Willkommen bei meiner neuen Story! Ebenfalls ein Oldie, aber noch lange nicht veraltet :) Diese Geschichte erfordert das Wissen bis 2x22 (allerdings wurde Damon nicht von Tyler gebissen und Stefan hat sich demzufolge auch nicht wegen des Heilmittels in Klaus' Obhut begeben – der Kuss zwischen Damon und Elena ist aber passiert!)

Damons PoV

Ich parkte vor dem Salvatore-Anwesen und zog den Schlüssel ab.
Der Wagen verstummte und plötzlich war ich ganz allein mit meinen Gedanken.
Gerade eben hatte das laute Dröhnen des Motors noch jedes meiner Worte übertönen können, aber jetzt?
Sofort überrollten mich die Dinge, die mir mein Gehirn die ganze Zeit schon hatte sagen wollen, wie eine Lawine.
Tausend Empfindungen stürmten auf mich ein.
Wie war es ihr ergangen?
Hatte sie sich verändert?
Wie hatte sich die Beziehung zwischen ihr und Stefan gewandelt, wenn es überhaupt so war?
Und vor allem…was dachte sie von mir?
Vielleicht hatte sie mich vergessen, vielleicht war ich ihr inzwischen egal, vielleicht vermisste sie mich doch ein wenig oder bedeutete ich ihr ja vielleicht noch was?
Da war eindeutig zu oft ‚vielleicht' in einem Satz.
Ich tippte jedoch auf Ersteres, hoffte aber natürlich, dass sie sich freuen würde, mich zu sehen.
Allerdings konnte ich von ihr nicht erwarten, dass sie – wie ich – jeden Tag an mich gedacht und mein Bild in Händen gehalten hatte, nein!
Sie liebte mich ja nicht, sie mochte mich nicht einmal!
Aber wer konnte das schon?
Immerhin tötete ich Menschen, ohne dabei mit der Wimper zu zucken und saugte diese dann auch noch aus! …meine Kommentare nebenbei nicht zu vergessen.
Ich machte es einem wirklich unmöglich, mich zu mögen.
Doch so war ich nun einmal!
Ich war ein Monster!
Ich war ein Killer!
Das stand fest und konnte weder von mir noch von jemand anderem geändert werden.
Da kamen mir Andies Worte in den Sinn: „Vielleicht bist du ja jetzt so.
Liebe verändert uns, Damon."
War ich denn schon verändert?
Sonst würde ich mir ja keine Gedanken machen, oder?
Damon Salvatore denkt nach?!
„Verdammt noch mal, geh da jetzt rein, du warst doch sonst kein solcher Schisser!", sagte ich ganz leise zu mir selbst und stieg dann aus.
Ich versenkte den Schlüssel in meiner Hosentasche und schritt auf das Haus zu.
Selbstvertrauen und Entschlossenheit, ja, genau das brauchte ich jetzt.
Doch mit jedem Schritt, den ich machte, schwand dieser Mut und wich einer ungeheuren Angst und schrecklichen Vorwürfen.
Ich musste unweigerlich daran denken, was ich tun würde, wenn sie mich wegschicken würde.
Ich wusste es nicht.
Vielleicht würde ich einfach wieder gehen und mich herzlos stellen, aber wahrscheinlich würde ich auf der Stelle sterben.
‚Puff' und weg.
Ich hoffte, es würde schnell gehen…
Bei der Tür angekommen, war ich plötzlich vollkommen gelähmt.
Ich spürte meine Finger nicht mal mehr, als sie wie ferngesteuert nach dem Hausschlüssel in meiner Tasche griffen und ihn zur Tür führten.
Ja, ich hatte den Schlüssel immer noch!
Und ich würde ihn für nichts und niemanden hergeben! Nicht, solange er mir den Zutritt zu Elena ermöglichte.
Ich atmete tief durch und schloss dann auf.
Ich trat über die Türschwelle und stieß die Tür hinter mir mit dem Fuß zu.
Dann lauschte ich aufmerksam.
Alles, was aus dem Haus drang, war ein Herzschlag.
Elenas Herzschlag!
Der Herzschlag, für den ich mir jederzeit mein kaltes, totes Herz rausreißen würde.
Sie schien mich gehört zu haben, denn jetzt ertönten Schritte und kurz darauf erreichte sie die Treppe.
Die Stufen knarrten und wurden immer schneller betreten.
„Stefan?", rief sie und versetzte mir damit einen Stich direkt ins Herz.
Was hatte ich denn schon erwartet?
Und wieder: „Stefan, wo-"
Da erschien sie am Treppenabsatz und unsere Blicke trafen sich.