonks weiß selbst nicht, wie er das gemacht hat. Er hat einen nicht verbalen Zauberspruch hervorgerufen, wahrscheinlich durch diese ganzen Kindergeschichten, die Remus ihm jede Nacht erzählt-"
"Um es kurz zu halten; dass Haus von Remus und Tonks wurde durch eine Armee von wilden ungezähmten Trollen verwüstet. Er ist echt das genaue Gegenteil von Teddy."
"Aber es wurde niemand verletzt, oder?"
"Naja, bis auf die Trolle ging es allen gut. Du hättest Andromeda's Wutausbruch erleben sollen, wir dachten schon gleich fliegt ganz England in die Luft."
Der Raum wird durch lautes Gelächter gefüllt, als Neville versucht Andromeda nachzumachen.
Wir reden noch bis spät in die Nacht miteinander und erzählen dabei die dümmsten Geschichten, jedenfalls bis wir gebeten werden das Drei Besen zu verlassen, da es jetzt schließen würde.
Lächelnd drücke ich der Kellnerin das Geld in die Hände und verlasse mit den Anderen das Gasthaus.
Zusammen mit Ron, Hermine und Neville laufe ich noch ein wenig die mir bekannten Straßen entlang und genieße die nächtliche Stille. Alles fühlt sich so harmonisch und fröhlich an, was auch damit zusammenhängt, dass Hermine für ein glückliches Miteinander zwischen Zauberer und Muggeln kämpft, wobei sie immer mehr Unterstützung findet.
Ich spüre, dass sie es noch weit bringen wird. Keine hätte es jedenfalls so sehr verdient wie Hermine.
"Wollt ihr bei mir übernachten? Ihr wisst schon, wie in alten Zeiten."
"Klingt gut, wir kommen gerne-"
Hermines Antwort wird durch lautes Geschreie augenblicklich unterbrochen.
"Was war das?" Fragend schaut Ron uns beide an, doch wir haben keine Ahnung.
"Ich weiß es nicht, aber ich werde es herausfinden. Lumos."
Leise laufe ich die Straße weiter entlang bis ich an eine abgedunkelte Gasse anhalte und mich hinter der steinigen Mauer verberge.
An der anderen Seite der Gasse sehe ich Neville stehen, der neugierig um die Mauer herumschaut.
Ich tue es ihm gleich und erkenne ein paar dunkle Gestalten, die einen Halbkreis bilden.
Sie sagen etwas, doch ich verstehe kein einziges Wort.
"Wir müssen näher heran." Flüstere ich Neville entgegen.
Langsam schleiche ich mich in die Gasse hinein und verstecke mich hinter einer Treppe, die zu einer Haustür führt.
Neville zögert, doch letztendlich traut er sich auch näher heran.
Angespannt lauschen wir den fremden Stimmen und beobachten das Szenario.
"Wir waren auch mal mehr." Die erste Stimme erhebt sich und lässt einen trockenen Spruch von den Lippen.
"Ein Krieg erfordert immer seine Opfer, schlimm genug wie er geendet ist." Zischt eine hellere Stimme, eindeutig weiblich und. . .irgendwie kommt sie mir bekannt vor.
"Hättest du dich mehr angestrengt und dich nicht von diesem blutverräterischen Miststück ausknocken lassen, dann wären ein paar dieser nervenden Plagen jetzt wenigstens tot."
"Da hast du es, kannst dich nicht mal gegen dumme Kinder zur Wehr setzen. Wenn man schon den Vorteil hat, eins der gefürchtesten Wesen zu sein und es gerade so schafft Knochen zu vergraben, ist man es nicht wert dem dunklen Lord zu dienen."
"Dunkler Lord?" Bei diesem Titel weiten sich Nevilles und meine Augen schlagartig.
"Harry? Ich habe kein gutes Gefühl bei diesen Leuten, lass uns gehen."
"Neville, hast du es etwa schon vergessen? Ich bin jetzt ein offizieller Auror, es ist meine Aufgabe sie zu schnappen, wenn es die sind für die wir sie halten."
"Sei doch nicht dumm. Das sind bestimmt an die fünfzehn Mann, wir sind zu zweit, naja zu viert. Das schaffen wir nicht!"
"Psst! Runter." Grob schiebe ich Neville wieder aus der Sicht, da er mit seinem lauten Tonfall Aufsehen erregt hat.
Die Gestalten scheinen uns nicht weiter Beachtung zu schenken, stattdessen fangen die Frau und der Mann wieder an sich zu streiten.
"Ach, aber als verrückte nichtsnutzige Hexe erhält man seine Gunst? Sag uns doch mal, wie war es denn mit ihm so im Bett?" Schmutziges Gelächter erfüllt die Gasse, die unregelmäßig durch grell flackerndes Licht durchleuchtet wird.
Schlagartig wird es jedoch still, als die Angesprochene dem Mann eine ordentliche Ohrfeige verpasst.
"Du wagst es mich, eine reinblütige Hexe, derart in den Dreck zu ziehen? Du wiederlicher Hund, trete mir aus den Augen!" Trotzig spuckt sie ihm ins Gesicht, scheint jedoch nicht die unbändige Wut in ihrem Gegenüber zu erkennen, der sie mit einem kräftigen Ruck gegen die Wand drückt.
"Ihr kleinen Gören denkt, dass ihr euch alles erlauben könntet, hm? Tretet, bedroht und bespuckt mich, aber was ist wenn ich einen von euch gegen eine Wand drücke und meine gierigen Zähne in euer saftiges Fleisch hindurchsteche? Na los, ich will deine Angst sehen, Bella."
Augenblicklich wird alles still. Ich spüre, wie Neville ungeduldig wird und seinen Zauberstab fest umgreift.
"Bellatrix Lestrange. . ." Seine Stimme klingt schwach, als würde man ihm die Kehle zudrücken.
"Harry, dass sind Todesser. Das ist Bellatrix, sie sind in der Überzahl. Wir würden einen Kampf sofort verlieren, lass uns verschwinden."
"Nein."
"Bist du völlig verrückt geworden, oder was?"
"Ich kann jetzt nicht gehen, Neville. Sag mir, wieso treffen die sich alle? Die müssten alle in Azkaban verroten, irgendwas stimmt hier nicht. Da steckt ein Plan hinter und ich muss wissen, was sie vorhaben, bevor wieder alles von Vorne anfängt!"
Neville scheint die Wichtigkeit zu verstehen, denn er lässt augenblicklich meinen Arm los.
Mein Blick weicht kurz nach hinten, wo ich Ron und Hermine sehe, die besorgt hinter der Mauer stehen. Sie sollen sich nicht in Gefahr bringen, besonders nicht ihr Kind!
"Du bist vollkommen übergeschnappt, lass mich los, es sei denn du willst jaulend am Boden liegen!" Drohend zückt Bellatrix ihren Zauberstab und drückt ihn drohend an die Brust des Mannes, den ich jetzt eindeutig als Fenrir Greyback identifizieren kann.
"Du willst mir drohen? Mit deinem Stock? Ich zeige dir, was Hunde wie ich damit machen!" Noch bevor sie reagieren kann greift Fenrir ihr den Zauberstab aus der Hand und zerbricht ihn mit seiner ganzen Kraft.
Fassungslos starrt sie ihm in die Augen, langsam scheint sie die Gefahr zu erkennen.
"Na, was willst du jetzt machen? Ohne deinen Zauberstab bist du nichts, kleine Bella."
Ihre Hand erschleicht sich einen Weg zu ihrem Unterrock, wo sie scheinbar ihren Dolch drunter versteckt hält.
"Lass deine hübschen Hände da, wo ich sie sehen kann." Grob greift er nach ihren Armen und streckt sie über ihren Kopf schmerzhaft zusammen.
"Ich wollte ja schon länger ein wenig von dir probieren, mhmm, du riechst so gut." Verzweifelt versucht sie Fenrir von sich zu schubsen, der provozierend an ihrem Hals leckt und an ihr schnuppert.
Angewiedert versuche ich die Szene vor mir zu vergessen. Gierig wie die Geier stehen die anderen Männer um den beiden herum und lassen anzügliche Bemerkungen fallen. Keiner denkt auch nur daran ihr zu helfen.
Mein Instinkt schreit danach sie alle wegzusperren, doch Neville hat recht. Sie sind in der Mehrzahl und ein zweites Mal werden sie uns wahrscheinlich nicht entkommen lassen. Ich kann das Risiko nicht eingehen und meine Freunde gefährden, also verharre ich weiterhin in meiner Position und kämpfe mit mir selbst nicht einzugreifen.
'Es ist Bellatrix. Denk daran, was sie alles getan hat. Sie hat es verdient, was auch immer die ihr antun!'
Meine innerliche Stimme wiedert mich nur noch mehr an, wie kann ich sowas denken, dass hat keine Frau verdient. Wenn ich mir die Situation nur ausmale, in der sie Hermine oder Ginny so behandeln würden. Mein Herz wird schwerer als mir Letztere in den Sinn kommt.
"Lass mich in Ruhe! Auf der Stelle!" Ihre Stimme klingt längst nicht mehr so gefährlich und selbstsicher wie sonst. Ich traue meinen Ohren kaum, Bellatrix Lestrange empfindet tatsächlich so etwas wie Angst!
"Oder was? Du rufst deinen Ehemann um Hilfe, ach ich vergaß, der Arme ist ja bereits tot. Selbst wenn, würde er einfach nur zugucken, wie ich dich zerfleische. Seine untreue Hure von Weib!"
Bellatrix schlägt ihm mit voller Wucht ihren Kopf entgegen, was ihm einen entsetzlichen Schrei entlockt. Er lässt von ihr ab und hält sich seine Nase, die scheinbar zu bluten begonnen hat.
Die einstige Todesserin verliert keine Sekunde und rennt aus der Gasse heraus, in unsere Richtung.
Für einen Augenblick befürchte ich, dass sie uns bemerkt und es zu einem blutigen Kampf kommt, doch bevor sie uns erreichen kann schubst Fenrir sie zu Boden, wo sie mit dem Gesicht voran brutal aufschlägt.
Schockiert starre ich zu ihr herunter, sie liegt mit dem Kopf genau in meinem Blickfeld.
"Du hast mich zum letzten Mal wie einen unterwürfigen Hauselfen behandelt, Zeit für eine Lektion."
Angsterfüllt neigt Bellatrix ihren Kopf nach oben und schaut hilflos um sich herum, dann machen ihre Augen plötzlich Rast. Grün trifft dunkles Braun.
Nichtssagend starrt sie mich an bis Fenrir sie an den Knöcheln zurück in die Gasse zieht.
Mein Herz rast und mein Puls steigt ins Unermessliche.
"Sie hat mich gesehen." Leise flüstere ich zu Neville, der gebannt nach vorne schaut.
Vor uns liegt Bellatrix auf dem Boden, neben ihr steht Fenrir, der ihr einen brutalen Tritt in die Rippen gibt. Schmerzvoll rollt sie sich auf den Rücken und versucht weiteren Schlägen und Tritten auszuweichen. Ihr Gesicht ist von Blut überdeckt und ich erahne das Schlimmste.
Schlimmer ist, dass ich ein Auror bin und dies eigentlich verhindern sollte, stattdessen sind mir die Hände gebunden.
'. . .Sie hat mich gesehen. . .Ihr Blick. . .'
Fenrir kniet sich stolz über sie, hält ihre Hände gewaltsam über ihren Kopf zusammen und befreit sich ungedudig aus seinen Klamotten.
Hilflos versucht sie sich aus der Situation zu retten, doch keine Chance. Niemand will ihr helfen, was uns betrifft, wir können es in diesem Moment nicht.
Einer der Anwesenden belegt sie mit einem Apparierfluch, der ihr die Flucht unmöglich macht.
Ein kurzer Blick zu Neville verrät mir, dass er innerlich mit seinen gemischten Gefühlen kämpft. Er verabscheut diese Frau zutiefst, genießt ihre Schmerzen und doch weiß er, dass es so unsagbar widerlich ist, was ihr angetan wird.
"Neville, ich weiß was du denkst, aber es ist falsch."
"Ja, genauso falsch wie das, was sie alles getan hat." Gibt er trocken zurück und schaut wieder nach vorne, doch auch in seinen Augen spiegelt sich Ekel wieder.
Ein Wimmern dröhnt an meine Ohren und lässt mich wieder starr nach vorne blicken.
Wie ein wildes Tier, das Fenrir ist, reißt er ihr Kleid ohne Bedauern von ihrem Körper und entblößt ihre intimsten Zonen vor den Augen aller Anwesenden.
Ein spitzer Schrei entkommt aus Bellatrix Kehle, der jedoch schnell durch die grobe Pranke von Fenrir erstickt wird, die grob ihren Mund zudrückt.
Ohne Erbarmen für seine einstige Verbündetet schiebt er den Stoff beiseite, der sein Ziel verdeckt und dringt gewaltsam in sie ein. Ihre Hände können sich aus seinem Griff befreien und versuchen seinen Körper wegzudrücken. Bellatrix Finger krallen sich an seinen Rücken fest und hinterlassen tiefe, blutende Wunden.
Wütend brüllt Fenrir seinen Schmerz heraus und schlägt ihr mit der flachen Hand kräftig ins Gesicht, ehe er ihre Handgelenke wieder gewaltsam über ihren Kopf zusammendrückt.
Die schreckliche Szene endet nach wenigen Minuten durch ein kehliges Grollen seitens Greyback, der sich völlig erledigt neben Bellatrix niederlässt.
Statt auf ihn loszugehen liegt sie einfach nur teilnahmslos da und schaut in das grelle Licht des Mondes, der einsam auf uns hinabscheint.
Erleichtert darüber, dass es vorbei ist, suche ich nach einer Gelegenheit die Gegner auszuschalten, doch sie kommen näher und haben ihren Blick starr in unsere Richtung gelenkt. Ihre Aufmerksamkeit gilt jedoch alleine der gebrochenen Frau, die hilflos am Boden liegt und begafft wird wie verletzte Beute von einem Löwen.
"Lasst mich. . .B-bitte. . ."
Eine Gänsehaut breitet sich über meinen Körper aus. 'Hat Bellatrix Lestrange gerade gefleht?'
Völlig verstört wende ich mich von dem Geschehenen weg, ich will nicht weiter dabei zuschauen, ohne etwas tun zu können. Meine Finger blockieren jegliche Geräusche, die durch meine Ohren hätten hindurch wandern können.
"Harry, Harry! Sie sind weg, lass uns gehen bevor einer zurückkommt!"
Zügig packt Neville meinen Arm und zieht mich aus der Gasse heraus, doch ich sehe noch eine Person am Boden liegen und reiße mich aus seinen Griff los.
"Harry! Neville! Kommt her, bevor sie dich finden! Das ist zu gefährlich!"
Als Ron bemerkt, dass ich keine Anstalten mache zu ihnen zu gehen, sondern stattdessen zu der liegenden Person laufe, halten sie alle für kurze Zeit Inne.
In meinem Blick spiegeln sich die verschiedensten Gefühle wieder, als ich in die glasigen Augen der Frau schaue, die einen der mir wichtigsten Menschen ermordet hat.
Doch die Wut wird von Sorge dominiert, allein deshalb könnte ich mich selbst schlagen.
"Hallo Potter. Hat dir und deinen Freunden die Show gefallen?" Langsam richtet sie sich auf, verdeckt dabei den Blick auf ihre entblößten Brüste mit ihren Händen. Sie versucht ihre kühle Art raushängen zu lassen, doch ich spüre, was in ihr vorgeht.
"Oder willst du vielleicht auch noch drüber?"
Wütend balle ich die Fäuste und frage mich, weshalb ich ihr überhaupt helfen sollte. Normalerweise müsste sie in Azkaban für ihre Schandtaten verrotten.
"Ich-. . .Ich würde nie-. . .Das würde ich nie tun!" Nach anfänglichem Stottern finde ich endlich meine Stimme wieder und halte ihr meine freie Hand hin.
Die ganze Situation erinnert mich an das erste Zusammentreffen mit ihr in der Misteriumsabteilung. Der einzige Unterschied ist, dass ich diesmal nicht den Drang habe sie sofort zu töten.
Unschlüssig starrt sie meine Hand an, während ihre Hände sich noch enger um ihr Körper schlingen.
"Ah, verstehe. Sorry." Schnell ziehe ich meine Sweatjacke aus und reiche ihr sie hin, ihr Blick wird jedoch nur noch unschlüssiger.
"Was ist? Nimm' sie schon, es ist kalt."
"Hast du schon vergessen, wer ich bin? Wer du bist?" Ihr Ausdruck verändert sich in pure Wut.
"Du hast ihn getötet, du! Ein schwacher, kleiner Junge!" Mittlerweile hat sie sich vom Boden erhoben und steht mit wackeligen Beinen vor mir. Sie ist einen guten Kopf kleiner als ich und ohne Zauberstab oder jeglicher anderer Waffe wirkt sie eine ganze Ecke ungefährlicher.
"Sei froh, dass ich nicht schon längst die Auroren gerufen habe. Jetzt nimm' die Jacke gefälligst."
"Nein! Geh' zu deinen Freunden und verschwinde, hörst du schlecht?!" Verzweifelt versucht sie mich weg zudrücken, doch schon bald merkt sie, dass es nichts bringt, da ihre ganzen Kräfte verbraucht sind. Nach wie vor stehe ich vor ihr und halte ihr die Jacke hin.
"Du hast zwei Möglichkeiten, entweder lässt du dir jetzt helfen oder ich werde Shacklebolt informieren, Azkaban vermisst dich sicherlich schon."
Ihr Blick versucht mich in Flammen aufgehen zulassen, doch als sie merkt, dass auch dies nicht gelingt reißt sie mir endlich die Jacke aus der Hand und legt sie sich um.
"Gut, wie sieht deine Hilfe aus?"
Um ehrlich zu sein, weiß ich selbst nicht so genau, wie ich mir das jetzt vorgestellt habe. Bellatrix ist immerhin eine Mörderin, gut zwar eine Totgeglaubte, aber ich muss es trotzdem melden.
"Wo bleibst du die Nacht?"
"Denkst du, ich würde dir ernsthaft verraten, wo wir uns aufhalten? Verschwende nicht meine wertvolle Zeit, Potter!"
Genervt dreht sie sich von mir weg und läuft aus der Gasse heraus. Ron, Hermine und Neville stehen nah' nebeneinander und beobachten eingeschüchtert die dunkle Hexe, die sich scheinbar glücklich über deren Angst ergötzt.
"Lestrange, warte!" Plötzlich stoppt sie ihre schnellen Schritte und bleibt stehen, den Rücken noch immer zu uns gerichtet.
"Black. Falls du es nicht mitbekommen haben solltest, mein Mann ist in der Schlacht gefallen. Kein Grund mehr da, um den unwürdigen Namen zu tragen."
Gefährlich blickt sie zu mir über ihre Schulter und wartet auf eine Antwort.
"Verstehe, du willst unsere Hilfe nicht. Na dann, kommt, ich apperiere uns zum Grimmauldplatz." Natürlich weiß ich, welche Auswirkung die Aussage auf Bellatrix hat.
"Grimmauldplatz? Du-. . .Du wagst es ein Black Anwesen mit deinem verschmutzten Blut zu verunreinigen?" Ihre Stimme klingt plötzlich klebrig süß, verbirgt jedoch einen düsteren Unterton.
Ich habe sie genau da, wo ich es will. Um ehrlich zu sein, macht es mir auch ein wenig Spaß sie zu provozieren.
"Es ist nach den Renovierungsarbeiten wieder ein schönes Anwesen geworden und wurde mir veerbt. Wieso sollte ich es ausschlagen?"
"Veerbt, also. . .Und was gibt Sirius die Erlaubnis dies zu tun? Du trägst ja nicht mal unseren Namen!"
"Von seiner Seite der Familie gibt es keinen mehr, der das Anwesen erben könnte; also unterzeichnete er einen Vertrag, der es auf mich überträgt. Vielleicht wusste er bereits was passieren wird-. . .
. . .-Er wollte, dass wir eine Familie werden. . ."
Die letzten Sätze murmele ich nur noch leise vor mich her, mein Zorn steht mir regelrecht im Gesicht geschrieben.
"Oh, dann kam die böse Tante Bella und nahm ihn dir wieder weg. Jede Familie braucht eine Tragödie, weißt du."
"Da will scheinbar wirklich jemand zurück nach Azkaban, stimmt's?" Wütend richte ich meinen Zauberstab gegen sie.
"Aber, aber Harry. . .Du willst doch nicht etwa eine hilflose Hexe in Not angreifen? Das ist äußerst feige. . ."
"Hilflos ist das letzte Wort mit dem ich dich beschreiben würde."
Dennoch hat Bellatrix recht, also lasse ich langsam wieder meinen Zauberstab sinken und stecke ihn in meine Hosentasche zurück.
Mein Blick fällt zurück zu meinen Freunden, denen die ganze Situation sichtlich unangenehm ist.
"Lasst uns gehen, Kreacher ist bestimmt schon ganz erfreut seinen neuen Master wieder zu sehen."
Der Gedanke an Kreachers Reaktion, sobald er mich sehen wird, bringt mich zum lachen. Er ist zwar noch immer der alte mürrische Elf, doch er hat mich endlich akzeptiert und manchmal hatten wir auch ziemlich gute Unterhaltungen.
"Wartet."
Diesmal bin ich es, der steif anhält und über die Schulter zu Bellatrix hinschaut.
"Du hast was vergessen."
"Behalt' sie. Wie gesagt, es ist kalt."
"Wieso? Weiß Kreacher nicht mehr, wie er den Kamin ankriegt?"
Verwirrt drehe ich mich zu ihr um und schaue sie fragend an.
"Schau' mich nicht so an, Potter. Laut Erbrecht wäre ich die rechtmäßige Besitzerin des Hauses, du kannst mir den Zugang also nicht verbieten."
"Hatte ich auch nicht vor. Jedenfalls nicht jetzt."
"Harry, bist du dir sicher?" Besorgt versucht Hermine mir einzureden, doch ich schaffe es schnell sie zu besänftigen.
"Keine Sorge, 'Mine. Morgen früh werde ich den Orden informieren und dann schauen wir, was als Nächstes passiert."
"Wir kommen mit dir, du bleibst nicht allein mit diesem-. . .dieser Frau. . ."
"Nein. Ich will euch nicht schon wieder in gefährlichen Situationen mit reinziehen, beim letzten Mal haben wir schon genug verloren, dass lasse ich nicht noch einmal zu."
"Dafür sind Freunde da, Harry. Wir haben es gemeinsam angefangen und werden es gemeinsam beenden, schon vergessen?"
"Denkt an euer Baby 'Mine. Wirklich, ich werde zurecht kommen. Solange sie keinen Zauberstab besitzt kann sie keinen schlimmen Schaden anrichten." Hermine schaut Ron und Neville unschlüssig an, die nur mit ihren Schultern zucken.
"Pass auf dich auf." Flüstert sie mir noch einmal ins Ohr und gibt mir eine feste Umarmung.
"Immer."
"Melde dich sofort, wenn etwas ist." Hermine wagt noch ein letzten Blick zu Bellatrix hin, dann verschwindet sie mit Ron und Neville durch die dunkle Straße.
Nickend verabschiede ich mich von meinen Freunden, die Übernachtungsparty muss dann wohl verschoben werden.
"Ist euer kleines Gespräch endlich beendet?"
Verwundert schaue ich mich um, beinahe hätte ich schon vergessen, dass Bellatrix noch da ist.
Gelangweilt hat sie sich auf der Treppe niedergesetzt, wenigstens hat sie die Unterhaltung nicht mitbekommen.
Angespannt halte ich ihr meine Hand hin, als sie auf mich zuläuft.
"Halt' dich fest." Zögernd greift Bellatrix nach meinem Arm, dann apperiere ich uns zum Grimmauldplatz.
Sooo. . .
. . .Das wäre dann das erste Kapitel und somit der Auftakt einer zugegeben doch schon ziemlich chaotischen Beziehung. Mich würde es mal interessieren, was ihr vom Anfang haltet. ( Ich weiß, dass ich ziemlich grausam zu Bellatrix gewesen bin. . .)
Ich bin ein ziemlicher Fan von Paaren, die so überhaupt nicht canon sind, da ihre Beziehung nicht gleich offentsichtlich aufgebaut werden kann, sondern sich erst langsam entfaltet.
Man stellt sich praktisch selbst einer größeren Herausforderung, indem man versucht alles noch seriös und "echt" erscheinen zu lassen, ohne gleich in typische Klischees zu fallen.
Lasst gerne eine Rückmeldung zurück, Kritik und Lob sind gerne gesehen. (:
Liebe Grüße
