Hier bin ich. Ein Mädchen, wenn ihr es so nennen wollt schon eine junge
Frau, verrückt nach
Herr der Ringe.
Die Bücher- dutzende Male durchgelesen. Gelang ein Werk Tolkiens in meine Hände, wurde es verschlungen wie nichts. Es gab so gut wie nichts, der mir in Sachen Mittelerde etwas vormachen konnte, ich glaubte alles zu wissen. Hätte ich geahnt, was jenes Licht zu bedeuten hatte, hätte ich gezögert. Denn es bedeutete, mein Leben aufzugeben. Aber welches Leben?
Wäre ich vielleicht doch in Versuchung geraten, ganz neu anzufangen?
Ich weiß nicht, was ich getan hätte, wenn ich es gewusst hätte.
Es kam, wie es kam. Und zwar in einer ruhigen Nacht, meine Eltern waren (nicht zum ersten Mal) über Nacht fort, und mein Bruder war sowieso kaum noch Zuhause.
Mitten in der Nacht wachte ich auf. Irgendetwas war anders. Mein Zimmer glitzerte selbst im Dunkeln merkwürdig silbern, ein unnatürliches Licht.
Ich verließ mein Zimmer- der Flur war taghell erleuchtet.
Langsam, geblendet von dem Licht, suchte ich mir den Weg die Treppe hinunter. In der Diele huschte ich an unserem großen Wandspiegel vorbei. Er zeigte ein blasses, dünnes Mädchen, in einem etwas zu großem Seidenkleid. Einen Moment zögerte ich. Vor einem halben Jahr hätte mir eine gut gelaunte, braun gebrannte junge Frau entgegengelächelt, voller Lebensfreude, ein Dauergrinsen ins Gesicht gemalt. So viel Zeit war seit dem vergangen, so viel...
Genervt strich ich mir eine Strähne meinen goldbraunen Haares aus dem Gesicht, und schien mir bei dieser Bewegung auch die trüben Gedanken wegzufegen. Ich konzentrierte mich voll auf das sonderbare Licht, das anscheinend aus dem Wohnzimmer kam. Vorsichtig lugte ich um die Ecke- und erblindete fast. Stolpernd lief ich vorwärts- und auf einmal war das Licht vorbei. Nichts mehr- nur gähnende Leere. Dann spürte ich nichts mehr.
Als ich wieder aufwachte, war irgendetwas anders. Ich wusste nicht genau, was, so schaute
ich mich erst mal um. Ich lag eindeutig an einem Waldrand, noch dazu an einem sehr großen
Wald. Ich drehte mich um... die ganze Umgebung war mir vollkommen unbekannt!
Schließlich seufzte ich. Da ich null Ahnung hatte, wo ich mich befand, musste ich mich wohl
auf die Suche nach irgendeinem menschlichen Wesen machen. Da der Wald recht einladend
aussah, beschloss ich, dort anzufangen.
Schon nach kurzer Zeit bereute ich meinen Entschluss. Der Waldboden war übersäht von
abgebrochenen Ästen und Wurzeln, die sich gnadenlos in meine nackten Füße bohrten. Die
Äste der Bäume zerkratzten meine Haut, und oft stolperte ich und schrammte mir irgendetwas
auf. Nachdem ich endlos lange herumgeirrt war, gab ich die Hoffnung auf.
Verzweifelt setzte ich mich an einen Baumstamm und weinte. Ich hatte keine Augen mehr für meine Umgebung, weswegen ich gar nicht bemerkte, dass ich nur wenige Meter von einem
Pfad entfernt war, auf dem man den Wald sicher durchqueren konnte! Ich versank immer
tiefer in einer Art verzweifeltem Halbschlafs, aus dem ich erst wieder erwachte, als ich gedämpftes Hufgetrappel hörte. Ich schaute nicht auf. Mir war alles egal. Das Hufgetrappel wurde immer lauter und hörte schließlich auf, und bald spürte ich eine Hand an meinem Arm. Da erst sah ich auf- und blickte direkt in ein Paar stechend blaue Augen, die mich besorgt ansahen.
„Alles in Ordnung?"
„Ja, äh. N-nein, ich...", stotterte ich, verwirrt von dem Anblick, der sich mir bot. Das Paar blauer Augen gehörte zu einem... nun ja, zu einem Elb. Er hatte lange, blonde Haare und trug grüne Kleidung.
Mit dem Anflug eines Lächelns reichte er mir seine Hand. Ich ergriff sie, er zog mich hoch- Und direkt in seine Arme. Für einen Moment hielt ich inne und genoss die Wärme seines Körpers. Da räusperte er sich und ließ mich los.
„Ich werde euch zum Palast meines Vaters bringen müssen. Kommt her."
Mit diesen Worten führte er mich zu seinem Pferd, einem weißen Schimmelhengst. Kaum dass ich mich versah, saß ich auch schon auf dessen Rücken und der Elb sprang hinter mir auf.
„Übrigens- ich bin Legolas", teilte er mir mit, bevor er seinem Hengst etwas elbisches zurief, worauf der angaloppierte- so schnell wie der Wind war er!
Schon bald tauchte vor uns ein riesiger Palast auf, dessen Schönheit unbeschreiblich ist.
Die Wände verbanden sich teils mit den Bäumen, und der Palast reichte weit über die ohnehin schon großen Bäume hinaus.
Legolas ritt bis vor die riesigen Flügeltüren, wo er absprang und mir selbst vom Pferd half. Schon wurden die Türen aufgestoßen und ein hochgewachsener, ernstdreinblickender Elb schritt heraus.
„Mae govannen, Legolas"
"Mae govannen, adar", erwiderte Legolas den Gruß.
Nun schaute der Elb, der wohl König Thranduil war, mich an.
„Wer ist das?", fragte er streng.
„Ein Mädchen. Ich habe es im Wald aufgelesen."
Da wurden Thranduils Züge freundlicher, dann lächelte er mich sogar an.
„Mae govannen. Nehmt erst mal ein Bad und zieht Euch frische Kleidung an. Dann kommt in den Speisesaal. Nifredil wird euch alles zeigen."
Mit diesen Worten ließ er mich allein mit einer jungen Elbin.
„Hallo. Ich bin Nifredil. Und wie ist dein Name?"
Verlegen sah ich sie an.
„In meiner Welt hieß ich Lilly", flüsterte ich.
„Egal", meinte Nifredil gut gelaunt, „bald wirst du schon einen elbischen Namen finden, der zu dir passt. Aber jetzt komm erst mal mit."
Ich habe schon einen passenden Namen, dachte ich betrübt, als ich hinter Nifredil herlief.
Jetzt ging es mir schon wesentlich besser. Ich hatte ein Bad genommen, und danach hatte Nifredil meine Verletzungen versorgt. Nun standen wir zusammen vor einem Kleiderschrank und suchten nach passender Kleidung. Plötzlich schrie Nifredil auf:
„Ich hab's!", und hielt mir ein Kleid vor die Nase. Ich trat ein paar Schritte zurück, um es betrachten zu können. Es war aus fliederfarbener Seide und schulterfrei, auf dem Rock waren Verzierungen, die wie Blumenranken aussahen.
Dankend nahm ich das Kleid und zog mich an.
Naja, das war das erste Kapitel... findet es gut oder nicht, aber REVIEWT! g
Die Bücher- dutzende Male durchgelesen. Gelang ein Werk Tolkiens in meine Hände, wurde es verschlungen wie nichts. Es gab so gut wie nichts, der mir in Sachen Mittelerde etwas vormachen konnte, ich glaubte alles zu wissen. Hätte ich geahnt, was jenes Licht zu bedeuten hatte, hätte ich gezögert. Denn es bedeutete, mein Leben aufzugeben. Aber welches Leben?
Wäre ich vielleicht doch in Versuchung geraten, ganz neu anzufangen?
Ich weiß nicht, was ich getan hätte, wenn ich es gewusst hätte.
Es kam, wie es kam. Und zwar in einer ruhigen Nacht, meine Eltern waren (nicht zum ersten Mal) über Nacht fort, und mein Bruder war sowieso kaum noch Zuhause.
Mitten in der Nacht wachte ich auf. Irgendetwas war anders. Mein Zimmer glitzerte selbst im Dunkeln merkwürdig silbern, ein unnatürliches Licht.
Ich verließ mein Zimmer- der Flur war taghell erleuchtet.
Langsam, geblendet von dem Licht, suchte ich mir den Weg die Treppe hinunter. In der Diele huschte ich an unserem großen Wandspiegel vorbei. Er zeigte ein blasses, dünnes Mädchen, in einem etwas zu großem Seidenkleid. Einen Moment zögerte ich. Vor einem halben Jahr hätte mir eine gut gelaunte, braun gebrannte junge Frau entgegengelächelt, voller Lebensfreude, ein Dauergrinsen ins Gesicht gemalt. So viel Zeit war seit dem vergangen, so viel...
Genervt strich ich mir eine Strähne meinen goldbraunen Haares aus dem Gesicht, und schien mir bei dieser Bewegung auch die trüben Gedanken wegzufegen. Ich konzentrierte mich voll auf das sonderbare Licht, das anscheinend aus dem Wohnzimmer kam. Vorsichtig lugte ich um die Ecke- und erblindete fast. Stolpernd lief ich vorwärts- und auf einmal war das Licht vorbei. Nichts mehr- nur gähnende Leere. Dann spürte ich nichts mehr.
Als ich wieder aufwachte, war irgendetwas anders. Ich wusste nicht genau, was, so schaute
ich mich erst mal um. Ich lag eindeutig an einem Waldrand, noch dazu an einem sehr großen
Wald. Ich drehte mich um... die ganze Umgebung war mir vollkommen unbekannt!
Schließlich seufzte ich. Da ich null Ahnung hatte, wo ich mich befand, musste ich mich wohl
auf die Suche nach irgendeinem menschlichen Wesen machen. Da der Wald recht einladend
aussah, beschloss ich, dort anzufangen.
Schon nach kurzer Zeit bereute ich meinen Entschluss. Der Waldboden war übersäht von
abgebrochenen Ästen und Wurzeln, die sich gnadenlos in meine nackten Füße bohrten. Die
Äste der Bäume zerkratzten meine Haut, und oft stolperte ich und schrammte mir irgendetwas
auf. Nachdem ich endlos lange herumgeirrt war, gab ich die Hoffnung auf.
Verzweifelt setzte ich mich an einen Baumstamm und weinte. Ich hatte keine Augen mehr für meine Umgebung, weswegen ich gar nicht bemerkte, dass ich nur wenige Meter von einem
Pfad entfernt war, auf dem man den Wald sicher durchqueren konnte! Ich versank immer
tiefer in einer Art verzweifeltem Halbschlafs, aus dem ich erst wieder erwachte, als ich gedämpftes Hufgetrappel hörte. Ich schaute nicht auf. Mir war alles egal. Das Hufgetrappel wurde immer lauter und hörte schließlich auf, und bald spürte ich eine Hand an meinem Arm. Da erst sah ich auf- und blickte direkt in ein Paar stechend blaue Augen, die mich besorgt ansahen.
„Alles in Ordnung?"
„Ja, äh. N-nein, ich...", stotterte ich, verwirrt von dem Anblick, der sich mir bot. Das Paar blauer Augen gehörte zu einem... nun ja, zu einem Elb. Er hatte lange, blonde Haare und trug grüne Kleidung.
Mit dem Anflug eines Lächelns reichte er mir seine Hand. Ich ergriff sie, er zog mich hoch- Und direkt in seine Arme. Für einen Moment hielt ich inne und genoss die Wärme seines Körpers. Da räusperte er sich und ließ mich los.
„Ich werde euch zum Palast meines Vaters bringen müssen. Kommt her."
Mit diesen Worten führte er mich zu seinem Pferd, einem weißen Schimmelhengst. Kaum dass ich mich versah, saß ich auch schon auf dessen Rücken und der Elb sprang hinter mir auf.
„Übrigens- ich bin Legolas", teilte er mir mit, bevor er seinem Hengst etwas elbisches zurief, worauf der angaloppierte- so schnell wie der Wind war er!
Schon bald tauchte vor uns ein riesiger Palast auf, dessen Schönheit unbeschreiblich ist.
Die Wände verbanden sich teils mit den Bäumen, und der Palast reichte weit über die ohnehin schon großen Bäume hinaus.
Legolas ritt bis vor die riesigen Flügeltüren, wo er absprang und mir selbst vom Pferd half. Schon wurden die Türen aufgestoßen und ein hochgewachsener, ernstdreinblickender Elb schritt heraus.
„Mae govannen, Legolas"
"Mae govannen, adar", erwiderte Legolas den Gruß.
Nun schaute der Elb, der wohl König Thranduil war, mich an.
„Wer ist das?", fragte er streng.
„Ein Mädchen. Ich habe es im Wald aufgelesen."
Da wurden Thranduils Züge freundlicher, dann lächelte er mich sogar an.
„Mae govannen. Nehmt erst mal ein Bad und zieht Euch frische Kleidung an. Dann kommt in den Speisesaal. Nifredil wird euch alles zeigen."
Mit diesen Worten ließ er mich allein mit einer jungen Elbin.
„Hallo. Ich bin Nifredil. Und wie ist dein Name?"
Verlegen sah ich sie an.
„In meiner Welt hieß ich Lilly", flüsterte ich.
„Egal", meinte Nifredil gut gelaunt, „bald wirst du schon einen elbischen Namen finden, der zu dir passt. Aber jetzt komm erst mal mit."
Ich habe schon einen passenden Namen, dachte ich betrübt, als ich hinter Nifredil herlief.
Jetzt ging es mir schon wesentlich besser. Ich hatte ein Bad genommen, und danach hatte Nifredil meine Verletzungen versorgt. Nun standen wir zusammen vor einem Kleiderschrank und suchten nach passender Kleidung. Plötzlich schrie Nifredil auf:
„Ich hab's!", und hielt mir ein Kleid vor die Nase. Ich trat ein paar Schritte zurück, um es betrachten zu können. Es war aus fliederfarbener Seide und schulterfrei, auf dem Rock waren Verzierungen, die wie Blumenranken aussahen.
Dankend nahm ich das Kleid und zog mich an.
Naja, das war das erste Kapitel... findet es gut oder nicht, aber REVIEWT! g
