Disclaimer: Mir gehört gar nichts...

Anfang der Reise

Ich will da hin. Ich will zu diesem Turnier. Es ist in Kalifornien. Das ist ziemlich weit weg von Tokio. Aber ist mir egal. Wenn ich da gewinne, bei diesem gigantischen Duell Monsters Turnier in Kalifornien, dann werde ich ganz groß. Dann brauche ich niemanden mehr. Ich habe niemanden. Aber ich brauche jemanden. Und das will ich ändern...

Den Flug konnte ich alleine nicht bezahlen. Also war ich wohl oder übel gezwungen, Yugi, Tea, Tristan – und Joey – zu fragen, ob sie mitkommen. Sonderaktion – Gruppenpreis – billiger. Sie waren begeistert und jetzt sitzen wir hier in Georgia. Ja, das war der einzige Flug den wir nehmen konnten. So ein Dreck. Wie sollen wir jetzt nach Kalifornien kommen? Vielleicht sollte ich versuchen hinzutrampen. Ich werde die anderen stehen lassen und jemand nimmt mich bestimmt mit. Ich bin groß, blond und habe einen kurzen Rock an, da wird jemand anhalten. Aber das wäre Wahnsinn, es ist so weit bis zu unserem Ziel.

Joey: Und was jetzt?

Idiot. Idiot. Keiner antwortet ihm.

Joey: Hallo? Wie sollen wir denn jetzt nach Kalifornien kommen?

Tristan: Das frage ich mich aber auch...

Sind doch beides Trottel. Aber Joey noch mehr. Ein süßer blonder Trottel. Hilfe. Hör auf, Mai.

Süßer blonder Trottel: Mai, war doch deine Idee! Sag doch mal was!

Ich: Willst du mir etwa die Schuld geben?

Habe wohl etwas geschrieen.

Süßer blonder Trottel: Vielleicht!

Er ist rot im Gesicht, er ist aufgebracht. Ich habe keine Lust zu streiten, also lasse ich es. Soll er doch platzen!

Yugi: Also...

Tea: Was denn?

Yugi: Ich habe da so eine Idee.

Tea: (guckt schwärmerisch) Schieß los!

Jetzt bin ich aber gespannt...

Yugi: Wisst ihr, also... Wir könnten uns doch einen Bus mieten.

Ich: Ach, und den bezahlt wer?

Joey: Ja, Alter, wer soll den denn bezahlen?

Muss er mir nachplappern? Oh, wie ich ihn manchmal hasse... Leider nur manchmal...

Yugi: Na ja, ich dachte... Wir schmeißen erst mal alle zusammen und

dann... schlafen wir ne Nacht in nem billigen Hotel und ich rufe

meinen Großvater an und der überweist genug Geld auf mein

Konto und dann – bezahl ich den Bus.

Tristan: Mensch, Alter, das können wir doch nicht annehmen. Das ist

doch viel zu teuer.

Yugi: Nee, ihr kennt ja den Tresor meines Opas nicht. Der hat für mich

gespart und jetzt brauchen wir das Geld doch.

Joey: Na dann, geh ihn mal anrufen. (Er grinst, herrje, er grinst und...)

Das Gleiche habe ich auch gerade gedacht.

Tea: Joey, du bist so unverschämt!

Joey: Was denn?

Unverschämt? Er hat doch nur gesagt, was er denkt. Und ich denke übrigens genauso, aber das sage ich nicht. Und Tea, diese kleine Was-Weiß-Ich soll ihre Finger von Joey lassen. Ach, was rede ich, sie ist doch eh Yugi verfallen...

Tristan: Joey, du bist unverbesserlich. Aber Yugi, das wäre echt

Wahnsinnig nett, wenn du das tun würdest.

Yugi: Mai?

Ich: Hm? (Scheine glasigen Blick gehabt zu haben.)

Yugi: Soll ich anrufen?

Ich: (Nicke.)

Yugi: (Grinst verschämt.) Kann ich dein Handy benutzen?

Toll, Handy leer, wir sitzen in der Pampa von Georgia, irgendwo im Nirgendwo und ich habe Hunger. Wir finden kein billiges Hotel. Es ist Wahnsinn, manchmal denken die Menschen einfach nicht mit. Ich bin die Einzige, die ein Zelt mitgenommen hat. Aber Schlafsäcke und son Kram haben die wenigstens dabei. Ich habe Tristan und Joey unwirsch befohlen, das Zelt aufzubauen. Am Straßenrand. Auf einem kleinen Fleckchen Grün. Nicht sehr gemütlich, aber ist mir total schnuppe.

Das Zelt ist nicht groß genug für uns alle und trotzdem haben wir uns reingequetscht. Ja, Tea hat sich neben Yugi gelegt, ganz beiläufig natürlich. Zu ihrer anderen Seite „liegt" Tristan und zu dessen anderer Seite ist die Zeltwand. Die am Rand werden immer zuerst gefressen. Alte Regel. Und ich liege am anderen Rand. Tristan, wir teilen ein Schicksal.

Joey ist noch nicht im Zelt. Wir liegen zu viert hier drin und es ist saueng. Wie soll er da noch reingehen? Und wohin legt er sich? Am besten ans Fußende, denn ich trete nachts manchmal. Komplett angezogen lege ich mich in meinen Schlafsack. Nur die Schuhe hab ich ausgezogen. Ob Tea sich gleich die Kleider vom Leib reißt? Mal sehen... Die Jungs lassen auch alles an. Und dann kommt Joey ins Zelt und wohin legt er sich? War ja klar, natürlich, quetscht sich zwischen Yugi und mich. Toll. Ich seh's schon kommen, das wird ne tolle Nacht.

Draußen hör ich die Autos. Joey grinst mich noch mal an, dann macht er die Augen zu. Hat sein T-Shirt ausgezogen, bevor er in den Schlafsack gekrochen ist. Bin komplett rot geworden, natürlich, er hat's gemerkt. Jetzt schläft er. Ich hör seinen Atem, der geht ruhig und schön. Fast wie Musik. Die anderen schlafen auch schon lange. Ich beobachte Joey. Er ist echt schön geworden. Aber ich muss aufhören, so über ihn zu denken, das ist bestimmt ungesund.

Als ich aufwache, hör ich immer noch nur Autos. Kein Vogelgezwitscher oder irgendwas schönes, nee, doofe Geräusche. Die anderen schlafen noch. Joey schläft auf dem Bauch, ist also ein Bauchschläfer. Ich bin auch ein Bauschschläfer. Die anderen drei sind Rückenschläfer, das sehe ich jetzt. Das Zelt ist stickig und furchtbar warm, es ist Sommer und wir sind fünf, also gehe ich raus. Wow, das ist angenehm, ein kleiner Wind auf meiner Haut. Besser als im Zelt, viel besser. Trotzdem ist es auch draußen sehr warm. Es wird bestimmt anstrengend nach Kalifornien zu kommen. Egal, ich will dahin...

Die anderen sind aufgewacht und kommen aus dem Zelt, mit derselben glücklichen Reaktion, als sie das kühle Lüftchen spüren. Joey hat sein T-Shirt noch nicht an. Ich werd schon wieder rot. Dann holt er's aber und zieht es an.

Yugi: Ich hab das Geld, mein Opa hat's überwiesen.

Tristan: Sehr gut, los wir gehen direkt mal auf Bussuche.

Tea: Wo kann man die denn mieten?

Yugi: Das müssen wir auch noch herausfinden.

Er hat es etwas spöttisch gesagt, aber Tea hat es nicht gemerkt. Sie hat wieder diesen schwärmerischen Gesichtsausdruck. Sie sieht komisch neben Yugi aus, weil sie größer und dicker ist als er. Joey ist größer als ich. Und er hat mehr Muskeln...

Joey: Los, ich hab Hunger, lasst uns erst mal frühstücken!

Hach. Wir gehen frühstücken. Kleines Lokal. Nette Bedienung, der die Jungs nach der Reihe in den Ausschnitt starren. Ich kenn das. Dampfende Kaffeetassen vor uns, nur Tea trinkt Wasser. Zucker und Milch auf dem Tisch, alle nehmen sich, nur ich nicht, ich trink den schwarz. Ich hasse Kaffee. Hab vergessen, warum ich einen genommen hab.

Gesättigt gehen wir wieder, nachdem Joey fünf, Tea einen halben und wir anderen zwei Pfannkuchen gegessen haben. Ich hab wenig gesprochen. Mir geht's nicht gut.

Wir laufen durch die Stadt mit unserem ganzen Gepäck auf dem Rücken. Na ja, Tea und Tristan waren so doof, sich einen stinknormalen Koffer mitzunehmen, den müssen sie jetzt schleppen. Mein Rucksack hat die richtige Größe. Ich werde wohl waschen müssen, aber ist egal.

Da steht's: car renting. Sehr gut, alles wird gut. Wir gehen hin und da stehen Busse. Tolle Busse. Tea will den Pinken mieten und ich will den Lilanen. Ist doch ganz klar, dass es der Lilane sein muss! Tristan will den Blauen. Nee, da steig ich nicht ein. Joey sagt nichts.

Dann ich: Yugi, du hast bezahlt, du darfst entscheiden.

Mist, jetzt wird es wohl der Pinke werden, das hätte ich nicht sagen sollen...

Yugi: Ich gebe Mai Recht, ich sollte entscheiden. (Er grinst.) Und

deshalb nehmen wir den Lilanen!

Tea: Yugi, warum nicht...

Yugi: Das hier war doch alles Mais Idee. Ich finde, das steht ihr zu.

Find ich gut, dass Yugi das alles so sieht. Aber wenn er versucht, sich einzuschleimen, dann soll er's lassen. Gut, wir nehmen den Lilanen, dann los. Yugi regelt das mit dem Bus. Er macht alles klar. In Kalifornien hat dieses Unternehmen einen weiteren Sitz, wir können die Karre dann da abgeben. Aber wir dürfen keinen Unfall bauen, das wäre eine Katastrophe.

Es geht los. Ich fahre. Die anderen haben auch alle schon ihren Führerschein, aber das ist mir egal, ich will als Erste fahren. Auf dem Beifahrersitz sitzt Tristan. Tea hinten in der Mitte, klammert sich an Yugis Arm und ist glücklich. Yugi lächelt auch. Tristan auch. Was ist den hier los? Sind wir im Honigkuchenland, oder was? Joey lächelt nicht, er guckt ganz normal aus dem Fenster. Er hat eine Sonnenbrille mit grünen Gläsern aufgesetzt. Steht ihm. Meine Sonnenbrille hat lilane Gläser. Ja, so was gibt's...

Die Sonne scheint und im Bus ist es brüllend heiß. Die Fenster sind offen und der Wind durchwühlt meine Haare. Es wir Mittag und wir machen Rast. Raststätte, Pommes, satt, weiter. Bevor es weitergeht gehen Tristan und Joey in das Wäldchen am Straßenrand und pinkeln. Mir ist so warm, dass ich mein T-Shirt ausziehe, ich habe meinen Bikini drunter. Dann setze ich mich schon mal wieder hinters Steuer. Yugi hat nur einen kleinen Blick riskiert, dann hat Tea ihn getreten. Aber als Joey und Tristan wieder da sind, ist plötzlich die Hölle los, wer vorne neben mir sitzen darf.

Joey: Du hast die ganze Zeit vorne gesessen!

Tristan: Na und?

Joey: Jetzt ich!

Tristan: Nein!

Joey: Und wie!

Und dabei prügeln sie sich wie kleine Kinder. Am Ende sitzt Joey vorne, grinst mich an, ich fahre los. Von da hinten kann Tristan mir nicht auf den Busen starren. Ich bin froh, dass Joey den Kampf gewonnen hat. Ich spüre seine Blicke ganz genau auf mir, die ganze Zeit.

Dann fällt mir ein, dass ich ja extra Kassetten mitgenommen hab. Ist mir egal, ob den anderen die Musik gefällt. Ich schieb's einfach rein, wird ich schon durchsetzen können.

Ich: (Zu Joey.) Guck mal bitte vorne in meinen Rucksack, bitte.

Joey: Okay.

Ich: (Bin leicht rot. Mir ist eingefallen, dass die Tampons vorne drin

Sind.) Such mal eine Kassette raus.

Joey: (Kramt herum, wird auch ein bisschen rot, holt eine Kassette

raus.) Hier, die vielleicht?

Ja, die ist perfekt. Er weiß nicht, was drauf ist, es ist eine gemischte Kassette, aber alle meine Lieblingslieder sind drauf. Ich schieb die Kassette rein und es fängt an zu dudeln. Als Erstes The Roots, Seed.

Im Rückspiegel sehe ich, dass Tea die Musik scheiße findet. Sie verzieht das Gesicht. Auch Yugi ist nicht begeistert und Tristan scheint gelangweilt. Nur Joey, der lehnt sich ultracool aus dem Fenster und wippt zufrieden mit dem Fuß im Takt der Musik. Er hat letztendlich aufgehört mich anzustarren. Halb schade.

Die Dämmerung fängt an. Wo sind wir? Fast in Alabama. Das ging ja richtig schnell... Wieder bauen die beiden wie gestern das Zelt auf, haben sich wieder versöhnt, hab mein T-Shirt nämlich immer noch nicht an. Ich hab im Bus die Kassette angelassen. Ich will Musik. Blur, Song 2.

Ein rötlicher Schimmer am Horizont, warme Brise, die gleiche Quetscherei im Zelt wie gestern. Anscheinend gibt es hier eine Liegeordnung, denn als ich ins Zelt komme, liegen sie wie gestern. Ich neben Joey. Es ist so eng, dass ich seinen Körper ganz deutlich und warm neben mir spüre. Kann nicht schlafen, wird ich diese Reise überleben, so ganz ohne zu schlafen?

Das war das erste Kapitel. Ich bin mal gespannt, ob es jemandem gefallen hat. Normalerweise habe ich einen anderen Schreibstil. Und normalerweise schreibe ich Harry Potter FFs über Ron und Hermine. Aber ich stehe auch total auf das Pairing MaiXJoey!

Macht's gut, reviewt doch, Virsing!

saule-pleureur