Fortsetzung zu „Love changes Everything"

Disclaimer: Die Figuren dieser Fanfiction wie Jarlaxle, Drizzt Do'Urden, Artemis Entreri, u.w. … sind Figuren von R.A. Salvatore und gehören zu Forgotten Realms. Weiter Figuren sind frei erfunden ...

be inspired by „Rosa-Dumbos"


A PAST AND FUTURE SECRETS

geschrieben von Elbenstein


1. Kapitel
Ein Feuer in der Nacht

Ein Feuer brannte in dieser dunklen Nacht im Grat der Welt und rings herum spielten die Strahlen der Flammen mit den Schatten der umher Sitzenden Personen.

Zwischen mehreren Felsen versteckt, saßen die Freunde Jarlaxle, Drizzt und Artemis zusammen mit der kleinen Diana und dem Psioniker Kimmuriel Oblodra um ein kleines Lagerfeuer herum. Alle waren mehr als erleichtert, die Situation vor kaum mehr als einer Stunde endlich hinter sich gelassen zu haben.

Drizzt konnte seine Gefühle kaum noch zurück halten und war glücklich, dass sein Geliebter die ganzen Strapazen ohne weitere Zwischenfälle überstanden hatte. Nachdem der unbekannte Magier, der sich selbst Calaunim Zaurahel nannte, zuerst auf seltsame Weise erschienen war, war er ebenfalls so mystisch wieder verschwunden gewesen. Doch er wollte daran keinen Gedanken mehr verschwenden, für ihn zählte jetzt nur noch Artemis. Der Mann, den er seit nun mehr als drei Jahren liebte, war endlich wieder bei ihm und würde auch nicht wieder von ihm gehen. Und diese Tatsache konnte ihm sogar der Psioniker Kimmuriel offiziell belegen. Denn er bestätigte allen Anwesenden, dass aus Artemis dem Menschen, teilweise ein Drow wurde. Die Lebensenergie des Opfers, was eindeutig ein Dunkelelf gewesen war, ging durch den Zauber in Entreri über und würde nun auch die Lebensjahre des Mannes verlängern. Er wäre, wenn man es von der Seite von Kimmuriel betrachtete, nun ein Drow mit dem Aussehen eines Menschen. Für den exzentrischen Drow keine angenehme Vorstellung, da für ihn alle Lebewesen, bis auf die Dunkelelfen selbst, keine hohe Stellung bei dem Psioniker einnahmen und sie doch einfach nur „iblith" waren. Außerdem stellte er seine Herkunft, dass er einst dem dritten Adelshaus der Stadt Menzoberranzan angehörte, gerne anderen gegenüber da. Doch auch selbst dieser Dunkelelf konnte seine Überraschung und Verwunderung für den unbekannten Magier nicht leugnen, denn so eine Vorstellung von magischer Macht ließ ihn wohl zum ersten Mal in seinem eigenen Leben verstummen.

Ganz zur großen Überraschung von Jarlaxle. Doch der gewiefte Söldnerführer, der seine Stellung innerhalb von Bregan D'aerthe Kimmuriel zeitweise überlassen hatte, wusste, dass er sich auf den Psioniker verlassen konnte. Das tat er früher stets und in dieser gefährlichen Situation der letzten Tage wurde es von seinem Stellvertreter bestätigt, dass er dem gewieften Drow noch immer treu ergeben war. Doch eines ließ ihn bei der ganzen Sache keine Ruhe. Es war der der Dunkelelf Calaunim Zaurahel. Das Bild des großen und doch schlank gebauten Magiers mit seiner dunkelblauen Samtrobe und den lavendelfarbenen Augen löste bei ihm eine innere Unruhe aus, was er sich selbst nicht erklären konnte. Eigentlich war Jarlaxle die Ruhe in Person oder er ließ sich einfach seine eigene Unsicher nicht anmerken. Doch das Treffen hatte zum ersten Mal richtig an seinen Nerven gezerrt. Das Einzige was ihn etwas beruhigte war Kimmuriel, der stets für eine Überraschung gut war und auf den er sich verließ, falls es zu weiteren Zwischenfällen kommen sollte. Und dann schweiften seine Gedanken ab, denn ein ganz anderes Bild drängte sich in seinen Kopf, das Bild von Zaknafein, sein alter Freund. Wie lange war es schon her, dass er mit ihm zusammen die Akademie Melee Magthere besucht hatte und er mit seinem besten Freund die Gegend unsicher gemacht hatte. Späße und Wetten nach dem anderen ohne Rücksicht auf Verluste. Bei diesen Erinnerungen breitete sich langsam aber stetig ein breites Grinsen auf seinem Gesicht aus. Sein Blick schweifte sogleich in Richtung Drizzt, der sich an Artemis gekuschelte hatte und glücklich ausschaute. Jarlaxle fragte sich, ob es richtig war, einfach Calaunim und seinem halbelfischen Begleiter ohne weiteres eine Haarsträhne des Sohnes von Zaknafein überlassen zu haben, der von alledem keine Ahnung hatte. Aber Risiko gehört dazu, sagte er zu sich selbst und versuchte, lieber an die weitere Zukunft zu denken, anstatt der Vergangenheit nachzuhängen. Jetzt kann das Leben doch erst richtig anfangen, Artemis wird sich so schnell keiner weiteren Dummheit hingeben, Drizzt würde seinem Geliebten folgen und dann gab es ja noch seine Adoptivnichte, die er wirklich ins Herz geschlossen hatte. Und vielleicht würde es doch irgendwann mit einem eigenen Kind funktionieren. Das war nämlich Jarlaxles heimlicher Wunsch, den er zu gerne in Erfüllung gehen sehen würde. Also stürzen wir uns blindlings in Abenteuer wie zuvor und warten geduldig ab, was auf uns zukommen wird, sann der gewiefte Drow über die ganze Situation nach und sein Lächeln wurde noch breiter. Er lehnt sich genüsslich zurück, so dass er mit dem Rücken gegen einen Felsen lehnte und genoss die klare und relativ warme Nachtluft.

Artemis auf der anderen Seite war gleichfalls mehr als froh über den Ausgang seiner eigenen Dummheit. Er lag in den Armen von Drizzt und fühlte sich frei. Auch wenn er körperlich noch etwas geschwächt war, spürte er seine neue Lebensenergie ganz deutlich, denn sie erfüllte ihn mit neuen, noch unbekannten Wärme. Innerlich versprach er sich, nie wieder einen seiner Freunde so einem Schrecken auszusetzen oder sich Irrsinnigerweise in Gefahr zu begeben. Denn mit seiner wundersamen Heilung begann nun ein neues Leben für ihn. Jeder glaubte, dass der Meuchelmörder Artemis Entreri nicht mehr unter den Lebenden weilte und somit würde auch niemals wieder jemand nach ihm suchen. Das was für ihn ab sofort ihm Leben zählte waren seine Freunde und seine kleine Adoptivtochter Diana. Sie würde so aufwachsen können, wie er sich schon immer gewünscht hatte und nichts und niemanden könnte ihn nun davon abhalten. Sie hatte einen Vater, seine beiden besten Freunde waren ihre Onkel und sie könnte zu einer großen Kämpferin ausgebildet werden. Ja, das war die Vorstellung, die dem Mann am besten gefiel.

Der Einzige, der dieser Runde einen seltsamen Nachgeschmack verlieh, war für Artemis Entreri der Psioniker Kimmuriel. Beide hatten sich nie sehr gut verstanden, vielleicht würde sich das Ganze legen, wenn er nicht mehr in dessen Augen nur ein „Mensch" war. Aber viel Wert legte Artemis nie auf die Aussagen oder Handlungen des Psionikers, auch wenn manche in der Vergangenheit nützlich gewesen waren.

So verstrich die Zeit und während auf der einen Seite Jarlaxle und Kimmuriel sich im Feuer in der Sprache der Drow über die Stadt Menzoberranzan und die neusten Gerüchte austauschten, saßen Drizzt und Artemis auf der anderen Seite des Lagerfeuers und genossen gegenseitig die Wärme des anderen. Die kleine Diana lag nur einige Meter im Gras entfernt und schlief seelenruhig.

Artemis schaute gerade ins Feuer und verdutzt sah er durch die Flammen hindurch. Hatte er da gerade eben ein Paar leuchtende lavendelfarbene Augen gesehen? Aber es war nicht Drizzt. Nein, so was konnte doch nicht sein. Es musste an den Nebenwirkungen des Zaubers liegen. So kniff er noch einmal kurz seine Augen zusammen und öffnete sie daraufhin wieder. Doch da waren sie wieder, diesmal sogar noch deutlicher. Jetzt hielt er verwundert inne und schrak für einen kurzen Moment auf. Drizzt spürte es sofort und löste sich aus ihrer zärtlichen Umarmung.

"Was ist?", kam die knappe Frage des jungen Drow und schaute dabei Artemis verdutzt an.

"Ich … ich habe eben etwas gesehen", antwortete Entreri kurz.

"Ja und was hast du gesehen? Erzähl schon", wollte jetzt Drizzt wissen und drehte sich in die gleiche Richtung, in der nun Artemis starrte. Doch er selbst konnte nichts erkennen, außer das Feuer und die dahinter liegende Schwärze der Nacht.

"Ich habe dort Augen gesehen … glühende lavendelfarbene Augen", flüsterte der Mann dem jungen Drow ins Ohr, so damit niemand ihn hören konnte. „Ich glaube mir geht es doch nicht so gut, wie ich bedacht hatte", fügte er nach einer kurzen Pause hinzu.

"Oh, dir geht es besser als ich gedacht habe. Es war ein Zauber von großer Macht, so etwas steckt ein Mensch vielleicht nicht so leicht weg wie ein Drow. Aber du scheinst seit deinen Jugentagen mehr vertragen zu können", erklang plötzlich eine unbekannte Stimme, die direkt zu Entreri sprach.

Das ließ den Mann augenblicklich aufschrecken und er löste sich endgültig von der zärtlichen Berührung von Drizzt. Artemis stand so schnell er konnte auf, wobei er sogar noch beinahe seinen Geliebten aus dem Gleichgewicht gebracht hätte und schaute sich ängstlich um.

"W … e … r … bist … du?", fragte Artemis mit zittriger Stimme in die Nacht hinein, genau in die Richtung, aus der soeben die Stimme gesprochen hatte.

Das Ganze entging nun auch weder Jarlaxle noch Kimmuriel, die augenblicklich ihre Unterhaltungen beendeten und nervös zu Drizzt und seinem Geliebten hinüber schauten.

"Was ist denn los?", fragte Jarlaxle neugierig.

Daraufhin sah ihn Drizzt mit unschuldiger Miene an und zuckte die Schultern. „Ich weiß es selbst nicht, Artemis hat eben gesagt, dass er glühende lavendelfarbene Augen sieht", sagte der junge Drow und in seinem Blick lag erneut eine unaussprechliche Angst um seinen Geliebten. Hatten sie denn nicht schon genug in den letzten Tagen hinter sich, dass es nicht mal eine Zeit der absoluten Ruhe geben konnte.

"Lavendelfarbene Augen?", fragte Jarlaxle ungläubig zurück und ohne das er großartig nachdenken musste, wusste er, dass es nichts gutes verheißen würde.

„Kimmuriel, kannst du etwas sehen oder nimmst du etwas wahr?", fragte der gewiefte Söldner gleich darauf. Und sein Tonfall verriet jedem in der Runde, dass der Drow offensichtlich sehr nervös wirkte.

Kimmuriels Antwort war allerdings sehr nüchtern, „Ich spüre eine Anwesendheit, aber ich kann niemanden sehen. Es ist die gleiche Macht, die ich bei dem unbekannten Magier bei dem Ritual gespürt habe".

"Dann tu was, damit ihr es könnt", sprach plötzlich Jarlaxle hektisch weiter und schaute sich dabei noch nervöser in der Gegend um. Doch er konnte nichts sehen oder etwas wahrnehmen. Sollte es wirklich Calaunim, der Magier, mit seiner dunkelblauen Robe sein, der sich hier und jetzt mit ihnen einen Spaß erlaubte? Wenn dem so wäre, dann wollte er selbst sich nicht ausspionieren lassen und erst Recht nicht von diesem seltsamen Zauberwirker, der ihn an frührer Zeiten erinnerte und er nicht wusste, wo er diese Erinnerungen unterbringen sollte.

Auf der anderen Seite des Lagefeuers wirkte Artemis mit einem Mal sehr blass, als er plötzlich nicht nur Augen sah, sondern vor ihm ein Drow stand. Er war groß, ungefähr 1,70 m, trug eine dunkelblaue Robe aus Samt und sein langes, weißes Haar reichte ihm bis zu seinen schlanken Hüften. Sein Aussehen glich dem eines jungen und gutaussehenden Dunkelelfen, denn er wirkte selbst in dem spärlichen Feuer sogar noch jünger als Drizzt selbst. Das was aber den Mann fast endgültig die Fassung nahm war die Tatsache, er besaß lavendelfarbenen Augen, die in der Finsternis aufleuchteten und ihn dabei intensiv musterten.

"Wie ich sehe, trägst du noch das Geschenk von damals. Ich hoffe doch sehr, dass du damit mehr Erfolg in deinem Beruf gehabt hast, als mit dem alten Dolch von früher?", fragte Calaunim mit einem schiefen Lächeln auf den Lippen an Entreri gewandt.

"W … e … r …? …. Wer bist du?", antwortete Artemis wieder mit zittriger Stimme. Auf der einen Seite wusste er nicht, ob er das nun alles träumte oder ob er wirklich vor sich einen Drow sah. Noch während er sprach, kniff der Mann öfters seine Augen auf und zu, doch die Gestalt wurde nur noch deutlicher, anstatt zu verschwinden.

"Aber, aber Artemis Entreri, ich bin enttäuscht von dir. Du erkennst mich wohl wirklich nicht mehr", sprach der Magier unbeirrt weiter. Dabei machte er eine kurze Handbewegung vor seinem Gesicht, ohne es zu berühren, und sein Aussehen veränderte sich schlagartig in das eines jungen Oberflächenelfen mit langen goldblonden Haaren und diesen blauen Augen.

Diese Verwandlung nahm nun im Gegenzug Artemis den letzten Rest seiner Fassung und er konnte nicht anders, als einen lauten Schrei auszustoßen. Ihm wurde augenblicklich bewusst, wer vor ihm stand und beinahe hätte er durch diesen Schock sein Gleichgewicht verloren und wäre nach hinten gestolpert. Im letzten Moment konnte er an sich halten und blieb so ruhig wie möglich stehen.

"Bist du es wirklich?", fragte jetzt Entreri ungläubig und ging einige Schritte auf den Elfen zu.

Daraufhin erklang ein lautes Lachen des Zauberwirkers und mit einer erneuten Handbewegung stand der Elf plötzlich gleich zwei Mal vor Artemis. Das brachte jetzt den Mann wirklich aus der Fassung und ein erneuter Schrei entwich ihm. Vor ihm waren auf der einen Seite ein junger Oberflächenelf und auf der anderen Seite ein junger Dunkelelf. Den Drow kannte er nicht, aber dafür diesen Elfen. Es war schon viel zu lange her, aber an diese stechend blauen Augen und das sarkastische Lächeln auf den Lippen dieser Person konnte er noch sehr gut erinnern.

Das Lächeln in Calaunims jungen, hübschen Gesicht wurde breiter und so schnell wie er sich soeben in einen Drow und in einen Oberflächenelfen verwandelt hatte, ließ er sich wieder in seine eigene Gestalt zurück gleiten und stand wieder als Magier vor dem ehemaligen Meuchelmörder.

"Hast du mich erkannt?", fragte der Zauberer in ruhigem Ton.

"Wie könnte ich dich jemals vergessen. Du warst mein Alptraum und ich hatte immer gehofft, dass ich dich nie wieder sehen muss. Wieso dann jetzt?", antworte Artemis und versuchte so gut es ging seine Haltung zu wahren.

Während dessen standen Drizzt, Jarlaxle und Kimmuriel mehr als nur irritiert um das Lagerfeuer und versuchten krampfhaft auszumachen, was Entreri da tat. Für sie sah es so aus, als ob er ein Selbstgespräch führen würde, denn sie konnten weder etwas erkennen, noch eine andere Stimme ausmachen. Doch der Mann sprach in der Tat so, als würde vor ihm eine Person stehen. Und was das Ganze noch schlimmer machte, Diana war durch das Schreien ihres Vaters aufgewacht und schaute zuerst ebenfalls verunsichert in die Runde. Und obwohl die ganze Situation nicht schon völlig ins Wanken geraten war, stand das Kind auf und lief genau auf die Stelle zu, in die Artemis sprach.

Das brachte jetzt Jarlaxle wirklich in Bedrängnis. Wie konnte es denn sein. Sein Freund führte Selbstgespräche und seine Nichte schien diesem Wahn ebenfalls verfallen zu sein.

"Kimmuriel, wenn ihr euch jetzt nicht beeilt werde ich euch eigenhändig …", doch weiter kam der Drow nicht mehr, als Artemis ohne Vorwarnung erneut wie von Sinnen laut los schrie.

"Diana, bleib hier!", rief Artemis seiner kleinen Adoptivtochter nach, die soeben im Begriff war, direkt auf den Magier zu zugehen. Und noch bevor ihn jemand aufhalten konnte, rannte er dem Mädchen hinterher. Doch Diana war schneller gewesen und stand bereits vor dem Drow und schaute ihn mit großen Augen an. Ihr Vater stoppte keinen Augenblick später direkt hinter den Beiden.

"Ich warne dich, wenn du ihr etwas antust, dann bekommst du es mit mir zu tun", sprach Artemis in einem eiskalten Ton und legte dabei seine beiden Hände beschützend auf die Schultern des Kindes.

"Du willst mir drohen, nachdem ich dir das Leben gerettet habe?", kam die verdutzte Antwort des Magiers und er schaute dabei mit einem freundlichen Lächeln zu Diana hinunter, die darauf ebenfalls über das ganze Gesicht strahlte.

"Artemis Entreri, was soll ich davon haben, wenn ich ein unschuldiges Kind aus den Armen seines Vaters reiße. Eigentlich bin ich nur hier, um nach dem Rechten zu sehen. Meine Magie war von hoher Macht und ich selbst wende diese Kraft nicht aus Spaß an", sprach Calaunim nach einer kurzen Pause ruhig weiter.

Artemis dagegen stand sprachlos vor dem Magier, immer noch seine Hände beschützend auf den Schultern von Diana ruhend und schaute in die lavendelfarbenen Augen des Drow. Sie erinnerten ihn auf schmerzliche Art und Weise an Drizzt, denn in beiden Augenpaaren leuchtete dasselbe, ungezügelte Feuer.

"Ich hoffe, der Vampir-Dolch von damals hat seine Wirkung niemals verfehlt. Schade nur, dass du mir damals nicht geglaubt hast. Du musstest mich ja erst drei Mal von neuem belästigen, um zu merken, dass es sich als schwieriger herausstellte mir einen Schaden zu zufügen, als du dachtest. Aber ich kann dir verzeihen. Mit Zwanzig Jahren macht man Fehler und lernt aus ihnen. Das war bei mir in der Jugend auch nicht anders"

Mit diesen Worten erschien ein erneutes Lächeln auf dem hübschen Gesicht des Magiers, der in aller Seelenruhe seinen Auftritt genoss.

In diesem Augenblick kehrten alle Erinnerungen seiner Vergangenheit zurück. Ja klar, sagte Artemis zu sich selbst, der Oberflächenelf vor nur einigen Minuten zuvor war sein schwierigster Auftrag in seinen Anfangsjahren gewesen. Er erinnerte sich lebhaft an diesen Auftrag, den er eigentlich mit Leichtigkeit hätte erledigen können. Doch bis dahin kannte er Calaunim Zaurahel nicht. Als er damals aus dem Schatten hinter einem Vorhang trat, um seinen ehemaligen Dolch hinterlistig in den Rücken des Zauberers zu stoßen, fiel dieser auch ohne weitere Zwischenfälle tot zu Boden. Der damalige zwanzigjährige Meuchelmörder war gerade im Begriff seine blutverschmierte Klinge an der Kleidung des Magiers zu reinigen, da hatte sich der angebliche Leichnam bewegt. Zuerst dachte er, es wären einfach nur Zuckungen des toten Körpers, was durch aus schon vorgekommen war, aber dem war nicht so gewesen. Calaunim stand ohne Umschweife einfach auf, als ob nichts geschehen war. Zuerst erschrocken und dann fest entschlossen wieder seinen Dolch in den Körper des Zauberers zu stoßen, ging Artemis damals erneut auf sein Opfer los. Erneut fiel er zu Boden. Das ganze Spiel wiederholte sich dann drei Mal, bis der frühere Meuchelmörder geschockt aufgab und seinen Augen nicht trauen konnte. Calaunim erklärte ihm damals, „Aber, aber Artemis, merkst du nicht, dass Du mir nichts anhaben kannst?." Und ohne weitere Worte der Erklärung drückte ihm dieser Magier den Vampir-Dolch in die Hand. Es war genau sein Dolch, den er seit diesem Zeitpunkt niemals wieder aus seinen Händen gegeben hatte. Der ihm in so vielen Situationen das Leben gerettet hatte und der jetzt an seiner linken Hüfte in seinem Waffengürtel hing. Instinktiv griff Artemis mit seiner Hand nach dem juwelenbesetzten Knauf des Dolches und fühlte die Energie, die er ausstrahlte.

"Bist du es wirklich?", fragte Entreri noch einmal mit Nachdruck, als er sich lebhaft an die frühere Begegnung mit dem Zauberer erinnerte.

"Natürlich. Dein großer Gönner von einst hat dir dein Leben gerettet und es erfüllt mich mit Stolz, dass du diesen Dolch in Ehren gehalten hast. Früher oder später wirst du noch die wahre Bedeutung verstehen. Der Zeitpunkt wird kommen, das Verspreche ich dir und deinen Freunden Jarlaxle und dem Sohn von Zaknafein Do'Urden."

Bei dem Namen Zaknafein huschte ein erneutes Lächeln über sein junges Gesicht und der Drow schien sich vor Artemis Augen langsam in Luft aufzulösen.

Geschockt und völlig desorientiert schaute Entreri dem Dunkelelfen mit seinen lavendelfarbenen Augen nach, bis um ihn herum nur noch die schwarze Nacht zu erkennen war. Von weiten hörte er die Stimme seiner kleinen Tochter die die Worte „Auf Wiedersehen", sagte und sich dann an das Bein ihres Vaters kuschelte. Beinahe wäre der Mann bei der Berührung erneut zusammengefahren, doch im letzten Moment erkannte er, dass es sein kleines Mädchen war und drückte sie ganz sanft gegen sich.

Drizzt stand die ganze Zeit einfach nur regungslos, mit weit aufgerissen Augen und offnem Mund, auf der Stelle und hatte beobachtete, wie sein Geliebter ein Selbstgespräch mit der Nacht führte. Sollte er dem eben Gesehenen und dem Gehörten trauen oder war jede Hoffnung verloren. Er wusste es nicht und die Tatsache, dass selbst Diana mit der Luft gesprochen hatte, machte alles nur noch schlimmer für ihn. Entweder er war am Rande des Wahnsinns oder sie waren es Alle. Es ergab für den jungen Dunkelelfen keinen Sinn. Oder es steckte der junge Magier dahinter, der vor nur wenigen Stunden seinen Geliebten wieder ins Reich der Lebenden geführt hatte. Drizzt spürte schon beim ersten Anblick ein Unbehagen dem Drow gegenüber und vielleicht hatte er sie alle nur hinters Licht geführt. Vielleicht war es nur eine Falle. Aber dann fragte er sich wieso? Es ergab nur noch weniger Sinn. Und der junge Drow wollte auch nicht darüber nachdenken und ging geradewegs auf Artemis zu, der immer noch still stand und seine Adoptivtochter umarmte.

Zur gleichen Zeit vernahm Jarlaxle die Stimme von Kimmuriel der sagte, „Er ist weg. Ich kann ihn nicht mehr wahrnehmen."

"Wer oder was war es?", erklang die nervöse Stimme des gewieften Söldners, wobei er sich immer noch hektisch in der Gegend umschaute.

"Ich kann mich nur wiederholen. So wie es sich darstellte, muss es wohl der Magier gewesen sein, der euren Menschen besucht hat. Und sein Nachwuchs schien ihn wohl ebenfalls wahrgenommen zu haben", antwortete der Psioniker in seinem gleichgültigen Unterton.

"Und wieso ausgerechnet nur die Beiden?", kam die absolut irrationale Frage von Jarlaxle, der daraufhin selbst den Kopf schüttelte. Er konnte sich denken wieso und er verstand nicht, warum ihn dieses Ereignis soeben aus der Bahn geworfen hatte. Es gab nur eine Erklärung und schon konnte er die Worte von Kimmuriel hören, „Weil er sich nur denen zeigt, die ihnen auch wahrnehmen sollen. Und dieses Menschenkind ist unschuldig und somit in der Lage …".

Doch mitten im Satz wurde der Psioniker von Jarlaxle unterbrochen, „Ja, ich weiß … ich brauche keine weitere Erklärung mehr von euch. Macht euch lieber auf die Suche nach diesem Magier und findet heraus wo er sich herumtreibt. Ich möchte ihn wieder treffen und zwar so schnell wie möglich."

Kimmuriel zog nur verdutzt eine Augenbraue hoch und öffnete danach seelenruhig ein Dimensionstor. Gleich darauf war er auch schon verschwunden und ließ einen ziemlich nervösen Jarlaxle, einen verwirrten Drizzt und einen völlig zerstreuten Artemis zurück. Die einzige Person, die ihre Freunde gehabt zu haben schien war die kleine Diana.

Nachdem die drei Freunde wieder alleine waren, so wie sie dachten, hatten sie zuerst ziemliche Probleme, ihre Adoptivtochter zu beruhigen. Sie war so fasziniert von dem Magier gewesen, dass sie die nächste Stunde kein anderes Gesprächsthema besaßen. Doch viele Informationen konnten sie dem Kind nicht entlocken, geschweige von Artemis selber. Er saß einfach nur da, wiederholte hier oder mal da einige Gesprächsfetzen, schien aber ansonsten ziemlich mit sich selbst beschäftigt zu sein. Erst als Diana sich müde geredet hatte und neben ihrem Vater auf dem Boden in ihre Wolldecke eingehüllt schlief, wagte es Drizzt sich seinem Geliebten wieder zu nähern. Und zum Glück ließ er die Berührung auch zu. Artemis schien sich wieder beruhigt zu haben und kuschelte sich im Gegenzug an seinen Liebsten. Beide genossen die Wärme des anderen, bis auch sie die Müdigkeit und die Anstrengungen der letzten Tage und Stunden eingeholt hatten.

Der Einzige der kleinen Familie, der keine Ruhe zu finden schien war Jarlaxle. Er versuchte angestrengt über die Ereignisse nach zu denken, aber es ergab alles keinen Sinn. Zuerst die Tatsache, dass Kimmuriel so einfach diesen Magier vorzuweisen hatte. Er musste den Psioniker bei der nächsten Gelegenheit fragen, wie er auf diesen Magier gekommen war. Hätte er nicht genauso gut Gromph fragen können, überlegte Jarlaxle. Ihm wurde erst jetzt bewusst, dass er leichtsinnig gehandelt und sie vielleicht auch unwissend in eine Falle gelockt hatte. Dann kam hinzu, dass er ihnen so bereitwillig geholfen und seinem Freund das Leben eines Drow übertragen hatte. Dann die Angelegenheit mit der Haarsträhne von Drizzt. Sollte das alles wirklich nur Zufall oder absolute Berechenbarkeit gewesen sein? Für eine reine Zufälligkeit schien ihm aber dieser Magier zu genau geplant gehandelt zu haben. Außerdem sprach er von Zaknafein, seinen besten Freund. Was konnte dieser Zauberer nur vorhaben?, fragte sich der Drow. Jarlaxle schwor sich, bei der nächsten Begegnung mit Calaunim nicht so nachlässig zu handeln und wie ein Idiot dazustehen. Dieses Geheimnis lag offen vor ihm und er würde es lösen. Dazu würde er beim nächsten Treffen mit Kimmuriel schon sorgen. Während er, der ältere Drow, weiter seinen Gedanken nachhing und seine eigenen kleinen Pläne für die Zukunft schmiedete, war die einzige Person in dieser kleinen verlassenen Felsenschlucht Calaunim, der zufrieden lächelnd auf einem Stein saß und in die Schlucht hinunter starrte.

Jarlaxle hielt die ganze Nacht Wache, seine Gedanken kreisten immer wieder um die Geschehnisse der sich zu Ende neigenden Nacht. Es wollte einfach hinten und vorne nicht zusammen passen. Ihm war klar, dass der Magier von Zaknafein gesprochen hatte und Jarlaxle erinnerte sich, dass man für gewisse Zauber eine Komponente brauchte. Nervös schaute er zu dem schlafenden Drizzt hinüber und überlegte, ob er nicht einen für den jungen Drow tödlichen Fehler begangen hatte. Solche Komponenten wurden nämlich eigentlich nur für die dunkelsten und gefährlichsten Sprüche in der Nekromantie gebraucht. Ohne es wirklich zu bemerken sah er Diana dabei zu wie sie aufstand. Sie sagte etwas und er nickte nur ohne es wirklich verstanden zu haben. Dann verschwand die Kleine zwischen den Steinen und er dachte sich, dass sie wohl mal musste. Kurze Zeit später kam das Mädchen fröhlich grinsend wieder zurück. Erst bemerkte es Jarlaxle nicht, doch als sie plötzlich ihre Hand zum Mund hob wurde ihm gewahr, dass sie etwas zu Essen in Händen hielt. Eilig sprang er auf und riss es ihr weg. Verwirrt sah ihn seine kleine Nichte an. Jarlaxle starrte auf das weiche Etwas in seinen Händen und wurde sich bewusst, dass es sich um einen kleinen Kuchen handelte, der mit weißer Glasur überzogen und mit rosafarbenen elefantenförmigen Kandisstücken überzogen, verziert war. Verwirrt sah er auf Diana hinunter, die langsam eine weinerliche Miene machte.

„Woher hast du das, mein Schatz?", frage Jarlaxle seine Nichte.

„Von dem hübschen Mann in der dunkelblauen Robe ... Gib es wieder her, er hat es mir geschenkt!", quengelte Diana augenblicklich.

Doch der Drow machte keine Anstalten, dem Kind den Kuchen wieder zurück zugeben, sondern betrachtete weiterhin die Delikatesse in seiner Hand. Er fragte sich, wieso und weshalb ausgerechnet eine Süßigkeit und ob sie unter gewissen Umständen vergiftet sein könnte. Das Verwirrende an der ganzen Sache war, dass seine Nichte diesen Kuchen bekommen hatte, die doch eigentlich die unwichtigste Rolle von allen Anwesenden einnahm. Dieser Magier, auch wenn er ein Drow war, hätte nichts davon gehabt, ein unschuldiges Menschenkind zu töten, auch wenn sie die Adoptivtochter von Artemis war. Und schon ergab alles noch weniger Sinn als zuvor.

Ein lautes Schreien riss ihn aber unweigerlich aus seinen Gedanken und er schaute erschrocken auf Diana hinab. Sie reckte ihre kleinen Ärmchen nach oben und weinte.

"Das ist mein Kuchen", quengelte sie erneut und sprang sogar diesmal an dem schlanken Elfenkörper nach oben.

Jarlaxle dagegen hielt ihn jetzt weiter nach oben, so dass das Kind keine Chance bekam, nur ansatzweise seine Hand zu erreichen. Verunsichert schaute er nach unten und sagte, „Nicht weinen mein Schatz … Onkel Jarlaxle muss erst mal deinen Kuchen probieren."

Das beruhigte Diana nicht im Geringsten, denn kaum hatte er die Worte ausgesprochen, schluchzte das Mädchen erneut auf und zwar lauter als zuvor.

Das bitterliche Weinen des Kindes ließen Drizzt und Artemis aufwachen. Zuerst etwas verschlafen, doch dann schlagartig sich der Stimme seiner Tochter gewiss, sprang der Mann auf und schaute sich um. Keine fünf Meter von ihm entfernt stand Jarlaxle, der etwas nach oben hielt und Diana, die quengelnd ihre Arme nach oben streckte.

"Was ist denn hier los?", fragte Artemis, während er aufstand und bereits auf dem Weg zu den Beiden war.

Drizzt, der nun ebenfalls durch das Geschrei aufwachte, sah sich im ersten Moment desorientiert um, stand ebenfalls auf und schaute sich die Szene kopfschüttelnd an. Würde diese Nacht und die ganzen seltsamen Erlebnisse denn kein Ende mehr finden? Dann machte auch er sich auf und schritt hinüber zu seinen Freunden.

"Jarlaxle?", kam die erneute Frage von Artemis, der nun direkt vor ihm stand und sah, dass der Drow einen Kuchen in der Hand hielt. „Was ist hier los?"

"Unser kleiner Schatz behauptet, der Magier hätte ihr diesen kleinen Kuchen geschenkt", kam die knappe Antwort des Dunkelelfen, der dabei seinen Blick auf die Süßigkeit gerichtet hielt. „Diese Tatsache bestreite ich auch nicht, aber vielleicht ist er vergiftet."

"Was ist dass denn schon wieder für ein Unsinn. Ich habe langsam genug", antwortete Entreri mit einem tiefen Seufzer und schaute jetzt seine Tochter an, die immer noch weinte und versuchte an den Kuchen zu gelangen.

"Diana, kannst du mir bitte sagen, woher du den hast?", fragte sie ihr Vater jäh und beugte sich bei den Worten nach vorne. Er griff dabei vorsichtig nach ihren kleine Ärmchen und wollte sie zu sich hinüber ziehen. Was er allerdings nicht hätte tun sollen, denn das Mädchen wand sich sofort ab und rannte mehrmals um ihren Onkel herum. Artemis gleich hinterher, bis er sie letztendlich packen und auf den Arm hoch heben konnte. Das Schluchzen wurde jetzt noch lauter und Diana schrie erbärmlich.

"Das ist mein Kuchen, ich will ihn wieder haben. Der ist mir, der hübsche Mann hat ihn mir geschenkt und nicht dir."

Artemis seufzte nun noch lauter und hatte sichtlich Mühe seine Tochter im Arm zu halten. Erst als Drizzt neben ihm stand beruhigte er sich selbst ein wenig.

"Ich werde ihn probieren und falls er wirklich vergiftet sein sollte, ich habe ein Gegengift", sprach plötzlich Jarlaxle und fasste mit seiner freien Hand in die Innenseite seines Umhangs und holte eine kleine Phiole zum Vorschein. „Hier, nehm' du sie", sagte der Drow weiter und reichte die Flasche Drizzt, der als einziger nichts in der Hand hielt.

Diana weinte immer noch, während sie zusammen mit ihrem Vater und dem jungen Dunkelelf ihren Onkel anstarrte, der gerade im Begriff war, ein Stück von dem Kuchen abzubeißen.

Kauend stand Jarlaxle da und prüfte sorgsam den Geschmack der Süßigkeit und schien angenehm überrascht zu sein. Denn am liebsten hätte er sich gleich erneut ein Stück der Köstlichkeit zu sich genommen, auch auf die Gefahr hin, dass er eine weitere Dosis Gift zu sich nehmen würde. Und was keiner der anderen wusste, er liebte Kuchen. Doch als er seinen Blick auf das Mädchen richtete schauten ihn zwei wässrig, traurig dreinblickende grüne Augen und ein kleiner Schmollmund an. Mit vollem Mund schaute er ein letztes Mal die Süßigkeit an und schluckte den letzten Bissen nach unten, „Köstlich … einfach Wunderbar", kam darauf sein Kommentar.

"Das ist mein Kuchen, ich will ihn jetzt haben", quengelte das Mädchen erneut und wand sich in den Armen ihres Vaters, dem es schwer fiel, seine Tochter festzuhalten.

"Gleich mein Schatz", sprach Jarlaxle weiter und setzte sich dabei auf den nächst gelegenen Felsen nieder. Er wartete einige Minuten und achtete ganz genau darauf, ob er sich anders fühlte als zuvor. Oder ob er plötzlich einen Schweißausbruch oder starke Bauchkrämpfe bekommen würde. Aber nichts von alledem geschah.

Zur gleichen Zeit schauten Artemis, Drizzt und Diana ebenfalls ganz gebannt zu dem immer so gewieften Drow, der einfach nur seelenruhig da saß und wartete.

Nach über zehn langen und unendlich dahin ziehenden Minuten meldete sich Jarlaxle erneut zu Wort, „Ich würde sagen … ich würde sogar behaupten, der Kuchen ist nicht vergiftet. Aber dafür war er wirklich delikat", dabei drehte er die Süßigkeit noch mehrmals in seiner Hand und betrachtete sie etwas neidisch aus den Augenwinkeln. „Diana mein Schatz, hier hast du jetzt deinen Kuchen."

Dann ging alles schnell. Kaum dass ihr Onkel die Worte ausgesprochen hatte, reckte das Mädchen erneut ihre kleinen Ärmchen nach vorne und diesmal reichte ihr Onkel ihr endlich den Kuchen entgegen. Sie schnappte sich ihn und biss sofort mit solch einer Genugtuung hinein, dass Jarlaxle breit grinsen musste.

"Ich hoffe doch für dich, dass es keinen Folgen haben wird", erklang plötzlich die trockene Stimme von Artemis, der im Begriff war, seine Tochter wieder auf den Boden zu setzen. Als sie endlich auf dem Gras stand, machte sie sich sofort auf und setzte sich einige Meter von ihrer Familie ans Feuer, um wirklich sicher zu gehen, dass niemand mehr ihr Geschenk aus der Hand reißen würde. Sie mampfte zufrieden vor sich hin und schien mit einem Mal alles um sich herum vergessen zu haben.

Über hundert Meter über Jarlaxle, Drizzt, Artemis und Diana musste Calaunim erneut laut Lachen und verschwand dabei so still und heimlich, wie er gekommen war im Nichts. Zusehen war nur noch die sternenklare Nacht und der Mond, der die kleine Felsenschlucht erhellte.