Halli Hallo!
Die FF ist spontan geschrieben, allerdings habe ich irgendwann
(vor einem Jahr oder so) eine englische FF gelesen,
in dem Sherlocks Geige zu Bruch ging und John sich Vorwürfe gemacht hat.
Die Idee kommt also nicht von mir, das ganze Drumrum schon!
Falls zufällig jemand die FF kennt, kann er mir gerne den Link schicken
Anmerkung: Kein Slash, wer ihn aber sucht, wird ihn finden / leicht OOC
Großes Dankeschön an meine wundervolle Betaleserin Nothing!
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—••÷[ Freundschaft. ]÷••—
Part 1
„Totale Zeitverschwendung! Selbst Andersons Erbsenhirn hätte diesen Fall lösen können! Ich weiß überhaupt nicht, wieso ich mich von dir habe überreden lassen, " knurrte der Consulting Detectiv, zog sich seinen Mantel aus und hängte ihn zum Trocknen auf. Es war Oktober und London zeigte sich von seiner besten Seite. Bereits seit Tagen hingen dicke, graue Regenwolken über der Metropole und ein Wolkenriss war nicht in Sicht.
„Ja, du hast ja recht, aber als Lestrade mir die Details am Telefon genannt hat, kam mir das Ganze etwas aufregender und irgendwie komplizierter vor", gab der Doktor entschuldigend zu und begab sich in die Küche um Tee aufzusetzen.
„Natürlich! Er weiß, dass ich sonst nicht kommen würde. Nächstes Mal übernehme ich das, dir kann er ja anscheinend jeden Fall als spannend verkaufen!"
Der Andere stöhnte nur genervt.
„Entschuldigung, dass ich versuche, dich zu beschäftigen, bevor du mit irgendwelchen waghalsigen Experimenten die Wohnung vernichtest."
„John, ich weiß, du kannst das nicht nachvollziehen aber mein Gehirn braucht Arbeit. Jetzt sofort. Ich spür schon wie meine Dendriten verkümmern, wie kleine, dünne Ästchen, die seit Tagen kein Wasser mehr gesehen haben!"
John, der gerade dabei war im Kühlschrank etwas Essbares zu suchen, wusste leider nur zu gut, wovon der Andere sprach.
Sobald die Detektei keine neuen Aufträge mehr bekam, wurde sein Mitbewohner unausstehlich. Die Löcher in der Wand, Organe im Kühlschrank, verbrannte Kleidungsstücke und die enorm schlechte Laune seines Freundes, ließen Johns Faust schon das ein oder andere Mal bedrohlich zucken.
„Wenn dir so langweilig ist, tu dir keinen Zwang an und ordne mal ein wenig deine Sachen hier. Mrs. Hudson hatte nicht ganz unrecht.
Es sieht hier aus wie auf einem Schlachtfeld, " damit deutete John auf die Bücher, Zeitungen und losen Blätter, die zusammen mit so manchem Beweismaterial aus älteren Fällen überall im Wohnzimmer verteilt lagen. Mycroft hatte ihm zwar vor dem Schlachtfeld, welches man an der Seite von Sherlock Holmes sah erzählt, doch hatte er ihn leider nicht vor diesem Schlachtfeld gewarnt.
Er war gerade dabei, den Tisch zu räumen, als sich Sherlock auf einmal regte. Dieser stand nicht mehr länger still, sondern fing an, durch die Wohnung zu tigern, auf der Suche nach…na, was wohl?
„Langweilig, John. Du weißt was ich brauche. Gib sie mir!"
„Tut mir leid, Sherlock. Aber vielleicht würdest du sie ja beim Aufräumen finden, " gab John verschmitzt von sich und konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen.
Ein weiteres Knurren von Seiten Sherlocks.
„Du stehst hier auch nur unproduktiv im Weg rum," fauchte dieser nun und bedachte John noch mit einem finsteren Blick und fegte an ihm vorbei, stieß ihn mit den Händen nicht gerade sachte zur Seite, damit er freie Bahn hatte, was den Anderen ins Taumeln brachte.
John, völlig überrascht von dieser Aktion, konnte nur froh sein, dass er den Tee bereits abgestellt hatte, doch als er sich auf den Sessel niederfallen ließ konnte er neben dem Rascheln der Zeitungen auch noch etwas anderes hören.
Ein Knacken.
Ein überaus böses Knacken, was überaus Böses vermuten ließ.
Das Blut in Johns Adern gefror und er kniff die Augen ein wenig zusammen, als er das Geräusch einzuordnen versuchte, wobei er betete nicht darauf zu sitzen, worauf er zu sitzen vermutete. Sherlocks abruptes Stoppen bestätigte seine Vorahnung und er hielt unbewusst die Luft an, sodass die Stille, die sich jetzt in die 221b Baker Street legte, unerträglich wurde.
Langsam, fast schon zögerlich drehte sich der Größere um und starrte einen Augenblick auf Johns Platz, ließ seinen Blick dann zu Johns Augen wandern. Sein Gesicht war wie aus Stein und keinerlei Emotionen ließen sich ablesen, doch John bekam eine Gänsehaut und ein kalter Schauer lief ihm über den Rücken, als Sherlocks Blick ihn zu durchbohren schien. John, der plötzlich wieder zum Leben erwachte, sprang auf und wollte sich gerade umdrehen, als ihn zwei grobe Hände packten und zur Seite schoben. Auch der Detektiv hatte sich aus seiner Starre gelöst, dem Raum durchquert und nur seine hektischen Bewegungen verrieten die aufkeimende Panik.
Die Papiere wurden vom Platz gerissen und ließen einen freien Blick auf die zerbrochene Geige zurück. Das Instrument war entzwei, nur noch die Saiten verbanden den Hals mit dem restlichen Körper, wobei der Steg durch die fehlende Spannung vom Platz gerückt war. Die Decke war mit dem Griffbrett zusammen ein ganzes Stück eingedrückt worden. John schloss die Augen. Totalschaden.
Als er die Augen wieder öffnete wagte er sich kaum, den Blick von der Geige zu nehmen, um Sherlock anzusehen, da er genau wusste wie wichtig ihm besagtes Objekt war. Als er seinen Freund von der Seite betrachtete, konnte er erkennen, dass das sonst so ausdruckslose Gesicht von starken Emotionen gezeichnet war. Da war Fassungslosigkeit, Entsetzen, Wut, Trauer, Bedauern und tiefer Schmerz.
John schluckte und seine Stimme war nicht mehr als ein Flüstern.
„Sherlock…?"
Doch Sherlock macht keine Anstalt John zu beachten.
„Sherlock, bitte…"
„Raus", zischte der Größere nur zwischen verbissenen Zähnen.
John gab sich einen Ruck und wollte gerade seine Hand auf die Schulter des Anderen legen, als diese schon beim Versuch von einer blassen, wohlgemerkt zitternden Hand, weg geschlagen wurde.
„ICH HAB GESAGT, DU SOLLST VERSCHWINDEN!"
Und nun hatte John die komplette Aufmerksamkeit seines Mitbewohners. Graue Augen starrten ihn bedrohlich an und seine Körperhaltung hatte sich verändert, alle Zeichen standen auf Abwehr. Seine ganze Erscheinung schrie: Fass mich nicht an! Johns Herz krampfte sich unter diesen Augen schmerzhaft zusammen. Ein, zwei Momente standen sie so da, dann viel der Blick von Sherlock wieder auf sein geliebtes Instrument. John machte einen Schritt zurück um dem Anderen Raum zu geben, hielt die Hände ergeben in Schulterhöhe und startete behutsam einen weiteren Anlauf.
„Sherlock, ich wusste nicht…wie hätte ich ahnen kö-"
„Du bist ja immer noch da! Raus, RAUS HIER! AUF DER STELLE!
ICH WILL DICH VERDAMMT NOCH MAL NICHT MEHR SEHEN!"
schrie der Größere nun und dieses Mal machte er die paar Meter zwischen ihnen zunichte, packte John fest bei den Armen, drehte ihn auf der Stelle und schob ihn Richtung Tür, keine Rücksicht nehmend auf das Stolpern des Doktors, auch das verzweifelte Gesicht seines Freundes wurde ignoriert. Er bekam einen letzten Stoß und wurde damit in das Treppenhaus geschupst, dann hörte er die Tür hinter sich zuknallen.
John konnte seinen eigenen Herzschlag in den Ohren pochen hören, wobei auch seine Atmung alles andere als normal war. Sonst nichts, nur die Stille des Hauses und in der Ferne das leise Prasseln des Regens.
War das eben wirklich passiert?
Was sollte er denn jetzt machen?
Wieder rein gehen konnte er nicht, nicht jetzt. Sherlock hatte ihn rausge-…Sherlock hatte ihn noch nie rausgeschmissen!
Nicht so, nicht aus ihrer eigenen Wohnung…
John begann ungelenk, mit steifen Beinen und immer noch leicht zitternd die Treppe runter zur Haustür runter zu kraxeln. Er stieß die Tür auf und fluchte, nicht mal eine Jacke hatte er mit. Der Regen prasselte auf seinen Körper nieder und seine sowieso schon nassen Sachen sogen das Wasser nur so in sich auf.
War das etwa ein Rauswurf?
Aber doch nur vorübergehend …oder?
Scheiße!
Ende.
Hihi, nein es wird ein Two Shoot.
Würde mich über Meinungen freuen!
