Suppress

Somebody tell me. Why it feels more real when I dream than when I am awake. How can I know if my senses are lying? There is some fiction in your truth, and some truth in your fiction. To know the truth, you must risk everything. Who are you? Am I alone? You are not alone. Never.

(Animatrix)

Oft verstehe ich Dinge nicht, wie sie passieren und warum sie passieren. Vieles ist so unerklärlich und gleichzeitig so.selbstverständlich, manchmal unerreichbar. An den meisten Zeiten in diesen Momenten schließe ich die Augen. Davor. Nicht, um sie nicht sehen zu müssen, sondern um sie nicht fühlen zu müssen und möchte wegrennen. Alles spielt sich in meinem Kopf ab und manchmal weiß ich nicht mehr, was Traum und was Realität ist. Gedanken kreisen darin und ich weiß nicht, was ich damit anfangen soll, ich weiß nicht, was ich tun soll. Ich schließe nur die Augen und versuche auf meine Gefühle zu vertrauen.

Blitze erhellen an diesem Tag meine Gedanken in meinem Kopf und unterbrechen die Vorstellungen vor meinem inneren Auge. Sie verwirren mich, aber ich habe mich schon daran gewöhnt. Immer wieder sehe ich es vor mir, es ist immer wieder dasselbe. Und trotzdem ist es so unreal. So wie jeden Tag stehe ich langsam auf, gehe mit schlurfenden Schritten zum Fenster und schiebe vorsichtig den schwarzen Vorhang beiseite. Heute ist es noch ungewöhnlich dunkel um diese Uhrzeit, aber es stört mich nicht. Ich bin an die Dunkelheit gewöhnt. Der dunkelblaue Himmel wird von wenigen Wolken bedeckt und einigen hellen dämmernden Sonnenstrahlen durchbrochen. Mit der einen Hand öffne ich das Fenster und strecke meinen Kopf hinaus. Unter mir befindet sich das Hogwartsgelände, der verbotene Wald und der große See, auf dem sich das Licht widerspiegelt. Ich atme tief ein und bemerke, dass es recht frisch ist und schließe das Fenster gleich wieder. Mein noch etwas verschlafener Blick wandert über die anderen. Alle schlafen noch. Wie immer bin ich der Erste. Im Raum liegt eine beruhigende Stille, außer dem leisen Schnarchen von Crabbe meinem Bett schräg gegenüber und dem Knistern der Flammen im Kamin ganz am Ende des Zimmers. Ohne weiteres gehe ich zurück zu meinem Bett, um mich anzuziehen. Mit einer gleichgültigen Miene im Gesicht streife ich mir meinen schwarzen Rollkragenpulli über, schlüpfe eilens in meine schwarze Lieblingshose und werfe mir den Slytherinumhang um. Barfüßig laufe ich in den Waschraum. Die Fliesen auf dem Boden sind kalt, aber es ist mir egal. Am Waschbecken angelangt drehe ich den Wasserhahn auf und lasse kühles Wasser über mein Gesicht laufen. Mit den noch nassen Händen fahre ich mir durchs ungekämmte Haar und betrachte mich im Spiegel. Eisgraue Augen. Unordentliches blondes Haar, das mir in Strähnen ins blasse Gesicht fällt. Es ist tropfnass. Ich spüre, wie mir einzelne Wassertropfen die Haut herrunterrinnen. Aber es ist mir egal. Es ist mir verdammt noch mal egal. Mir ist alles egal. Nur dieses eine nicht. Es beschäftigt mich schon seit einiger Zeit, obwohl es schon lange da war. Seit der 1. Klasse, als ich ihn zum ersten Mal sah. Es ist so lange her. Ich schließe die Augen. 5 Jahre, genau, 5 lange Jahre geschah nichts. Garnichts. Ich hasse ihn, denke ich, ja ich hasse ihn.

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