Disclaimer: Wie üblich erhebe ich keine Besitzansprüche auf CSI und CSIler.

Genre-Elemente-Mix:
Adventure, Drama, Mystery, Western, Angst, Romance ...

Klappentext":

Mysteriöser Mordfall in der Geisterstadt Desert Springs: Am Galgen der beliebten Touristenattraktion nahe Las Vegas wird ein erhängter Indianer gefunden. Während Grissom noch am Tatort ermittelt, werden Sara und Brass in der Wüste überfallen und an einen Ort verschleppt, an dem die alten Gesetze des Westens gelten. Welche Rolle spielt die Legende von Desert Springs bei der Entführung? Und werden Grissom & Co. die beiden Verschollenen finden, bevor es zu spät ist?

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Die Legende von Desert Springs

Alle 50 Jahre
Der Vergangenheit entrissen
Wird eine Woche zum Tag
Der Hoffnung auf rettende Ewigkeit
Die Entscheidung allein
Verspricht eines Schuldigen Vermählung
Mit dem Ebenbild der Unschuld
Mit der alles begann
Und neues Leben
Gezeugt in letzter Nacht
Wird Seelenfrieden bringen
In diese Geisterstadt

Desert Springs, August 1855

Kapitel 1:
Verschollen in der Wüste

Grissom sah den Gerichtsmedizinern dabei zu, wie sie den jungen, indianisch aussehenden Mann vom Galgen schnitten und auf eine Bahre legten.

„Wir fahren dann zurück, Dr. Grissom", sagte David.

Grissom nickte, schaute dem jungen Pathologen nach und wandte sich wieder dem älteren Herrn in der Kluft eines Wildwest-Sheriffs zu.

"Verstehen Sie doch, Mr. Grissom, morgen haben wir die große Jubiläumsnacht! Wir erwarten tausende von Touristen, und auch der Bürgermeister von Las Vegas wird kommen. Muss das denn sein, ich meine …"

„Mr. Daniels, ich verstehe Ihre Sorgen als Verwalter, aber das hier ist jetzt ein Tatort und bleibt für die Öffentlichkeit so lange gesperrt, bis wir alle Spuren gesichert haben."

Nachdenklich musterte Grissom das Durcheinander von Fußabdrücken, die vom Galgen über den spärlich beleuchteten Platz der Geisterstadt Desert Springs hin zum Saloon führten. Plötzlich fielen Schüsse.

Grissom und Daniels rannten mit zwei Cops an ihrer Seite zum Saloon hinüber. Als sie das Gebäude betraten, sahen sie Sara und Brass heftig miteinander diskutieren. Sara hatte ihre Arme vor der Brust verschränkt und Brass hatte sie mit einer Hand an der Schulter gefasst und fuchtelte mit dem Zeigefinger seiner anderen Hand vor ihrem Gesicht umher.

„Verdammt, Sara, es hätte auch was anderes als diese blödsinnige Installation sein können! Das nächste Mal halten Sie sich im Hintergrund, wenn ich meinen Job mache, verstanden?"

Sara schüttelte seinen Griff ab.

„Worüber regen Sie sich eigentlich so auf? Es ist doch gar nichts passiert!"

„Worüber ich mich aufrege? Über Ihren verfluchten Leichtsinn! WIR sichern den Tatort, SIE sichern die Spuren, ist das denn so schwer zu kapieren? Also schalten Sie auch außerhalb des Labors ihr Gehirn ein, ich kann nicht ständig den Babysitter für Sie spielen, Mädchen!"

Grissom eilte zu den beiden, doch bevor er eingreifen konnte, holte Sara aus und ohrfeigte Brass.

„Sara!", zog Grissom sie ein paar Schritte von Brass weg.

Der fasste sich an die Wange und starrte Sara für einen Moment an. Dann ging er wortlos an ihr und Grissom vorbei und drehte sich an der Tür noch einmal kurz um.

„Ich fahre jetzt zurück zum LVPD. Wir sprechen uns noch, Sidle."

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„Was um Himmels Willen war bei euch da drinnen los?", fragte Grissom, als er und Sara wieder draußen am Galgen waren und Tüten mit Beweisstücken in ihren Koffern verstauten.

„Als die Cops raus kamen, bin ich hinter Brass in den Saloon, und da gingen die Schüsse los und er hat mich in Deckung gestoßen. Als sich rausstellte, dass das so 'ne Tonbandinstallation für Touris war, ist er ausgerastet."

„So wie du."

Sara schnaubte.

„Warum schreit er mich denn auch an? Bin ich etwa sein persönlicher Punchingball für Tatorte? Andauernd macht er so ein Theater, wenn ich dabei bin! Ich bin kein blutiger Anfänger, auf den man besonders aufpassen muss."

Grissoms Telefon klingelte. Er ging ran, lauschte und nickte.

„Ich wollte Sara gerade mit den ersten Spuren ins Labor zurückschicken, sie kann Sie aufsammeln, Jim."

Grissom legte auf und hielt Saras aufgebrachtem Blick stand.

„Jims Wagen ist unterwegs liegen geblieben. Fahr bitte los und nimm ihn mit zurück. Vielleicht könnt ihr das mit euch auf der Rückfahrt klären, ich möchte mit den Cops nicht noch mehr Probleme als ohnehin schon."

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Im Scheinwerferlicht tauchten die Schemen von Brass' Wagen auf. Sara drosselte die Geschwindigkeit, fuhr langsam an das stehende Auto heran und hielt am Straßenrand. Um sie herum lag die Dunkelheit der Wüste, einzig erleuchtet von Mond und Sternen. Der Lichtkegel über Las Vegas schimmerte nur schwach in weiter Ferne.

Die Fahrertür des Wagens vor ihr öffnete sich und Brass stieg aus. Als Sara sein missgelauntes Gesicht sah, verspannte sie sich augenblicklich wieder. Sie stieg ebenfalls aus und ging zu ihm.

„So sieht man sich wieder", brummte er.

„Haben Sie schon nachgeschaut, woran es liegen könnte?", fragte sie.

Er warf ihr einen genervten Blick zu.

„Halten Sie mich für blöd? Alles bereits kontrolliert, muss die Elektronik sein. Während der Fahrt ist der Wagen einfach ausgegangen. Also, fahren wir?"

Er ließ sie stehen und ging zu ihrem Wagen hinüber. Sara folgte ihm. Sie stiegen ein und Sara fasste zum Zündschlüssel, doch dann ließ sie ihre Hand wieder sinken und drehte sich zu Brass, der sie daraufhin noch genervter anschaute.

„Was ist denn jetzt, Sara? Können wir endlich? Ich wollte hier draußen nicht die ganze Nacht verbringen."

„Klar können wir. Wenn Sie aufhören, mich derartig anzupflaumen. Was bitte habe ich Ihnen eigentlich getan?"

"Hm, lassen Sie mich kurz nachdenken … mich geohrfeigt?"

Sara seufzte.

„Das tut mir ja auch Leid. Wirklich. Aber DAS meine ich nicht. Sie sind in letzter Zeit so schlecht drauf, so …"

„Stopp, stopp, stopp, ich diskutiere jetzt nicht mein Seelenleben mit Ihnen. Fahren Sie endlich los, Mädchen."

„Hey, diesen Befehlston können Sie sich sparen, okay? Dasselbe gilt auch für Ihr „Mädchen"!"

Wütend drehte Sara den Zündschlüssel um.

Nichts passierte.

Sie versuchte es erneut, doch nichts rührte sich. Dafür erloschen auch noch Standlichter und Innenbeleuchtung.

„Toll", sagte Brass, „was haben Sie denn jetzt gemacht?"

„Ich habe ganz normal versucht, den Wagen zu starten."

„Soll ich mal probieren?"

„Ihr Wagen ist hier als erstes gestrandet, das qualifiziert Sie nicht gerade als Spezialisten fürs Beheben von Pannen."

Brass atmete hörbar aus und griff vom Beifahrersitz aus zum Zündschlüssel. Sara schlug seine Hand weg und probierte noch einmal, den Wagen zu starten. Wieder erfolglos.

„Es reicht, ICH bin dran", sagte Brass und griff wieder, diesmal energischer, zum Zündschlüssel.

„Dann viel Erfolg. Ich laufe zurück nach Desert Springs."

Mit diesen Worten öffnete Sara ihre Tür und stieg aus. Sie war fünfzig Meter weit gekommen, da hörte sie die Beifahrertür aufgehen und Brass rufen:

„Sara, seien Sie doch vernünftig!"

Sie ging unbeirrt weiter am Straßenrand längs.

„Verdammt, Sidle, kommen Sie sofort zurück! Sie sind ja schlimmer als meine Ex-Frau!"

Als sie nicht reagierte, schwang sich Brass ebenfalls aus dem Wagen und rannte hinter ihr her. Sara hörte seine Schritte hinter sich, blieb stehen, drehte sich zu ihm um und verschränkte ihre Arme.

„Was wollen Sie?"

„Dass Sie mit mir zusammen am Auto warten, bis Grissom oder die Cops vorbei kommen und uns mitnehmen. Hey, die Wüste ist nicht unbedingt der beste Ort für einen Nachtspaziergang, schon gar nicht für eine Frau."

„Ich habe eine Waffe."

Brass rieb sich übers Gesicht und trat näher an Sara heran.

„Bitte kommen Sie mit zurück. Ich reiß mich auch zusammen, versprochen."

Sara versuchte, seinen Gesichtsausdruck zu lesen, doch sie konnte Brass kaum erkennen.

„Komisch, ist es dunkler geworden?", fragte sie.

Er schaute sich um.

„Stimmt, hm, und war dahinten nicht vorhin die Lichtkuppel von Vegas?"

„Die Sterne sind auch kaum noch zu sehen. Scheint sich zu beziehen. Lassen Sie uns lieber zum Auto gehen, mir ist plötzlich so kalt", flüsterte sie und rieb sich über ihre Arme.

Brass zog sein Jackett aus und legte es ihr um die Schultern. Schweigend gingen sie zurück, doch nach etwa hundert Metern waren sie immer noch nicht bei den Wagen angelangt.

„Wir müssen von der Straße abgekommen sein", sagte Sara, zückte ihre Taschenlampe und fluchte. „Mist! Das Ding funktioniert nicht!"

„Meine auch nicht. Und das Handy ist ebenfalls tot."

„Oh nein, meins auch. Was machen wir denn jetzt?"

„Pst, hören Sie das auch? Ist das nicht …"

„Pferdegetrappel?"

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Nick stürmte in den Pausenraum, blieb vor Catherine, Warrick und Greg stehen und hielt sein Handy in die Höhe.

„Was ist los, Mann, du bist ja ganz bleich!", rief Warrick und sprang von der Couch auf.

„Das war Grissom", keuchte Nick, „Sie haben die Autos von Sara und Brass bei Desert Springs in der Wüste gefunden. Keine Spur von den beiden, nur das Jackett von Brass. Blutverschmiert. Detective Vartann hat schon Helikopter für eine Suchaktion geordert, und wir sollen sofort zu Grissom an den Tatort kommen."

TBC