Disclaimer: Snape und die magische Welt gehören J.K. Rowling, alle anderen Charaktere sind meins.

Summary: Antonia, eine junge deutsche Hexe, studiert an einer magischen Universität als eines Tages ein geheimnisvoller Gastdozent eine Vorlesung hält und sie in seinen Bann schlägt... kurze, leicht bekömmliche Lovestory

Anmerkung: Diese kleine, kurzweilige Story ist mir während einer furchtbar langweiligen Vorlesung eingefallen und einige Situationen des Studentendaseins beruhen auf wahren Begebenheiten ;) Ach ja, das Rating ist so hoch, da es in einem späteren Kapitel noch sehr pikant wird ;) Nun genug der Vorrede, ich wünsche euch viel Spaß bei:

Der Gastdozent

»Verdammt, jetzt geh schon auf du blödes Ding.«, fluchte die junge Hexe und versuchte verzweifelt den Schlüssel in dem alten Fahrradschloss herumzudrehen. »Man, ich bin doch eh schon spät dran!« Endlich klickte es und die Kette sprang auf. »Merlin sei Dank! Wenn ich noch einmal zu spät in Tränke auftauche reißt mir Professor Schröder die Rübe ab.«, murmelte sie, schwang sich auf das Rad und trat in die Pedale.

Antonia verfluchte ihr unterirdisch mieses Talent in Apparieren (letztes Mal musste die Behörde ihre verstreuten Gliedmaßen in ganz Grönland aufsammeln), doch wenn sie nicht wie ein gewöhnlicher Muggel stundenlang mit dem Bus fahren wollte, musste sie wohl oder übel das magische Fahrrad benutzen. Doch wenigstens war sie damit, dank eines Beschleunigungszaubers, doppelt zu schnell unterwegs und selbst bei dichtestem Berufsverkehr konnte sie sich immer irgendwie durchmogeln.

Schwer atmend und weiße Wölkchen ausstoßend lehnte sie ihr Rad an die Wand der verfallenen alten Fabrikhalle und rannte unter einem halb herausgerissenen Garagentor hindurch. Wärme und Betriebsamkeit umhüllte sie plötzlich. Kein Muggel würde auf die Idee kommen hinter den Fassaden dieser Ruine eine Universität zu vermuten, in der die Hexen und Zauberer von Morgen ausgebildet wurden.

»Toni, da bist du ja!« Ein hübscher junger Mann mit strohblondem Haar hielt ihr die Tür zum Hörsaal auf und Antonia huschte entschuldigend grinsend unter seinem ausgestreckten Arm durch. Ihr Blick huschte, auf der Suche nach einem freien Sitzplatz über die Köpfe der vielen, schwatzenden Studenten bis er an einer dunklen Gestalt hängen blieb.

Der Mann stand ganz vorne neben dem Pult und beobachtete mit missmutiger Mine die Studenten. Sein schulterlanges schwarzes Haar ging in einen ebenfalls schwarzen Umhang über und sogar sein Gehrock war nachtschwarz. Dadurch leuchtete sein helles Gesicht beinahe unangenehm heraus und ließ ihn leicht kränklich erscheinen. Antonia schätze ihn auf Mitte vierzig, auch wenn seine dunklen Augen wirkten, als wäre er schon hundert Jahre alt. Sie zwang sich den Blick von ihm zu wenden und entdeckte in der Menge einen leeren Platz neben ihren Freunden.

»Na Toni, war dein Drahtesel heut morgen mal wieder störrisch?«, lachte Chris nachdem sie sich seufzend auf den harten Holzstuhl hat fallen lassen und sich eine braune Strähne aus den Augen wischte.

»Ja, ich hab vergessen ihm Karotten mitzubringen.«, warf sie ihm trocken entgegen. »Aber sag mal, wer ist denn die Stimmungskanone da vorne?« Ihr Kopf ruckte zu der düsteren Gestalt während sie ihre Unterlagen aus der Tasche holte.

»Keine Ahnung. Er war schon da als ich gekommen bin.«

»Ich glaube das ist ein Gastdozent.«, rief Lara von der anderen Seite herüber. »Hat Schröder nicht letztens kurz etwas darüber gesagt?«

»Keine Ahnung, hab nicht aufgepasst. Ach, und wenn man vom Teufel spricht.« Antonias Blick glitt zur Tür, durch die gerade ihr Professor den Saal betrat. Er war noch relativ jung und motiviert, doch die junge Hexe konnte ihn nicht leiden. Er war ihr einfach zu motiviert und forderte die Studenten doch sogar zur aktiven Mitarbeit auf. Und in der letzten Vorlesung hatte er tatsächlich zu einer Gruppenarbeit aufgerufen! Antonia war das letzte mal in der Zauberschule zu so etwas genötigt worden.

»Guten Morgen.«, rief Prof. Schröder und das Gemurmel im Saal erstarb langsam. »Heute haben ich die Ehre einen ganz besonderen Gast bei uns begrüßen zu dürfen. Er ist ein hervorragender Meister der Zaubertränke und derzeit Lehrer in Hogwarts in England. Und er wird uns ein bisschen was zum Thema Metalle und ihre Verwendung in Zaubertränken erzählen. Darf ich vorstellen: Professer Severus Snape.« Der dunkel gekleidete Mann trat einen Schritt vor und verschränkte die Arme vor der Brust. Er sah nicht so aus, als würde er sich über seinen Besuch freuen.

»Ich hab schon mal was von ihm gehört! Besser gesagt gelesen. Er hat schon viele Artikel in der 'poison paper' geschrieben. Der Mann ist der Hammer! Sogar den Wolfsbanntrank soll er perfekt beherrschen!«, schwärmte Lara.

»Guten Morgen.«, begrüßte Professor Snape sie mit leicht akzentuiertem Deutsch und sah streng in die Menge. »Ich werde Ihnen heute etwas über Metalle im Allgemeinen und wie man sich ihre Eigenschaften beim Tränkebrauen zu Nutze machen kann, erzählen.« Gebannt starrte Antonia ihn an. Wie konnte ein so griesgrämiger, furchteinflößender Mann nur so eine sanfte, tiefe Stimme besitzen? Plötzlich erhob sich in der ersten Reihe eine Hand.

»Entschuldigung, Professor Snape, eine Frage: Wie sollen sich Metalle auf einen Trank auswirken? Man kann ja wohl kaum zerschneiden und es in einen Trank mischen, oder?«, rief eine junge Hexe und ein synchrones Seufzen ging durch den Raum.

Antonia schlug sich mit der Flachen Hand gegen die Stirn. »Elisa ist so eine hohle Nuss! Sie tut immer so als wäre sie superschlau und hat dabei nichts als Flubberwurmschleim im Hirn!«, zischte sie Chris zu der bestätigend nickte.

Professor Snape trat näher an die erste Reihe heran und baute sich vor Elisa auf.

»Wie lautet Ihr Name, Miss?«

»Elisa Baummeister.«

»Nun, Miss Baummeister, ich schätze es nicht, wenn Studenten unerlaubterweise meine Vorträge stören, noch dazu mit solch dilettantischen Fragen!«

»Man sagt, es gäbe keine dummen Fragen, nur dumme Antworten.«, wagte sich Elisa weit aus dem Fenster. Gebannt wartete die Menge auf Snapes Reaktion. Dieser presste die Lippen aufeinander und besah den Störenfried mit einem Blick, dass Antonia sich nicht wundern würde, wenn er ihr gleich an die Kehle sprang.

»Nun dann, Miss Baummeister, will ich mich um eine, Ihrem Niveau entsprechenden Antwort bemühen.« Snapes Grinsen ließ nichts Gutes verhoffen. »Welchen Kessel benutzen Sie?«

»Ähm, einen halb Zoll breiten Kupferkessel mit einem Fassungsvermögen von fünf Litern.«, stotterte Elisa während sich Snape bedrohlich zu ihr herunter beugte, seine Hakennase dicht vor ihrem Gesicht.

»So, Kupfer, ja? Und warum besitzen Sie keinen aus Stahl? Er wäre bei Weitem nicht so hitzeempfindlich wie Kupfer. Oder einen robusten aus Eisen?«

Antonia grinste übers ganze Gesicht. Sie würde jetzt zu gerne Elisas Gesicht sehen, wie sie sich auf die Unterlippe biss in dem Wissen, dass sie sich gleich selbst widersprechen würde.

»Nun, Miss, ich habe Ihnen eine Frage gestellt.«

»Weil Kupfer den Trank am wenigsten beeinflusst.«, presste sie hervor.

»Sehr schön.«, grinste Snape bösartig. »Haben Sie noch weitere Fragen wie Metall die Wirkung eines Zaubertranks beeinträchtigen kann?« Elisa schüttelte den hochroten Kopf. »Dann kann ich ja mit meinem Vortrag fortfahren.«

»Wow, ich glaube, mit dem ist nicht gut Kirschen essen.«, murmelte Chris.

Tbc...