Title: Nameless, faceless
Rating: PG-13, m/m Slash
Charakter: Chris, Andrew
Note: Keine in der Geschichte enthaltenen Personen gehören mir. Sie gehören sich selbst.
Der Song "Nameless, faceless" gehört Fozzy.
Chris hat das Auto vor seinem Haus geparkt. Seit etlichen Minuten sitzt er dort und überlegt, ob er reingehen soll oder einfach weiterfahren soll und alles hinter sich lassen soll.
Er könnte irgendwo ganz anders anfangen und mit der Zeit würde er sicher auch vergessen. Vergessen, was der Mann, den er liebt und von dem er glaubte, dass er ihn auch liebt, ihm angetan hatte.
Nein, er wird da reingehen und ihm damit konfrontieren! So einfach wird er ihn nicht davon kommen lassen. So leicht nicht!
Er soll wissen, dass er alles weiß.
See the broken man torn and twitched in grief
Screaming to the sky in pain and disbelief
How could it be that any man could allow this
Living in the filth of loaded innocence
Chris dreht den Schlüssel im Schloß herum und öffnet die Tür leise. Sein blick fällt sofort auf Andrew, der zusammengesunken auf der Couch sitzt. Beinahe so, wie er ihn vor vier Tagen verlassen, als die Welt scheinbar noch in Ordnung war.
Chris´ Herz schlägt bei seinem Anblick schneller. Er kann nicht glauben, dass dieser Mann ihm so etwas antun konnte.
Wieviel war wirklich an den Gerüchten dran? Gerüchte wurden viel verstreut und meistens war nichts dran. Er hatte die ganze Sache auch nicht mit eigenen Augen gesehen, sondern nur darauf gehört, was in den Umkleideräumen hinter vorgehaltener Hand geredet wurde. Er hatte Adam damit konfrontiert und er hatte ihm die ganze Geschichte erzählt. Aber wieviel Glauben konnte er Adam schenken? Adam legte die Ding eoft so aus, dass sie zuerst unscheinbar wirkten, aber sich im Nachhinein zu seinem Vorteil wendeten.
Er lässt die Reisetasche neben seinen Füsse fallen.
"Hey, Andrew", sagt Chris mit wenig Freude in der Stimme.
Der große, blonde Mann richtet seine Augen auf seinen nach Hause gekommen Lover. Ein kurzes Feuer scheint seinen kraftlosen Körper zu durchfahren, als er ihn erblickt.
Er erhebt sich von der Couch, während Chris an der Tür stehen bleibt.
"Baby, du bist wieder da", ruft Andrew freudig aus und umarmt ihn so fest, als ob er ihn nie wieder loslassen wolle.
"Ja", flüstert Chris. Er kann nicht kraftvoller reden, weil ihm ein dicker Kloß im Hals steckt.
Er wirkt so unschuldig. Er scheint kein schlechtes Gewissen zu haben.
Ich löse mich von ihm, er lächelt mich an.
Through it all the hearts of men grow colder
Numb to the world as the cowards get bolder
Yesterday´s success succeeds in tainting the mindset
Still we wonder where the good old days went
"Ich fühle nichts", denkt Chris. "Ich fühle nichts, wenn ich ihn anschaue."
Laut sagt er: "Sag mir die Wahrheit, Andrew."
Sein Lächeln verschwindet schlagartig.
"Was?"
"Wo sind die guten, alte Dinge hin?"
"Was?", fragt Andrew wieder.
"Spiel nicht das Unschuldslamm", verlangt Chris bedrohlich. Aber ich weiß jetzt, dass du gerne mit mir spielst, mit meinem Herzen."
Andrew fährt sich nervös durch die Haare: "Wovon...wovon redest du, Chris?"
"Du hättest vorischtiger sein sollen", fährt Chris fort. "Oder sollte ich es erfahren?"
"Erfahren? Was erfahren?"
"Oh, Gott, hör endlich auf damit! Adam hat mir alles erzählt."
Andrew´s Maske fällt. Aus dem unschuldigen Gesicht zeichnet sich nun Reue ab.
"Es tut mir so leid, dass ich dich mit Shane betrogen habe", beteuert Andrew. "Das musst du mir glauben, Chris."
"Es ist also wirklich wahr?"
Andrew nickt wortlos.
"Ich würde dir verdammten Schlampe am liebsten am liebsten sämtliche Zähne auszuschlagen", lässt Chris seiner Wut freien Lauf. Er atmet tief ein und sagt dann sanfter: "Aber ich kann nicht."
Andrew versucht seine aufsteigenden Tränen zu unterdrücken. Er kann Chris nicht in die Augen schauen.
And I am nameless
There´s no mistaking where the future lies
And I am faceless
In the bed your´re made sleeps in failure in you tonight
"Wenn wir in die Zukunft blicken, werden die Fehler vergessen sein", sagt Chris leise kaum hörbar.
"Was meinst du damit?"
"Was ich damit meine?", wiederholt Chris, wobei er verächtlich grinst. "Das Leben muss weitergehen. Du wirst mich vergessen, ich werde dich vergessen. Eines Tages werden wir namenlos und gesichtslos sein."
"Du verzeihst mir also?", fragt Andrew hoffnungsvoll und willl mit einer Hand Chris´ Gesicht berühren, aber dieser weicht der Berührung aus.
"Verzeihen? Wie kann ich dir etwas verzeihen, was immer zwischen uns stehen wird?"
"Aber...Chris."
Take a look around at the hell you created
Self respect and dignity just memories faded
Each day a little closer to the fate you have made
Life wasted on myself and the stench of my decay
Chris wendet kurz den Blick von Andrew ab und lässt seine Augen durch das Wohnzimmer schweifen. Er bleibt bei den Bildern kleben, die an der Wand über dem Kamin hängen. Andrew und er. Sie waren doch so ein perfektes Paar gewesen. Sie waren füreinander bestimmt gewesen.
Perfektion? Bestimmung? Alles Ironie. Alles verdammte Zeitverschwendung!
Chris´ Augen starren in Andrew´s. Ein Lächeln streicht um Chris´ Mundwinkel. Andrew´s Augen weiten sich in Ungläubigkeit.
"Komm her, flüstert Chris, tritt näher an Andrew heran, legt eine Hand hinter seinen Hals und zieht sein Gesicht zu seinem heran.
Seine Lippen bedecken Andrew´s Lippen. Sie verfallen in einen tiefen, leidenschaftlichen Kuss.
Refuse to accept at the hell you would have me play
The call of its master I won´t live in betray
Outstretched of your land you are a man undone
No shame, no pride, no faith, your soul´s a selting sun
"Du wirst mich nie wieder zum Narren halten!", spuckt Chris aus.
Andrew, der sich zuvor bei ihren Kuss in Sicherheit wiegte, weiß nicht wie ihm geschieht.
Chris nimmt seine Reisetasche wieder auf, wendet sich zur Tür und öffnet sie. Einmal dreht er sich noch um: "Wenn ich wieder komme, bist du aus meinen Haus verschwunden!"
"Chris! Das kannst du mir nicht antun, Chris!"
"Aber du konntest mich betrügen? Das konntest du mir antun? Nun weiß ich auch, warum Vince dich gefeuert hat. Ich will dich nie wieder sehen!"
Er dreht sich um, tritt aus der Tür und lässt sie ins Schlo fallen.
Durch die geschlossene Tür hört er immer noch Andrew´s verzweifelte Schreie. Die Sonne scheint ihm ins Gesicht. Er atmet tief durch und geht zurück zu seinem Auto.
"Auf in ein neues Leben!", spricht Chris zu sich selbst. "Auf zu neuen Abenteuern!"
Ende
