Hey, das ist jetzt mein Erstlingswerk. Ich bin mir nicht sicher ob das wirklich gut ist, oder ob ich doch lieber nur eure guten Geschichten lesen und euch mit meinem Quatsch verschonen sollte. Wäre wirklich lieb von euch, wenn ihr mir eine kurze Rückmeldung geben und sagen würdet, ob ihr bereit wärt, in Zukunft eine Fortsetzung davon zu lesen.
Wer Form-, Charakter-, Logik-, Rechtschreib- oder sonstige Fehler findet, darf sie behalten ;-).
Übrigens: Nicht erschrecken, ich hab´ nicht vor, den Lover meiner Hauptperson jemals wiederzubeleben. Genießt seinen kurzen und wohl letzten Auftritt.
Prolog
Dunkelheit umgibt mich. Ein kurzes, zerreißendes Geräusch. Wie sprühende Funken. Ich sehe kurze Lichtblitze hinter meinen geschlossenen Augenlidern. Es riecht irgendwie angeschmort. Was ist nur...-
"MIT ERHOBENEN HÄNDEN HERAUSKOMMEN! UND ZWAR LANGSAM!"
Was bei allen...? Ich öffne die Augen, mein Kopf schmerzt, mit einem Ächzen versuche ich, auf die Knie zu kommen. Grauer Boden, graue Wände. -Ein Raumschiff. Und auf einmal kommt alles wieder...
Erstes Kapitel
Geira, wenige Tage zuvor
"Ceriadanh, du musst dich verstecken! Sie kommen!", rief Savun mit weitaufgerissenen Augen. Ohne groß nachzudenken, folgte ich seinem Befehl, ging in Deckung. Savun rannte los, sah dabei mehrmals über die Schulter zurück zu dem monströsen Teil, das auf uns zugerollt kam – oder schwebte es sogar?
Oh Rabb, was wollten sie nur – ich, das heißt, wir Geianer kannten eigentlich schon die Antwort, doch wir hatten noch keine auf die Frage gefunden, warum sie uns vernichten und unseren Planeten für sich beanspruchen wollten.
Noch vor wenigen Wochen hatten wir jahrzehntelang auf eine Begegnung mit außerweltlichem Leben hingearbeitet, hatten es nicht einmal mehr für möglich gehalten, zu unserer eigenen Lebenszeit mit anderen Spezies in Kontakt zu treten. Stattdessen mussten wir beinahe hilflos zusehen, wie sie uns grundlos töteten, alles dem Erdboden gleichmachten, das in ihrem Sichtfeld erschien und unsere zahllosen Kulturen auslöschten.
Geira fiel, und wir konnten sie nicht aufhalten, hatten keinen Widerstand organisieren können.
Mein Land hatte Freiheit, Gleichheit, Gerechtigkeit und Demokratie gepredigt und zugleich Waffen und Panzer in diktatorisch regierte Länder verkauft, sodass diese die Ausbreitung dieser Werte jeden Freitag niederschießen und plattwalzen konnten – wo waren die mächtigen Heere geblieben, was nützten ihnen nun ihre Raketen?
Wir waren machtlos.
Wir konnten nur noch weglaufen und hoffen, erst am nächsten Tag zu sterben.
Gegenwart
"KOMMEN SIE SOFORT RAUS!" Die Lautsprecherstimme klang schon wesentlich nervöser. Ich konnte nicht mehr, gab nur noch ein leises Husten von mir. Wasser, Essen – wann war das zum letzten Mal...?
Ich lag kraftlos mit dem Gesicht nach unten auf dem kalten staubigen Boden, der jegliches Leben aus mir zu saugen schien.
Schritte näherten sich, verharrten unsicher in meiner Nähe, Hände fassten mich unter den Achseln, drehte mich um, und ich glitt in ein gähnendes Loch...
Geira
Ich sah sie näherkommen, gleich würden sie an der Hausecke, hinter der wir uns versteckten, vorbeigehen, - würden sie sich umdrehen, uns entdecken und auch töten? Ich sah Savun noch einmal an, wahrscheinlich das letzte Mal in meinem Leben – würde er mir endlich auch in meine Augen sehen? Unsere Blicke begegneten sich, doch ich genoss meinen Triumph nicht, wie durch eine Eingebung glitt mein Blick an seinen grünen Augen, an seinen schwarzen Haaren vorbei – die Metallplanke auf dem Schrotthaufen!
Savun folgte meinem Blick, ohne uns abgesprochen zu haben, griff er danach, und rasch lagen die zwei Roboter der Vorhut funkensprühend unter unseren Füßen und mit ihren Blastern erledigten wir die aus dem braungrauen Koloss herausmarschierenden Metallteile. Waren ihre Erbauer wirklich dermaßen blöd ihre Killermaschinen nicht mit einem Selbstschutz gegen ihre eigen Waffen auszustatten?
Wir stürmten in dieses Raumschiff, konnten unser Glück kaum fassen.
Kaum waren wir in das Cockpit gestürmt, begegneten sich unsere Blicke wieder, doch jetzt hatten wir beide denselben Plan, Savun hatte ihn nur einen Wimpernschlag vor mir.
"Du gehst!" Ich sah ihn schockiert an, in seinen Augen lag Schmerz.
"Wohin gehst du? Warum kommst du nicht mit?", entfuhr es mir.
"Ich versuche, sie in Schach zu halten.- Ich warte auf dich..."
Ich wandte mich schweigend ab und betrachtete die Instrumente des Cockpits genauer. Nur noch verschwommen hörte ich seine Schritte, die sich schnell verloren.
Ein großer, grüner Knopf, der zudem geschäftig blinkte, erregte rasch meine Aufmerksamkeit.
Mit einer letzten Lobpreisung meines himmlischen Chefs, der die Dummheit der Roboter, die eine so einfache Bedienung eines Raumschiffs erforderte, erschaffen hatte, drückte ich mit seligem Wohlvertrauen auf das blinkende Ding und registrierte mit großer Erleichterung, wie die Triebwerke gestartet wurden.
Blieb mir nur noch übrig, zu hoffen, dass weder Klappergestelle noch versprengtes Militär meines Planeten noch die Flotte, die mich da draußen im Orbit wohl erwarteten, mich bemerkten oder gar abschossen. Sonst hätte ich mir meine kleine "Ceriadanh-rettet-ihren-Planeten-und-kriegt-den-Friedens-Rosell-Preis-dafür"-Nummer sparen können.
Während ich mir solch tiefschürfende Gedanken machte, verließ mein Mini-Raumschiff tatsächlich geiranischen Boden...
Gegenwart
Stille. Doch – geschäftige Schritte etwas weiter weg. Neben mir atmete jemand, rutschte auf einem Stuhl oder ähnlichem neben meinem Bett hin und her. Knarz...wohl jemand Großes oder Dickes. Ich blinzelte, versuchte die Augen zu öffnen – Licht!
"Mehr Licht", entfuhr es mir.
Der Stuhl neben mir knarzte noch einmal. "Was?!"
Ich riss meine Augen auf, mich traf es wie ein Faustschlag in der Magengegend – ein Alien! Groß, grüne Haut, dunkelbraune Ovale mit wechselnden Wirbeln als Tränenschicht, muskulös, soweit ich das erkennen konnte, und Tentakeln am Hinterkopf. Ok...reiß dich zusammen, Ceriadanh, der guckt nur... Er legte seinen Kopf schief und sagte zu jemandem außerhalb meines Gesichtsfelds: " Sie ist aufgewacht!" Er drehte ruckartig den Kopf, Tentakeln peitschten wenige Zentimeter an meinem Gesicht vorbei. "Wo sind immer diese Übersetzer, wenn man einen braucht..."
Gut. Er benutzte eine Sprache, die ich immerhin kannte. Sogar leidlich beherrschte.
Doch dann fiel mir wieder der Grund ein, warum ich eigentlich hier war. Wie Blitze zogen wieder die Bilder meines sterbenden Planeten durch meinen Kopf. Brennende Häuser, zerstörte Städte, schreiende, flüchtende Menschen, selbst Kinder...Leichenberge...
Ich zupfte den Mann dieser mir unbekannten Spezies am Ärmel.
"Mein Planet...!- Der Senat muss..." Er drückte mich sanft an der Schulter zurück ins Kissen.
"Ich kann dem Obersten Kanzler das Wichtigste jetzt schon mitteilen." Seine Tentakeln bewegten sich langsam, beruhigend wie seine Stimme. "Wir kümmern uns schon um dich. Du musst erst gesund werden, bevor du die erste offizielle Ansprache halten kannst."
Mit diesen Worten stand er auf, verließ den nun erträglich hellen Raum mit einem letzten Blick zu mir und ich war wieder allein.
