Title: House of Glass
Pairing: Draco Malfoy & Harry Potter
Warning:
Es geht in die Richtung SM, aber wirklich nur ganz leicht und nur gegen Anfang. Lemon könnte vermutlich irgendwann dazu kommen... Das ganze ist ein bisschen depri und möglicherweise Ooc, aber da ja alle mittlerweile erwachsen sind, kann ich das darauf schieben. (an alle, die darauf warten, dass Nemesis weitergeht: Ich bin dabei, aber im Moment kann ich das irgendwie nicht schreiben. Es ist heiß, es wird Sommer...mir ist nicht danach, witzig zu sein. Ich will mich mit Bergen von Eiscreme und Wasser in den Keller verziehen und erst wieder rauskommen, wenn man wieder Pullover tragen muss.
Zusammenfassung:
Harry ist ein Dieb geworden und stiehlt magische Artefakte. Eines
Tages versucht er sich an einem Flakon mit den Tränen des ersten aller
Phönixe. Doch was dann geschieht hätte er sich nie träumen lassen.
Harrys Haare waren nass vom Regen. Der Himmel war schwarz. Wolken und fallendes Wasser verdeckten ihn, schotteten jegliches Licht von außen ab. Heute Nacht würde der Mond ihn nicht beobachten können und die Sterne würden nicht vor Übermut funkeln. Solche Nächste waren ihm am liebsten. Sie wirkten realer, angepasster an diese düstere Welt, als wenn die Landschaft in romantisches Mondlicht getaucht worden wäre.
Er seufzte einmal leise, wischte sich einige der widerspenstigen roten Haare aus dem Gesicht.
Seine Kontaktlinsen waren genauso verzaubert, wie es einst seine Brille gewesen war, sodass der Regen seine Sicht nicht einschränkte. Es gab andere Gründe, aus denen er zögerte. Unter anderem das Haus an sich. Er konnte es nur aus der Ferne sehen, befand sich zwischen ihnen doch ein ganzes Feld.
Das Haus bestand aus Glas. Der Regen lief daran herunter, ließ das wenige, gedämmte Licht, dass heraus drang in wunderlichen Wellenbewegungen auf das umliegende Gras fallen. Harry betrachtete fasziniert die kristallenen Türme, das durchsichtige Dach. Natürlich konnte er dennoch nichts erkennen. Das Licht legte nahe, dass darin höchstens ein halbes dutzend Kerzen entzündet waren und auch wenn Harry über viele Gaben verfügte: Er konnte weder im Dunkeln noch durch dichte Teppiche aus Wasser sehen. Erst recht nicht über eine solche Entfernung.
Harry schüttelte sich noch einmal kurz, dann machte er sich auf den Weg, stapfte mit triefenden Haaren über das vor Feuchtigkeit quietschende Gras. Es sollte ihn nicht kümmern, wie schön dieses Haus war. Wie faszinierend. Alles was ihn interessierte, war der kleine Schatz, den es hütete. Es hatte lange gedauert und unzählige Suchsprüche gebraucht, bis er endlich entdeckt hatte, wo er sich befand. Vielleicht hätte er sich auch noch erkundigen sollen, wer überhaupt hier wohnte. Wen er denn nun vor hatte zu bestehlen. Aber er hatte sich die Zeit nicht genommen. Es war ja auch nicht weiter von Belang. Alles was zählte, war der Flakon.
Nun, wo er davor stand, sein Blick an den gläsernen Wänden empor kletterte, konnte er nicht anders, als diesen Vorsatz ein wenig zu bedauern. Dieses Gebäude war unglaublich schön und faszinierend, aber gleichzeitig auf eine Art und Weise schön, bei der sich ihm ein Bild aufdrängte, ein Bild das...nein. Das ging nun doch zu weit. Es mochte ihn an diese bestimmte Art von kalter Schönheit erinnern, gut. Aber das bedeutete nichts.
Er schüttelte den Gedanken vollständig ab und bereitete sich vor, erspürte die Macht des Flakons. Es war wie ein Leuchtfeuer in dunkelster Nacht. Harry konnte es gar verfehlen. Er lächelte, während er die Schutzzauber langsam entwirrte, die um das Haus lagen, sie auffädelte und beiseite legte, wie ein Knäuel Garn, damit der Spinner es später wieder finden konnte. Es war nicht sein Stil etwas einfach zu zerstören.
Nun wo die Zauber beseitigt waren, widmete er sich der Tür, strich mit zwei Fingern darüber, flüsterte mit ihr, bis sie sich seinem Willen beugte, ihm den Weg zu seiner Beute nicht mehr versperrte.
Das Innere des Hauses stand seinem Äußeren in nichts nach. Zum Großteil ins Dunkel getaucht, riss die Schwärze nur hin und wieder auf, durchbrochen vom Schein seltener Kerzen. Das Mobiliar war ausgesucht und in dunklen Tönen gehalten. Nirgends waren Fotorahmen zu finden und Harry ärgerte sich selbst darüber, dass es ihm überhaupt auffiel. Er hätte keines der Photos beachtet, oder versucht die Gesichter darauf zu erkennen. Er wollte nicht wissen, wen er bestahl.
Er kam dem Artefakt immer näher, konnte es deutlich durch die Wände spüren. Seine Macht, die bereits in ihm zu pulsieren schien. Harry wusste nicht mehr, wann es angefangen hatte. Diese Gier nach Macht. Oder doch. Er wusste es ganz genau. Er wollte es nur nicht mehr wissen.
Seine Schritte erstarben. Er wusste erst gar nicht warum, bis sich seine Gedanken wieder klärten und er sich selbst für ihr Abschweifen verfluchte. Er befand sich in einem großen Salon. Um genau zu sein stand er wenige Schritte vom Türrahmen entfernt. An der anderen Seite befand sich ein großer Kamin, in dem die Überreste eines Feuers vor sich hin kohlten und den Raum in ein unheimliches Dämmerlicht tauchten. Dennoch konnte Harry den nächsten Raum nicht erkennen, da die inneren Wände dieses Gebäudes aus Milchglas bestanden, wie er erst jetzt leicht erstaunt registrierte.
Das wundersame an diesem Raum war der Mann, der sich vor dem Kamin befand. Er saß in einem Schaukelstuhl aus Binsen der mit einer schwarzen Decke behangen war. Seine Hände lagen auf den Lehnen, wurden von dem gespenstischen Glutlicht beschienen. Sie waren kalkweiß und ausgemergelt. Wie zwei Spinnen lagen sie auf dem schwarzen Stoff, die Knochen stachen durch die blasse Haut. Sein Gesicht war von ergrautem Haar umrahmt, dass auch seine Hände umschmeichelte. Früher hätte Harry ihn sofort an diesem Haar erkannt, früher, als es noch so speziell gewesen war.
Nun hätte er ihn nicht mal an den Augen erkannt, an diesen grauen Augen, in denen der Nebel vom grauen Star abgelöst worden war.
Dennoch erkannte er ihn. Er erkannte ihn an dem höhnischen Zug um den Lippen. Er erkannte ihn an dieser Arroganz, die ihn selbst im Alter über alles erhaben scheinen ließen.
"Wer sind Sie?" Seine Augen ruhten auf einem Punkt, der in der Nähe von Harry lag. Ganz nah, aber eben nicht genau auf ihm. Der Mann war blind. Lucius Malfoy war blind. Und dennoch klang seine Stimme immer noch so nasal, so arrogant. So von sich selbst eingenommen. "Ich weiß nicht wer Sie sind, aber dies ist nicht ihr Haus und Sie sind hier nicht willkommen."
Harry antwortete nicht. Lucius Malfoy wohnte in diesem Haus. Lucius Malfoy konnte nicht sehen. Bevor er den Gedanken zu Ende verfolgen konnte, fühlte er einen dumpfen Schlag auf den Hinterkopf. Noch während er zu Boden sackte, bevor die Dunkelheit vollkommen auf seinen Geist überschwappte, fragte er sich beinahe verwundert, wie er so dumm hatte sein können.
So, das war´s fürs erste. Ich hab´s gestern Abend runter geschrieben und es ist eher so etwas wie ein Prolog und sehr kurz (jaaaa, ich weiß das). Also, falls es irgendwem gefällt, könnte er mir das ja durch ein kleines Kommileinchen wissen lassen, damit ich weiß, dass es sich lohnt, weiter zu schreiben
