Draco Malfoy und der Amethyst
A/N: AU. Spielt im 7. Schuljahr, doch ganz HBP wird ignoriert. Stattdessen wurde Voldemort im 6. Schuljahr vernichtet, Dumbledore lebt noch. Dracos POV.
Vorgeschichte: Siehe „Draco Malfoy und der verlorene Hauspokal", aber ich schreibe es so, dass man alles kapiert, auch ohne die Vorgeschichte zu kennen.
Pairings: Meine jetzige Planung sieht folgend aus:
DM/HP
BZ/OC? (Blaise hat bei mir oft eine Freundin namens Alice)
TN, VC, GG, PP? – der ganze Slytherin Abschaum bekommt (vielleicht) jemanden ab.
Summary: Draco erlebt sein letztes Jahr auf Hogwarts, findet währenddessen einen Amethyst, der mehr in sich hat, als auf den ersten Blick zu erkennen.
Auftakt
Endlich, endlich, endlich. Mein letztes Jahr auf Hogwarts brach an. Ich hasste Hogwarts. In Durmstrang wäre ich seit der ersten Klasse Jahrgangsbester gewesen, aber hier... nun, reden wir nicht darüber. Die Hauptsache war, dass ich nur noch elf Monate in dieser lächerlichen Schule vor mir hatte.
Ich saß im Zugabteil und starrte aus dem Fenster, ohne etwas wahrzunehmen. Ich hing meinen Gedanken nach, machte Pläne für das nächste Jahr und überlegte vor allem, was ich nach Hogwarts machen sollte.
„Ey, Draco!"
„Hm?", machte ich und wendete den Kopf. Blaise grinste mich an. „Die Idee des Jahrhunderts: Lass uns Longbottoms Kröte klauen!"
Ich rollte mit den Augen. „Die verschwindet auch von alleine, ohne unsere Hilfe. Außerdem ist Lahmarsch unsere Aufmerksamkeit nicht wert. Schon vergessen, er ist ein Gryffindor."
Theo lachte. „Du meinst doch nicht wegen unserem Schwur, oder? Wie lange ist das denn her?"
„Er gilt immer noch, Theodore", sagte ich mit einem gereizten Unterton. Schließlich galten Schwüre nun einmal für immer.
„Und wir haben uns geschworen, ihnen das Leben zur Hölle zu machen", sagte Blaise. Ich nahm den Blick von ihm, um zu gucken, was Vince und Greg, die neben mir saßen, so taten. Sie aßen. Ich blickte wieder zu Blaise, der mich erwartungsvoll ansabberte.
„Was denn? Bin ich dein Clown vom Dienst? Ich bin zu alt für solche Scherze. Kröten klauen, manchmal zweifle ich doch echt an deinem Verstand, Zabini", antwortete ich. Blaise murrte und lehnte sich zurück. Theo, der mir gegenüber am Fensterplatz saß, gluckste. „Manchmal?"
Ich trommelte mit den Fingern gegen die Scheibe und ließ ein paar Bäume vorüber ziehen, bis ich ein wichtiges Thema anschnitt.
„Dieses Jahr muss unser Jahr werden, Jungs. Ich will endlich den Hauspokal in der Tasche haben, Potter ausstechen, das Schlammblut übertrumpfen, Weasley eine reinhauen, auch wenn ich das schon sehr oft und erfolgreich getan habe und zumindest einmal ein Jahr auf Hogwarts erleben, dass ich, wenn auchJahrzehnte später und unter Alkoholeinfluss, als 'einigermaßen okay' betiteln kann."
„Was ist mit Pansy?", gurrte Greg. Ich blickte ihn misstrauisch an.
„Was hat das mit ihr zu tun?"
Er zuckte mit den Schultern. „Du benutzt sie seit Jahren und ich finde, auch sie hat das Recht auf ein schönes Jahr."
Ich bemaß ihn mit einem Todesblick. „Wie darf ich das verstehen? Wenn ich sie nicht verlasse und sie damit in Heulkrämpfe und uns in schlaflose Nächte stürze, hat sie kein schönes Jahr?"
Greg zuckte wieder mit den Schultern. „Ich meinte ja nur..."
„Halt lieber deine Klappe", blaffte ich ihn an, und siehe da, Mister Ich- bin- scharf- auf- deine- Freundin blieb tatsächlich ruhig. Sonst hätte es hier aber auch ein Donnerwetter gegeben. Stattdessen blieb es jetzt still im Abteil. Blaise rutschte unruhig auf seinem Sitz hin und her und machte mich ganz nervös.
„Mir ist langweilig", sagte er kleinlaut unter meinem Blick. Theo sah ihn an. „Komm, ich helfe dir beim Kröten- Klauen", sagte er. Ich riss meine Augen auf. „Ich kenne euch nicht", gab ich ihnen zu verstehen. Blaise sprang mit freudiger Miene auf (ich meine, wie alt war er, zwölf?) und Theo zuckte mit den Achseln, bevor sie aus dem Abteil verschwanden.
„Na gut", sagte ich zu Greg und Vince, meinen vernünftigen beiden Freunden, „Es ist zwar noch ein bisschen früh, aber da wir eh nichts zu tun haben, können wir Potter jetzt schon einmal mitteilen, dass er sich dieses Jahr mehr in Acht nehmen sollte als sonst. Kommt!"
Ich stand auf und ging auf den Gang, den ich mit den Augen absuchte. Kein Schüler war zu sehen. Mist, hätte ich Blaise mal gefragt, wo Longbottom sein Abteil hat. Denn dann wäre Potter auch nicht weit. Ich entschloss mich, zuerst nach rechts, zum Ende des Zuges, zu gehen. Greg und Vince hinter mit spürend spähte ich in jedes Abteil, an dem ich vorbei kam. Hier und da sprang ich rein, um jüngeren ein paar Punkte abzuziehen.
Dann sah ich das Gesicht, dass mich schon seit Jahren in meinen Albträumen quälte und schob langsam die Tür auf.
„...und dann gab ich ihm eins auf die Nase, zack!" Weasley unterstützte seine Erzählung mit einer Handbewegung an Schlammbluts Kopf vorbei.
„Nicht getroffen, Weasley", sagte ich. Alle Insassen des Abteils wandten mir ihre Köpfe zu, außer dem Trio war noch ein Mädchen mit dunkelblonden Haaren darin. Potter sprang auf. „Verzieh dich, Malfoy."
Ich schüttelte den Kopf. „Du warst aber auch schon einmal schlagfertiger. Was ist passiert, hat die stickige Luft in Weasley Bruchbude dir den Verstand vernebelt?"
Seine Augen blitzten auf. „Besser, als wenn mir die Luft von Askaban, wenn ich zum Beispiel meinen Vater besuchen würde, den Verstand vernebeln würde."
Ich ging einen Schritt weiter ins Abteil, und prompt sprang Weasley auch auf.
„Sieh dich vor, Potter. Ich bin gekommen, um dir mitzuteilen, dieses Jahr wird dich niemand mehr beschützen können. Weder deine Narbe, noch deine toten Eltern oder gar dein toter Pate. Oder irgendein anderes Mitglied deiner toten Familie. Oder, noch schlimmer, ein Weasley. Also, mach dich auf etwas gefasst", sagte ich mit einem Grinsen. Dann drehte ich mich um und verließ das Abteil. Vince und Greg knackten gefährlich mit ihren Fingern, dann folgten sie mir, während ich in mich hineingrinste. Das war gut gelaufen, jetzt kam Potter aus dem Schlottern bestimmt nicht mehr hinaus.
Vor mir öffnete sich eine Tür und ehe ich reagieren konnte, lief jemand vor meine Füße. Ich fiel mit einem Schrei hin, glücklicherweise aber auf den Übeltäter. Es war Blaise.
„Du verdammter Idiot, kannst du nicht aufpassen! Ich werde dich töten, Zabini, ich schwöre es!"
Blaise lachte nur. „Schwöre nichts, was du nicht halten kannst, Draco. Wenn du nun freundlicherweise von mir runtergehen würdest..."
Ich rappelte mich hoch, nicht ohne ihn noch mehr zu beschimpfen. Theo stand plötzlich neben uns und ihn beschimpfte ich gleich mit.
„Alles deine Schuld, du Freak, wenn du nicht –"
„Draco!"
Panisch riss ich die Augen auf. Dann kam Pansy aus dem Abteil gestürmt, hängte sich an meinen Hals und knutschte mich ab. Was soll ich sagen, ich war über zwei Sachen froh: erstens hatte ich es geschafft, ihr die lächerlichen Spitznamen abzugewöhnen und zweitens war ich mindestens einen Kopf größer als sie. So. Alles andere an ihr... nun, Geschmackssache. Doch ich will hier nicht lästern, sie ist ja meine Freundin.
„Ah, Hallo Pansy", sagte ich und drückte sie weg.
Merkwürdigerweise verschwanden Greg und Vince immer spurlos, sobald sie in der Nähe war. Ich sollte es ihnen wirklich abgewöhnen. Doch wozu hatte ich Theo und Blaise.
„Ja, ich geh dann auch mal wieder mit meinen Freunden...", fing ich an. Doch Blaise schlug mir auf die Schulter. „Draco, da du mich eh töten wolltest, geh ich mal lieber. Komm Theo, wir haben noch eine - nach Dracos Meinung hirnrissige -Aktion vor uns." Er grinste und ging mit Theo den Gang hinunter. Diese Schweine.
„Pansy, wir sehen uns dann in der Schule", sagte ich und bugsierte sie in ihr Abteil. Die Tür schob ich hinter ihr zu und atmete erst einmal tief durch. Von Jahr zu Jahr wurde sie anstrengender. Vielleicht sollte ich einmal auf Greg hören...? Aber nein, diesen Konflikt trage ich schon seit dem ersten Schuljahr mit mir herum, denn das würde bedeutet, ich gäbe nach. Nein, so was mache ich nicht.
Stattdessen ging ich zu Vince und Greg und schmollte, bis Blaise und Theo mit einer hässlichen Kröte zurückkamen. Ich machte das Fenster auf, damit Blaise sie rausschmeißen konnte, doch er zeigte mir einen Vogel. Ich zuckte nur mit den Schulter. Seine Sache, wenn er die mit sich herumschleppen wollte.
