Gilron war ein aufgewecktes Kind, und auch wenn seine Eltern ihn nach dem Schein des Mondes benannt hatten, unter welchem er geboren worden war, so liebte er es, im Sonnenlicht zu tollen und zu spielen.

Und dieser Tage gab es wirklich allerhand zu entdecken. Er war ein Kind der großen Flucht. Während des Kriegs des Zorns nur Monate vor dem Untergang Beleriands geboren, hatte er eigentlich keine Erinnerungen an sein Heimatland. Seine Eltern waren mit König Gil-galad geflohen und hatten sich mit ihm und seinem Volk in den Überresten Ossiriand niedergelassen. Lindon hieß dieses Land nun, und ihm galten Gilrons erste Erinnerungen: saftige Wiesen, weite Standstrände, die unendlich scheinenden Weiten des Meeres, welches mit seinen Fluten Beleriand verschlungen hatte.

Der kleine Elbenjunge mit dem silberblonden Haar war mit dem Hämmern und Sägen und Klopfen groß geworden, das dieser Tage ununterbrochen zu hören war. Ein Reich wollte errichtet werden, Heime gegründet, neue Existenzen geschaffen werden. Man hörte – und sah – viel von den Bemühungen der Brüder Elrond und Elros und des Hohen Königs Gil-galad, welche alle Anstrengungen unternahmen, um dem Volk ein neues Heim zu geben. Selbst Gilron, der nicht viel von solchen Dingen verstand, erkannte, dass das eine enorme und beachtliche Leistung war.

Viel öfters jedoch streifte ihn der Gedanke an Spiele und Abenteuer. Seine Eltern ermahnten ihn immer und immer wieder, dass er nicht auf den zahlreichen Baustellen herum streunen sollte, doch es gab viel zu viel zu entdecken, als dass er sich an die Worte seiner Eltern halten wollte.

Er liebte seine Kindheit, die Unbeschwertheit inmitten einer Zeit der Umbrüche und Neuanfänge, der Unsicherheiten und Ungewissheiten. Es war für ihn eine Zeit von aufregenden Abenteuern und großen Entdeckungen in der Welt der Erwachsenen. Noch viele Jahre später sollte er oft sehnsüchtig daran zurück denken und sich nicht selten zurückwünschen.