Disclaimer: Wie immer gehört alles *na gut...FAST alles* dem Meister J.R.R.
Tolkien (der sicherlich einen Schreikrampf bekommen hätte, wenn er dies je
gelesen hätte)
Stoffpferds Kommentar: Ich weiß, ich weiß, ich sollte euch nicht dauernd mit meinem krassen Un-Schreibtalent quälen, aber ich konnte mich nicht zurückhalten und musste einfach diesen Versuch starten...ich hoffe, ihr rupft mir nicht das stoffpferdliche Fell, wenn ihr das lest...wenn überhaupt...na ja...falls sich doch jemand finden sollte, der sich das hier antut, dann könnte er/sie/es doch die ein oder andere Review hinterlassen...*bitte, seid nicht all zu grausam*
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Wounded Hearts - Eine Geschichte von Licht und Schatten
*~° Prolog °~*
"Ich weiß nicht, ob wir das wirklich tun sollten..."
"Hast du etwa Angst?"
"Nein...aber"
"Kein Aber, sie haben es nicht anders verdient! Willst du diese dreckigen Ratten denn straflos davonkommen lassen? Glaubst du, unser Tun ist nicht gerechtfertigt?"
"Nein, sie sollen für Vaters Tod büßen...sie alle!"
"So ist es richtig, sie sollen dafür büßen. Die Rache ist unser, Mauríel, unser! Lass uns nun ausführen, was das Schicksal für uns bestimmt hat."
Niemand hörte das Flüstern der beiden dunklen Personen in dieser verregneten, stürmischen Nacht, niemand spürte die Gefahr, die sich wie ein bedrohlicher Schatten über den Düsterwald legte. Der Nachthimmel war bedeckt, hüllte das Reich Thranduils in eine noch tiefere Schwärze, der strömende Regen verwandelte die Wege in kleine Bäche, dicke Wassertropfen sammelten sich zu dunklen Pfützen.
"Diese Tölpel wiegen sich in Sicherheit. Doch wir werden sie eines Besseren belehren. Komm, Mauríel, Kind der Dunkelheit, lass uns endlich zur Tat schreiten!"
Donner grollte, es war, als zerbarst der Himmel in tausend Stücke. Ein Blitz fuhr herab und erhellte die Nacht für einen kurzen Augenblick. Im kalten, silbernen Licht leuchteten zwei Personen auf, bis es wieder erstarb. Beide waren sie in dunkle Mäntel gehüllt, bewegten sich langsam und geschickt vorwärts. Man konnte glauben, man sähe zwei Todesengel auf ihrer letzten Mission.
Bei diesem heftigen Unwetter war niemand auf den Straßen, oder nur die, die dazu verdammt waren, nur des Nachts unter Iluvatars wachsamen Augen wandeln zu dürfen. Orks lauerten noch immer in den Tiefen der Wälder, wenn auch nicht mehr so zahlreich wie vor dem Ringkrieg, und nachts hielten sie stets Rat, sammelten sich in ihren finsteren Höhlen, planten Raubzüge und gingen auf die Jagd. Wie auch in dieser Nacht.
Der größere der beiden Nachtwanderer zog mit einem Mal ein langes, blitzendes Schwert, fuhr flink herum und tötete zwei der niederen Kreaturen mit nur einem Hieb. Verängstigtes Kreischen ertönte und mehrere Orks flüchteten in die düsteren Schatten des Unterholzes zurück, wo sie hergekommen waren.
"Yrch! Zu nichts sind sie zu gebrauchen, ihre Treue ist vergänglich, ihr Verstand nur ein dünner Lufthauch in der Leere ihrer primitiven Existenz. Sieh nur, Mauríel, wie schnell sie sich gegen einen wenden. Weißt du noch, vor weniger als einem Jahr erzitterten sie vor Ehrfurcht, als wir vorübergingen und jetzt besitzen sie tatsächlich diese schamlose Frechheit, uns anzugreifen.", knurrte die heisere Stimme. Der andere Schatten erwiderte nichts, schaute sich nur beunruhigt um, bevor er erbost hervorbrachte: "Warum weckst du nicht gleich das gesamte Königreich? Elbenohren sind empfindlich, selbst wenn sie ruhen und Iluvatar sie mit Träumen beglückt, hören sie jedes noch so kleine Geräusch in ihrer Nähe. Wenn du nicht ihre Aufmerksamkeit wecken und somit unseren Plan zum Scheitern bringen willst, solltest du dich zurückhalten."
Daraufhin lachte die andere Stimme verächtlich: "Unser Plan wird nicht scheitern, selbst wenn ganz Düsterwald erwacht, ehe es geschehen ist."
"Du bist viel zu leichtsinnig", zischte die andere.
"Hüte deine Zunge, Mauríel, und tu, was ich dir sage. Vater würde sich für dich schämen, wenn er dich so scheu und argwöhnisch deiner eigenen Schwester gegenüber sehen würde!", erwiderte sie kalt, "Schweig nun und komm, die Zeit wird knapp!"
Ohne weitere Bedenken zu äußern, folgte der kleinere dem größeren Schatten. Sie waren ihrem Ziel nun so nah, die hellen Mauern des Palastes erstreckten sich vor ihren Augen, das, was sie suchten, war hinter den steinernen Wänden verborgen. Kein Licht berichtete vom Erwachen der Waldelben, das Geschrei der Orks schien nicht so durchdringend gewesen zu sein, wie sie zuvor angenommen hatte. Kein einziges Geräusch, abgesehen vom seichten Rauschen und Plätschern des kalten Herbstregens, störte die nächtliche Stille.
"Sieh nur, wie selbstsicher sie sich sind, sie haben nicht einmal Wachen aufgestellt", flüsterte sie Mauríel zu. "Darauf können wir uns nicht verlassen", fauchte sie nervös.
"Und wenn schon...", begann die dunkle Gestalt, "Alles, was lebt und dies noch lange Jahre tun will, sollte uns nicht in die Quere kommen. Das Töten ist das Letzte, was wir verlernt haben."
Mit diesen harten Worten schwang sie sich auf die Mauer, gefolgt von dem zweiten Schatten. Wie Raubtiere kauerten sie auf dem glitschigen Gestein, darauf lauernd, ihre Beute zu erlegen. Erneut schlug mit lautem Krachen ein Blitz ein, beinahe, als wollte er die Elben vor der tödlichen Gefahr warnen, die ihre dunklen Klauen nach ihnen ausstreckte, während sie ruhten. Sie warteten, lauschten, ob sich etwas regte. Erst als sie sich sicher waren, dass dem nicht so war, wagten sie, sich zu bewegen. Vorsichtig kletterten sie an der anderen Mauerseite herab, bis sie spürten, wie das feuchte Gras unter ihren Füßen nachgab. In geduckter Haltung schlichen sie voran, jeder Atemzug war nicht mehr als ein leiser Hauch, der im schauerlichen Heulen des Windes unterging. Ein riesiger, im Licht eines weiteren Blitzes aufleuchtender Schatten ließ die Eindringlinge zusammenzucken. Erleichtert stellten sie jedoch fest, dass es nur eine alte Eiche war, die sich majestätisch in den Nachthimmel erhob, vor der sie zurückschreckten.
"Ich hasse Eichen und erstrecht hasse ich den Herrscher unter Eiche und Buche!", fluchte die größere dunkle Person nervös.
"Du lässt dich schon von wehrlosem Gewächs erschrecken? Oh, wie willst du dann deine Rache vollstrecken? Du lachst über mich, weil ich auf der Hut bin, doch ich lache über dich, weil du mehr Angst hast, als ich!", kicherte die andere Stimme, doch verstummte, als sie das wütende Funkeln in den Augen der Gefährtin erblickte. "Du bist eine Schande für unsere Familie!", sagte sie zornig.
"Das ist nicht wahr"
"Dann beweise es mir, Nichtsnutz, und hör endlich auf, alles in Frage zu stellen, was ich dir sage!", fuhr sie streng fort und zerrte ihre Schwester grob mit sich. Diese kam ins Straucheln und wäre fast hingefallen, hätte sie sich nicht rechtzeitig am mächtigen Stamm des alten Baumes abgestützt. "Du ungeschicktes Ding, pass doch auf!", knurrte sie und schaute verunsichert hinauf in die dunklen Aushöhlungen im Gestein, zu den großen Fenstern des Palastes. Die Außenmauer hatten sie erfolgreich überwunden, im großen Garten herumwandelnd, suchten sie nun den Zugang zum Schlafgemach des Königspaares.
"Still jetzt, jedes weitere Missgeschick könnte zum Scheitern führen", hauchte die Gestalt der kleineren ins Ohr. Sie wussten, wo sich das königliche Schlafgemach ungefähr befand, schon lange Monate zuvor hatten sie alles geplant, bis ins kleinste Detail. Ihr Plan war todsicher, es konnte nichts schief gehen. Der Regen wurde immer stärker, immer heftiger prallten die kalten Tränen des Himmels gegen die durchnässten Mäntel beider Gestalten, immer stärker wehte der Nachtwind durch den Düsterwald. Katzengleich, leise und gewandt, rückten sie immer weiter in den Palastgarten vor. Gleich, gleich war es soweit, direkt vor ihnen war das Gemach des Königs und seiner Gemahlin.
Ein verrücktes, aber noch immer leises Lachen entwich dem größeren Schatten. "Endlich! Endlich ist die Zeit unserer Rache gekommen, wehrlos, schutzlos und ohne eine Vorahnung liegen sie da drin, schlafen, nein, ruhen,...denn diese Elben fühlen keine sterbliche Schwächen...aber den Tod! Ja, den Tod werden sie fühlen!", kicherte sie weiter, packte Mauríel an ihrem Arm und zog sie vor sich.
"Was?", brachte sie nur noch erschrocken hervor.
"Du kletterst zuerst hinauf und schaust dich um...was ist, Schwester? Wolltest du mir nicht beweisen, dass du es wert bist, ein Mitglied unserer Familie zu sein? Dann steig hinauf und töte sie, töte sie, alle beide!!!"
Mauríel befreite sich aus dem festen Griff ihrer Schwester und machte sich wutentbrannt an den Aufstieg. Schnell und lautlos erklomm sie die hohe Mauer, bis ihre Hände den steinernen Sims des Fensters zu fassen bekamen. Wie alle Elben hatte auch Thranduil und sein gesamtes Volk kein Fensterglas beim Bau des Palastes verwendet, um das ungehinderte Wachstum der Bäume zu ermöglichen. Mauríel lachte innerlich bei diesem Gedanken. Wie albern! Freiwillig setzten sich diese Elben der Gefahr aus, nur, weil sie dieses Unkraut grenzenlos gedeihen lassen wollten. Sicherlich würden sie das bald bereuen...
Eilig, doch ohne ihre Vorsicht zu vergessen, stieg sie durch das Fenster in das dunkle Zimmer und lauerte einige Momente lang unter dem Fensterbrett, erwartete schon fast das Erwachen ihrer Opfer aus deren Träumen. Doch noch immer regte sich nichts. Behutsam richtete sie sich auf und verschaffte sich einen groben Überblick. Direkt vor ihr stand ein großes, verziertes Bett aus edlem Gehölz. Darin lag Thranduil und an seiner Seite seine Frau Silithwèn. Beide lagen auf dem Rücken, die Hände vor der Brust verschränkt, die Augen geöffnet, doch nicht wach. Mauríel zog ihr langes Schwert, dass zuvor an ihrem Ledergürtel befestigt war und hielt es hoch. Die scharfe, silberne Klinge blitzte gefährlich auf. Langsam, Schritt für Schritt, näherte sich der Schatten dem Bett. Nur wenige Zentimeter neben der ruhenden Königin machte sie halt. Ihre rechte Hand, in der sie die todbringende Waffe hielt, zitterte. Nicht vor Angst und auch nicht vor Kälte. Nur vor lauter Erregung. Endlich war der Augenblick der Rache gekommen.
Sie wagte nicht einmal zu atmen, als sie den Schwertgriff noch mit ihrer linken Hand umfasste und dann die Arme über den Kopf hob, um den tödlichen Stoß auszuführen.
Ihre Lippen bebten vor lauter Hass, die Hände ballten sich zu Fäusten um den Schwertgriff, die Zähne biss sie fest zusammen.
Gerade in dem Moment, als sie die Klinge in ihr Opfer bohren wollte, ertönte lautes Geschrei auf dem Hof unter dem Fenster. Eine Schleiereule hatte aufgeschrien und preschte mit heftigem Flügelschlagen aus dem Dickicht des Waldes hervor. Mauríel war erschrocken zusammengezuckt und hatte dabei ungeschickterweise einen auf einem Nachtschrank stehenden Kerzenständer umgeworfen, der nun mit einem lauten Knall auf dem Holzboden landete und augenblicklich zerbrach. Als ob das nicht genug Krach erzeugt hätte, ließ sie geängstigt ihre schwere Hiebwaffe dem Kerzenständer auf den Boden folgen. Thranduil und seine Gattin schreckten auf durch den plötzlichen Lärm und überall im Palast leuchteten sofort alle Lichter auf.
Mauríel war beinahe zu geschockt, um zu reagieren, sie wusste, dass sie ihre Rache nicht mehr ausführen konnte, als sie bereits die aufgeregten Stimmen der Palastwachen in unmittelbarer Nähe hörte.
"Glaubt ja nicht, Ihr kommt so ungeschoren davon!", zischte sie in ihrer Rage und gleichzeitiger Verzweiflung. Thranduil war sofort aufgesprungen, doch konnte er nicht mehr verhindern, dass die dunkle Gestalt einen Dolch aus ihrem Mantel zog und ihn ohne zu zielen der wehrlosen Silithwèn in die Brust rammte.
Sie schrie vor lauter Schmerz und Überraschung auf, Thranduil konnte nicht glauben, was sich da vor seinen Augen abspielte. Er stürzte zu seiner Frau, hielt ihre zitternden Hände, die verzweifelt versuchten, den Dolch aus der blutenden Wunde zu ziehen. Mauríel war drauf und dran, zu verschwinden, Thranduil würde auch noch seine gerechte Strafe bekommen, doch nun musste sie ihren eigenen Hals retten. Als der König seine Frau festhielt, saß die dunkle Figur bereits auf dem Fensterbrett, bereit zur Flucht.
Gerade wollte sie hinabklettern, notfalls springen, als schon die bewaffneten Wachen in das königliche Schlafgemach stürzten.
Mauríel spürte nur noch, wie zwei Pfeile mit einer solchen Wucht ihren Körper durchbohrten, dass sie mit ihrem linken Fuß auf dem nassen Fensterbrett ausglitt und tief hinab in den Garten stürzte.
Sie schlug hart auf dem Boden auf und der letzte Gedanke, bevor sie das Bewusstsein verlor, galt ihrer Schwester.
Sie war verschwunden...hatte Mauríel ihrem Schicksal überlassen...
Ende des Prologs
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und weil's so nervtötend ist, noch einmal Stoffpferds Kommentar: *räusper* Eigentlich hatte ich vor, die Story schön weiterzuschreiben, auch wenn dies erst mal nur der Prolog ist *ich sag euch, es wird noch viel schlimmer...lol*, würde ich mich über Kommentare freuen! *sich vorsorglich mit Anti-Fellrupf-Mittel besprüht*
Euer Pferdchen...
Stoffpferds Kommentar: Ich weiß, ich weiß, ich sollte euch nicht dauernd mit meinem krassen Un-Schreibtalent quälen, aber ich konnte mich nicht zurückhalten und musste einfach diesen Versuch starten...ich hoffe, ihr rupft mir nicht das stoffpferdliche Fell, wenn ihr das lest...wenn überhaupt...na ja...falls sich doch jemand finden sollte, der sich das hier antut, dann könnte er/sie/es doch die ein oder andere Review hinterlassen...*bitte, seid nicht all zu grausam*
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Wounded Hearts - Eine Geschichte von Licht und Schatten
*~° Prolog °~*
"Ich weiß nicht, ob wir das wirklich tun sollten..."
"Hast du etwa Angst?"
"Nein...aber"
"Kein Aber, sie haben es nicht anders verdient! Willst du diese dreckigen Ratten denn straflos davonkommen lassen? Glaubst du, unser Tun ist nicht gerechtfertigt?"
"Nein, sie sollen für Vaters Tod büßen...sie alle!"
"So ist es richtig, sie sollen dafür büßen. Die Rache ist unser, Mauríel, unser! Lass uns nun ausführen, was das Schicksal für uns bestimmt hat."
Niemand hörte das Flüstern der beiden dunklen Personen in dieser verregneten, stürmischen Nacht, niemand spürte die Gefahr, die sich wie ein bedrohlicher Schatten über den Düsterwald legte. Der Nachthimmel war bedeckt, hüllte das Reich Thranduils in eine noch tiefere Schwärze, der strömende Regen verwandelte die Wege in kleine Bäche, dicke Wassertropfen sammelten sich zu dunklen Pfützen.
"Diese Tölpel wiegen sich in Sicherheit. Doch wir werden sie eines Besseren belehren. Komm, Mauríel, Kind der Dunkelheit, lass uns endlich zur Tat schreiten!"
Donner grollte, es war, als zerbarst der Himmel in tausend Stücke. Ein Blitz fuhr herab und erhellte die Nacht für einen kurzen Augenblick. Im kalten, silbernen Licht leuchteten zwei Personen auf, bis es wieder erstarb. Beide waren sie in dunkle Mäntel gehüllt, bewegten sich langsam und geschickt vorwärts. Man konnte glauben, man sähe zwei Todesengel auf ihrer letzten Mission.
Bei diesem heftigen Unwetter war niemand auf den Straßen, oder nur die, die dazu verdammt waren, nur des Nachts unter Iluvatars wachsamen Augen wandeln zu dürfen. Orks lauerten noch immer in den Tiefen der Wälder, wenn auch nicht mehr so zahlreich wie vor dem Ringkrieg, und nachts hielten sie stets Rat, sammelten sich in ihren finsteren Höhlen, planten Raubzüge und gingen auf die Jagd. Wie auch in dieser Nacht.
Der größere der beiden Nachtwanderer zog mit einem Mal ein langes, blitzendes Schwert, fuhr flink herum und tötete zwei der niederen Kreaturen mit nur einem Hieb. Verängstigtes Kreischen ertönte und mehrere Orks flüchteten in die düsteren Schatten des Unterholzes zurück, wo sie hergekommen waren.
"Yrch! Zu nichts sind sie zu gebrauchen, ihre Treue ist vergänglich, ihr Verstand nur ein dünner Lufthauch in der Leere ihrer primitiven Existenz. Sieh nur, Mauríel, wie schnell sie sich gegen einen wenden. Weißt du noch, vor weniger als einem Jahr erzitterten sie vor Ehrfurcht, als wir vorübergingen und jetzt besitzen sie tatsächlich diese schamlose Frechheit, uns anzugreifen.", knurrte die heisere Stimme. Der andere Schatten erwiderte nichts, schaute sich nur beunruhigt um, bevor er erbost hervorbrachte: "Warum weckst du nicht gleich das gesamte Königreich? Elbenohren sind empfindlich, selbst wenn sie ruhen und Iluvatar sie mit Träumen beglückt, hören sie jedes noch so kleine Geräusch in ihrer Nähe. Wenn du nicht ihre Aufmerksamkeit wecken und somit unseren Plan zum Scheitern bringen willst, solltest du dich zurückhalten."
Daraufhin lachte die andere Stimme verächtlich: "Unser Plan wird nicht scheitern, selbst wenn ganz Düsterwald erwacht, ehe es geschehen ist."
"Du bist viel zu leichtsinnig", zischte die andere.
"Hüte deine Zunge, Mauríel, und tu, was ich dir sage. Vater würde sich für dich schämen, wenn er dich so scheu und argwöhnisch deiner eigenen Schwester gegenüber sehen würde!", erwiderte sie kalt, "Schweig nun und komm, die Zeit wird knapp!"
Ohne weitere Bedenken zu äußern, folgte der kleinere dem größeren Schatten. Sie waren ihrem Ziel nun so nah, die hellen Mauern des Palastes erstreckten sich vor ihren Augen, das, was sie suchten, war hinter den steinernen Wänden verborgen. Kein Licht berichtete vom Erwachen der Waldelben, das Geschrei der Orks schien nicht so durchdringend gewesen zu sein, wie sie zuvor angenommen hatte. Kein einziges Geräusch, abgesehen vom seichten Rauschen und Plätschern des kalten Herbstregens, störte die nächtliche Stille.
"Sieh nur, wie selbstsicher sie sich sind, sie haben nicht einmal Wachen aufgestellt", flüsterte sie Mauríel zu. "Darauf können wir uns nicht verlassen", fauchte sie nervös.
"Und wenn schon...", begann die dunkle Gestalt, "Alles, was lebt und dies noch lange Jahre tun will, sollte uns nicht in die Quere kommen. Das Töten ist das Letzte, was wir verlernt haben."
Mit diesen harten Worten schwang sie sich auf die Mauer, gefolgt von dem zweiten Schatten. Wie Raubtiere kauerten sie auf dem glitschigen Gestein, darauf lauernd, ihre Beute zu erlegen. Erneut schlug mit lautem Krachen ein Blitz ein, beinahe, als wollte er die Elben vor der tödlichen Gefahr warnen, die ihre dunklen Klauen nach ihnen ausstreckte, während sie ruhten. Sie warteten, lauschten, ob sich etwas regte. Erst als sie sich sicher waren, dass dem nicht so war, wagten sie, sich zu bewegen. Vorsichtig kletterten sie an der anderen Mauerseite herab, bis sie spürten, wie das feuchte Gras unter ihren Füßen nachgab. In geduckter Haltung schlichen sie voran, jeder Atemzug war nicht mehr als ein leiser Hauch, der im schauerlichen Heulen des Windes unterging. Ein riesiger, im Licht eines weiteren Blitzes aufleuchtender Schatten ließ die Eindringlinge zusammenzucken. Erleichtert stellten sie jedoch fest, dass es nur eine alte Eiche war, die sich majestätisch in den Nachthimmel erhob, vor der sie zurückschreckten.
"Ich hasse Eichen und erstrecht hasse ich den Herrscher unter Eiche und Buche!", fluchte die größere dunkle Person nervös.
"Du lässt dich schon von wehrlosem Gewächs erschrecken? Oh, wie willst du dann deine Rache vollstrecken? Du lachst über mich, weil ich auf der Hut bin, doch ich lache über dich, weil du mehr Angst hast, als ich!", kicherte die andere Stimme, doch verstummte, als sie das wütende Funkeln in den Augen der Gefährtin erblickte. "Du bist eine Schande für unsere Familie!", sagte sie zornig.
"Das ist nicht wahr"
"Dann beweise es mir, Nichtsnutz, und hör endlich auf, alles in Frage zu stellen, was ich dir sage!", fuhr sie streng fort und zerrte ihre Schwester grob mit sich. Diese kam ins Straucheln und wäre fast hingefallen, hätte sie sich nicht rechtzeitig am mächtigen Stamm des alten Baumes abgestützt. "Du ungeschicktes Ding, pass doch auf!", knurrte sie und schaute verunsichert hinauf in die dunklen Aushöhlungen im Gestein, zu den großen Fenstern des Palastes. Die Außenmauer hatten sie erfolgreich überwunden, im großen Garten herumwandelnd, suchten sie nun den Zugang zum Schlafgemach des Königspaares.
"Still jetzt, jedes weitere Missgeschick könnte zum Scheitern führen", hauchte die Gestalt der kleineren ins Ohr. Sie wussten, wo sich das königliche Schlafgemach ungefähr befand, schon lange Monate zuvor hatten sie alles geplant, bis ins kleinste Detail. Ihr Plan war todsicher, es konnte nichts schief gehen. Der Regen wurde immer stärker, immer heftiger prallten die kalten Tränen des Himmels gegen die durchnässten Mäntel beider Gestalten, immer stärker wehte der Nachtwind durch den Düsterwald. Katzengleich, leise und gewandt, rückten sie immer weiter in den Palastgarten vor. Gleich, gleich war es soweit, direkt vor ihnen war das Gemach des Königs und seiner Gemahlin.
Ein verrücktes, aber noch immer leises Lachen entwich dem größeren Schatten. "Endlich! Endlich ist die Zeit unserer Rache gekommen, wehrlos, schutzlos und ohne eine Vorahnung liegen sie da drin, schlafen, nein, ruhen,...denn diese Elben fühlen keine sterbliche Schwächen...aber den Tod! Ja, den Tod werden sie fühlen!", kicherte sie weiter, packte Mauríel an ihrem Arm und zog sie vor sich.
"Was?", brachte sie nur noch erschrocken hervor.
"Du kletterst zuerst hinauf und schaust dich um...was ist, Schwester? Wolltest du mir nicht beweisen, dass du es wert bist, ein Mitglied unserer Familie zu sein? Dann steig hinauf und töte sie, töte sie, alle beide!!!"
Mauríel befreite sich aus dem festen Griff ihrer Schwester und machte sich wutentbrannt an den Aufstieg. Schnell und lautlos erklomm sie die hohe Mauer, bis ihre Hände den steinernen Sims des Fensters zu fassen bekamen. Wie alle Elben hatte auch Thranduil und sein gesamtes Volk kein Fensterglas beim Bau des Palastes verwendet, um das ungehinderte Wachstum der Bäume zu ermöglichen. Mauríel lachte innerlich bei diesem Gedanken. Wie albern! Freiwillig setzten sich diese Elben der Gefahr aus, nur, weil sie dieses Unkraut grenzenlos gedeihen lassen wollten. Sicherlich würden sie das bald bereuen...
Eilig, doch ohne ihre Vorsicht zu vergessen, stieg sie durch das Fenster in das dunkle Zimmer und lauerte einige Momente lang unter dem Fensterbrett, erwartete schon fast das Erwachen ihrer Opfer aus deren Träumen. Doch noch immer regte sich nichts. Behutsam richtete sie sich auf und verschaffte sich einen groben Überblick. Direkt vor ihr stand ein großes, verziertes Bett aus edlem Gehölz. Darin lag Thranduil und an seiner Seite seine Frau Silithwèn. Beide lagen auf dem Rücken, die Hände vor der Brust verschränkt, die Augen geöffnet, doch nicht wach. Mauríel zog ihr langes Schwert, dass zuvor an ihrem Ledergürtel befestigt war und hielt es hoch. Die scharfe, silberne Klinge blitzte gefährlich auf. Langsam, Schritt für Schritt, näherte sich der Schatten dem Bett. Nur wenige Zentimeter neben der ruhenden Königin machte sie halt. Ihre rechte Hand, in der sie die todbringende Waffe hielt, zitterte. Nicht vor Angst und auch nicht vor Kälte. Nur vor lauter Erregung. Endlich war der Augenblick der Rache gekommen.
Sie wagte nicht einmal zu atmen, als sie den Schwertgriff noch mit ihrer linken Hand umfasste und dann die Arme über den Kopf hob, um den tödlichen Stoß auszuführen.
Ihre Lippen bebten vor lauter Hass, die Hände ballten sich zu Fäusten um den Schwertgriff, die Zähne biss sie fest zusammen.
Gerade in dem Moment, als sie die Klinge in ihr Opfer bohren wollte, ertönte lautes Geschrei auf dem Hof unter dem Fenster. Eine Schleiereule hatte aufgeschrien und preschte mit heftigem Flügelschlagen aus dem Dickicht des Waldes hervor. Mauríel war erschrocken zusammengezuckt und hatte dabei ungeschickterweise einen auf einem Nachtschrank stehenden Kerzenständer umgeworfen, der nun mit einem lauten Knall auf dem Holzboden landete und augenblicklich zerbrach. Als ob das nicht genug Krach erzeugt hätte, ließ sie geängstigt ihre schwere Hiebwaffe dem Kerzenständer auf den Boden folgen. Thranduil und seine Gattin schreckten auf durch den plötzlichen Lärm und überall im Palast leuchteten sofort alle Lichter auf.
Mauríel war beinahe zu geschockt, um zu reagieren, sie wusste, dass sie ihre Rache nicht mehr ausführen konnte, als sie bereits die aufgeregten Stimmen der Palastwachen in unmittelbarer Nähe hörte.
"Glaubt ja nicht, Ihr kommt so ungeschoren davon!", zischte sie in ihrer Rage und gleichzeitiger Verzweiflung. Thranduil war sofort aufgesprungen, doch konnte er nicht mehr verhindern, dass die dunkle Gestalt einen Dolch aus ihrem Mantel zog und ihn ohne zu zielen der wehrlosen Silithwèn in die Brust rammte.
Sie schrie vor lauter Schmerz und Überraschung auf, Thranduil konnte nicht glauben, was sich da vor seinen Augen abspielte. Er stürzte zu seiner Frau, hielt ihre zitternden Hände, die verzweifelt versuchten, den Dolch aus der blutenden Wunde zu ziehen. Mauríel war drauf und dran, zu verschwinden, Thranduil würde auch noch seine gerechte Strafe bekommen, doch nun musste sie ihren eigenen Hals retten. Als der König seine Frau festhielt, saß die dunkle Figur bereits auf dem Fensterbrett, bereit zur Flucht.
Gerade wollte sie hinabklettern, notfalls springen, als schon die bewaffneten Wachen in das königliche Schlafgemach stürzten.
Mauríel spürte nur noch, wie zwei Pfeile mit einer solchen Wucht ihren Körper durchbohrten, dass sie mit ihrem linken Fuß auf dem nassen Fensterbrett ausglitt und tief hinab in den Garten stürzte.
Sie schlug hart auf dem Boden auf und der letzte Gedanke, bevor sie das Bewusstsein verlor, galt ihrer Schwester.
Sie war verschwunden...hatte Mauríel ihrem Schicksal überlassen...
Ende des Prologs
~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*
und weil's so nervtötend ist, noch einmal Stoffpferds Kommentar: *räusper* Eigentlich hatte ich vor, die Story schön weiterzuschreiben, auch wenn dies erst mal nur der Prolog ist *ich sag euch, es wird noch viel schlimmer...lol*, würde ich mich über Kommentare freuen! *sich vorsorglich mit Anti-Fellrupf-Mittel besprüht*
Euer Pferdchen...
