Deidara begann zu träumen. Er lag in einem kleinen Holzboot und sah sich den klaren, blauen Himmel an. Langsam trieb er einen breiten Fluss entlang und genoss die Ruhe, die nur ab und zu von leisem Vogelgezwitscher unterbrochen wurde.
Er schloss die Augen und lächelte. Es war beruhigend auf dem ruhigen Fluss zu treiben, auch wenn er nicht wusste, wo er ankommen würde. Nach einer Weile öffnete er die Augen und sah sich um. Die Szenerie hatte sich geändert. Der Himmel hatte einen rot-ton angenommen und die Ränder des Flusses wurden von vielen verschiedenen Bäumen geziert, die einen dunklen Wald bildeten.
Deidara setzte sich auf und verzog das Gesicht. Hatte er da nicht gerade etwas im Wald herumlaufen sehen? Es war zu dunkel, er konnte nicht wirklich etwas erkennen.
Beunruhigt saß der Blonde da. Er hatte kein Paddel und wusste nicht, wie er ans Ufer gelangen sollte. Nachdenklich schürzte er die Lippen und überlegte, ob er nicht einfach in den Fluss springen sollte.
Der Blonde saß noch eine Weile einfach da und starrte an die beiden Ufer Seiten. Es war ja nicht so, als wenn die Strömung des Flusses sonderlich stark war, wieso also nicht einfach reinspringen und herüber schwimmen? Für einen Moment überlegte der Blonde, an welches der beiden Ufer er wohl schwimmen sollte. Er wusste schließlich nicht wo er war. Würde es denn so einen großen Unterschied machen? Während er noch überlegte, sah er plötzlich in der Ferne eine Frau mit kurzen, blonden Haaren an eines der Ufer treten. Sie hatte ein langes, hell-blaues, dünnes Sommerkleid an, stand da und starrte ihn an. Deidara erstarrte und versuchte ihr in die Augen zu sehen, aber sie war noch zu weit weg. Er wollte aufstehen und zu ihr, aber als er auch nur einen Muskel bewegte, verzog sie das Gesicht und rannte in den dunklen Wald. "Nein!", schrie ihr der Blonde hinterher, doch sie kam nicht wieder.
Hastig fuhr der Blonde hoch und brachte das Boot ins Wanken. Er sprang ins Wasser und schwamm an das Ufer, an dem der die Frau gesehen hatte. Er krabbelte aus dem Wasser und rannte zu der Stelle, an der sie in den Wald gelaufen war. Angespannt ballte er seine Hände zu Fäusten und rannte los. Wo war sie bloß? Wieso war sie weggelaufen? Deidara lief durch den dunklen Wald und es schien so, als wenn die Sonne mittlerweile untergegangen sei. Er lief so schnell er konnte, über Steine, Äste und Baumwurzeln. Plötzlich vernahm er das Gelächter von Kindern, welches ihm eine Gänsehaut einjagte. Er hielt sich die Ohren zu und sah sich um. Dann sah er etwas auf dem Boden knien und schlug eine andere Richtung ein.
Deidara wurde immer langsamer und blieb ein paar Schritte vor einem Jungen stehen, der auf dem Waldboden kniete. Er stand da und als sich der Junge etwas aufrichtete, dabei aber nicht in seine Richtung sah, erkannte er Sasori. An seinem Mundwinkel klebte Blut und als der Blonde wieder auf den Boden sah, erblickte er die blonde Frau, welche blutleer und mit zerfetzter Kehle auf dem Waldboden lag. Ihre Augen waren weit aufgerissen und schienen ihn schuldzusprechend anzustarren.
Deidara riss die Augen auf und schnappte nach Luft.
