Vorwarnung des Autoren: Dieses wird mein erster Roman. Tut mir leid, wenn ich z.B. Copyrights verletze oder Ideen bei bekannten Witzen oder bei Käptn Blaubär klaue, ich kann einfach nicht anders. Was ich trotzdem noch erwähnen möchte: Einige Begriffe gehören Joanne K. Rowling, auch wenn ich die meisten Charaktere wie z.B. den Helden der Geschichte selbst eingeführt habe. Das wisst ihr aber sicher alles selber, sorry, ich wollt mich nur ( in meiner Lage als fanfiction.net-Neuling) lieber an die Traditionen halten und das alles zu Beginn der Geschichte vermerken. Ich tu´s auch nie wieder.
Also, die Geschichte heißt
Aurorenduett
Kapitel 1 - Der Neue
(Ach so ; was ich vielleicht noch kurz sagen sollte : Erzählt wird das Ganze aus der Sicht des jungen Herbert Harmcharm ...Licht aus, Film ab !)
Es war wohl ein ganz normaler Tag im Zaubereiministerium. Sämtliche
wichtigen und weniger wichtigen Abgeordneten diskutierten über die Einführung
eines Tierschutzgesetzes und das Haus stand Kopf ( was man durchaus wörtlich
nehmen kann ) .
"Hundsgemein ! Diese Ratte !" , konnte ich bereits von draußen durch die geöffneten
Fenster im zweiten Stockwerk hören. Andere Stimmen riefen laut durcheinander,
ich hörte "Sie spinnen wohl !" , "Rindvieh ! und "Sie Quacksalber ! Sie haben
doch keine Ahnung !" und freute mich gleich natürlich um so mehr auf meinen
ersten Arbeitstag.
Ich trat durch die Tür mit der Aufschrift "Hier ist die Tür - Wer durch die
Fenster fliegt, der fliegt !" und landete in einem recht langweiligen Raum.
Die meisten Menschen hier trugen braune Umhänge und sofort schämte ich mich
für meinen weißen Pullover, den mir meine Eltern vor einigen Jahren zu Weihnachten
schenkten und den ich seitdem nur noch zum Waschen ausgezogen habe. In der Schule
konnte man mit seiner Kleidung ruhig mal aus der Reihe fallen - aber dies hier
war mein erster Arbeitstag, von dem vielleicht viel mehr abhing als ich erwartet
hatte ... aber das wurde mir natürlich erst bewusst, als ich schon im Zaubereiministerium
angekommen war !
Da musste ich wohl durch. Also trat ich an den Schreibtisch mit dem Schildchen
"Information - Guten Tag , Kommen Sie zur Sache !", hinter dem eine ältere Dame
mit einem Spiegel saß. Sie sah aus, als hätte sie ihr ganzes Leben hinter diesem
Schreibtisch verbracht.
"Guten Morgen", begann ich schüchtern, "Ich bin als Praktikant für die Aurorenabteilung
angemeldet, ähh, könnten Sie mir sagen wo ..."
"Zweiter Stock, Dritte Tür links, Viel Glück !"
"Ähh , ja , gut , danke ..."
"Sämtliche weniger wichtigen Abgeordneten sind gerade im zweiten Stock in einer
ganz wichtigen Versammlung, darunter ihr neuer Boss, Mr. Bolls . Platzen Sie
einfach herein, die haben sowieso nichts zu tun. Sie sollten sich aber ducken
wenn sich die Tür öffnet. Manchmal fliegt einem ein Stuhl entgegen."
Die alte Dame hörte sich an, als hätte sie die Verhaltensweisen der Minister
schon Jahrhunderte lang studiert, was der Wahrheit näher kommt, als ich damals
ahnte. Sie kannte sich hervorragend aus. Ich dagegen war noch nie hier gewesen.
Daher fragte ich vorsichtig: "Welche Treppe bringt mich denn in den zweiten
Stock ?"
"Die, die dort auf sie wartet.", stöhnte sie und wandte sich endgültig wieder
ihrem Spiegel zu, der schon ungeduldig von einem Bein aufs andere wechselte.
Ich trat also einfach mal auf die unterste Stufe der Treppe neben mir, die wohl
extra auf mich gewartet hatte; denn kaum stand ich darauf, wurde ich aufwärts
befördert.
"Willkommen an Bord , ich bin Treppe Nummer 3.", wurde ich zum ersten Mal in
meinem Leben von einer Treppe begrüßt.
"Wow, die Treppen können sprechen ?", wunderte ich mich.
"Wow, die Praktikanten können denken ?"
"Du weißt, das ich Praktikant bin ?"
"Glauben Sie, ich habe eben die Ohren verschlossen, als Sie mit der Alten geredet
hast ?"
"Ach so. Ist heute mein erster Tag hier. Ich kenn´ den Laden noch nicht so gut
wie du..."
"Na, das macht nichts - bleiben wir doch beim Sie - ich bin auch erst ein paar
Wochen hier. Nach einer Zeit gewöhnt man sich an die rauhen Sitten in diesem
Schuppen. Aber wenn ich Ihnen einen Tipp geben darf - gehen Sie Treppe Nummer
6 aus dem Weg ! Der wird von Tag zu Tag sonderbarer - stellen Sie sich vor :
Gestern hat er sich mit dem Fahrstuhl über sein Rheuma unterhalten !"
Dieses war wirklich das sonderbarste Gebäude, das ich je betreten hatte.
"Dieses ist wirklich das sonderbarste Gebäude, das ich je betreten habe ."
"Ja, ja, schon möglich. Man muss sich halt an gewisse Regeln halten, um hier
zu überleben. So, hier wären wir : Zweiter Stock . Viel Glück als Auror ! Sie
scheinen mir der richtige Mann dafür zu sein. Und noch was : Meiden Sie Nummer
9 - die denkt immer nur an das eine..."
Damit setzte mich Nummer 3 wieder auf dem Boden ab und schwirrte in einem für
eine Treppe erstaunlich flotten Tempo gen Erdgeschoß.
Ich schaute mich um. Ich stand in einem Flur mit sehr vielen Türen, und wäre
da nicht der Lärm hinter der Tür am rechten Ende des Ganges gewesen, hätte ich
den Versammlungsraum wohl nie gefunden ; naja, vielleicht hätte mir das Schild
"Raum 27 : Versammlungsraum" auch weitergeholfen ...
Eine junge Dame stand mit zusammengekniffenem Gesichtsausdruck nahe der Tür
und hielt sich die Ohren zu. Ich sprach sie an.
"Guten Tag ! Ich bin Herbert Harmcharm , der neue Praktikant ", rief ich, so
laut, dass man es noch über dem Geschrei hinter Tür 27 hören konnte.
Im Gegensatz zu der Alten vom Empfangsflur im Erdgeschoß schaute mich die Dame
sofort freundlich an - was zum Teil daran lag, dass sie ein wenig Lippenlesen
musste, um zu verstehen, was ich gesagt hatte.
"Guten Tag ! Ich bin Mrs. Fione, die Sekretärin. Kann ich Ihnen helfen ?", fragte
sie mit einer lautstärkengeprobten Stimme.
"Ich wollte zu Mr. Bolls, man sagte mir er sei im Versammlungsraum."
Sie schaute mich fragend an.
"MR BOLLS ! - VERSAMMLUNGSRAUM !", schrie ich, und diesmal verstand sie mich.
"Wollen Sie dort wirklich hinein ?"
Ich nickte.
"Gut.", seufzte sie. "Vorsicht - ich öffne jetzt die Tür ..."
Ich machte mich bereit, auf das Schlimmste gefasst. Drinnen wurde noch lauter
geschrien .
Die Tür öffnete sich und -
schloß sich wieder.
"Moment !", antwortete Mrs. Fione auf meinen verständnislosen Blick. "Jemand
hat die Tür blockiert."
Sie griff zu ihrem Zauberstab und murmelte etwas, das ich natürlich nicht verstehen
konnte. Von drinnen hörte ich gerade eine erregte Stimme schreien "Besetzt !
Und wer die Tür zerstört, wird gelyncht !", als die Tür mit einem ohrenbetäubenden
Knall in den Raum flog und auf einem länglichen Tisch landete.
Die etwa 40 Personen mit hochroten Köpfen und rauchenden Zauberstäben, die um
den Tisch herumsaßen, waren schlagartig still. Alles schaute nun zur Tür und
im nächsten Augenblick auf mich.
Scheiße, dachte ich, das bedeutet : Klo putzen !
Doch Mrs. Fione blieb ganz ruhig .
"Meine Herren !", sagte sie. "Ich möchte Ihnen Mr. Harmcharm vorstellen. Er
ist der neue Skla - ääh - Praktikant."
Das Blut lief mir schon ins Gesicht.
Ich spürte, dass ich nun etwas sagen müsste. Etwas Intelligentes. Etwas Eindrucksvolles.
Etwas Cooles. Ein Mann, ein Wort.
Und so grinste ich freundlich in die Runde, nickte einmal mit dem Kopf und grüßte
höflich : "Ääääähmm - Tachchen !"
Eine Pause trat ein.
Dann brach ein Gelächter aus, wie ich es selten gehört habe.
Zuletzt beim 0:270 der Chudley Cannons gegen die Wimbourner Wespen.
Ich hätte nie gedacht, das diese Menschen noch lauter Lachen konnten als sie
ohnehin schon diskutierten. Sie kringelten sich und wo sie sich eben noch fast
geschlagen hatten, lagen sie sich nun kreischend in den Armen.
Was gab es Lustiges ? Hatte ich etwas im Haar ? Oder war es mein weißer Pullover
?
Gleich zu Beginn hatte ich mein gesamtes neues Kollegium unter den Tisch gegrüßt.
Aber wir fangen alle klein an. Und ich werde trotzdem ein Auror.
Als sich die Gesellschaft wieder beruhigt hatte, kam mir ein großer,
eigentlich riesiger Mann entgegen und zeigte auf mich mit seinem muskelbepackten
Arm .
"Ich habe schon von Ihnen gehört", grunzte er, "Sie Sie derjenige, der ein Praktikum
im Preisausschreiben der Hexenwoche gewonnen hat ! Ich hatte eigentlich eine
Frau erwartet !?".
"Ähmm, ja," entgegete ich verlegen, "aber die Hexenwoche gehörte meiner Mutter
und sie hat mich auch angemeldet und eigentlich wollte ich garni-"
"Das interessiert mich nicht !", unterbrach er grob. "Ich bin dein Boss für
die nächsten 14 Tage, Mr. Bolls, sie haben schon von mir gehört, nehme ich an
?"
Nein, das hatte ich nicht.
"Ja, das habe ich. "
Mit ernster Miene und fügte dann noch hinzu: "Natürlich habe ich von Ihnen gehört.
Wer hat das nicht ? Mr. Bolls ! Wer den nicht kennt, hat die Welt verpennt,
haha !"
Vielleicht sollte ich nicht ganz so dick auftragen.
Doch Mr. Bolls reagierte ganz wie erwartet:
"Danke, sehe ich ganz genauso. Aber künftig kein Schmeicheln mehr. Ich mag keine
Schleimer !".
Natürlich.
"Ich bin mit dieser Konferenz fertig" , sprach er weiter und meinte dann zu
den anderen Ministern, die um den Tisch saßen und still zugehört hatten: "Ich
denke, Sie werden auch ohne mich klarkommen, meine Herren. Ich werde Herrn -
ähhh"
"Harmcharm", half ich ihm.
"Jaja , ich werde den Praktikanten nun einweisen. Poppins, bringen Sie mir meinen
Mantel.".
Ein junger Mann sprang auf und brachte Mr. Bolls seinen Mantel, der an der Garderobe
an der Wand, nicht weit von uns, hing. "Bitte sehr, Boss".
"Gut gemacht, Poppins", lobte Bolls, ohne Poppins anzuschauen, "Weiter so, Poppins,
nur weiter so !".
Bolls ging zu der Wandöffnung, wo kurz vorher noch eine Tür gewesen war.
"Folgen Sie mir, Charmharm, ich zeigen Ihnen mein Büro.".
Ich folgte ihm durch die Wand.
Er ging quer durch den Flur und schritt auf eine Tür am anderen Ende zu, auf
dessen Schild "AURORENABTEILUNG" stand. Darunter war ein weiteres Schild in
Handschrift angebracht:
"ZUTRITT NUR IN GEBÜCKTER HALTUNG", las ich. Bolls las es auch.
"Wieder mal ein dämlicher Scherz von Hawkins. Alter Tunichtgut ! Irgendwann
werde ich ihn dabei erwischen und dann fliegt er hochkant hier raus - ohne Besen
!".
Ich lachte still in mich hinein. Dies scheint ja eine sehr unterhaltsame Arbeitsstelle
zu sein. Da habe ich es garnicht so schlecht getroffen. Ob Hawkins ein Auror
war ?
Wir traten in ein großes Büro, in dem mehrere Schreibtische standen. An der
linken Wand war ein riesiges Fenster, rechts führte eine Tür in einen weiteren
Raum, ein Schild gab es nicht.
Bolls zeigte auf den größten Schreibtisch im Raum, der in der Mitte stand.
"Hier arbeite ich,", sagte er, als ob ich mir das nicht längst hätte denken
können. "Dort haben Sie nichts zu suchen."
Er ging weiter zu einem kleinen windschiefen Tischlein direkt daneben, aber
an der Wand. Darauf lagen viele Ordner und Papiere, die allesamt geordnet und
sauber gestapelt waren.
"Dieser Arbeitstisch gehört Poppins", erklärte Bolls. Auch das hatte ich mir
schon gedacht.
"Dieser unaufgeräumte hier-" er zeigte auf einen Schreibtisch auf dem schmutzige
Tassen, Bonbonpapiere und viele Akten lose herumlagen "-an dem arbeitet Hawkins.
So etwas ist nicht erwünscht. Wenn der Alte nicht so einen Narren an Hawkins
gefressen hätte, hätte ich ihn längst rausgeschmissen. Aber ich darf nicht."
Er schien aus meinem hämischen Blick Erstaunen interpretiert zu haben, denn
er belehrte mich: "Nein, bilden Sie sich nicht ein, ich dürfte alles tun, nur
weil ich so erfolgreich bin. Ich habe auch meine Vorgesetzten.".
Bolls zeigte nun auf einen Schreibtisch am Fenster, auf dem nur wenige Blatt
Papier und ein paar Stifte lagen.
"Dies ist ihr Arbeitsplatz für die nächsten 2 Wochen."
Das sah ja schon einmal nicht so schlecht aus. Hier ließ es sich arbeiten !
"Das sieht nett aus, vielen Dank!"
Ich schaute mich um.
"Was werden denn meine Aufgaben sein ?"
Bolls zögerte. "Ach; so das übliche ... immerhin sind Sie hier als Praktikant
bei den Auroren..." Das hörte sich doch gut an ! "Also, als erstes können Sie
Akten ordnen, um Punkt 12 Uhr dürfen Sie Essen besorgen, das Fenster müßte geputzt
werden und heute abend ist eine weitere unwichtige Versammlung, zu der ich gehen
muss. Es wäre nett, wenn Sie sich bereit erklären würden, meinen Mantel zu bügeln,
vielen Dank, hier ist er, ein Bügelbrett bekommen Sie unten in der Muggelabteilung.
So ich muss dann mal wieder. Wichtiges Treffen. Alles klar soweit ?"
Ich war wie vor den Kopf gestoßen. Dabei hätte ich es wissen müssen: Nüchtern
betrachtet war dieses Praktikum nicht als dämliche Plackerei.
"Ja.", seufzte ich, doch Bolls war schon durch die Tür verschwunden.
Nach einem kleinen Moment der Besinnung begann ich, die Akten auf einem Wühltisch
in der dunkelsten Ecke des Raumes alphabetisch zu ordnen. Einen Zauber dafür
kannte ich leider nicht, also brauchte ich bis in den frühen Nachmittag, um
alles abzuarbeiten. Zwischendurch kamen meine Kollegen mal herein, Bolls war
nach ein paar Minuten immer wieder gegangen, Poppins lief ihm meist hinterher
und Hawkins bekam ich nicht zu sehen. Ein junger kräftig aussehender Mann kam
gegen Mittag und stellte sich mir höflich als Reggie Springer vor, er blieb
fast den ganzen Nachmittag im Büro und schrieb irgendwelche Berichte, die mich
nicht weiter interessierten.
Gegen 11 Uhr 30 ging ich auf Bolls Befehl hin zur nächsten Pommesbude, die immerhin
5 Minuten zu Fuß entfernt war und brachte der ganzen Abteilung fettiges Essen.
Offenbar war es normal, die Praktikanten mittags loszuschicken, denn auf meinem
Weg auf dem Gebäude heraus traf ich ein paar Angestellter anderer Abteilungen,
die ohne ein weiteres Wort gleich auch eine Currywurst bei mir bestellten. Ich
musste mir die Wünsche aufschreiben, um nichts zu vergessen.
Als ich dann auch mit den Akten fertig war, gab Poppins mir einen Eimer und
einen Lappen in die Hand und ich durfte erst einmal das Fenster wischen. Ebenfalls
kein schöner Job, aber er musste getan werden. Vielleicht würde ich ja nach
einer kurzen Belastbarkeitsprobe am nächsten Tag dann richtige Aurorenarbeit
zu tun bekommen. Vielleicht dürfte ich mit einem Partner mit den Besen zu irgendwelchen
Einsatzorten fliegen, Verbrecher verhaften und Gedächtnisse löschen. Vielleicht
bekam ich einen stärkeren Zauberstab, einen von der Sorte, die sämtliche Auroren
dieses Landes zur Ausführung stärkerer Zaubersprüche bekamen. Ich habe einen
Traum...
.....Ich drehe meine Runden über London, meine Adleraugen hinter
den dunklen Gläsern der Sonnenbrille wachen über den Dächern der Stadt. Mein
Partner Johnny John und ich haben einen Auftrag. Von oberster Stelle: Fudge
persönlich hat Mr. Bolls gebeten, nur seine besten Agenten mit dieser Aufgabe
zu betrauen. Da zögert Bolls natürlich nicht lange: "Unser Bester - Das ist
Herb !" - "Nicht doch, Bolli...", sage ich zu ihm, "...ich werde noch ganz rot
- "
Doch meine Ehre gebietet mir natürlich, diesen gefährlichen Auftrag anzunehmen.
"Denk nur mal an die Schlagzeilen, die du wieder bekommen wirst !", will Bolls
mich aufmuntern, doch ich lasse ihn eiskalt abblitzen: "Es geht mir nicht um
lächerliche Seiten mit meinen Bildern im Tagespropheten, Bolli, das solltest
du wissen !" - "Entschuldige bitte, es tut mir aufrichtig leid." - "Na gut,
ich verzeihe dir. Und ich werde den Auftrag annehmen. Ich fliege gleich mal
los." Er ruft mir hinterher: "Willst du denn garnicht wissen, worum es geht
?". Ich stöhne. Er lernt es einfach nicht. Aber ich bin noch einmal gnädig und
mache ihn nicht vor seinen Kollegen zur Sau. "Nein, Bolli, ich fliege einfach
mal hin und dann sehe ich ja, welche Gefahr auf mich lauert. Wie immer." Ich
mache das eigentlich immer so. Warum sollte ich meine Zeit mit dem Studieren
von Aufträgen verschwenden ? Es geht so viel mehr zu tun: Alten Hexen über die
Straße helfen, die Umwelt reinigen, Spenden sammeln, Autogrammkarten auf öffentlichen
Plätzen verteilen. Also fliege ich los. Auf halbem Weg begegne ich meinem alten
Kumpel Hawkins, der mich bittet "Darf ich zusehen, wie du die Verbrecher verhaftest
und die Gedächtnisse löschst und so ?" - "Du darfst sogar mithelfen, Hawkie
!" - "Danke, Sir !" - "Aber Hawkie, du musst mich doch nicht Sir nennen - !"......
Wenn ich mich hier empfehlen könnte, stände einer großen Karriere
nichts mehr im Weg - nur noch ein Fenster, das geputzt werden muss.
Ich war fast fertig mit der großen Scheibe, als Bolls hereinstürmte, gefolgt
von Poppins.
"Springer", rief Bolls aufgeregt, "kommen Sie sofort mit, es gibt eine wichtige
Nachricht !" Springer stand auf und folgte Bolls, der, wiederum gefolgt von
Poppins, ins Zimmer gegenüber stürmte.
"Poppins, dies ist nichts für Sie !", hörte ich ihn noch sagen, bevor die Tür
zufiel und ich ganz alleine im Raum war.
Da ich mit Fensterputzen nun endgültig fertig war, beschloß ich, Bolls` Mantel
sofort zu bügeln, um danach vielleicht ernsthaftere Aufgaben übernehmen zu können.
Bolls hatte von einer Muggelabteilung gesprochen, dort sollte ich mir ein Bügelbrett
besorgen. Ich hatte keine Ahnung, wo diese Muggelabteilung sein könnte, also
beschloß ich, einfach mal die Treppe zu fragen. Mittlerweile hatte ich das Prinzip
begriffen...
Es war gegen 14.30 Uhr als ich auf den Flur hinaustrat. Es herrschte
Stille, keine Menschenseele war zu sehen. Ich schritt auf die Treppenöffnung
zu, doch keine Treppe war in Sicht.
"Treppe 3 !", rief ich .
"Hat noch Mittagspause !", antwortete mir eine Stimme.
Gut; ich würde wohl eine andere Treppe bemühen müssen.
"Wer bringt mich mal in die Muggelabteilung ?", rief ich ins Leere.
"Ich nicht.", hörte ich jemanden flüstern, "die spinnen da doch alle ! Nimm
den Aufzug !"
Ein jeder anderer hätte diese Treppen wohl mal deutlich an ihre Pflichten erinnert,
doch ich war nur ein Praktikant und dies war mein erster Tag und ich wollte
nicht negativ auffallen. Darum ging ich zum Aufzug und drückte den Knopf mit
dem Pfeil nach unten. Der Lift war bereits da und so konnte ich gleich einsteigen.
Die Tür schloß sich und ich schaute mich in der engen Kabine um. Die Wände waren
blau und flauschig, an einer Wand hing ein Spiegel, es gab einen kleinen Notrufknopf
und darüber noch kleinere Knöpfe für jede Etage. Ich drückte die "1" , denn
dort befand sich die Muggelabteilung. Am Fahrtgeräusch erkannte ich, wie der
Fahrstuhl sich in Bewegung setzte. "Suuurrrrrrrrrrrrr - krrkkkkkk !!!!"
- Was war das ? Ich war stehen geblieben. Im ersten Stock konnte ich eigentlich
noch nicht sein - es war seltsam. Die Tür öffnete sich nicht. Dann hörte ich
einen lauten Knall. Draußen schrien Menschen. Das Licht fiel aus.
"-"
"Lumos". Mist, wo ist mein Zauberstab. Im Büro vergessen. Idiot ! Und jetzt
?
"Hilfe ! Ich sitze hier im Aufzug fest !". Stille.
"Hilfe !". Nichts.
"Hallo ?!". Keine Antwort.
"He !". Noch ein Knall.
"Hiiiilfe !". Schreie draußen.
"Hey, was ist da los ?". Niemand hört mich. Die Schreie sind zu laut.
Ich lausche durch die Fahrstuhltür nach draußen. Einige Wortfetzen kann ich
aufschnappen:
"Raus hier !", ruft eine Männerstimme. "Aaahh!", kreischt jemand.
Dann schreien viele Stimmen durcheinander. Ich verstehe ihre Worte.
Sie rufen alle dasselbe:
"Das Dunkle Mal ! Hilfe !"
Nachwort:
Dieses war Kapitel Eins. Ich hoffe, es hat euch soweit gefallen
und bin für Lob & Kritik sehr dankbar. Rechtschreibfehler dürften eigentlich
nicht mehr dabei sein. Falls doch: Lasst euch nicht davon stören ! Ich werde
nicht wegen eines verbesserten Wortes die ganze Version neu hochladen.
Da ich schon in etwa weiß, wie es weitergehen wird, könnte ich doch einfach
mal ein bißchen Spannung erzeugen - indem ich Details nenne: Es gibt:
Einen Anschlag auf das Zaubereiministerium
Eine wichtige Beobachtung
Eine glückliche Fügung
Was ganz witziges
Was ganz trauriges
Ich schätze mal, hier läuft alles auf einen Krimi hinaus. Vielleicht fällt mir aber noch was Besseres ein und dann gibt es keine wichtige Beobachtung. Wer weiß. Viel Spaß noch beim Lesen !
