Disclaimer: Ich will mit dieser Geschichte kein Geld verdienen und alles gehört JKR (bis auf meine eigenen Charaktere)

A/N: So, mal ein paar Dinge zu meiner Geschichte:

1. Hauptpersonen sind Fred und George und zwei eigene Charaktere (Skyla Green, Emily McIvory). Die Story spielt kurz nach dem Kampf um Hogwarts, also VORSICHT DH-Spoiler!!!

2. Skyla Green und George Weasley erinnern sich am Grab von Fred an ihre gemeinsame Schulzeit.

3. Ich wünsch euch viel Spaß dabei g

4. In meiner Geschichte gibt es Abschnitte, die in der Gegenwart spielen (also nach Buch 7) und die sind kursiv geschrieben, und durch ne Linie abgegrenzt.


In Memoriam

Sie trat an sein Grab. Es regnete. Die Regentropfen vermischten sich mit ihren Tränen. Sie war allein auf der Friedhof. Sie wollte allein mit ihm sein, deshalb hatte sie hinter einem großen Busch gewartet, bis die anderen Trauergäste gegangen waren. Niemand hatte sie bemerkt und sie konnte die Beerdigung alleine verfolgen. Sie hätte es auch nicht übers Herz gebracht mit seiner Familie und seinen Freunden an seinem Grab zu stehen oder gar mit ihnen zu sprechen.

Sie ließ sich auf die Knie fallen. Der Schlamm spritzte umher, doch das war ihr egal. Sie starrte in das offene Grab. Sie konnte den Sarg sehen. Er war dunkelbraun. Auf ihm lagen eine Menge roter und weißer Rosen. Auch sie hatte etwas für ihn dabei. Es waren keine Rosen, sondern ein kleiner Ast eines japanischen Kirschblütenbaumes, der bei ihr im Garten stand und den er so gerne mochte. Im Frühjahr, wenn der Baum blüte, stand er oft stundenlang bei ihr im Garten und und sah sich den Baum an oder er legte sich unter den Baum ins Gras und starrte hinauf in die Krone.

Sie sah den Ast an und hatte gleich sein Gesicht vor Augen. Sie musste unwillkürlich an die vielen schönen und lustigen Momente denken, die sie zusammen verbracht hatten.

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Dreizehn Jahre war es jetzt her, dass sie sich kennengelernt hatten. Sie konnte sich daran erinnern, als wäre es gestern gewesen.

Es passierte in dem Sommer, als ihr Bruder Janus ins vierte Schuljahr kommen sollte. Er war damals 14 Jahre und sie 7. Sie saßen morgens beim Frühstück.

„Ich bin dann mal weg. Bill wartet sicher schon." Janus stand vom Tisch auf.

„Warte, Schatz. Du musst Skyla mitnehmen. Ich muss heute lange arbeiten und Miss Franks liegt immer noch im St. Mungo's." Seine Mutter stand ebenfalls auf und fing an, den Tisch abzuräumen. Janus machte ein aufmüpfiges Gesicht und wollte gerade anfangen zu meckern.

„Komm schon. Bill hat doch genug Geschwister, sie wird dir bestimmt nicht im Weg sein."

„Na, gut. Also, du hast Mum gehört. Nimm deine Puppe mit und komm."

„Ich spiel nicht mit Puppen.", sagte Skyla und zog eine Grimasse.

„Dann nimm eben was anderes mit."

Sie rannte in ihr Zimmer und holte ihr Lieblingsauto.

„Was machst du mit meinem Auto?", fragte Janus.

„Dein Auto? Mum hat es mir gegeben."

Empört starrte Janus seine Mutter an.

„Du hast das Ding doch sowieso seit fünf Jahren nicht mehr angesehen, geschweige denn es vermisst.", erwiderte seine Mutter.

„Hmm. Stimmt.", sagte er kleinlaut. „So, jetzt komm. Bill wartet schon auf mich."

Zusammen machten sie sich auf den kurzen, aber anstrengenden Weg. Sie mussten das ganze Dorf durchqueren und dann noch über eine kleine Anhöhe, damit sie zum Haus von Janus' Freund kamen.

Als Skyla das Haus zum ersten Mal sah, war sie ganz fasziniert. Es sah so ganz anders aus als die Häuser, die sie kannte. An allen Ecken und Kanten schienen Gebäudeteile angebaut worden zu sein. Sie gingen den Weg zur Haustür hinauf und kamen an einem Schild vorbei.

„Janus, was steht da?"

„Fuchsbau.", sagte er genervt.

Sie wusste, dass er es hasste, wenn sie ihn etwas fragte. Aber das hatte ja bald ein Ende. Im September kam sie auf die Primusschule um dort Lesen, Schreiben und Rechnen zu lernen. Jeder angehende Zauberschüler auf Hogwarts aus einer Zaubererfamilie musste vorher vier Jahre die Primusschule besuchen, um dort einige grundlegende Dinge zu lernen. Sie freute sich schon darauf. Endlich lernte sie selbstständig zu sein. Endlich musste ihr niemand mehr vorlesen. Und endlich lernte sie andere Kinder kennen, die nicht so alt waren wie ihr Bruder.

Janus klopfte. Kurz darauf machte ein Junge mit roten Haaren die Tür auf.

„Da bist du ja endlich." Es war Bill. Skyla kannte ihn. Er war schon oft bei ihnen zu Hause gewesen. Er war so alt wie ihr Bruder und sie teilten sich den Schlafsaal der Gryffindors mit 4 weiteren Jungen in Hogwarts.

„Sorry, aber es gab da noch ein Problem." Janus nickte zu seiner Schwester.

„Hey Skyla!", sagte Bill.

„Hallo Bill."

„Das kriegen wir schon gebacken. Sie kann mit Ginny oder so spielen.", meinte er zu ihrem Bruder. „Kommt rein." Sie gingen hinein und eine untersetzte Frau kam ihnen im Flur entgegen.

„Hallo Janus." Sie erblickte das Mädchen. „Und wen haben wir hier?"

„Mum, das ist Skyla, die kleine Schwester von Janus."

„Hallo Skyla. Ich bin Molly, die Mama von Bill." Sie reichte dem kleinen Mädchen die Hand. Skyla schüttelte sie und lächelte Mrs. Weasley an.

„Wo ist Ginny?", fragte Bill.

„Sie sitzt im Wohnzimmer und spielt." Sie ging in einen anderen Raum.

„Komm mit, Skyla. Ich stell dir meine Schwester vor, dann könnt ihr zusammen spielen." Bill führte Skyla in den nächsten Raum. Dort saß in einer Ecke ein kleines rothaariges Mädchen und spielte mit einer Puppe.

„Skyla, das ist Ginny. Ginny, das ist Skyla, die Schwester von Janus. Ich bin sicher, ihr versteht euch gut."

„Die ist ja noch ein Baby. Ich spiel nicht mit Babys und auch nicht mit Puppen.", sagte Skyla und Ginny fing an zu weinen. „Siehst du, sie ist noch ein Baby."

„Muuuuum!", kreischte Ginny.

„Was ist denn los?" Mrs. Weasley kam ins Wohnzimmer.

„Mum, das böse Mädchen hat gesagt, ich bin ein Baby." Ginny wollte auf den Arm ihrer Mutter und Mrs. Weasley nahm ihre Tochter hoch.

„Ist ja gut, Ginny." Sie tätschelte ihr den Kopf. „Das war doch klar, Bill. Ginny ist noch zu klein."

„Woher soll ich denn das wissen? Sie ist ein Mädchen, Skyla ist ein Mädchen. Ich dachte..."

„Ja, aber ihr Altersunterschied ist zu groß.", unterbrach ihn seine Mutter und hob die Puppe auf. Dann ging sie mit Ginny hinaus.

„Dann müssen eben deine Brüder herhalten.", meinte Janus.

„Charlie ist nicht da und du willst nicht wirklich, dass Percy sich ihrer annimmt."

„Nein, aber du hast ja noch mehr Brüder. Was ist mit denen?"

„Ich glaub nicht, dass Fred und George mit ihr spielen wollen."

„Dann Ron."

„Der ist zu schüchtern."

„Hast du denn keine ordentlichen Geschwister?"

„Nein.", meinte Bill.

„Ich brauch niemanden, der mich beschäftigt. Ich kann auch alleine spielen, das mach ich sonst auch.", meinte Skyla.

„Warum nicht. Dann geh am besten in den Garten. Aber pass auf die Gnome auf.", meinte Bill und führte sie hinaus in den Garten.

Aufgeregt schaute sie sich in dem Garten um. Sie fand ihn toll. So ganz anders als bei ihr zu Hause. In diesem Garten wuchsen die Blumen nicht so in einzelnen Reihen, sondern kreuz und quer und unterschiedlich groß. Und überall raschelte es in den Blumen und Büschen und sie sah einmal eine kleine Gestalt, die von einem Gebüsch zum nächsten lief.

Sie setzte sich mitten auf den Rasen und spielte mit dem Auto. Sie beschäftigte sich einige Zeit mit dem Auto.

„Hey, Skyla. Hast du Hunger?" Mrs. Weasley kam in den Garten und setzte sich zu ihr.

„Ja, großen Hunger."

„Dann komm mit in die Küche, dort bekommst du was zu essen." Skyla folgte Mrs. Weasley in die Küche.

„Setzt dich an den Tisch."

Skyla tat wie ihr gehießen und nahm neben ihrem Bruder Platz. Am Tisch saßen noch Bill und seine Brüder Percy und Ron, sowie seine Schwester Ginny, die nicht mehr weinte.

„Wo sind denn die beiden Rabauken?", fragte Mrs. Weasley und ging aus der Küche.

„Es gibt noch mehr von euch?", fragte Skyla erstaunt.

Bill lachte und Percy sah etwas pikiert aus.

„Ja, es gibt noch mehr von uns. Es gibt insgesamt 7. Uns 4 hier und dann noch Charlie, der heute nicht da ist und diese beiden da." Bill zeigte auf die Tür, durch die Mrs. Weasley zwei völlig identisch aussehende Jungen scheuchte.

Einer der Zwillinge setzte sich neben Skyla.

„Hallo. Wer bist du denn?", fragte er.

„Ich bin Skyla. Die Schwester von Janus. Und du?"

„Ich bin George und das ist Fred." Er deutete auf seinen Zwillingsbruder.

„Dein Name ist wirklich komisch.", meinte Fred.

„Warum?"

„Ich weiß nicht, aber Skyla ist doch kein Name. 'Himmel-la' das ist wirklich komisch."

Skyla kicherte. „Und dann auch noch Grün als Nachname. Aber mein Name heißt doch nicht 'Himmel-la'. Er bedeutet 'die Schützende'."

„Das klingt trotzdem komisch.", meinte Fred.

„Es kann ja auch nicht jeder Fred heißen."

„Stimmt. Das wäre ja auch schrecklich. Dann könnte man ja niemanden mehr unterscheiden." Er lachte.

„Oder alle bräuchten noch eine Zahl. Fred 1, Fred 2, Fred 2385.", meinte Bill.

Alle lachten.

„Mrs. Weasley, Ihr Essen ist wieder wunderbar.", sagte Janus und Skyla musste gestehen, dass er Recht hatte. Sie stimmte ihm nur ungern zu, doch die Suppe war sehr lecker und der Kuchen, den es als Nachtisch gab, war noch besser.

„Vielen Dank, mein Junge."

Nach dem Essen ging Skyla wieder in den Garten und spielte mit dem Auto. Kurze Zeit später kamen die Zwillinge auch in den Garten und sie spielten zusammen.

„Sagt mal, ist es nicht komisch, jemanden zu sehen, der genauso aussieht wie man selbst?", fragte sie die beiden.

Fred und George sahen sich an. „Nein. Wir kennen das ja nicht anders. Und wir sind froh, dass es uns zweimal gibt, weil dann können wir alle Leute immer verwirren. Wir freuen uns schon, wenn wir in die Schule kommen. Das wird ein Spaß." Die beiden lachten.

„Wie kann man euch denn auseinander halten?"

„Gar nicht.", grinste Fred.

„Das glaub ich nicht. Eure Eltern und eure Geschwister schaffen das doch auch."

„Die kennen uns halt schon lange.", meinte George nur.

„Los, kommt schon. Ich verrate es auch niemandem. Ehrlich."

„Hmm." Die Zwillinge sahen sich an. „Na, gut. Also Fred hat hier neben seinem rechten Ohr..." Fred drehte den Kopf. „... ein Muttermal. Ich hab ihn beim linken Ohr."

„Okay. Freeeed reeeechts. George links. Das kann ich mir merken." Das Gelächter war laut.

Sie spielten den ganzen Nachmittag zusammen. Irgendwann war ihnen das Auto zu langweilig und sie spielten mit den Gnomen im Garten, in dem sie sie durch den ganzen Garten jagten und versuchten zu fangen.

Gegen Abend kam Janus in den Garten.

„Hey, Skyla., kommst du. Wir müssen nach Hause."

„Och, schade. Es war gerade so lustig.", sagte sie etwas enttäuscht.

„Du kannst ja bald mal wieder kommen. Dann spielen wir weiter.", meinte George.

„Ja, wenn ich darf. Ihr könnt ja auch mal mit zu uns kommen."

„Klar, warum nicht."

„Bis bald." Skyla nahm ihr Auto und winkte den beiden zum Abschied.