Prolog

Autor: Finja

Raiting: P12-Slash (erst mal )

Genre: Shônen-Ai, Romance, Drama

Pairing: ZoSa!!

Disclaimer: Bis auf die Idee is nix meins .

Es würde schon vorüber gehen, hatte er sich gesagt. Es sei nichts weiter als eine kurzfristige Schwärmerei, hatte er sich versucht einzureden… Das war vor zwei Wochen, als er sich das erste Mal schmerzlich darüber bewusst worden war, dass niemals etwas aus ihnen beiden werden würde, ganz gleich, was auch immer er zu unternehmen gedachte.

Zorro hatte sich lustig gemacht. Nein, nicht über ihn, aber über jemanden Seinesgleichen. Sie waren zusammen etwas trinken gegangen, nur sie beide. Und was hatte er, Sanji, getan?! Er hatte sich wie ein verliebtes Schulmädchen benommen, einfach lächerlich: Er hatte sich stundenlang überlegt, was er anziehen sollte, wobei das Ergebnis das Gleiche wie meistens gewesen war; er hatte sich doch tatsächlich für einen Augenblick Hoffnungen gemacht… Hoffnungen, dass der grünhaarige Schwertkämpfer seine sonderlichen Gefühle vielleicht erwidern könnte. Aber als ein anscheinend sehr betrunkener Mann torkelnd gegen Zorro stolperte, stieß dieser ihn nur angewidert weg und fluchte irgendetwas von einer „verdammten Schwuchtel, die gefälligst ihre Griffel bei sich behalten sollte"… An die genauen Worte konnte und wollte der blonde Smutje sich einfach nicht mehr erinnern. Der Schock hatte ihm ins Gesicht gestanden haben, denn Zorro hatte ihm versichert, jetzt sicher keine Schlägerei anzufangen… Wahrscheinlich, so vermutete der junge Koch, hatte der Grünhaarige seinen Schock einfach als Angst vor einer Auseinandersetzung gedeutet… Pah! Als ob er sich von so etwas hätte einschüchtern lassen… Er wusste nicht mehr, wie sich Angst anfühlte, seitdem seine größte Befürchtung, seine schlimmste Vermutung, sich bewahrheitet hatte: Zorro sah in ihm nicht das Besondere, dass er ihn ihm sah, würde sich wahrscheinlich noch mehr von ihm abwenden, wenn er über seine Gedanken Bescheid wüsste.

Schmerz und Trauer waren seit diesem Abend seine vorwiegenden Gefühle, was ihn auch mal den ein oder anderen besorgten Blick der Crew ernten ließ – von allen außer Zorro, versteht sich. Aber wahrscheinlich hatte dieser gar nicht bemerkt, wie sich Sanji Tag für Tag weiter von ihm distanzierte, um nicht völlig an seinen Gefühlen für den Schwertkämpfer zu zerbrechen. Ein Teil in ihm sagte ihm, er müsse weiter machen, sein Leben leben und sich um Wichtigeres kümmern… Aber ein anderer Teil Sanjis, sein Herz, fragte ihn, was es denn Wichtigeres gab als die Liebe…

„Wieso ich? Was habe ich denn Schreckliches verbrochen?!" murmelte er gedankenverloren vor sich hin und zündete sich wohl die zehnte Zigarette innerhalb einer halben Stunde an. Seufzend lehnte er sich gegen die Theke, auf der er gerade das Abendbrot für die anderen vorbereitete, wie immer. Die Arbeit lenkte ihn wenigstens ein bisschen ab… Auch wenn die Trauer und die Müdigkeit durch dieses Gefühl bei allem mitschwang, was er tat.

Wieso Zorro?! Konnte es nicht einfach die unerwiderte Schwärmerei für Nami bleiben? Was fand er an diesem sturen, aggressiven, brutalen MANN? Was hatte er, was Sanji nicht auch bei irgendeiner Frau gefunden hätte? Oder von ihm aus auch bei einem anderen Mann?! Aber doch nicht bei IHM!

Wieder seufzte er und steckte sich die nächste Zigarette in den Mund. Sein Nikotinkonsum war in den letzten Wochen erheblich gestiegen, soweit das überhaupt noch möglich gewesen war… Und es 

tat ihm gut, dass es noch etwas gab, auf das sein Körper nicht mit Trauer und Enttäuschung reagierte…

„ESSEN!" hörte er dann den braunhaarigen Gummimann rufen, der daraufhin keine Sekunde später in die Kombüse gestürmt kam. Was, war es schon so spät? In den letzten Tagen hatte Sanji immer irgendwie die Zeit verpasst und die Crew hatte auf ihr Essen warten müssen, was besonders Ruffy widerstrebte. Er würde am nächsten Tag einfach noch früher anfangen, um seine Kraftlosigkeit auszugleichen. Er fühlte sich wie ausgelaugt, seitdem er kaum noch etwas Vernünftiges aß. Wie auch, wenn ihm jedes Mal übel wurde, wenn er auch nur ans Essen dachte? Bei jedem Bissen dachte er an Zorro und sein Magen zog sich krampfhaft zusammen und er blieb bei seinen Zigaretten und seinem Kaffee… Auch wenn sich das bei seiner Kleidung bemerkbar machte, die immer weiter wurde – wen sollte das auch schon stören? Für wen sollte er gut aussehen, wenn nicht für denjenigen, dem sein Herz gehörte? Der sein Herz gestohlen hatte?!

„Kann ich dir irgendwo bei helfen?" fragte Nami den blonden Smutje sanft.

„Geht schon." entgegnete Sanji, ohne sie anzusehen. Er vermutete zwar, dass sie seine Augenringe und sein blasses Gesicht, was durch die schlaflosen Nächte zustande gekommen war, auch so sehen konnte, aber er wollte ihr keinen Anlass zur Sorge geben, also servierte er der Crew wie jeden Tag das Essen und begab sich dann nach draußen an die Reling, um sich bei einer weiteren Zigarette den Sonnenuntergang anzuschauen.

Sehnsüchtig stellte er sich vor, wie es wohl wäre, wenn der Mann, den er liebte, ihn jetzt festhalten würde und sie gemeinsam diesen romantischen Augenblick genießen könnten.

Ein trauriges Lächeln umspielte seine Lippen, als er den Rauch aufs offene Meer hinaus blies und die Arme um seinen fröstelnden Körper schlang…