Ich habe diese Story zur Sicherheit mal ab 16 eingestuft, damit man sich nicht über eventuelle Gedankengänge beschweren kann. Außerdem ist es vielleichtt anfänglich kompliziert zu lesen und am Ende wird aufgelöst, wer Red John wirklich war ;) Viel Spaß beim Lesen und schreibt bitte viele Reviews!

Ich habe drei Versionen dieser Geschichte geschrieben, jede Version ist aus einer anderen Ich-Perspektive geschrieben und enthält andere Zusatzinformationen, die sich am Ende als Puzzle zusammenfügen zu einer Geschichte.

Version 1

Ich hatte es mitgehört, obwohl ich mir vorgenommen hatte, draußen zu warten. Und das hatte ich auch, aber so nah an der Wand, sodass ich die aufbrausenden Stimmen vernehmen konnte.

Die der Chefin und auch die der Kollegin, ich wollte es doch gar nicht wissen, für mich war meine Arbeit hier doch schon abgeschlossen.

Es gab nichts mehr zu befürchten, also warum die Geheimniskrämerei. Ich schaute zurück und bemerkte, wie die verdutzten FBI-Agenten sich wieder in Richtung Aufzug bewegten.

Ich verstand es einfach nicht, warum Hightower sie mit dem MI5 auf Anhieb verwechselt hatte, der britische Akzent war eine Sache, aber sie hatte sich nicht einmal entschuldigt, sie hatte direkt Valentina mit in das Büro geschleift, die neueste Kollegin. Nun ging ich selbst zum Aufzug, ich hörte nicht, wie Valentina und Hightower mich weggehen sahen, ich bemerkte gar nichts mehr.

Ohne irgendetwas von meiner Umwelt wahrzunehmen, bog ich erneut in das Büro ein, Cho, Van Pelt, Rigsby und Lisbon standen und saßen immer noch dort, wo sie vor fünf Minuten noch gewesen waren. Lisbon versuchte einen Schritt zurückzuweichen, als ich nach ihrem Halfter im Vorbeigehen griff und ihre Dienstpistole entnahm.

Ich drückte sie weg, so sachte wie möglich und ignorierte ihr erstauntes „Jane?".

Sie wollte mir nachrennen, doch ich schubste sie, sodass Rigsby sie auffangen musste. Ich beeilte mich, nahm die Treppe und sah im Augenwinkel Valentina und Hightower auf mich zu rennen.

Es geschah so sehr in Zeitlupe und so ruhig, ohne irgendwelche Schreie, die sie alle ausstießen, sodass ich nicht bemerkte, wie ich selbst anfing zu laufen.

Ich entschied, dass der Aufzug zu lange brauchte, ein einfach unnötiges Risiko und nahm die Treppe. Ich sprang die Stufen herunter, glitt mit der einen Hand am Geländer entlang, mit der anderen umklammerte ich fest die verfluchte Pistole. Ich hörte leise Schritte hallen, als die beiden Agenten hinter mir her liefen, doch ich war bereits im Parkdeck.

Ich lief weiter, und war froh, heute hier geparkt zu haben. Ich schloss mein Auto auf, immer noch in Zeitlupe, startete den Motor und fuhr davon. Ich bemerkte durch den Rückspiegel, wie Valentina und Hightower in das Auto der Agentin sprangen, der schwarze BMW, und hinter mir her preschten.

Keinen von uns beiden interessierten Verkehrsregeln oder Geschwindigkeitslimits, nein, es gab nur ein Ziel in diesem Rennen, erster sein. Ich sah die roten Lichter und grünen Bäume und gelben Straßenstaub an mir vorbeirauschen, ich merkte nichts davon, auch kein warnendes Hupen oder Beschimpfungen durch andere Autofahrer, nein, ich hatte eine Mission zu erfüllen.

Ich parkte so schnell es ging, halb noch auf der Straßen und sprang aus dem blauen, treuen Wagen und rannte die Stufen hoch, kam auf dem großen, beigen Platz an, schaute zu den hohen Mauern empor, es erinnerte mich an eine Festung, typisch, ich stürmte durch die Türe und mich empfing der bekannte Ausblick in die Ruhe.

Ich war völlig außer Atem und einige Mitglieder schauten mich verwirrt an, als ich an ihnen vorbei huschte. Mittlerweile war ich so oft hier gewesen, dass ich mich auskannte, nicht nur das Gebäude, sondern auch den Tagesrhythmus. Ich schaute schnell auf die Uhr, es war gerade eben um die elf und ich wusste, wo ich hinzugehen hatte.

Ich war fast vor der großen Versammlungshalle angekommen, als mein Handy klingelte. Geistesabwesend, oder vielleicht nur um etwas Luft zu schnappen, schaute ich auf das Display. Es war Valentina, vielleicht wollte sie mich von meinem Vorhaben hindern, ich hatten ihren BMW in der letzten Abbiegung nicht mehr entdecken können.

Ich weiß nicht, warum ich das Gespräch annahm, ich tat es jedenfalls. „Jane! Er flieht durch den Hintereingang! Komm, schnell!", rief die aufgeregte Stimme.

Es verwirrte mich ein wenig, dass sie jetzt plötzlich doch wieder in meinem Team zu spielen schien, aber ich war zu gehetzt, um jetzt darüber nachzudenken. Ich bog in den Seitengang ein, nahm den nächsten Weg nach draußen, ein Notausgang, obwohl der Alarm nicht losging, oder vielleicht hörte ich ihn einfach nur nicht, weil mein Blut so in meinen Ohren rauschte.

Ich rannte um das runde Gebäude herum und sah sie, Valentina und Hightower und ihn, den ich gesucht hatte. Ich hob meine Dienstpistole, er wollte Valentina greifen, um mit ihr zu fliehen, doch ich glaubte es kaum, als sie ihn wegdrückte, ihm die Füße wegkickte, wie er nun auf den Boden fiel, so langsam, ich konnte sein Erstaunen in seiner Stimme hören, er wurde auch von ihr ausgetrickst, er hatte ihr auch vertraut.

Ich kam näher, wie als wenn der Boden an mir vorbeiglitt. Ich zielte mit der Pistole auf den auf dem Boden liegenden Mann. „Nein, Jane!", rief sie dann plötzlich und streckte mir ein Messer entgegen.

Sie warf es mir zu und ich warf ihr meine Pistole zu, es geschah so schnell, dass ich nicht einmal darüber nachdenken konnte. Ich bemerkte Hightowers entsetzten Blick, damit hatte sie nicht gerechnet.

„Tu mit ihm, was er dir angetan hat", rief Valentina als Anweisung und ich verstand.

Ich kniete mich über den schreienden Mann, der mir so viel Leid zugefügt hat, ich ritzte ihm nicht seine Kehle auf, nein, das wäre zu schnell, ich begann mit seinem Bauch, ich tat es schnell, doch spürte ich all die Intensivität. Er schrie aus seinen Lungen und seinen Augen tränten und quollen hervor.

Ich bemerkte nicht, wie Valentina zu ihrem Auto lief und etwas holte, als ich aufblickte, ich weiß nicht, wie viel Zeit vergangen war, er war jedoch bereits tot, sah ich, wie sie mir etwas entgegen streckte, ich verstand, doch schüttelte den Kopf.

„Du hast mehr Übung", rief ich, ich wollte es nicht, nein, aber ich wollte es genießen, wie es vollzogen wurde, an ihm und spürte diese Lust meinen Körper herunterlaufen, wie sie in seine blutigen Wunden patschte, mit dem Handschuh, und es an die Wand kletschte, die rote Flüssigkeit zerlief förmlich und es war so ein gutes Gefühl, als auch noch drei weitere Striche folgten.

Ich hörte quietschende Autoreifen und wir drei sahen uns an, um die Leiche herum versammelt. Valentina schmiss den blutgetränkten Handschuh zurück in den Wagen, und wir sprangen ein. Vorne angekommen, stiegen Lisbon und ihre drei Agenten gerade aus.

„Was ist los?", fragte sie, doch wir drei rannten nur voran, zeigten den anderen den Weg, liefen aus dem gleichen Ausgang heraus wie ich vorhin und das erste, was wir sahen, war der triefende Smiley, der uns angrinste.

„Wir sind zu spät", keuchte ich und drehte mich zu Lisbon um, nur um in ihr ängstliches, erstauntes und trauriges Gesicht zu blicken.

Das war Version I aus der Perspektive von Jane. Nun folgt die Perspektive von Valentina.