Rating: P18 um sicher zu sein
Zusammenfassung: Ein Undercovereinsatz fordert die letzten Reserven des Teams.
Ansiedelung: hm … es gibt Kate und Jenny noch, also sucht es euch aus.
„Operation Saturn 284"
Kapitel – 1
Prolog
NCIS Hauptquartier
13:56
„Kate, es tut mir Leid, dass er wieder einmal …", versuchte Jenny ihren Satz zu vollenden, aber es funktionierte nicht, sie musste lachen.
Caitleen war entrüstet in ihr Büro gekommen und hatte ihr erklärt, dass sie und Tony nicht mehr lange zusammenarbeiten könnten, wenn er ihr ständig in den Ausschnitt starre oder es immer sie war, die auf seine Schultern klettern musste – immer wenn sie einen Rock trug – und er diesen Moment ihrer absoluten Hilflosigkeit ausnützte, um ihr zwischen die Beine zu schauen.
Etliche Male hatte er ihr bereits erklärt, dass dies typisch DiNozzo sei, so zu reagieren. Wenn es sie so sehr stören würde, solle sie eine offizielle Beschwerde wegen sexueller Belästigung einreichen.
Kate saß ihr gegenüber und musste schließlich mit ihr lachen. In den letzten Jahren waren die beiden Frauen mehr als nur Vorgesetzte und Untergebene geworden, ein freundschaftliches Band hatte sich entwickelt.
„Könntest du das restliche Team herein bitten, ich muss euch über eine neue Operation informieren."
Eine Viertelstunde später waren Gibbs, Tony, Kate und Bambino im Büro der Direktorin versammelt und warteten darauf, von Jenny in die Details eigeweiht zu werden.
Gemeinsam saßen sie am großen Tisch, als Jenny das File öffnete und gleichzeitig anordnete, dass jeder sich vom Stapel eine Mappe nehmen sollte.
Auf dem Titelblatt stand „Operation Saturn 284".
Gibbs sah Jenny verwundert an, unwissend, was sie als nächstes planen würde. Was sollte er hier und mit diesem File, wieso wurden sie an einer Operation teilnehmen, dies taten sie im Normalfall nicht. Sie klärten Morde auf, sie klärten andere Verbrechen auf aber nahmen nie an einer Operation teil.
„Wie sie alle sehen können, handelt es ich hier um eine Undercover Operation. Wir wurden vom JAG gebeten daran teilzunehmen, auch wenn es eigentlich nicht in unsere Zuständigkeit fällt. Operation Saturn 284 wurde vom JAG ins Leben gerufen in Verbindung mit einigen Einheiten der Militärpolizei. Wir sind nicht direkt involviert, werden aber durch unseren Einsatz hinzustoßen. Man hat uns ausgewählt, weil man weiß, welche militärischen Fähigkeiten in diesem Team vorhanden sind."
Kate und Tony versuchten im File weiterzublättern, herauszufinden, um was es eigentlich ging.
„Corporal Stephan McNally wurde in einem Einsatz getötet und bei seinem Leichnam wurden Drogen gefunden. Er selbst war mit seiner Familie Camp Patriot untergebracht, die Kinder gehen in die amerikanische Schule in Kuwait City. Das war im März dieses Jahres. Mittlerweile haben wir Juli und drei weitere Männer wurden ebenfalls mit Drogen am Körper im Kampf getötet. Niemals auf der Basis. Die Drogen waren an den Körper getaped, immer nur mit ihren eigenen Fingerabdrücken auf dem Klebeband."
„Und was können wir tun?", fragte Jethro genervt.
„Wir werden Undercover arbeiten. Ich habe mir diesen Auftrag nicht ausgesucht, die Leute nicht ausgewählt, dies kommt aus höherer Instanz", erklärte sie, holte tief Luft und bat jeden, die Files auf Seite 10 zu öffnen. „Hier finden sie alle ihr Profil, ihre Aufgabe. Sie, Timothy bleiben hier und sind unsere Verbindung zur Außenwelt."
Nun erkannte Gibbs, dass auch sie persönlich in all das involviert war. Die Direktorin des NCIS sollte auf einen Undercover Einsatz gehen? Wer hatte hier seine Macht spielen lassen? Wer war es gewesen, der von ihr verlangte? Seit Paris damals waren viele Jahre vergangen. Sehr viele. Oftmals hatte er ihr vertraut, sie dieses nicht verletzt, aber an und an umgangen. Stets war er ihr gegenüber loyal gewesen, nur hatte er ihr eventuell nicht immer alles mitgeteilt.
„Abflug ist morgen in der Früh – 600 Uhr. Flug von Washington nach Kuwait City. Militär Transport. Die Kleidung wird uns zur Verfügung gestellt. Im Moment hat es 48 Grad, daher wird uns leichte Kleidung mitgegeben. Der Plan des JAG ist dieser. Es ist eine Navy Basis. Seit acht Wochen wohnen die Familien mit auf der Basis, zuvor sie alle in der City gewohnt, in großen Hotelanlagen. Tony, sie werden Kates Ehemann spielen. Kate arbeitet in der Klinik in der Verwaltung, eine tatsächlich ausgeschriebene Stelle. Tony, sie spielen inzwischen einmal Hausmann, sie sind dem Militär nicht angehörig. Jethro hingegen wird in der SWCC (Special Warefare Combatant Craft Crewmen) Ausbildung tätig sein, einem Teil der Seals, der strategische Part."
„Und sie Direktor?", fragte Tony vorsichtig nach.
„Gibbs ist mein Ehemann, ich kümmere mich um den Haushalt."
„Und was sollen wir erreichen", fragte Gibbs. Seine Stimme ließ alle wissen, dass er genervt war, kein Interesse an der Mission hatte und vor allem nicht, Jennys Ehemann zu sein."
In der nächsten Stunde studierten alle ihre Files, stellten Fragen, die teilweise nicht einmal Jenny Shepard beantworten konnte. Tony wollte wissen, ob er sich mit Kate ein Bette teilen müsse, diese Frage wies Gibbs zurück und erklärte ihm, dass er es abwarten solle und er Kate nicht beneiden würde, immerhin würden alle wissen, wie laut er schnarche.
Dulles Airport Miltary Quarter
4:30
Man wartete am ausgemachten Treffpunkt noch auf Tony, wie immer. Man konnte ihn nicht einmal telefonisch erreichen, da sie alle Mobiltelefone hatten abgeben müssen, um nicht verführt zu werden, diese in Kuwait zu verwenden.
„Wie lange wollen wir noch warten?", fragte Kate etwas nervös, von einem Bein aufs andere steigend.
„Bis er da ist", sagte Jenny, in ihrer Handtasche nach einem Kaugummi suchend.
Langsam schlenderte Tony zwanzig Minuten später auf die drei wartenden NCIS Mitglieder zu. Seine Sonnenbrille verdeckte seine Augen, sein Hemd konnte man als lässig beschreiben, die Jeans hingen locker auf seinen Hüften.
Kate wollte etwas Sarkastisches sagen, aber Jenny stoppte sie gerade noch. Sie wollte nicht, dass die Situation ihnen jetzt schon entgleitet. Wortlos stiegen sie in die Maschine, wortlos vergingen Stunden. Kate studierte ihre Notizen auf ihrem Blackberry, Tony schlief seinen Rausch aus und Gibbs, Gibbs brodelte leise vor sich hin.
Sie hatten neue Identitäten bekommen. Kate und Tony waren nun Julia und Oliver D'Onofrio, Gibbs und Jenny hatten Pässe bekommen, in denen sie Samantha und Gregory Petrovsky waren. Julia. Oliver. Sam und Greg.
Jenny konnte nicht sagen, was Jethro so beunruhigte, es war immerhin nicht der erste Undercover Einsatz, den sie gemeinsam, als Paar, bearbeiten sollten. Einige Jahre hindurch waren sie immer wieder gemeinsam in Europa gewesen, hatten Fälle geklärt, Paare gemimt, Rätsel gelöst.
Kuwait City Airport
nächster Tag – 12:36
„Gott, ist es heiß", murmelte Kate, als sie aus dem Militärflugzeug stiegen, welches sie von Deutschland nach Kuwait brachte.
„Es ist Juli und wir sind in einer der heißesten Gegenden der Welt, was hast du denn erwartet", kommentierte Tony etwas sarkastisch, als er seine Sonnenbrille auf seine Nase schob, den obersten Knopf seines Hemdes aufmachte.
„Tony", ermahnte Kate und zeigte dabei auf seinen Kragen. Sie befanden sich auf militärischem Areal und legere Kleidung war hier nicht willkommen.
Jenny hatte sich informiert, es war kein Muss in Kuwait verschleiert zu gehen, aber im Moment sehnte sie sich nach dem dünnen Baumwolltuch, unter dem man oftmals nur Wäsche trug, da es den Körper einhüllte und verbarg.
„General O'Mally", stellte sich der Mann vor, der sie seitlich vom Rollfeld erwartete. Tony teilte einem Soldaten mit, welches Gepäck wem gehörte und machte sich durch seine eher ungehobelte Art zugleich Feinde. Kate musste ihn zügeln, ihn stoppen. Sie wusste nur zu gut, dass dies keine Charaktereigenschaft von Oliver war sondern Tony, Tony pur.
Die leicht angespannte Situation wurde nicht besser, als die vier in einem viel zu kleinen Jeep platznehmen mussten, eng aneinander gedrückt. Kate konnte Tonys warmen Atem an ihrem Hals spüren, Jennys Brust berührte Jethros Seite, einen Arm hatte er hinter ihren Kopf legen müssen, damit sie überhaupt Platz fanden. Schweiß ran, sie hatten seit mehr als 24 Stunden nicht mehr geduscht, Jenny war nervös und müde zugleich. Das eine verhinderte im Moment noch das andere.
Jethros Geruch war stets männlich, auch wenn dieses Mal das natürliche Aroma von Holz fehlte, welches ihm sonst oftmals umgab. Sein Aftershave war nicht, welches er früher getragen hatte, kein Old Spice. Vielleicht hatte ihm eine Frau dieses zu Weihnachten geschenkt?
Mit einer Hand versuchte sich Jenny Luft zu zufächeln, mit der anderen lüftete sie ihr Dekolleté. Sie hatte sich für eine türkisfarbene Tunika entschieden und eng anliegende sandfarbene Hosen, Sneakers an ihren Füßen. Mittlerweile bereute sie es, kein Kleid zu tragen. Oder einen Bikini. Was würde sie in diesem Moment für eine kalte Dusche tun? Töten? Nein, soweit würde sie nicht gehen aber für einen Kurzhaarschnitt wäre sie dankbar. Das lange Haar stand ihr gut, das hatten ihr bereits viele mitgeteilt, aber es war pflegeintensiv und im Moment sehr heiß.
Tony konnte seine Blicke nicht von Kate nehmen. Sie saß neben ihm und aus Sicherheitsgründen hatte er seine Sonnenbrille nicht abgesetzt, so konnte er sie anstarren, ohne dass sie es merkte, konnte er vorgeben, zu schlafen. Die khakifarbene Safaribluse war bereits nach kurzer Zeit durchgeschwitzt gewesen und klebte an ihren weiblichen Rundungen. Mehrmals hatte er bereits gemerkt, dass sie mehr Frau war als sie es andere wissen ließ. Ihre Kleidung war immer weiblich, aber konservativ. Weiße Blusen. Dunkle Hosen. Röcke, die stets kurz über dem Knie oder kurz darunter endeten, niemals zu viel Bein zeigten. Geschminkt war sie immer dezent, wenig Lippenstift, meistens waren nur ihre Lippen betont. Ihre Haare waren offen, sie schwitzte, einen Knopf der Bluse hatte sie bereits geöffnet und er konnte nicht umher, die Haut, die sie so nicht mehr versteckte, anzustarren. Ihr Teint war stets so hell, beinahe weiß, was würde die kuwaitische Sonne dieser nur antun? Würden die Sommersprossen um ihre Nase intensiver werden? Sichtbarer.
Er hatte sich bereits wiederholt einigen Fantasien hingegeben, die Kate involvierten. Ihre römische Nase, die perfekt manikürten Hände. Natürlich hatte er auch Jenny beobachtet, ihre blauen Augen, die einen leichten Grünstich hatten und ihre Farbe manchmal wechselten. Alle hatten Respekt vor ihr nur bei Gibbs war es nicht immer der Fall, oftmals untergrub er ihre Autorität. Bewusst oder unbewusst, da war er sich nicht sicher.
Als der Jeep plötzlich stehen blieb, bemerkten alle vier, dass sie in Gedanken gewesen waren. Sie waren auf der Militärbasis angekommen, der Schranken öffnete sich zögerlich, das Wachpersonal warf einen Blick in den Teil des Jeeps, in dem sie saßen.
Nach der Registratur wurden ihnen ihre Quartiere zugeteilt. Jenny und Gibbs erhielten, aufgrund ihres Ranges, ein kleines Häuschen, Tony und Kate ein Apartment, nahe dem Krankenhaus.
Sam & Gregs Haus
16:36
„Wieso hast du dich nicht mit uns beraten, bevor du diesen Auftrag angenommen hast?", fuhr Gibbs Jenny an, die gerade versuchte, eine der Umzugskisten auszupacken.
„Ich habe es mir selbst nicht ausgesucht, das FBI hat eingeteilt. Ich habe die Unterlagen eine Stunde bevor ich euch informiert habe bekommen, nicht einmal meine Vertretung konnte ich mir aussuchen. Alles war bereits eingeteilt, ausgemacht und bis auf uns, schienen alle informiert zu sein."
„Wie konnte man uns das antun? Ich meine …"
„Stopp Greg, es ist nicht so, als hättest du ein großartiges Leben zurückgelassen! Jemand kümmert sich um dein Haus, genauso wie um unsere Wohnungen. Keiner von uns hat es sich ausgesucht, daher lasse es nicht an mir aus."
„Aber …"
„Nicht, lass es einfach." Sie nahm einen Stapel Shirts aus dem Karton, seine Uniform, Schuhe und Unterwäsche. Nichts davon gehörte Jenny und Gibbs, alles gehörte Sam und Greg.
Das Haus war nicht besonders groß – ein Schlafzimmer, ein Badezimmer, eine kleine Küche und ein Wohnzimmer, das auch kein Salon war.
Julia & Olivers Wohnung
16:40
„Lass die Finger von meiner Wäsche", ermahnte Kate Tony zum wiederholten Male. Er hatte einen Karton aufgemacht, auf dem ausdrücklich Wäsche draufstand. Seine Finger glitten durch Seide, Satin, Spitze und andere feine Textilien. Diverse Farben. Diverse Schnitte. Auch seine Boxershorts, Baumwolle, enganliegend, befanden sich in dieser Kiste.
„Tony …"
„Oliver", ermahnte er sie und nahm einen BH heraus, studierte ihn genau.
Kate saß nur leicht stöhnend in einem Ohrensessel. Sie hatte gerade aufgegeben. Es würde der pure Horrer werden, mit diesem Lüstling in so einem kleinen Apartment zu wohnen, auf so einem Raum.
++ ENDE KAPITEL 1 ++
Wollt ihr mehr? Lasst es mich wissen!
A/N: Ich habe keine Ahnung, ob Camp Patriot wirklich ein Stützpunkt ist, auf dem auch Familienangehörige leben. Wahrscheinlich reine Fiktion!
