A/N: So Leut's. Hier sind ersten vier „Kapitel" von „Breaking News: The missing scenes". Den Anfang macht ein Auszug aus der aktuellen QM, nämlich der Bericht über das große Revanchespiel . Zusätzlich gibt es als Anhang die Steckbriefe aller 16 Beteiligten.

Viel Spaß beim Lesen. Und wie immer gilt: Ich freue mich über Reviews. Auch gerne zu jedem „Kapitel" einzeln.

Kleine Info für Neuleser: Dieser Bericht bezieht sich auf die Handlung der Hauptstory "Breaking News: Between Headlines and Lovestories", genau wie alle anderen Kapitel, die noch folgen werden. Es sind sozusagen meine Outtakes. Man kann sie zwar meiner Meinung auch nach auch so lesen und verstehen, aber wenn ihr wirklich die Hintergründe, wissen wollt, solltet ihr vielleicht erst mal die Hauptstory lesen


Die Wiederholung eines Klassikers

von Alec Hancock und Joana Dawson

Seit der Pressekonferenz vor dem Spiel „Puddlemere United – Falmouth Falcons" Ende November letzten Jahres, gibt es in Quidditchkreisen kaum ein anderes Thema als das Revanchespiel eines der ganz großen Hogwartsfinalspiele. Im Mai 1994 gewann das Team der Gryffindors in einem großartigen Finale gegen die Spieler des Hauses Slytherin mit 230-20. Oliver Wood, Hüter und Kapitän von Puddlemere United, und Marcus Flint, Jäger und Kapitän der Falmouth Falcons standen sich auch in diesem Spiel als Kapitäne gegenüber und nach mehreren vergeblichen Versuchen von Mr. Wood, den Hogwartspokal als Kapitän zu gewinnen, drehten er und sein Team in dem Jahr den Spieß um und gewannen in dieser Aufstellung zum ersten und einzigen Mal den begehrten Hogwartspokal.

Für alle, die damals nicht dabei gewesen waren, haben wir uns auf die Suche nach ehemaligen Hogwartsschülerinnen und –schülern gemacht, die dieses Quidditchfinale live gesehen haben, um ihnen die Bedeutung, die dieses Spiel für die beiden Kapitäne Oliver Wood und Marcus Flint hat, zu verdeutlichen. Leider war kein ehemaliger Slytherinschüler zu einer Aussage bereit, genauso wenig wie einer der ehemaligen Spieler aus dem Team von Marcus Flint, wodurch wir die damalige Saison für sie leider nur aus Sicht der Gryffindors rekonstruieren können. Zu diesen ehemaligen Hogwartsschülerinnen gehört unter anderem Cho Chang, die heute als Sucherin bei den Holyhead Harpies spielt.

„Ja, dieses Spiel ist wirklich ein ganz großes Spiel gewesen. Wir alle haben auf einen Gryffindorsieg gehofft, da die Slytherins seit Jahren ungeschlagen waren. In diesem Jahr hatten die Gryffindors die beste Chance seit Jahren, sie zu schlagen und sie haben sie genutzt. Allerdings muß ich schon zugeben, dass sie die Saison spannend gemacht haben, denn lange Zeit sah es nicht so aus, als ob sie in dem Jahr überhaupt eine Chance hatten. Die Saison hätte für das Team von Oliver Wood nicht schlechter anfangen können"

Was Miss Chang damit meint, ist die mehr als unglückliche Auftaktniederlage beim ersten Spiel der Saison, dass das Gryffindorteam gegen Hufflepuff verlor. Nach dem Spiel, dass in einem fürchterlichen Gewittersturm stattfand, hatte das Gryffindorteam 100 Punkte Rückstand auf den Tabellenersten aus Hufflepuff und mussten nun hoffen, dass Hufflepuff mit mindestens 200 Punkten gegen Ravenclaw verlor und sie selber die Spiele gegen Slytherin und Ravenclaw gewinnen würden, um den scheinbar unschlagbaren Rivalen Slytherin, der schon seit Jahren auf dem Quidditchthron saß, von dort zu vertreiben. Eine Aussage von Ronald Weasley, dem besten Freund von Harry Potter und jüngerem Bruder der beiden Treiber Fred und George Weasley, sowie Oliver Woods Nachfolger auf dem Hüterposten, zeigt, wie unglücklich diese Niederlage für das Gryffindorteam wirklich war.

„Dieses ganze Spiel hätte nie so stattfinden dürfen. Eigentlich hätte Gryffindor gegen Slytherin spielen sollen. Aber die Slytherins haben das Spiel kurzfristig mit den Hufflepuffs getauscht, weil ihr Sucher angeblich wegen einer Verletzung nicht spielfähig war. Meiner Meinung nach, die übrigens sehr viele meiner damaligen Mitschüler teilen, war das allerdings nur eine billige Ausrede von Flint, um nicht bei diesem Wetter spielen zu müssen. Es stimmte zwar, dass Malfoy einen kleinen Kratzer am Arm hatte, aber den hat er seiner eigenen Blödheit zu verdanken. Hätte halt den Hippogreif nicht provozieren und wenigstens einmal in seinem Leben auf einen Lehrer hören sollen. Dann wäre das nicht passiert. Aber wie das Leben nun mal so spielt, hat den Slytherins diese Mauschelei letztendlich nichts genützt. Die Saison haben sie trotzdem verloren. Und das haben sie mehr als verdient. Ich bin verdammt stolz auf das Gryffindorteam von damals"

Tatsächlich hat es in diesem Spiel noch weitere Zwischenfälle gegeben, die eigentlich zu einem Abbruch und einer späteren Wiederholung hätten führen müssen. In diesem Jahr waren nämlich mehrere Dementoren von Askaban am Rande des Hogwartsgeländes postiert worden. Der Grund dafür war der Ausbruch des unschuldig wegen Mord zu lebenslanger Haftstrafe in Askaban verurteilten Sirius Black, der später auf der Flucht starb und erst einige Jahre nach seinem Tod posthum rehabilitiert worden ist. Während des Spiels näherten sie sich, trotz strengen Verbots, dem Quidditchfeld und sorgten für einen spektakulären Absturz des Gryffindorsuchers Harry Potter, der gerade zusammen mit dem Hufflepuffsucher Cedric Diggory hinter dem Schnatz herflog. Mr. Diggory, der am Ende des darauf folgenden Schuljahres beim Finale des Trimagischen Turniers unter tragischen Umständen ums Leben kam, bekam in dem schweren Gewittersturm den Sturz von Mr. Potter nicht mit und fing den Schnatz, was zum Sieg des Hufflepuffteams führte. Zwar versuchte er im Nachhinein, den Fang als ungültig erklären und ein Wiederholungsspiel ansetzen zu lassen, doch dieser Antrag wurde abgelehnt.

Einige Wochen später schlugen jedoch die Quidditchspieler aus Ravenclaw das Team aus Hufflepuff vernichtend, was dazu führte, dass die Gryffindorspieler wieder auf den Sieg des Hogwartspokals hoffen konnten. Zum damaligen Ravenclawteam gehörte neben Holyhead Harpies Sucherin Cho Chang auch unserer jetziger Kollege Roger Davies, der damals als Jäger und Teamkapitän den Gryffindors den Weg zum Pokalsieg wieder etwas geebnet hat und das Revanchespiel als Schiedsrichter leiten wird.

„Geplant war das nicht. Eigentlich wollten wir nur ganz egoistisch unser eigenes Spiel gewinnen und haben uns nicht wirklich um die Situation der Gryffindors gekümmert. Unser Hauptziel war damals, gegen die Hufflepuffs zu gewinnen und einen guten Start in die Saison hinzulegen. Dass das gleichzeitig dafür gesorgt hat, dass nicht nur wir, sondern auch die Gryffindors jetzt den Slytherins auf den Fersen waren, war natürlich ein angenehmer Nebeneffekt, der schlussendlich zugunsten der Gryffindors ausgegangen ist"

Ein weiteres Puzzlestück, dass zum späteren Pokalsieg führte, war der Feuerblitz von Harry Potter, der diesen Besen als anonymes Weihnachtsgeschenk von seinem, ihm damals noch unbekannten, Paten Sirius Black geschenkt bekam und der damals als der beste Besen im Quidditchsport galt. Dieser Besen war ein würdiger Ersatz für den Nimbus 2000, den Mr. Potter bis dahin flog und der bei dem Sturz im Spiel gegen Hufflepuff vollkommen zerstört wurde. Das Spiel Gryffindor – Ravenclaw wurde zu einem Meilenstein auf dem Weg zum späteren Pokalerfolg. Zwar kam es auch in diesem Spiel zu einem Dementorenzwischenfall, doch dieser Zwischenfall entpuppte sich als relativ harmlos, da es sich nur um verkleidete Schüler des Hauses Slytherin handelte, die den Sucher der Gryffindors vom Schnatzfang ablenken wollten. Denn Mr. Potter und Ms. Chang hatten kurz vorher den Schnatz erblickt und rasten nun aus verschiedenen Richtungen auf ihn zu. Jedoch hatte sich Mr. Potter in den letzten Monaten intensiv auf eine Wiederholung dieser Situation vorbereitet und schoss, während des Angriffs auf den Schnatz, einen fast gestaltlichen Patronus auf seine überraschten und geschockten Mitschüler ab, während er gleichzeitig den Schnatz fing. Das Endergebnis dieses Spiels lautete 230 – 30 für Gryffindor.

„Was mir von diesem Spiel am meisten in Erinnerung geblieben ist, ist die Werbetrommel für den Feuerblitz, die Lee Jordan während des gesamten Spiels fleißig gerührt hat. Seine Hauslehrerin Professor McGonagall hat zwar mehrfach versucht, ihn davon abzuhalten, aber er hat das weitestgehend ignoriert, wie es eben damals seine Art war und es eigentlich auch heute noch ist"

Diesem Kommentar vom ehemaligen Ravenclawkapitän Roger Davies stimmte seine damalige Sucherin Cho Chang ohne Abstriche zu. Jedoch fügte sie noch verschmitzt grinsend etwas hinzu.

„Noch deutlicher als an die Werbetrommel für den Feuerblitz erinnere ich mich allerdings noch an einen Kommentar von Oliver Wood an Harry Potter, den er mitten im Spiel quer über das Spielfeld brüllte. Harry hatte damals scheinbar ein Problem damit, mich als Gegnerin und nicht als Mädchen anzusehen, dass man nicht zu hart anfassen soll. Ich habe diese Situation damals natürlich zu meinen Gunsten ausgenutzt und Harry lange erfolgreich vom Schnatzfang abgehalten – was nebenbei bemerkt meine einzige Chance war, da ich mit meinem Besen, einem Komet 2-60, gegen Harrys Feuerblitz nicht ankam -, so dass Oliver Wood schier am verzweifeln war. Ich glaube, das, was er gebrüllt hat, war in etwa: Harry, hör auf den Gentleman zu spielen und hau sie wenn nötig vom Besen"

Es sei zu erwähnen, dass Mr. Potter Ms. Chang nie vom Besen gehauen hat und das auch Mr. Wood diesen Vorschlag nur im Eifer des Gefechts gemacht und ihn zu keinem Zeitpunkt wirklich ernst gemeint hatte. Nachdem jedoch das Slytherinteam sowohl die Hufflepuffs, als auch die Ravenclaws klar besiegt hatten, galten die Gryffindorspieler als das einzige Team, dass die Slytherins noch von einem erneuten Pokalsieg abhalten konnte, da sie, im Vergleich zu den Hufflepuffs das deutlich bessere Punktverhältnis hatten und bei ihnen das letzte Spiel noch ausstand. Ein Spiel, dass eigentlich vor Monaten an einem sturm- und gewittergeplagten Tag im Oktober hätte stattfinden sollen.

Vor diesem Finalspiel kochten die Emotionen im gesamten Schloß über. Alle, außer das Haus Slytherin, hofften, dass die Gryffindorspieler nicht nur dieses Finale, sondern auch diese Saison gewannen. Da in diesem Spiel die zwei Erzrivalen unter den Hogwartshäusern aufeinander trafen, kam es im Vorfeld dieses Spiels zu mehreren Zwischenfällen, an dessem Höhepunkt zwei Schüler aus Slytherin und Gryffindor mit aus den Ohren wuchernden Lauchpflanzen in die Krankenstation gebracht werden mussten. Neben den übrigen Schülern der einzelnen Häuser gab es für die Spieler zu diesem Zeitpunkt nur noch ein Ziel: Den Hogwarts-Quidditchpokal. Um diesen letztendlich in ihrem eigenen Gemeinschaftsraum aufstellen zu können, trainierten beide Teams so viel wie möglich, was dazu führte, dass es oftmals zu heftigen Auseinandersetzungen bezüglich der Nutzung des Quidditchfelds kam. Unsere Kollegin und ehemalige Gryffindorjägerin Katie Bell sagte dazu folgendes:

„Da die Slytherins immer einen kleinen Tick schneller waren als wir, hat Oliver unser Training kurzerhand in die frühen Morgenstunden oder in die Abendstunden verlegt. Das hat dann zwar dazu geführt, dass wir den Schlaf im Unterricht nachholen mussten und unsere Hausaufgaben extrem gelitten haben, aber das war uns allen relativ egal. Wir wollten diesen Pokal und dafür gaben wir alles. Trotzdem bin ich froh, dass es Olivers letztes Jahr war, denn diese ganzen Powertrainings der letzten Jahre zerrten so langsam aber sicher extrem an meinen Nerven und ich war oft kurz davor, Oliver zu erwürgen, wenn ich mich mal wieder um 4 Uhr morgens aus dem Bett quälen und auf nüchternem Magen trainieren musste. Manchmal habe ich ihn dafür richtig gehasst"

Gryffindor-Kapitän Oliver Wood hatte auch dafür gesorgt, dass seine Spieler Personenschutz bekamen, um nicht im Vorfeld einem Fluch der Gegner zum Opfer zu fallen und am Spiel nicht teilnehmen zu können. Das ganze Haus Gryffindor beteiligte sich begeistert an dieser Aufgabe, was dazu führte, dass vor allem Gryffindorsucher Harry Potter extreme Schwierigkeiten hatte, pünktlich zum Unterricht oder zum Training zu kommen..

„Irgendwie hatten sich die meisten der Bodyguards auf mich eingeschossen, so dass ich immer von einer dicken Menschentraube umgeben war. Das hatte zwar den Vorteil, dass die Slytherins mich nicht mehr ausschalten konnten und auch, dass Oliver mir nicht mehr 35x am Tag vorhalten konnte, dass ich den Schnatz nicht fangen durfte, bevor wir nicht mindestens 60 Punkte Vorsprung hatten, aber auf Dauer war es doch nervig. Man hat mich nicht mal mehr alleine auf's Klo gehen lassen und als Colin ernsthaft vorhatte, mich sogar in die Kabine zu begleiten, da mich ja ein Slytherin, von ihnen unbemerkt, von der anderen Kabine aus angreifen konnte, ist mir der Kragen geplatzt. Genützt hat es nur insofern was, dass ich zumindest alleine in die Kabine gehen durfte. Allerdings haben Colin und Dennis die Kabinen rechts und links von mir blockiert"

Auch wenn es jetzt vielleicht so klingen mag, als ob es Übertreibung gewesen wäre, so hatte es doch einen sehr guten Grund, dass Mr. Potter so gut bewacht wurde. Die Gryffindors mussten auf einen Schnatzfang hoffen, um die Saison noch zu gewinnen, da sie mit 200 Punkten Rückstand gegenüber den Slytherins in das Finale gingen. Harry Potter und sein Feuerblitz waren in den Tagen vor dem Finale wohl schwerer bewacht, als die Kronjuwelen. Am Tag des Finales hätte das Wetter nicht besser sein können. Sonnenschein, leichter Wind, harter Boden, von denen sich die Spieler schnell abstoßen konnten.

„An den Morgen des Finales kann ich mich noch erinnern, als ob es gestern gewesen wäre. Am Abend vorher waren wir alle ziemlich aufgedreht und im Gemeinschaftsraum ging es zu, wie im Affenstall. Das ganze Team war heilfroh, als Oliver endlich aufstand und uns ins Bett schickte, damit wir den dringend benötigten Schlaf bekamen. Hat nicht viel genutzt. Ich zumindest habe nicht besonders gut geschlafen. Als wir am nächsten Morgen dann als fast geschlossenes Team in die Große Halle traten, - nur Harry saß schon vor seiner Haferschleimschüssel - empfing uns tosender Applaus von drei Haustischen. Nur der Slytherintisch hat gebuht, aber das ging im Klatschen und Fußgestampfe der anderen völlig unter. Oliver hat während des gesamten Frühstücks versucht, uns anderen zum essen zu überreden, hat aber selber keinen Bissen runter bekommen. Als wir dann aufstanden, um zum Quidditchfeld rüberzugehen, wurden wir wieder mit tosendem Applaus verabschiedet. Ich glaube, ich war bis zu diesem Moment nie stolzer darauf, zu diesem Team zu gehören. Ich bekomme immer noch Gänsehaut, wenn ich daran denke"

Diesen Kommentar von Alicia Weasley, der derzeitigen Fluglehrerin und Quidditchschiedsrichterin der Hogwartsschule für Hexerei und Zauberei, können wohl nur diejenigen in voller Gänze nachvollziehen, die damals ebenfalls Mitglieder dieses Teams gewesen sind. Das Spiel begann mit einem knochenbrecherischen Händedruck der beiden Kapitäne, die wohl schon vor dem Anpfiff ihre Entschlossenheit demonstrieren wollten. Was nach diesem Händedruck kam, ist Hogwartsgeschichte. Einerseits war es eines der besten, schnellsten und taktisch hochwertigsten Spiele, dass in Hogwarts seit langem gespielt wurde. Andererseits war es auch ein ziemlich hartes Spiel, bei dem sich die Gegner nichts schenkten und auch, was das Geschlecht der Spieler betraf, keine Gnade kannte, wenn es darum ging, den Gegner auszuschalten. So wurde z.B. Gryffindorjägerin Angelina Johnson, heute Jägercoach bei Puddlemere United, Sekunden nachdem sie den ersten Treffer des Spiels gelandet hatte, ausgerechnet von Slytherinkapitän Marcus Flint rüde gefoult, was den Gryffindors einen verdienten Strafschuß einbrachte.

„Dass er meinen Schläger für diese Attacke nur gegen den Hinterkopf bekommen hat, war pures Glück. Ich hätte ihm am liebsten sein hinterhältiges, hässliches Grinsen damit aus dem Gesicht gewischt. Allerdings hat er das selber erledigt, als er von der Wucht des Schlages mit dem Gesicht gegen seinen Besenstiel geknallt ist und sich die Nase blutig geschlagen hatte. Den Strafschuß für uns hat Alicia sicher verwandelt und Oliver hat dafür den Strafschuß von Flint geblockt, den er dummerweise noch zugesprochen bekommen hat. So was nennt man dann ausgleichende Gerechtigkeit"

Fred Weasley sagte dies mit einer Sicherheit in der Stimme, als ob er es jederzeit wiederholen würde, wenn es nötig wäre. Doch die Zuschauer hatten vor allem mit einem ganz anderen Problem zu kämpfen, wie uns der ehemalige Gryffindor Dean Thomas, Klassenkamerad von Harry Potter, erzählte.

„Am schlimmsten für uns Zuschauer war das Rechenspiel, dass dieses Finale die ganze Zeit über begleitet hat. Es reichte ja nicht, dass Gryffindor einfach nur gewann. Wir brauchten mindestens 60 Punkte Vorsprung, denn sonst hätten wir zwar das Spiel gewonnen, aber gleichzeitig den Pokal verloren. Harry musste Draco Malfoy also erst mal davon abhalten, den Schnatz zu fangen und ich bin mir sicher, dass er den Schnatz schon sehr früh gesehen hat. Er hat mehrere verrückte Manöver geflogen, die scheinbar eine Schnatzsichtung waren, aber ich bin mir, wie schon gesagt, sicher, dass dies alles nur Bluffs waren und der Schnatz in Wirklichkeit ganz woanders war. Harry musste diesem Nervenspiel standhalten und warten, dass die Mädels ihm den Weg ebneten"

Die Mädels, wie Mr. Thomas sie nennt, waren die Gryffindorjägerinnen Angelina Johnson, Alicia Weasley (damals Spinnet) und Katie Bell, die sich mit den Slytherinjägern Marcus Flint, Clayton Warrington und Jerome Montague ein heißes Duell um den Quaffle lieferten. Es kam noch zu vielen weiteren Zwischenfällen, so z.B. versetzte Slytherintreiber Andrew Bole, der zusammen mit seinem Treiberkameraden Stanley Derrick kurzfristig für dieses Finale von Marcus Flint ins Team geholt wurde, Alicia Weasley einen kräftigen Schlag mit dem Schläger, der von Gryffindortreiber George Weasley mit einem Ellenbogenhieb in die Rippen gerächt wurde. Die Folge war wieder je ein Strafschuß für Gryffindor, wie für Slytherin. Und wieder traf Alicia Weasley, während Oliver Wood den Schuß der Slytherins mit einer weiteren Glanzparade blockte. Kurz darauf traf Gryffindorjägerin Katie Bell zum 50 – 10. Die Gryffindortreiber Fred und George Weasley bewahrten sie vor Vergeltungsfouls der gegnerischen Treiber, konnten dafür allerdings nicht verhindern, dass nicht Ms. Bell, sondern Oliver Wood mit einem Doppel-Klatscher-Treffer fast k.o. geschlagen wurde. Der Strafschuß für dieses Foul wurde von Angelina Johnson sicher verwandelt und als kurz darauf Alicia Weasley zum 70 – 10 traf, ging ein Ruck durch die Zuschauerränge. Denn dieser Treffer war der Startschuß für Gryffindorsucher Harry Potter, der jetzt, genau wie dreiviertel der Zuschauer unter ihm, fieberhaft nach dem Schnatz suchte. Als Mr. Potter den Schnatz kurz darauf sichtete, ging ein aufgeregtes Raunen durch die Ränge.

„Wir hatten es teilweise noch gar nicht recht begriffen, warum Harry gerade wie ein Geschoss steil nach oben schoß. Malfoy ging es dabei wohl ähnlich, denn er sah wohl seine einzige Chance, eine Niederlage zu vermeiden, darin, Harry ganz übel zu foulen. Ich könnte ihm heute noch den Hals umdrehen, wenn ich daran zurückdenke, wie er an Harrys Besenschweif hing und ihn damit abbremst. Harry hatte dadurch natürlich keine Chance mehr, den Schnatz noch zu erreichen und Malfoy hatte erreicht, was er erreichen wollte. Aber immerhin haben wir einen Starfschuß dafür bekommen"

Dieser Strafschuß, von dem Harry Potters Lebensgefährtin Ginevra Weasley da sprach, konnte von Alicia Weasley allerdings nicht verwandelt werden. Wie sie uns erzählte, lag das vor allem an der Wut und der Enttäuschung, die sie nach dem Foul überrollt hatte. Dies schien die Slytherinsspieler noch mal zu beflügeln, denn kurz nach diesem vergebenen Strafschuß traf Jerome Montague zum 70 – 20, ein Treffer, den die Gryffindorspieler wieder dazu zwang, die Schnatzjagd kurzfristig einzustellen. Kurz darauf hatte Harry Potter die Chance auf den Pokalgewinn der Gryffindors dann fast noch völlig vermasselt, da er wie eine Gewehrkugel auf das fast komplette Slytherinteam zuraste, die es alle zusammen auf Angelina Johnson abgesehen hatten, die gerade zum Torschuß ansetzte. Das Slytherinteam stob bei diesem Angriff des gegnerischen Suchers auseinander und für Ms. Johnson war der Weg frei zum 80 -20. Jetzt hätte Mr. Potter nur noch den Schnatz fangen müssen, um den größten Triumph des Hauses Gryffindor seit fast einem Jahrzehnt wahr werden zu lassen. Doch dies sah in diesem Moment mehr als übel aus. Gryffindor-Kapitän Oliver Wood hatte nämlich etwas entdeckt, was diesen Traum wie eine Seifenblase zerplatzen lassen konnte. Slytherinsucher Draco Malfoy hatte den Schnatz gesichtet und war ihm auf den Fersen. Mr. Potter verlangte seinem Feuerblitz daraufhin alles ab, was er zu bieten hatte – und er hatte, trotz der mehr als schlechten Voraussetzungen, Erfolg. Innerhalb von Sekunden war er mit seinem Rivalen gleichauf, warf sich nach vorne, stieß mit einer Hand Slytherinsucher Draco Malfoy zur Seite, griff mit der anderen nach dem Schnatz – und stürzte ein ganzes Stadion in einen riesigen Freudentaumel.

Der große Rivale Slytherin war entthront und drei Häuser – Gryffindor, Ravenclaw und Hufflepuff – feierten ausgelassen bis in die frühen Morgenstunden den Machtwechsel auf dem Quidditchthron. Was an diesem Tag noch in den Räumlichkeiten der Slytherins passierte ist nicht bekannt. Es ist allerdings anzunehmen, dass dort die Stimmung nicht ganz so ausgelassen war, wie im übrigen Schloß.

Wer sind jetzt aber diese 14 Spieler, die an jenem sonnigen Maitag Hogwartsgeschichte schrieben? Wer ist Lee Jordan, der damals und auch im Revanchespiel den Spielkommentar sprechen wird? Wer ist Roger Davies, der damals der Kapitän des Ravenclawteams war und dieses Revanchespiel als Schiedsrichter leiten wird? Wir haben uns für sie schlaugemacht. Auf den folgenden Seiten sehen sie die Steckbriefe aller 16 Hauptbeteiligten, sowie eine ausführliche Fotostrecke. Informieren sie sich, damit sie nichts verpassen, wenn es wieder heißt: Kapitäne, geben Sie sich die Hände!!!


A/N: Das war also die Rekonstruktion des Finalspiels von 1994. Ich hoffe, dass es mir gelungen ist. Mein Mann findet es recht gut und verständlich und er kennt Harry Potter nur aus den Filmen, in die ich ihn regelmäßig mitschleppe. Und ihr wisst ja selber, wie das so ist mit Quidditch in den Filmen. Dieses spezielle Spiel hat ja leider völlig gefehlt.

Dieser Bericht war ja hauptsächlich dazu da, um den Leuten, die damals nicht in Hogwarts waren, die Bedeutung des Spiels klar zu machen. Und laut meiner besseren/schlechteren Hälfte ist mir das gelungen. Ich hoffe, ihr seht das genauso.

Und jetzt dürft ihr gerne zu den Steckbriefen umblättern, bei denen ich mir viel Mühe gegeben habe.