Disclaimer: Die Figuren, die aus „Harry Potter" bekannt sind, gehören nicht mir, sondern Joanne K. Rowling. Ich habe mir lediglich die Handlung ausgedacht und verdiene mit dieser Geschichte kein Geld, sondern wollte nur Spaß am Schreiben haben. Falls es eine ähnliche Geschichte bereits irgendwo geben sollte und der Autor sich beklaut fühlt, tut es mir leid, aber ich habe diese spezielle Storyline noch nirgendwo gelesen. Ist alles in meinem Hirn entstanden :).
Zusatzinfo: Sirius lebt noch und ist nie gestorben. Der Krieg ist auch vorbei. Spielt aber keine größere Rolle in dieser FF. ;)
Sooo... mal wieder was Neues von mir, es wird ein kleiner Threeshot sein. ;) Ich hatte mal Lust darauf, eine FF zu schreiben, die erst einigermaßen "neutral" anfängt, dann aber einen Wendepunkt hat, an dem es einerseits ein Happy- und andererseits ein Sad End geben kann und auch wird. ;) Denn - jahaa - ich habe mich dazu entschlossen, eine FF mit einem Sad End zu schreiben! Wenn schon, dann richtig xD
Aber bitte deswegen nicht gleich abgeschreckt sein... Da ich ja auch eine Harmoniesau bin (Tanya, ich liebe diesen Begriff! xD ) habe ich natürlich auch ein Happy End geschrieben. Beide Enden werde ich posten, also bitte lasst euch nach dem Sad End nicht vergraulen. Gibt der FF eine Chance. Ich würde mich sehr freuen. :)
So, aber nun genug des Vorwortes... Noch vielen Dank an meine Beta Jean! -knuddel-
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Nachts, Wenn Der Mond Scheint
By Puma Padfoot
xXx
Nachts, wenn der Mond scheint...
Es war still im Grimmauldplatz Nr. 12. Nur das leise, ungleichmäßige Blubbern und Brodeln der Flüssigkeit in dem kleinen Kessel schien unnatürlich laut durch die Küche zu hallen. Seufzend lehnte sich Hermione mit der Hüfte gegen die Arbeitsfläche und rührte wie vorgegeben dreimal mit dem Zauberstab im Uhrzeigersinn und dreimal gegen ihn. Jetzt hieß es wieder zehn Minuten warten.
Ihr Blick glitt zur Uhr. Es war schon spät. Eigentlich sollten Sirius längst wieder da sein. Auch wenn sie sich schon mehr oder weniger an dieses Haus gewöhnt hatte, so war es ihr doch noch ab und zu unheimlich, hier alleine zu sein. Naja, ganz alleine war sie dann doch nicht. Remus lag in seinem Zimmer im Bett und ruhte sich aus – ruhte sich aus für die Nacht, die wieder an seinen Kräften zehren würde.
Heute war Vollmond.
Hermione richtete ihre Konzentration wieder auf den Trank. Seit drei, vier Monaten hatte sie angeboten, den monatlichen Werwolfstrank für Remus zu brauen. Immerhin sollte das als Medihexe mit dem Schwerpunkt auf Zaubertränke kein Problem sein, oder? Außerdem konnte sie sich durch diese Verantwortung noch mehr im Grimmauldplatz aufhalten. Bei Sirius... Ein Lächeln glitt auf über ihre Züge. Mit ihm und ihr war das schon so etwas. Während des Krieges, während der Strapazen hatte sich etwas zwischen ihnen entwickelt, was sich einfach nicht klein kriegen ließ. Etwas, das nie aufgab, das sich nicht verdrängen ließ. Etwas, was Hermione außerordentlich schätze und ihr Kraft gegeben hatte.
Sie griff automatisch in die Tüte mit den Kleewurzeln. Als sie eine bestimmte Menge herausgenommen hatte und gerade die feinen Wurzeln über die Flüssigkeit langsam hineinstreute, ertönte das typische Knallen der schweren Eichenhaustür. Mit einem Mal waren mehr Wurzeln als gewolt in der Flüssigkeit verschwunden, die sich daraufhin leicht blau verfärbte, doch Hermione rührte nur noch einmal hastig um, bevor sie sich umdrehte und zur Küchentür schritt.
Kurz davor wurde diese schwungvoll geöffnet und ein hochgewachsener, schlanker Mann mit langen, dunklen Haaren betrat grinsend den Raum.
„Wurde meine Präsenz bereits vermisst?"
Sie warf sich ihm mit einem Seufzen um den Hals. „Sirius. Du weißt doch, dass diese Frage unnötig ist und nur den Zweck deiner reinen Persönlichkeitsbestätigung dient."Sie gab ihm einen schnellen Kuss auf die noch von der Nachtluft kühlen Lippen. „Hast du bekommen, was ich wollte?"
Sirius löste sich von ihr, um ein Päckchen aus seinem Umhang zu holen. „Ja, das war die letzte Portion aus der Apotheke. Gelbblütenstaub ist schwer zu bekommen."
Hermione seufzte. „Ich weiß. Zur Zeit ist leider keine Ernte. Die Vorräte werden also noch eine ganze Weile knapp bleiben."
Widerstreben trat sie weg von ihm, um sich wieder den Trank zuzuwenden, der nun wieder eine normal gräuliche Färbung angenommen hatte. Leichter Dampf stieg kräuselnd auf und sammelte sich unter der Küchendecke. Sirius öffnete das Küchenfenster, damit er abziehen konnte.
„Wie geht es Remus? Kam er zwischenzeitlich noch einmal runter?"
Hermione verneinte kopfschüttelnd. „Nachdem du das Haus verlassen hast, ging er nach oben, um sich hinzulegen. Er sah bereits jetzt schon ziemlich fertig aus."
Gerade, als Sirius den Mund öffnen wollte, um etwas zu sagen, öffnete sich die Küchentür mit einem fast schon verlegenen Knarren und ein müder Remus Lupin stand mit zerwühlten Haaren im Türrahmen.
„Ich hoffe, ich störe nicht..."
Sein bester Freund breitete die Arme aus. „Sehen wir so aus?" Er zwinkerte Hermione zu. „Aber wenn er das schon erwartet, können wir ihn doch nicht enttäuschen, oder?"
Remus lächelte das Paar matt an, bevor er sich zu dem kleinen Kessel wandte. „Ist der Trank bald fertig?"
Hermione nickte und rührte noch zweimal abschließend darin herum. „Fix und fertig." Sie füllte den Inhalt in einen Becher und drückte ihm das Gefäß in die Hände. „Trinkfertig, wenn er abgekühlt ist."
Dankbar lächelte er die junge Frau nochmal an, bevor er Sirius zunickte. „Ich werde mich dann wieder hinlegen. Es wird bald losgehen. Vorsichtshalber aktiviere ich die Schutzzauber der Tür lieber gleich nachdem ich das Zimmer betreten habe."
Sein Gegenüber erwiderte den Blick mit ernster Miene. „Sollen wir nachher noch einmal gucken kommen?"
Remus schlurfte zur Tür. „Nein, nicht nötig." Er fuhr sich seufzend durch die Haare. „Ich werde diese Nacht wie immer überstehen. Macht euch keine unnötigen Sorgen." Er lächelte ihnen noch ein letztes Mal zu. „Gute Nacht. Bis Morgen."
Als er die Tür hinter sich geschlossen hatte, trat Sirius auf Hermione zu und umschlang mit beiden Arme ihre Taille, um sie sanft an seinen Oberkörper zu ziehen. Ein begrüßendes Geräusch verließ ihre Kehle, während sie die Augen schloss und sich entspannt gegen ihn lehnte.
„Erinnerst du dich, dass du mir noch eine Massage schuldest?", murmelte sie mit dumpfer Stimme, „Du hattest die Wette verloren. Und momentan schreien meine Nackenmuskeln förmlich danach, mal wieder so richtig durchgeknetet zu werden..."
Grinsend drückte er ihr einen Kuss auf die linke Halsseite. „Natürlich habe ich das nicht vergessen."
Schließlich trat sie mit einem Seufzen wieder weg und schwenkte ihren Zauberstab um den Kessel und die angebrochenen Zutaten, damit sich alles säuberte und wieder ordentlich in den Schrank stellte. Mit einem Lächeln drehte sie sich zu Sirius um.
„Auf deinem oder meinem Bett?"
xXx
Die Angeln der Küchentür schwangen lautlos auf, als Hermione in die kalte und durch das Mondlicht erhellte Nacht hinaustrat. Ein leichter Windstoß ließ die trockenen Blätter in den Büschen rascheln und pfiff um die Ecken und Kanten des Black'schen Anwesens.
Dumpfe Geräusche waren aus dem Obergeschoss zu hören. Hermione zog die Jacke enger um den Körper, stoppte aber, als sie zwei Hände spürte, die sich erneut um sie schlangen. Lächelnd drehte sie den Kopf und blickte Sirius unter dichten Wimpern an. „Es ist schnell dunkel geworden, nicht wahr?"
Nickend legte er sein Kinn auf ihre Schulter ab. „Der Herbst bricht an."
Für ein paar Minuten verfielen sie in ein angenehmes Schweigen, in dem jeder die bloße Anwesenheit des anderen genoss, bis plötzlich ein durchdringendes Heulen gedämpft durch die Hauswand klang.
Hermiones Herz krampfte sich bei dem Gedanken an Remus zusammen. Es war einfach nicht fair, was er an jedem Vollmond durchmachen musste! Sie bemerkte, dass sich Sirius' Griff verstärkte, als ein weiteres Jaulen ertönte.
„Er leidet", sagte sie nur mit leiser Stimme und hob den Kopf, um einen Blick auf den Vollmond zu werden, der hell im wolkenlosen Himmel leuchtete.
„Er leidet", stimmte Sirius finster zu, „Und ich hasse es."
„Und es gibt auch nichts, was wir tun können. Das ist ja das Schlimmste."
Er lächelte sie kurz an. „Der Trank, der monatlich gebraut wird, hilft schon eine Menge. Glaub mir, es würde Remus sonst noch viel dreckiger gehen."
Betrübt ließ sie den Kopf hängen. Sirius steichelte ihr tröstend über die Wange. „Hey... schau bitte nicht so niedergeschlagen... das Thema hatten wir doch schon oft genug..."
„Ich weiß", erwiderte sie leise, „Aber je mehr ich darüber nachdenke, umso mehr macht es mir zu schaffen."
„Dann denk einfach nicht zuviel darüber nach. Das tut dir nicht gut, um Remus auch nicht. Er musste es auch erst lernen."
Als sie nur stumm nickte, richtete er sich vorsichtig auf, um seine Lippen langsam über ihre Kinnlinie streichen zu lassen. Sein warmer, gleichmäßiger Atem wirkte sehr beruhigend im Gegensatz zur kühlen Außenluft und die leicht kratzigen Bartstoppeln seines Drei-Tage-Bartes ließen sie unweigerlich lächeln.
„Sirius, was ich dir noch sagen wollte-..."
Doch sie kam nicht dazu den Satz zu beenden, da ihre Worte in einem unheimlich lauten Knall untergingen. Und der Knall kam aus dem Hausinneren. Hermione blickte ihr Gegenüber mit aufgerissenen Augen an.
„Was war das?", hauchte sie mit zitternder Stimme.
Sein Kiefer war angespannt. „Ich weiß nicht. Aber ich werde jetzt vorsichtig nachgucken gehen." Als er nach seinem Zauberstab greifen sollte, unterdrückte er ein Fluchen. „Er liegt noch im Schlafzimmer."
„Ich werde mitkommen."
„Nein!" Durch seine heftige Reaktion war sie um einen Schritt zurück gezuckt. „Wenn mich nicht alles täuscht, war das Remus und mittlerweile sollte er-..."
Auch er wurde unterbrochen, als ein erneutes Krachen und Knirschen ertönte.
„Ist es das, wonach es sich anhörte?", hörte Hermione sich mit merkwürdig hohler Stimme fragen.
„Ja", krächzte Sirius, „Das war die Tür. Seine Tür."
Ihre Beine drohten nachzugeben. „Und... nun?"
Er stieß langsam die Küchentür auf. Noch war Remus nicht zu sehen. „Im Garten hast du keine Chance gegen ihn. Und um Haus und Garten ist ein Apparierschutz gelegt, also kannst du nicht einfach so verschwinden."
Sein Mund verzog sich zu einer grimmigen Miene. „Du versuchst, in das nächstbeste Zimmer zu gelangen und schließt dich mit allen Schutzzaubern ein, die du kennst. Wenn Remus es geschafft hat, seine selbst aufgestellten mit reiner, körperlicher Kraft zu durchbrechen-..."
„... dann muss er dieses Mal ziemlich stark sein", endete sie tonlos seinen Satz. Sie blickte ihn noch für einen Moment lang angsterfüllt an, bevor sie nach seiner Hand griff. „Pass auf dich auf!"
„Passt lieber auf dich auf!", knurrte Sirius fast schon, als er sich in die Küche zog und lauschend verharrte. „Entweder ist er noch im Obergeschoss oder bereits unten", flüsterte er. „Wenn du es schaffst, aus der Küche zu gelangen, schließt du dich am Besten im Besenschrank unter der Treppe ein, verstanden?"
„Und du?"
Er schenkte ihr ein ermunterndes Lächeln, während seine Augen ernst blieben. „Ich bin ein Animagi, schon vergessen? Ich habe es auch schon früher mit ihm aufgenommen."
Er verstummte, als das Geräusch von Schnüffeln ertönte und kurz darauf die Küchentür leise aufschwang. Das Geräusch schwerer Pfoten erklang, die sich ihren Weg anbahnten und das kurze Hecheln eines sehr großen Tieres wurde hörbar.
Sirius nickte Hermione noch ein letztes Mal grimmig zu. „Du weißt, was du zu tun hast. Enttäusche mich nicht." Er rang sich noch ein kurzes, schiefes Grinsen ab. „Ich erwarte, dass du am Leben bleibst."
Als Remus im Türrahmen erschien und die beiden erblickte, gab Sirius der jungen Frau nur noch einen Stoß in den Rücken, der sie zur Seite stolpern ließ. „Lauf!"
Und bevor Remus sich auf Hermione konzentrieren und ihr nachsetzen konnte, stürzte sich ein schwarze großer Hund mit fletschenden Zähnen auf den Werfwolf.
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tbc
Na? Wie gefällts? Please review :o)
Viele Grüße,
Puma
