Sommerregen.
Sie liebt den Geruch des Sommerregens.
Es war eine vollkommen sternenklare Juli Nacht, wie sie es seit langer Zeit nicht mehr war.
Sie lag völlig durchnässt auf dem warmen Asphaltboden irgendwo in der Nähe des Fuchsbaues.
Ihre Glieder schmerzten, doch es war nichts zu dem Schmerz den sie im Herzen fühlte.
Soviel wurde ihr heute Nacht weggenommen.
Zu viel.
Sie atmete schwer, während heiße Tränen ihre Wangen runter liefen.
Obwohl sie weinte gab kein Ton von sich, sie lag einfach da auf ihrem Rücken, beobachtete die Sterne und dachte über alles nach was sie verloren hatte.
Es war so ruhig, kein Wind, kein Mensch.
Gar nichts.
Das einzige was sie hörte war ihr schnelles Atmen.
Sie lag auf einer Straßen, zu der einen Seite ein Wald und zu der anderen ein Feld.
Vollkommen allein war sie.
Alleine.
Sie schloss ihre Augen und erinnerte sich an das geschehen das sich erst vor ein paar Stunden ereignet hatte.
„Ginny sei so lieb und hol die Jungs runter, das Essen ist schon fertig!", schreite Molly ihre jüngsten und einzigen Tochter von der Küche aus zu.
Ginny saß im Wohnzimmer auf der Couch und antwortete ihr etwas genervt.
„Ja Mom!"
Schnell rannte sie die Treppen hoch und klopfte and Ron's Tür.
„Ron! Essen!"
„Meine Güte! Schrei doch nicht so noch bin ich nicht Taub und hab es auch nicht vor bald zu werden!"
Ginny überhörte es einfach und rannte noch eins nach oben und rief auch Fred und George.
Molly hatte schon den Tisch gedeckt sobald alle am Tisch saßen häufte sie ihre Teller mit Essen.
„mom kann'sch noch wasch hab'n?"
„Aber natürlich Ron mein Schatz", sofort tat sie ihm noch mehr Essen auf den Teller.
„ewww Ron kannst du nicht wenigstens den Mund zu machen wenn du isst?", sagte Ginny und verzog das Gesicht.
Fred und George lachten.
„Du kennst doch Ron, Ginny."
„Ich hab eben einen Gesunden Appetit!", verteidigte sich Ron.
„Nun gut Kinder. Arthur wird gleich von der Arbeit kommen und nächste Woche kommen Harry und Hermine."
„Kommen Charlie und Bill diesen Sommer auch mom?", fragte Ginny.
„Nein mein Schatz leider nicht. Charlie hat in Romänien zu tun und konnte sich nicht frei nehmen und auch Bill hat einen Auftrag für Gringotts zu erledigen und Percy hat im Ministerium zu tun."
„Nachdem hat doch keine gefragt Mom", sagte Fred.
„Ja selbst wenn er Zeit hätte wäre er nicht gekommen dieser kleine Schleim sch..!"
„George und Fred Weasley beendet diesen Satz lieber nicht zur eurer eigenen Sicherheit. Percy ist nach wie vor ein Mitglied unserer Familie.", warnte Molly sie.
Die Zwillinge schüttelten ihre Köpfe und verschwanden nach oben.
Plötzlich kam Arthur aus dem Kamin.
„Hallo Schatz", er gab seiner Frau einen Kuss und klopfte sich dann erst mal den Ruß von seinen Klamotten.
Dann begrüßte er auch seine Kinder und gab ihnen einen Kuss auf die Wange.
Erleichtert ließ er sich auf den Stuhl fallen während ihm seine kleine mollige und liebenswerte Frau ihm etwas zu essen gab.
„ahh was für ein anstrengender tag."
„Nun esse erst mal etwas, ich mach dir einen Tee."
„Ich gehe nach oben, ich hab versprochen Luna einen Brie zu schreiben und sie wartet sicher schon."
„Ja liebes!"
Schon flitzte Ginny nach oben.
Sie war gerade dabei den Brief zu schreiben, als sie einen Angsterfüllten Schrei von unten hörte.
Den Schrei ihrer Mutter.
Panik überfiel sie.
Sofort fing sie an sich Gedanken zu machen 'Was ist los? Was ist passiert?'
Sie rannte aus ihren Zimmer und sah wie Fred und George an ihrer Tür vorbei liefen.
„Fred, George was ist…", sagte sie voller Panik ihre Augen weit geöffnet und ihr Herz schlug wie verrückt.
Fred hielt sie an den Schulter und sagte ihr: „Bleib hier und geh auf keinen Fall runter.
Wie gehen nach unten und gucken was los ist."
„aber.."
„Kein aber Gin. Du bleibst hier!"
Dann rannten beide die Treppen runter ohne, dass sie widersprechen konnte.
Sie hörte ihre Mutter weinend schreien: „ Bitte nicht! Bitte nicht!"
Sie konnte nicht einfach hier oben bleiben und sich feige verstecken, also rannte sie runter und schlich sich zur Küche sie stellte sich neben die Tür.
Vorsichtig guckte sie zu Tür rein um zu gucken was los ist.
Das Bild spielte sich immer wieder in ihrem Kopf ab.
Ron bewusstlos auf dem Boden, ihr Vater in der Ecke von einem Todesser festgehalten und ihre Mutter die kniend auf dem Boden saß und weinte.
Zwei andere Todesser standen noch im Raum, der eine mit seinem Zauberstab auf Molly gerichtet.
Doch Fred und George sah sie nirgendwo.
Sie musste etwas tun. Aber was?
Mit ihrer Hand griff sie in ihre Hosentasche wo normalerweise ihr Zauberstab drin ist doch er war nicht da. Sie hatte ihn oben in ihrem Zimmer.
Sie öffnete ihren Mund um etwas zu schreien, sodass sie aufhören doch, Ihr Vater sah sie und schüttelte mit dem Kopf als ob er wusste was sie vorhat.
Sie schloss ihren Mund wieder.
Hilflos stand sie da und wusste nicht was sie machen sollte.
Der Todesser der seinen Zauberstab auf ihre Mutter gerichtet hatte öffnete seinen Mund.
„AVADA KEDAVRA"
Das grüne Licht füllte den ganzen Raum, als es erlosch sah sie ihre Mutter reglos auf dem Boden liegen.
Sie war Tot.
Das skrupellose Lachen des Todessers flößte ihre Angst ein.
Doch es steigerte ihre unglaubliche Wut.
Das Atmen fiel ihr immer schwieriger, sie hörte alles um sich herum nicht mehr.
Sie sah nur noch ihre Mutter wie sie leblos am Boden lag.
Sie konnte es nicht glauben und wollte es auch nicht.
„NEIN!! WAS HABT IHR GEMACHT!?!"
Alle drehten sich zu ihr um.
Sie stand jetzt direkt in der Tür.
„Wenn haben wir denn da? Wenn das nicht Ginevra Weasley ist die einzige Tochter der Weasleys.", sagte der Todesser der ihre Mutter umgebracht hatte mit einer gespielten lieblichen Stimme.
„Nein Ginny!", schrie ihr Vater, „Lauf weg!"
Der 3. Todesser der bisher nichts gesagt hatte, drehte sich zu Arthur und schnauzte ihn an. „Halt die Klappe!"
Ginny rührte sich nicht. Es war als ob ihre Glieder versteinert gewesen sind, sie konnte sich einfach nicht bewegen.
Der Todesser kam immer näher, er starrte sie an.
Doch Ginny's Augen waren noch immer auf den Körper ihrer Mutter gerichtet.
Erst als der Todesser so nah war das sie seinen Atem auf ihrem Gesicht spüren konnte, richtete sie ihre Augen auf ihn.
„Fassen sie sie ja nicht an!", schrie ihr Vater.
Niemand reagierte auf seinen Kommentar.
Doch plötzlich stand einer der Zwillinge hinter ihr – doch sie konnte nicht erkennen wer – und richtete seinen Zauberstab auf den Todesser und schrie: „Everte Statum!"
Der Todesser wurde durch die Luft geschleudert und landete in einer Ecke neben Ron.
Der Todesser der Arthur festhielt reagierte sofort und schoss ein Fluch nach Fred, doch der wehrte in ab.
Fred schubste Ginny aus dem Raum.
Neben der Tür stand George.
„Komm her Ginny", flüsterte er.
Ohne ein Wort zu sagen ging sie zu ihm.
Ihr Blich war emotionslos und leer.
„Hör mir zu Gin.", sagte George und legte seine Arme auf ihre Schultern.
„Lauf weg so weit du kannst sofort und versuch zur Winkelgasse zu kommen und geh dann zu Percy wenn du es nicht schaffst dann versteck dich im Wald. Ich hab schon Hilfe gerufen sie müssten bald kommen und jetzt geh renn so schnell du kannst."
Sie hörte die Angst in seiner Stimme. 'Ich kann nicht! Ich kann sie hier nicht alleine lassen'
Sie schüttelte den Kopf. „Aber Mom…"
„Ginny bitte geh es bleibt keine Zeit mehr!"
Sie nickte nur und rannte aus der Tür.
Eine halbe Stunde lang ist sie gerannt bis sie sie erschöpft auf den Boden gefallen.
Währen dem rennen hat sie zum ersten Mal den ganzen Schmerz gespürt und hat realisierte das ihre Mutter nicht mehr ist.
Sie kommt nie mehr zurück, nie wieder wird sie ihre Stimme hören, ihr Essen essen, eine Umarmung von ihr kriegen.
Ihre allerliebste Mutter ist tot.
Zwei lange stunden waren schon vergangen.
Zwei lange Stunden die sie hier auf dem Boden lag und es regnete noch immer.
Tausend von Fragen gingen ihr durch den Kopf:
Ist Ron auch tot?
Was ist mit Dad, George und Fred?
Wann wird sie wohl jemand finden?
Wissen es Charlie, Bill und Percy schon?
Wir sie jemals wieder lachen können?
Ihr sehnlichster Wunsch ist in ihrem gemütlichen Bett im Fuchsbau aus diesem Albtraum aufzuwachen.
In die Küche zu rennen und dort sitzend ihre Mutter, ihren Vater, Ron, George, Fred, Bill, Charlie und Percy lachend vor zu finden.
Doch sie wusste das würde nie passieren.
Mittlerweile war es Stockdunkel und sie begann die Kälte zu spüren.
Sie legte sich auf die Seite zog die Knie and die Brust und umarmte ihre Beine mit ihren Armen.
Sie hörte Schritte immer näher kommen.
Doch es kümmerte sie nicht, sie blieb liegen und guckte auch nicht wer das war.
Sie fühlte sich so leer und es war ihr alles einfach nur egal alles.
Auch das sie in 2 Monaten ihr letztes Jahr in Hogwarts beginnen würde.
Sie merkte wie sie zwei Starke und muskulöse Arme hochhoben und jetzt hre Körper trugen.
Sie guckte ihn immer noch nicht an sie fühlte sich sicher und geborgen in seinen Armen und das reichte ihr in dem Moment.
Ihr Kopf war an seine Brust gelehnt und sie konnte seinen regelmäßigen und beruhigenden Herzschlag hören, während er sie fort trug in die tiefe Nacht hinein.
