Prolog
Mit dem Glockenschlag endeten die Sanften Tage!
Jeden morgen erwachte sie äußerst abrupt. Sie erinnerte sich nicht einmal daran ob sie geträumt hatte oder nicht. Fast urplötzlich, noch bevor ihr irgendein klarer Gedanke gekommen war, befand sie sich schon auf dem weg zur Schule. Auch an diesem Tag, erwachte sie scheinbar noch schneller als sonst. Seid einer weile wurde sie von Kopfschmerzen begleitet, die von Tag zu Tag schlimmer zu werden schienen. Ihre Gedanken wurden abgelenkt und sie stellte fest das sie sich vor der Schule befand. Der Blick ihrer Blauen Augen glitt suchend über die Gruppen von Schülern die sich versammelt hatten. Kurz erhaschte sie einen Blick auf eine Uhr. Es war 7:30 Uhr, der Himmel war unbewölkt doch anhand dieser Daten konnte sie nicht die Jahreszeit feststellen. Wenn sie versuchte sich daran zu erinnern, wurde ihr schwindelig und sie hatte das Gefühl in ihrem inneren würden Alarmglocken schrillen. Für den Augenblick hielt sie sich aufrecht doch wenn sie nicht acht gab, könnte sie leicht das Bewusstsein verlieren und zurück in ihrem Bett landen. Für eine Zeit lang war sie umgeben von unnötigen Informationen, nichts davon schien wirklich von Bedeutung zu sein. Nichts schien sich verändert zu haben, alles war gleich geblieben. Das durcheinander der Gespräche, die menge an Schülern die an ihr vorbeizogen. Einfach nichts hatte sich verändert oder doch? Als sie versuchte diesen Gedanken zu verfolgen schrillte in ihr erneut ein Alarm und ihr Sichtfeld begann zu verschwimmen. Verschwommene Gestalten wurden zu der Menge von Schülern gezogen, umso mehr Schüler schienen sich sekündlich zu versammeln. Ein Junge in Schwarzer Uniform, inmitten all dieser Schüler hob den Blick und schaute in ihre Richtung. Er war ihr Freund. Oder war er es nicht? Sein Name Issei Ryuudo, soweit sie sich zumindest erinnern konnte. Ihre Erinnerungen waren durcheinander, sie konnte keinen wirklich klaren Gedanken Fassen. Sobald sie versuchte ihre Gedanken zu ordnen verschwamm ihr Sichtfeld umso mehr und Schwarze Punkte Tanzten vor ihren Augen. Was hatte das zu Bedeuten? „Guten Morgen! Wir haben wunderbares Wetter findest du nicht auch?" Stellte er ihr diese frage nicht jeden morgen? Und jeden Morgen gab sie die selbe Antwort oder nicht? Schmerzen schossen durch ihren Körper und sie hob ihre Hände zu ihrem Kopf um diesen zu Halten. Sie zwang sich zur Ruhe, Atmete tief und ruhig durch in der Hoffnung das sich ihr Körper bald beruhigen und der Schmerz verfliegen würde. Sie hob den Blick um um den Braunen Augen von Issei zu begegnen, welche hinter der Brille hervorschauten die jener Junge trug. „Warum schaust du so erstaunt?" Tat sie das? Sie verspürte nicht das Gefühl des Erstaunens, viel mehr ein Gefühl der Gefahr. Es fühlte sich verkehrt und Falsch an und doch hatte sie das Gefühl das es immer so war. Warum nur? „Auf der Versammlung letzte Woche hat der Schülerrat doch verkündet, dass wir ab diesem Monat striktere Regeln einführen und verfolgen würden." Seine Worte klangen einstudiert, als hätte er sie schon Tausende von malen aufgesagt. Eventuell hatte er das sogar doch das war nicht der Punkt. Er tat als wäre nichts, als hätte sie nicht fast einen Zusammenbruch. Sie wusste all diese dinge doch schon. Warum verkündete er es also noch einmal? Sie wusste was geschehen würde, denn es war schon mehr als einmal geschehen. „Lass mich als erstes deine Log-in Identifikationsnummer sehen. Ich sollte dich nicht daran erinnern müssen das du sie am besten immer bei dir tragen sollst." Ihre Identifikationsnummer wurde überprüft, der Ausweis erschien schlicht doch alles schien in Ordnung zu sein. Doch ein Wort in seinem Satz stieß sie ab. Log-in? Befand sie sich etwa in einem Spiel? Dieser Gedanke erschien ihr lächerlich doch etwas in ihr ließ ein Puzzle teil an den richtigen Platz fallen. Es war alles zu offensichtlich, daher antwortete sie auf die Fragen welche ihr sonst Übelkeit und Schwindel verursachten. Ohne ihr zu tun öffnete sich ihr Mund und verkündete die Information, die Issei hören wollte. „Riani Ishino, Identifikationsnummer K2A0652." Woher sie diese Nummer auswendig kannte vermochte sie nicht zu sagen. Es schien einfach eine gegebene Tatsache zu sein. „Großartig. Man weiß nie wann ein Notfall eintreffen wird, daher empfehle ich dir deine ID immer bei dir zu tragen Riani." Sie fühlte sich schlecht und sie wusste das es nichts damit zu tun hatte was sie zum Frühstück gegessen hatte. Sie fühlte sich Schlecht wegen der Welt die um sie herum war. Es schien sich alles zu wiederholen, immer und immer wieder. Es machte sie Krank, alles was sie fühlte erschien vollkommen Falsch zu sein. Warum nur?
„Also dann, lass mich deine Uniform begutachten." Seine Worte schreckten sie aus ihren Gedanken heraus und sie hob den Blick ihrer Blauen Augen mit den Grünen Sprenkeln um in seine zu blicken. Dabei wippten die Zöpfe der Schwarze Haare, mit den Roten Kupfersträhnen auf und ab. Die Blaue Matrosen Uniform die sie trug, mit der Roten schleife und den Overkneestrümpfen wurde mit einem Ernsten Blick begutachtet. „Kragen sitzt. Die Bluse ist Gebügelt und ohne Falten. Die Strümpfe sind passend zur Uniform gewählt." Mit einem zufriedenem Lächeln hob sich sein Blick wieder um ihrem zu begegnen. Sie wollte das er aus dem weg ging. Diese Wiederholungen sollten aufhören. Hastig stieß sie ihn zur Seite und schaffte es sich an ihm vorbei zu schieben. Doch seine Worte stoppten nicht einmal, obwohl sie nicht sonderlich nett gewesen war. Es war als wäre all das einstudiert worden, ein Schauspiel ohne Gefühle und ohne Veränderungen. „...Das verdient Respekt. Du bist ein Modell eines Schülers." Er sprach laut weiter obwohl ihm niemand gegenüber stand. Die Kopfschmerzen nahmen zu, ihre Muskeln zitterten vor Anstrengung. Eines wusste sie mit Sicherheit, dies war nicht die Schule die sie gekannt hatte. Alles war so verkehrt, dies konnte einfach nicht die Schule sein die sie kannte. Sie musste gehen. Das hier war ein Traum, jener ihr eine Welt vorspielte die sie eigentlich kannte. Sie musste aus diesem Traum aufwachen andernfalls würde alles zu Spät sein. „Doch für wen sollte ich aufwachen?" Dieser Gedanke und diese Frage waren so plötzlich gekommen das sie erschrocken war. Plötzlich blieb sie stehen, der Gang um sie herum war vollkommen Leer. Die Schüler befanden sich noch auf dem Hof oder in ihren Klassen. Sie hob ihre Hand und betrachtete sie, kurz hatte sie das Gefühl auf ihrem Handrücken ein Blaues mal zu sehen. Blinzelnd betrachtete sie ihre Hand doch da war nichts. Sie schüttelte den Kopf und machte sich auf den weg zum Klassenzimmer. Die Unterrichtsstunden vergingen wie im Flug, verwirrt hatte sie alles über sich ergehen lassen und doch schienen die Informationen sich nicht festsetzen zu wollen. Je mehr die Stunden vorbeizogen desto schlimmer schienen ihre Kopfschmerzen zu werden. Der Nachmittag kam, während sie versuchte diese Bizarre Situation zu entschlüsseln. Es schien fast natürlich geworden zu sein das ihre Sicht von seltsamen Störungen überlagert wurde. Ihr Gefühle wurden überlagert von Unbehagen. Sinnlose Informationen schwammen um sie herum, so sehr das sie es nicht mehr greifen konnte. Allerdings war da noch eine Leere die sie nicht verstand. Es schien von überall her zu kommen aber auch aus den Tiefen ihrer selbst. Was hatte all das nur zu bedeuten? Sie wollte das ihr jemand erklärte was vor sich ging. Irgendwo musste es doch einen Schlüssel zur Beantwortung all dieser Fragen geben oder? Sie wendete sich herum, die meisten Plätze neben ihr war unbesetzt. Im Raum waren nur noch wenige Schüler. Sie wendete sich dem Jungen zu welcher neben der Tafel stand. „Hay, sag mal weißt du was hier los ist?" Fragte sie dann und er schüttelte den Kopf, fast Ratlos schaute er sie an und dann umher. „Leo, was glaubst du wohin er gegangen ist? Er erschien mir nicht der Typ der einfach schwänzt." Wie ihr Mitschüler auf diesen Gedanken kam war ihr unbegreiflich doch dann erinnerte sie sich an Leo. Die Grünen Augen und das Blonde Haar zu der Orangenen Uniform die wie ihre Blaue einfach nicht zu dem üblichen Braun der anderen Schüler passen wollten. Sie schüttelte den Kopf und verließ das Klassenzimmer, welches sich im Zweiten Stockwerk der schule befand. Sobald sie die letzten Treppenstufen hinab gegangen war verschlimmerte sich das Gefühl des Unbehagens. In der Luft lag Gefahr, ihre Instinkte schrien ihr zu das sie sich verteidigen sollte doch warum? Etwas in ihr, in den tiefen ihres Bewusstseins machte sich dazu bereit das zu tun was sie selbst nicht tun konnte. Sie konnte es spüren, wie ein Windhauch schien etwas unter ihrer Haut zu Kribbeln. Sie hob den Blick als sie zu ihrer Rechten etwas Orangenes sehen konnte. Ein Junge in einer Orangenen Uniform, dass konnte niemand anderes als Leo sein oder? Der Augenblick in dem mein Blick seinen traf, wenn auch nur für einen kurzen Augenblick, fühlte sie sich herabgesetzt und als würde er bis auf den Grund ihrer Seele blicken. Doch er wendete sich ab und ging den Gang hinab.
Je länger sie darüber nachdachte, desto eher wurde ihr bewusst das Leo nicht die einzige Anomalie war die ihr begegnet war. Es gab viele andere dinge die nicht so recht in das Bild einer normalen Schule passen wollten. Es schien mit einem mal alles klarer zu werden. Schüler innerhalb des Geländes die gar nicht existieren sollten. Schüler die auf geheimnisvolle weise einfach verschwanden. Die Welt um sie herum schien auseinander zu reißen. Der Stoff der Realität welche man ihnen vorgegaukelt hatte schien sich aufzulösen. Ein Eindringliches Flüstern in ihrem inneren, etwas dem sie sich nicht verwehren konnte. Sie konnte nicht anders als hinzuhören.
„Wende dich nicht ab!" Was war die Wahrheit?
„Wende dich nicht ab!" Was machte die Welt aus die sie gekannt hatte?
„Wende dich nicht ab!" Es gab einen Grund weshalb sie hier war, sie musste ihn nur finden.
„Komm, erlaube dir nicht die Augen vor der Wahrheit zu verschließen."
Sie durfte es sich nicht erlauben, dass Flüstern so eindringlich es war es schien aus ihr selbst zu kommen. Sie würde die Wahrheit herausfinden müssen, ganz gleich wohin es sie führen mochte. Etwas in ihr weigerte sich davor diese Herausforderung abzulehnen. Es war als wäre sie plötzlich jemand anderes, als wäre die Person die sie bisher gewesen war nichts als ein Trugbild gewesen. Sie wendete sich nach Rechts wo Leo und einer ihrer Mitschüler scheinbar verschwunden waren und setzte sich ebenfalls in Bewegung. Wenn einer ihr eine Antwort geben konnte dann vielleicht Leo. Und selbst wenn er es nicht konnte, irgendwo musste es jemanden geben der ihr die Nötigen Antworten geben konnte. Als sie das Ende des Ganges erreicht hatte entdeckte sie Leo und einen ihrer Mitschüler. Die beiden schienen eine Unterhaltung zu führen. „Die Aufmerksamkeit zum Detail ist ziemlich beeindruckend. Sie haben es geschafft das selbst die Luft eine Konsistenz aufweist." Sie hielt inne, trat dann einen schritt zurück und beschloss abzuwarten. Verborgen hinter der Mauer wartete sie das Ergebnis des Gesprächs ab. Es war keine Freundliche Eigenschaft zu Lauschen, dass war ihr durchaus bewusst doch manche dinge schienen in diesem Augenblick einfach notwendig zu sein. „Wenn dies der Fall ist dann ist diese Welt Realer als die wirkliche Welt, dessen Abbild sie darstellt. Was denkt ihr darüber?" Ihr? Hatte er sie bemerkt? Wenn ja wie konnte das sein? Sie hatte keinen Laut von sich gegeben noch waren ihre schritte so laut gewesen, dass man sie hätte hören können. Es fühlte sich definitiv so an als hätte er sie in seine Frage mit eingeschlossen. Allerdings wendete sich Leo schließlich nur ihrem Klassenkameraden zu und begann die Unterhaltung mit ihm alleine zu führen. „Ich grüße dich. Ich denke dies ist das erste mal das wir wirklich eine Unterhaltung führen." Leos Blick wendete sich erneut kurz ihr zu und sie sah ein Lächeln das keinerlei Feindlichkeit enthielt. Sie hatte das Gefühl das hinter dieser Fassade aus Höflichkeit etwas Bösartiges stecken könnte. Woher dieser Gedanke kam konnte sie nicht sagen doch er ließ sie nicht los. „Ich hatte vorher nie wirklich Gelegenheit dazu, allerdings war die Schule zu besuchen nur Halb so schlecht wie ich geglaubt hätte. Es war eine interessante Erfahrung." Sie runzelte die Stirn, fast hätte sie gefragt ob das sein ernst war. Allerdings konnte sie sich zusammenreißen und zurückhalten. Leo tat geradezu so als wäre er etwas besseres, sei es diese Welt oder die andere. Das war eine Einstellung die ihr irgendwie auf den Magen schlug. Denn jene die Macht besaßen weil sie in einer hohen Position waren nutzten diese meistens nie für etwas gutes. „Die Zeit für Spaß ist vorbei. Ich kam nicht hier her um Schüler zu spielen." Der ernst in seiner Stimme ließ sie aus ihren Gedanken zurückkehren und sie ballte leicht die Hände zu Fäusten. „Wie unterhaltsam der Umweg auch sein möge, jeder muss irgendwann auf den vorherbestimmten Pfad zurückkehren. Und für mich ist diese Zeit nun gekommen." Mit diesen Finalen Worten wendete sich Leo von ihrem Mitschüler ab. Ein letzter Blick in ihre Richtung und er wendete sich der Wand zu.
„Auf Wiedersehen." Leo stoppte, schüttelte den Kopf und setzte seinen Worten noch etwas hinzu. „Auch wenn ich nicht glaube das dies zutrifft. Aus Gründen die ich selbst nicht erklären kann habe ich das Gefühl das wir uns schon bald wiedersehen werden. Ich vermute es wäre daher angebrachter wenn ich sagen würde; 'Wir sehen uns'." Sie glaubte nicht das er diese Worte an ihren Mitschüler gerichtet hatte doch warum? „Es ist Zeit für mich weiterzugehen. Ich wünsche dir viel Glück." Mit diesen letzten Worten schaute Leo noch einmal in ihre Richtung. Er schien die ganze Zeit gewusst zu haben, dass sie dem Gespräch der beiden Jungen gelauscht hatte. Sie versuchte ihre Gedanken zu ordnen doch Plötzlich verschwand Leo. Ihr Mitschüler der Leo gefolgt war verschwand ebenfalls, als seine Hände eine scheinbar besondere stelle an der wand berührten. In Jenem Augenblick war der Schock so überwältigend das er ihr Sichtfeld fast vollkommen Schwarz werden ließ. „Gib nicht auf!" Etwas in ihr weigerte sich einfach zu stoppen und sich von einer Ohnmacht einfangen zu lassen. Das Gefühl war so übermächtig das es jegliche Schlechten Emotionen zu verdrängen schien. Ihre Gedanken klärten sich, ihr Verstand begann zu begreifen das dies der Ort sein musste von dem die Gefahr auszugehen schien. All ihre Instinkte rieten ihr davon fern zu bleiben denn dies war der Ausgangsort all ihres Unbehagens. Wie die beiden anderen Jungen auch, Platzierte sie ihre Hand auf der Wand. Sie erwartete ebenfalls verschluckt zu werden doch da war etwas das sie aufhielt. Etwas das sich anfühlte wie ein Kraftfeld. Sie sah genau das der weg zur Wahrheit und die Erklärung zu all diesen eigenartigen Gefühlen die sie hegte genau dort begann. „Willst du die Wahrheit erfahren?" Sie wollte es wissen, sie musste es einfach erfahren. Eine Tür erschien vor ihr, ein Eingang wo einmal eine feste Wand gewesen war. Diese Tür schien nichts zu sein das zu dieser Welt gehörte. Diese Tür führte auf einen Pfad der mit Sicherheit unangenehm sein konnte. Was hier geschah, warum sie an diesem Ort war. Wer sie wirklich war. All ihre Antworten würden hinter dieser Geheimnisvollen Tür auf sie warten. Sie verabschiedete sich von dieser Falschen Welt und machte den ersten schritt in Richtung der Wahrheit. Denn dies war der Eingang zu einer anderen Welt.
Hinter dieser Tür, schien die Beschreibung einer anderen Welt durchaus zu passen. Alles schien gleich zu sein und dennoch anders. Hinter ihr lief eine vollkommen Stille Silhouette, jene die irgendwo entfernt die Gestalt eines Menschen besaß. Dies war ihr Schwert und ihr Schild, gegen die kommenden Gefahren. „Dies ist dein Schwert und dein Schild. Dieser Effigy wird dich gegen die kommenden Gefahren beschützen." Eine Körperlose Stimme bestätigte ihre Gedanken. Allerdings hatte sie noch einiges zu erfahren. Sie musste etwas tun, außer an jenem Ort zu stehen und zu verweilen. Am Ende dieses Weges würde sicherlich eine Antwort auf sie Warten. Sie hatte keine Wahl als in die Dunkelheit einzutreten, nur beschützt von dieser Puppe. Sobald sie den weg angetreten war tat sich ein Gang vor ihr auf den sie nicht zu beschreiben vermochte. Sekündlich schien er sich einfach zu verändern, leuchtend helle Datenströmungen umfingen sie. Etwas in ihr wollte einen Augenblick verweilen und die Informationen aufnehmen doch sie wendete sich dem weg zu und sprintete los. Die Dunkelheit auf diesem schmalen Pfad entlang, welche immer wieder von scheinbaren Lichtern erhellt wurde. Am Ende dieses Weges erwartete sie kein Typischer Schulhof wie sie es vielleicht erwartet hatte. Die Wände, die Luft alles gab eine seltsame Atmosphäre ab. Dieser Ort wirkte wie eine Arena. Es würde sie nicht wundern wenn plötzlich Monster aus den Schatten hervorspringen und Angreifen würden. „Herzlich Willkommen, Potenzieller Meister." Erneut eine Körperlose Stimme, es schien als würde sie von dem Leeren Himmel über ihr kommen. „Wenn du nach Antworten suchst musst du das Ziel erreichen. Also dann tritt vor." Am Ende dieses Raumes entdeckte sie eine schwebende Kugel auf welche sie zutrat. Dieses Wesen versperrte den einzigen weg den es gab um vorwärts zu gehen. „Vor deinen Augen befindet sich ein Feind, sie wurden so Programmiert das sie Angreifen sobald sie dich entdecken. Eine Berührung wird einen Kampf auslösen." Sie betrachtete die schwebende und Hüpfende Kugel und rechnete sich ihre Chancen aus. Etwas in ihrem inneren sagte ihr das es äußerst leicht werden könnte diesem Gegner gegenüber zu stehen. „Du wirst nicht selbst Kämpfen, dein Körper ist zu zerbrechlich. An deiner Stelle wird der Effigy Kämpfen. Wenn dein Effigy jemals in einem Kampf zerstört werden sollte, wirst du den Angriffen deiner Gegner schutzlos ausgeliefert sein." Sie begriff das dies nichts gutes sein konnte, wenn die Stimme es extra erwähnte. Allerdings beschloss sie abzuwarten was die Körperlose stimme ihr noch zu sagen hatte. „Um es einfach auszudrücken du wirst Sterben also sei Vorsichtig in einem Kampf." Etwas in ihr weigerte sich diese Tatsache einfach so hinzunehmen, warum sollte sie Kämpfen nur um zu Sterben? Es fühlte sich allerdings so an als wäre dies nicht das erste mal das sie mit so einer Tatsache konfrontiert wurde. Allerdings empfand sie keine Angst, viel mehr war sie gespannt was nun auf sie warten würde. „Für den Augenblick allerdings brauchst du dich nicht zu Fürchten. Folge einfach meinen Anweisungen und du wirst nichts zu befürchten haben." Als ob sie jemandem vertrauen würde den sie nicht kannte. „ Als erstes sollte ich dir erklären wie in dieser Welt das Kämpfen funktioniert." Sie achtete kaum noch auf das was die Stimme ihr sagte. „Es gibt drei Basis Funktionen die dein Effigy ausführen kann, du allein bestimmst wie er innerhalb der sechs Phasen angreift die während einer Kampfrunde bestehen." Sie verließ sich lieber auf ihre Instinkte die in diesem Augenblick die Überhand zu gewinnen schienen. Ihr Körper bewegte sich fast ohne das es ihr bewusst war. In einer Drehung hob sie den Arm über den Kopf, stieß sich vom Boden ab und drehte in der Luft einen Salto ehe sie wieder auf dem Boden landete. „Auf geht's." Woher sie den Mut nahm und das Wissen das ihr Körper sie tragen würde, dass vermochte sie nicht zu sagen. Ein Mal erschien auf ihrem Handrücken, wie Blaue Flammen doch es war nur für einen kurzen Augenblick dann hob sie ihren Arm vor ihrem Körper. Ihre Hand gespreizt tauchte ein Arcana Kreis vor ihrer Handfläche auf. Etwas in ihr wollte selbst gegen diesen Gegner antreten und ihn dorthin zurückschicken woher er gekommen war doch sie wusste etwas wahres war an den Worten der Körperlosen Stimme dran. Sie gab dem Effigy den Befehl Anzugreifen und den Durchbruch den der Gegner schaffen wollte zu umgehen. Nach der dritten erfolgreichen Phase ihrer Angriffsstrategie führte der Effigy einen Spezialhieb aus der sie ihrem Sieg wesentlich näher brachte. Nur Wenige Augenblicke später war der Kampf vorbei und der Feind löste sich auf wie Puderzucker, welchen man in Wasser hatte Rieseln lassen. Es war als hätte nie etwas ihren weg blockiert. „Und wie ist es gelaufen?" Sie hob nur kurz ihren Blick in Richtung des Leeren Himmels und wendete sich dann dem Pfad zu. Die Erklärungen dieser Stimme waren ihr in diesem Augenblick ziemlich egal. Unterbewusst allerdings lauschte sie dennoch jedem einzelnen Wort und speicherte sich das nötige wissen ab, irgendwann würde sie es mit Sicherheit noch einmal brauchen. „Das Ziel ist noch weiter vorwärts, wenn du deinen Sieg genießen willst solltest du das tun während du dich vorwärtsbewegst." Langsam aber sicher ging ihr diese Körperlose Stimme wahrlich und wahrhaftig auf den Geist. Es schien nämlich fast so als würde derjenige sich durchaus über ihre Unbeholfenheit lustig machen.
Zwei weitere Kämpfe bei denen die Körperlose Stimme durchaus noch weiter versuchte ihr beizubringen wie sie zu reagieren hatte. Es fühlte sich an wie ein Videospiel allerdings wusste sie das es nicht ganz so einfach schien. Ihre Kampffähigkeiten allerdings schienen besser zu sein als sie im ersten Augenblick angenommen hatte, sie fühlte sich durchaus nicht mehr total Hilflos. Als auch dieser Kampf vorbei war erklang die Stimme erneut, dieses mal allerdings schenkte sie ihr doch ein wenig mehr Beachtung als zuvor. „Jemand der so aufmerksam ist und so instinktiv handelt wird es sicherlich schon bemerkt haben. Jeder der bisher genutzten Angriffe balanciert sich gegenseitig aus, sie können eine Situation herbeiführen in der keiner der Angriffe einander überwiegt. Was du jetzt gelernt hast sind nur die absoluten Grundzüge des Kampfes. Alles was du nun tun solltest, nachdem du die Basics gelernt hast ist dich selbst immer wieder auszutesten und Kampfstrategien zu entwickeln." Durchaus war ihr bewusst was diese Worte bedeuteten und im Grunde war es ihr von Anfang an klar gewesen. Sie würde sich ihren weg zur Wahrheit Freikämpfen müssen. „Alle Feinde die dir von nun an begegnen werden ebenso wie du ihre Bewegungen und Strategien wählen. Dies wird je nach Situation geschehen. Es wird dir am Anfang sicherlich schwer fallen ihre Bewegungen vorauszuahnen. Allerdings mit jedem Gegner den du besiegst wird es dir leichter fallen deine Gegner einzuschätzen. Wenn ich allerdings mit einrechne wie wenig Erfahrung du bisher hast, erwarte ich vielleicht zu viel von dir." Da war es wieder, der Spott und das war etwas das ihr definitiv auf die Nerven ging. Gerne würde sie demjenigen direkt gegenüberstehen doch das würde eventuell nicht möglich sein. „Also dann, es ist Zeit für die Finale Herausforderung. Tritt ein in die letzte Arena." Eine Wand aus Datenströmungen hatte ihr bis zu diesem Augenblick den weg versperrt und ein Kraftfeld hatte sie davon abgehalten näher heran zu treten. Jetzt schien es sich aufzulösen. Ihr war bewusst das dies wirklich ihre Finale Herausforderung werden könnte. Die Aura dieses Ortes den sie nun betrat war Schwer. Es fühlte sich an als würden die Geister der Verstorbenen noch immer verweilen. War dies wirklich das Ziel? In der Mitte dieses Riesigen Saals schien es so als wäre jemand zusammengebrochen. Als sie in sein Gesicht blickte, erkannte sie ihren Mitschüler welcher Leo gefolgt war. „Hey alles okay?" Sie rief nach ihm doch eine Antwort bekam sie nicht. Je näher sie kam desto offensichtlicher war das irgendetwas nicht stimmte und als sie neben ihm in die Knie ging und seine Schulter berührte durchzuckte sie eine Eisige Kälte. Sein Körper schien erstarrt zu sein, augenblicklich wurde ihr bewusst was dies bedeutete. Sie wurde Blass, wie die Leiche die vor ihren Füßen lag. Ihr Verstand begriff, dass dies auch ihr Schicksal sein könnte. Der Effigy, der bis zu diesem Augenblick neben der Leiche gehockt hatte setzte sich in Bewegung. Mit einem Scheppernden Geräusch kam der Effigy zum stehen. Augenblicklich stieß sie zurück und kam schreddernd in einiger Entfernung zum stehen. Wie sie das vollbracht hatte war ihr in diesem Moment ein Rätsel doch etwas anderes war wichtiger. Nachdem sie einige Feinde besiegt hatte um zu diesem Raum zu gelangen war ihr vollauf bewusst was nun geschehen würde. Ihr eigener Effigy kam zwischen sie und ihren Feind zum stehen und sie machte sich bereit für die Konfrontation. Dies hier war kein Test mehr, es war ernst. Sie selbst wich einem Hieb aus der auf ihren Kopf gerichtet war, während ihr Effigy von hinten angriff und den anderen von ihr fortriss. Allerdings drehte der feind sich herum und verpasste ihrem Effigy einen Hieb der nur beim zusehen wehtat. Das sah nicht gut aus. Was sollte sie tun? Dieser Gedanke alleine brachte sie nicht weiter. Als ihr Effigy reglos zerbrach und seine Einzelteile zu Boden gingen wandte ihr Feind sich ihr zu. Ihr Effigy wurde niederschmetternd besiegt und der Gegner stürmte auf sie zu. Sie versuchte auszuweichen doch ein hieb erwischte sie. Schmerz schoss durch ihren Körper und sie sackte in die Knie. Es tat weh, schlimmer als sie es sich jemals hätte vorstellen können. Schwärze nahm ihr Bewusstsein ein und sie fiel nach vorne, ohne sich halten zu können.
„Es sieht aus als wärst du ebenfalls Mangelhaft." Sie konnte eine entfernte stimme hören. „Die Zeit ist gekommen. Mit deiner Vernichtung erkläre ich die Vorausscheidungen für beendet. Auf wiedersehen, ich hoffe du findest Frieden in deiner Vernichtung." Das waren die Finalen Worte der Körperlosen Stimme? Sie hatte keine Kraft zu widersprechen. Alles was sie tun konnte war ihre Augen zu schließen. Würde sie wirklich Sterben? Am Rande ihres Blickfeldes konnte sie dutzende Graue und Braune Hügel ausmachen. Körper die schon die ganze Zeit da waren, warum hatte sie es erst jetzt bemerkt? Diese Körper waren die Überreste der schon gefallenen Schüler. Waren all dies die vermissten Schüler? Mein Mitschüler zuvor war also nicht der einzige gefallene. All diese Schüler hatten es ebenfalls bis zu jenem Ort geschafft und waren gescheitert. Würde sie wirklich eine von ihnen sein? Hatte sie wirklich alles getan das in ihrer Macht gestanden hatte? War es wirklich besser es in diesem Augenblick enden zu lassen?
„Wieso bist du dann überhaupt hier her gekommen?" Ja warum war sie hier? Sie wusste es nicht.
„Ist es wirklich das was du willst?" Natürlich nicht, sie wollte nicht einfach so Sterben.
„Glaubst du das war alles was du vollbringen kannst?" Nein, sie musste ihre Wahre Kraft nur finden.
Sie konnte tief in sich eine Kraft spüren die sie zuvor nicht hatte wahrnehmen können. Woher auch immer diese Kraft zu kommen schien, sie würde nicht daran zweifeln. Sie war aus einem Bestimmten Grund an diesem Ort, also würde sie nicht Aufgeben. Sie weigerte sich es einfach so enden zu lassen. Sie sammelte alle ihre Kraft, in dem Versuch sich aufzurichten. Schmerzen schossen durch ihren Gesamten Körper. Wenn es so enden würde, sollte sie es dann wirklich versuchen? Warum all diesen Schmerz auf sich nehmen? Was würde es ihr bringen?
„Glaubst du das es enden wird?" Nichts sollte einfach so zu Ende gehen.
„Glaubst du dir wird vergeben werden?"
Selbst wenn andere ihr vergeben würden, sie konnte sich selbst nicht vergeben. Es wäre unverzeihlich einfach aufzugeben. Dazu war sie nicht hergekommen. Der Schmerz in ihrem Körper hatte schon lange ein Maß erreicht, dass sie nicht mehr wirklich ertragen konnte. Dennoch musste sie aufstehen. Sie konnte es nicht einfach so enden lassen. Es war nicht ihre Angst vor dem Tot die sie vorwärts trieb. Sie wollte Frieden finden. Wenn sie so darüber nachdachte, fiel es ihr schwer einen Grund zu finden nicht aufzugeben. Warum versuchte sie mit aller Kraft wieder auf die Füße zu kommen? Es gab so viele Leichen, sie konnte die Aura des Todes spüren. In ihrem Kopf schwirrten Dutzende von Fragen herum, jene die sie nicht einfach ignorieren konnte. „Menschen Sterben jeden Tag. Menschen töten Menschen. Was macht einer mehr oder weniger schon für einen Unterschied?" Das war kein Gedanke den sie mochte, die Stimme die ihr dies zuflüsterte klang wie ihre eigene und doch wieder nicht. Kein Mensch sollte Leiden, kein Mensch sollte Sterben. Warum taten sie sich das an? Es enden zu lassen ohne einen weg gefunden zu haben, dass war nicht das was sie wollte. Sie würde nicht zulassen das jemand unter einer Kraft litt, die das Menschliche Maß bei weitem Überstieg. Jetzt da ihr Kampfgeist geweckt war, konnte sie nicht erlauben das es einfach so zu ende ging. „Zur Hölle mit dir und deinem Schicksal. Zur Hölle mit der Kraft die andere unterdrückt." Sie stemmte sich hoch, woher sie auf einmal ihre Kraft nahm konnte sie nicht sagen doch sie war da. „Oh? Das ist erstaunlich." Sie hob den Blick, die Kraft in ihrem inneren begehrte auf. „Die Wahrheit wird sich nicht ewig verleugnen lassen. Warum sollten wir Kämpfen? Was bringt es uns wenn wir uns gegenseitig zerstören? Was auch immer es ist bis ich die Wahrheit erfahren habe fahr zur Hölle." Die Kraft die sie tief in sich hatte spüren können, dass Kribbeln unter ihrer Haut wurde zu einem beständigen Brennen wie ein Wirbelsturm. Sie kämpfte sich auf die Knie und fasste den Effigy ins Visier. „Als Repräsentant der Mondzelle kann ich einen solchen Kampfeswillen nicht ignorieren. Du hinterfragst die Existenz und die Natur der dinge. Auch als es mit dir selbst scheinbar zu ende geht. Ich erwarte viel von deinem Willen. Ich denke es gibt einen Diener der deiner Persönlichkeit Zuspricht." Wollte dieser Mistkerl sie verarschen? Ein Diener der ihrer Persönlichkeit zusprach? Gab es so etwas überhaupt? „Eine Unbeschriebene Legendäre Seele Wird für dich Namenlosen Meister Kämpfen. Ich bin gespannt wie du dich schlagen wirst." Das einzige was sie in diesem Augenblick wollte war denjenigen zu dem diese Stimme gehörte durch den Wolf drehen. Nur jemand der Schmerzen amüsant fand konnte sich einen solchen Unsinn ausdenken. Sie war durchaus bereit dazu ihren Wert zu verteidigen. Sei es gegen den Effigy oder gegen jemand anderen. Die Kraft in ihrem Körper schien durchzubrechen das Brennen unter ihrer Haut wurde zu einem Wind der sie vollkommen zu umfangen schien. Sie fühlte sich allerdings nicht bedroht von dieser Kraft, viel mehr fühlte es sich an als wäre das etwas das zu ihr gehörte. „Selbstbeherrschung zu zeigen ist schwierig, egal welches Alter man erreicht hat. Es sieht aus als würde ich erneut herumhängen." Der Klang von zerbrechendem Glas, scholl durch den Raum. Zwei der drei riesigen Türen oder Fenster was auch immer das genau waren konnte sie nicht sagen, zersprangen. Eine Rot-Schwarze Gestalt erhob sich in der Mitte des Raumes. Weißes Haar stand im Starken Kontrast dazu. Sie schaffte es ihren Körper noch weiter aufzurichten und den Blick ihrer Blauen Augen mit den Frühlingssprenkeln auf die Gestalt zu richten. Wie hatte sie die Gestalt vorher nicht bemerken können?
„Ich kam hier her als Antwort auf eine Stimme die Rief. Welcher Idiot würde einen Diener wie mich beschwören?" Sie war etwas erschrocken, mit fast allem hatte sie gerechnet. Sogar mit einem verdammten Effigy aber nicht mit einem Menschlichen Wesen. Auch wenn etwas in ihr sich weigerte einfach zu behaupten, dass dies ein Menschliches Wesen war. Sie konnte ein Seufzen von diesem Mann hören, der seinen Kopf nur leicht gedreht hatte um sie im Blickfeld zu haben doch sonst hatte er sich ihr nicht zugewandt. „Es schmerzt mich es anzuerkennen, da du jedoch die einzige hier bist..." Der Klang seiner Stimme war tief und wohlklingend und jagte ihr einen Schauder über den Rücken hinab. Seine Äußere Form war wirklich nicht nicht von der eines Menschen zu unterscheiden doch die Aura die ihn umhüllte sprach eine andere Sprache. Die Aura strahlte klar Kraft aus. Eine Kraft welche die eines Menschen bei weitem zu übertreffen schien und jedes Gegners dem sie bisher begegnet war. Eine Unglaubliche Kraft, von der sie das Gefühl hatte es könnte jeden der sie berührte in Staub verwandeln. Wie als Antwort auf die Kraft die ihn umgab, schien die Kraft die tief aus ihrem inneren aufgestiegen war zu reagieren. Eine Kraft die jeden zu Staub verwandeln konnte. „Ich hatte gehofft, dass man mich nicht zu diesem Krieg hinzuziehen würde. Scheinbar war meine Hoffnung vergebens." Sie runzelte die Stirn, der Sarkasmus in seiner Stimme stieß sie für einen Augenblick ab doch dann musste sie unweigerlich Lächeln. „Lass mich Fragen nur um sicherzugehen, bist du mein Meister?" Er meinte diese Frage scheinbar ernst. Konnte sie behaupten, dass sie keine Ahnung hatte was vor sich ging. „Ja." Ein einfaches Wort, dass allerdings so viel Macht enthielt wie scheinbar kein anderes. Es fühlte sich allerdings zum ersten mal nicht verkehrt an. „Verstehe. Es ist nicht so als hätte ich wirklich ein Mitspracherecht allerdings sieht es so aus als wäre ich erneut von einem seltsamen Meister beschworen worden. Eigentlich sollte ich es schon gewöhnt sein." Sie starrte seinen Rücken an, seine Worte schienen so abgehoben zu sein als wüsste er nicht recht was er mit ihr anfangen sollte. Sie ballte die Hände zu Fäusten. Seine Kleidung war außergewöhnlich musste sie feststellen. Eine Art Bolero umhüllte seine Schultern und war vorne mit einem Band verschlossen und hinten mit einer Metall schnalle von dem was sie gesehen hatte. Darunter kam fast nur Schwarz zu Tage, welches mit Silbernen Mustern umringt war. Sie schätzte das es eine Rüstung sein musste, auch wenn sie nicht wusste warum sie diesen Gedanken hatte. Etwas Rotes, wie eine Art Mantel umschlang seine Untere Körperhälfte allerdings kam darunter sehr deutlich die Schwarze Hose die er trug noch zum Vorscheinen. „Merkwürdig? Das musst du gerade sagen? Tauchst aus dem Nichts auf und nennst mich merkwürdig tche." Noch bevor sie wusste wie ihr geschehen war hatte der Weißhaarige sich vollkommen herum gewendet und sein Blick traf auf ihren. Stahlgraue Augen, die einen in ihren Bann ziehen konnten wenn sie nicht vorsichtig war. „Hmpf." Er verschränkte die Arme vor dem Oberkörper als wollte er sie herausfordern doch sie zuckte nicht zurück. Irgendwie war sie stolz auf diese Leistung, obwohl sie ziemliche Schmerzen verspürte brach sie nicht erneut zusammen. „Ein Vertrag ist ein Vertrag. Ich leihe dir meine Kraft wenn du willst." Er schien diese Worte ernst zu meinen, daher nahm sie es auch ernst. Sie konnte nicht einfach aufgeben, nicht ohne die Wahrheit erfahren zu haben. „Ich kämpfe für dich bis dein Wunsch aufhört zu existieren. Du hast nach dem Warum gefragt. Es gibt allerdings nur wenige Leute die eine Antwort auf diese Frage haben." Das Warum trieb sie voran. Die Kraft die wie ein Wind um sie herum tanzte hielt sie aufrecht. Die kraft in ihrem inneren zwang sie ebenso dazu nicht aufzugeben. Die Stimme woher auch immer sie gekommen war, schien nicht zulassen zu können das sie aufgab. Zu Sterben für etwas von dem sie nicht einmal wusste was es wirklich war. Warum sollte sie aufgeben? Warum sollte sie Sterben? Warum waren so viele Schüler an diesem Ort gefallen. Nichts davon ergab wirklich Sinn und all das nur weil sie die Antwort auf das Warum nicht kannte. „Es scheint mir kein Schlechter Wunsch zu sein. Darum Kämpfe ich an deiner Seite." Ohne das sie ihm wirklich eine Antwort auf irgendeines seiner nachfolgenden Worte gegeben hatte schien er weiter zu sprechen, als wüsste er was in ihrem inneren vor sich ging.
Er trat auf sie zu und fasste nach ihrer Hand um sie endgültig wieder auf die Beine zu holen. Die Hand die er umfasste schien zu Brennen, noch schlimmer als es ihr ganzer Körper schon getan hatte. Ein Scharfer Schmerz durchzuckte sie doch sie schaffte es nicht wieder zusammenzubrechen. Etwas Blaues Blitzte auf. Es war als wäre etwas auf ihrem Handrücken eintätowiert worden. Ein Leuchten Blaues Mal das wie die ranken einer Flamme um einander herum zu tanzen schien. Verwirrt schaute sie zwischen dem Mal auf ihrem Handrücken und dem Mann der vor ihr stand hin und her. Nur für einen winzigen Augenblick doch dann erinnerte sie sich daran das sie nicht alleine waren. Der Schmerz der ihren Körper gelähmt hatte schien fort. Sie wirbelte herum und fasste erneut den Effigy ins Auge welcher sich mit einem Scheppernden Geräusch erneut auf sie zubewegte. Kurz zögerte sie, erinnerte sie sich doch gut an die Niederlage die sie eingesteckt hatte. Sie biss die Zähne aufeinander und ballte ihre Hände zu Fäusten zusammen. Sie würde nicht noch einmal verlieren, dass könnte sie sich niemals verzeihen. „Ich kann es mir nicht erlauben zu Verlieren." Sie begab sich in Haltung, der Wind der sie umfangen hatte schien an Intensität zu Gewinnen. Wie sie für jeden anderen in diesem Augenblick wirken musste, dass konnte sie nicht sagen Allerdings war sie sich sicher das es fast wahnsinnig aussehen musste. „Das hier sieht mir wie eine gute Gelegenheit aus mir deine Fähigkeiten zu zeigen Meister." Der Weißhaarige trat vor sie hin und widmete ihr einen Blick den sie nicht zu deuten vermochte. „Es ist nichts worüber man sich aufregen müsste allerdings werde ich mit einem Anfänger Meister nicht auf dem Höhepunkt sein." Diese Worte, auch wenn er sie auf sich selbst bezog waren definitiv etwas das sie nicht auf sich sitzen lassen würde. Es verfehlte seine Wirkung nicht, stachelte nur noch mehr ihren Kampfgeist an. „Wie auch immer, ich bin es gewohnt das kurze ende des Stockes zu bekommen. Zeig mir nur so viel von deiner Kraft wie du kannst!" In seinen Händen erschienen Schwerter. Das eine Weiß, dass andere Schwarz mit Roten Mustern. Sie hatte nicht erwartet das er tatsächlich Kämpfen würde allerdings war er ein erfahrener Kämpfer. Das konnte sie von den Bewegungen ausmachen die er vollführte. Sie selbst gab ebenfalls ihr bestes. Versuchte die Bewegungen des Gegners voraus zu ahnen und ihren Diener zu unterstützen damit dieser nicht zu Heftig verletzt werden würde. Er allerdings war schnell und wendig und wich den meisten Hieben die auf ihn gerichtet waren aus. Wenn er doch einmal getroffen wurde es aber abwehren konnte, verschwanden seine Schwerter und wie aus dem nichts erschien ein Bogen dessen Pfeil den Effigy traf. Nur wenige Angriffe und schon war es vorbei. Der zerbrochene Effigy stoppte alle seine Bewegungen und Angriffe vollkommen. In diesem Zustand war es schier unmöglich das er noch funktionieren könnte dennoch wäre sie nicht überrascht sollte es doch dazu kommen. Kurz erlaubte sie es sich durchzuatmen doch sie hatte das Gefühl das es noch lange nicht vorbei war. „Sieht aus als hättest du diesen Test bestanden, wenn auch nur Knapp. Ich erwarte mehr von dir in Zukunft." Er sprach weiter trotz dessen das seine Worte sie kaum noch zu erreichen schienen. Der Schmerz, der zuvor von der Kraft betäubt zu werden schien flammte nun erneut auf. Die Hitze die von dem Mal auf ihrer Hand ausging brannte sich durch ihren Gesamten Körper, es war als würde sie die andere Kraft verdrängen wollen. Die Winde die sie umgeben hatten verschwanden und zurück blieb ein Gefühl der Leere. „Das mal auf deiner Hand ist ein Befehlssiegel. Es ist der Beweis dafür das du die Macht über einen Diener besitzt." Die Körperlose Stimme, die schon die ganze Zeit zu ihr gesprochen hatte schien sich erneut einzuschalten. „Du kannst sie dazu nutzen deinem Diener drei Befehle zu geben, die Absolut sind und die er nicht Ignorieren kann." Befehle die dafür sorgen würden das ihr Diener ihr Wort nicht Ignorierte? War das Fair? „Denk von ihnen als Stärkende Magie. Ein Befehl durch ein Befehlssiegel kann selbst Wunder möglich machen." Wunder? War das wirklich möglich alleine durch einen Befehl ein Wunder möglich zu machen? „Sie sind auch der Beweis dafür das du am Krieg um den Heiligen Gral teil du sie aus welchem Grund auch immer, wirst du Sterben." Warum wurde alles was Verkehrt war mit dem Tode bestraft? Allerdings ignorierte sie den Schmerz und versuchte aufmerksam jedem Wort zu lauschen, dass die Stimme sprach. Alles verwirrte sie. „Ich kann deine Verwirrung verstehen. Bevor ich es vergesse, herzlichen Glückwunsch. Du hast eine Menge durchgemacht um bis hier her zu kommen. Du darfst dich ausruhen denn du hast das erste Ziel erreicht." Das Erste Ziel? War dies der erste Schritt zur Wahrheit? Auch wenn sie nicht das Gefühl hatte etwas erreicht zu haben, ahnte sie das sie einen großen schritt auf die Wahrheit zugegangen war. „Es war ein ungeschickter Vorgang allerdings muss ich sagen es macht das ganze noch interessanter." Ungeschickter Vorgang? Das war es wohl Tatsächlich gewesen. Wer wäre das nicht wenn er plötzlich etwas tun musste von dem er eigentlich keine Ahnung hatte?
„Ich habe diese Aufgabe schon eine Lange zeit aber es ist das erste mal das mir ein Meister der so hilflos ist wie du begegnet ist." Zu Kämpfen ohne zu Wissen was sie wirklich tun sollte oder tun konnte, wer wäre nicht Hilflos in Anbetracht einer solchen Tatsache? Sie war froh das ihre Instinkte sie nicht verlassen hatten und sie zumindest so einen schritt vorwärts wagen konnte. Allerdings nahm sie sich vor das Amüsement aus der Stimme die sich über sie Lustig machte herauszuholen. Nur zu gerne nahm sie den Gedanken auf den Kopf dieses Mannes irgendwann einmal in eine ähnliche Situation zu werfen. „Du kannst allerdings auch stolz sein auf deinen Erfolg. Dein schnelles Denken und Handeln kam als Folge Starker nerven und ein wenig Voreiligkeit." Wenn sie so darüber nachdachte klang die Stimme für sie, wie die eines Dreißigjährigen Mannes. Seine stimme die Süffisant und erheitert klang, irritierte und nervte sie. Sie konnte sich den Träger dieser Stimme äußerst gut als Priester sehen der in seine Dunkle Sutane eingehüllt war. „Oh? Du bist Neugierig über meine Identität? Ich fühle mich durchaus geehrt aber es ist irrelevant, ich bin lediglich ein teil des Systems in dem du dich derzeit befindest." Sie biss die Zähne auf einander und unterdrückte ein tche das ihr entfleuchen wollte. Es war wahrhaftig etwas das ihr auf die Nerven ging. „Ich bin nur ein Führer, der mit einer Standard Nachricht betraut wurde. Meine Persönlichkeit ist die eines früheren Teilnehmers. Ich bin nicht mehr als Worte, nicht mehr als der Berg den du gerade erklommen hast und nicht mehr als die Aufzeichnung einer Vergangenheit." Die Aufzeichnung einer Vergangenheit? Bedeutete das, selbst wenn sie einen Einspruch erheben würde das sie keine Antwort erwarten durfte? Warum Antwortete er ihr dann auf ihre Gedanken? Sie verstand es nicht. „Oh? Das ist Unerwartet du hast so etwas wie eine Belobigung erhalten. Etwas das durchaus bezeichnete das du ein Licht besitzt." Sie konnte sich nicht vorstellen wer so etwas über sie sagen würde. Allerdings schienen diese Worte einen Kern in ihrem inneren anzusprechen und aus einem ihr unerfindlichen Grund wusste sie diese Worte waren Wahr. „Ich erwarte großes von dir." Ein Befehl? Er wollte sie nun wirklich Testen wie es schien. „Also dann, lass uns deine Taufe Fortführen. Du hast dir diese Ehre durchaus verdient. Für die meisten geht das Monotone Leben weiter ohne wirklich ein ende zu finden. Deine Entscheidung hinter das akzeptierte und den Fortschritt zu schauen, bedeutet das du dir das recht erkämpft hast zu Leben." Sie hatte sich das Recht verdient zu Leben? Die Frage war allerdings nicht ob sie Leben durfte sondern wie Lange. War sie Stark genug ihr Leben gegen jeden Gegner zu verteidigen? Sie durfte nicht aufgeben, dass war das einzige das ihr klar war. „Dies war nur der erste Schritt auf deiner Reise. Freu dich Junge Kriegerin denn der Krieg um den Heiligen Gral beginnt jetzt."Auch wenn sie keine wirkliche Idee hatte wovon diese Stimme sprach wusste sie das es wichtig war. Wenn der Heilige Gral den er allerdings erwähnte der selbe war wie jener den man aus Legenden kannte, wusste sie das dieser Krieg grausam werden würde. „Das ist richtig. Der Heilige Gral ist ein Objekt großer Macht. Er kann jedes verlangen und jeden Wunsch erfüllen. Menschen haben sich endlos dafür bekämpft ihn zu besitzen. Dieser Krieg war Grausam." Bilder schossen ihr durch den Kopf. Schmerzen nahmen ihr ganzes Bewusstsein ein und sie krümmte sich zusammen während sie ihre Hände an ihren Kopf hob. Blut und Schreie, grausame Monster die sich über Menschen hermachten. Was waren das für Bilder? „Das System in dem du dich jetzt befindest ist eine Entwicklung dieser endlosen Kämpfe. Du befindest dich am Eingang zu einem Tödlichen Kampf in dem viele Magier ihr leben lassen werden." Der Gral? Diese Bilder? Hing alles damit zusammen? Hatte sie schon einmal Gekämpft? Wenn ja warum erinnerte sie sich nicht daran? „Hör gut zu Magierin. Hätte ich nicht den Wunsch auf Erden verliehen, wäret ihr nur Heilige die dazu fähig wären Sünden zu begehen. Kämpfe bis zum Tod denn nur demjenigen der das Stärkste Verlangen hat wird den Thron zum Himmel erreichen." Die Körperlose Stimme hallte durch diese Verborgenen Räume, als wäre es die Stimme eines Gottes.
Für sie gab es allerdings nur einen Gott und das war gewiss nicht dieser Mistkerl. Ihr Gott war Warmherzig und umfing sie mit den Flügeln der Ewigkeit. Ein Wundersames Wesen, so alt wie die Welt selbst. Winde umfingen sie erneut, spielten mit ihren Haaren. Es war als würde die Kraft in ihrem inneren auf ihre Gedanken Reagieren. Es gab jede Menge Fragen die sie beantwortet haben wollte. Alle schwirrten durch ihren Kopf und es fühlte sich an als kämen sie tief aus ihrer Seele und würden sich in ihr Fleisch einbrennen. „In jedem Krieg ist eine Waffe von Nöten. Diese Waffe ist dein Diener. Sie sind das Schwert das deinen Willen ausführt und der Schild der deinen Körper beschützt. Eine Legendäre Seele deren Aufgabe es ist dir den weg zum Heiligen Gral freizukämpfen. Dies ist das Wesen an deiner Seite." Ihr Blick fiel zu dem Mann in Rot, der tatsächlich die Ganze Zeit dort gestanden hatte. Kurz blickte er zu ihr ehe er seinen Blick wieder abwandte. Dieser Mann war wirklich ihr Diener? Sie sollte ihn als Waffe einsetzen? War das Fair? Aber wenn nicht, was blieb ihr dann noch für eine Wahl? „Es sieht aus als hättest du deine Entscheidung getroffen. Diese Entscheidung ist der Preis und damit öffne ich die Tore zum Krieg um den Heiligen Gral." Die Male auf ihrem Handrücken leuchteten auf, dass Befehlssiegel begann erneut zu Brennen. Es war vorbei, sie konnte sich kaum noch auf den Beinen halten. Der Schmerz war einfach zu übermächtig. Sie hatte das Ende ihres Durchhaltevermögens erreicht, ihr Verstand begann sich abzuschalten. „Also dann, lasst den Kampf um den Heiligen Gral beginnen. Die Zeit in der ihr Aufgewachsen seid Zählt nicht. Zu entscheiden wer die Ehre bekommt durch die Voraus liegenden Kämpfe, dass ist das Heilige Abkommen der Menschen. Magier die ihr eingeladen worden seid, zeigt mir eure Wahre Stärke." Dies waren die Finalen Worte der Körperlosen Stimme, es war schwierig ihnen zu folgen doch sie schaffte es gerade so. Alles in ihr weigerte sich allerdings weiter zu gehen. Ihr Körper brannte, der Schmerz zwang sie in die Knie und ihre Augen schlossen sich. Schwärze umfing ihr Bewusstsein. Doch zuletzt spürte sie wie sie aufgefangen wurde bevor die Welt ihr vollkommen entglitt.
