Disclaimer: M*A*S*H gehört mir nicht und ich verdiene auch kein Geld damit...

Hochzeitstag

Liebe Laura,

wieder ein Hochzeitstag, an dem ich nicht bei dir sein kann. Es tut mir entsetzlich leid, ich wünschte ich könnte bei dir sein! Wir haben heute Morgen eine Anhöhe erobert und sie heute Nachmittag wieder verloren. Dabei kamen viele meiner Kameraden um. Ich weiß, es ist falsch, aber ich bin froh, dass sie es waren und nicht ich. Im Moment herrscht Stille, nur deshalb kann ich dir diesen Brief überhaupt schreiben. Bald wird es wieder losgehen, es kann jede Minute so weit sein. Wir kämpfen seit drei Tagen ununterbrochen, oder waren es vier? Ich weiß es nicht mehr, die Zeit verschwimmt hier in Korea...

Alles was ich weiß, ist, dass ich heute nicht bei dir sein kann. Ich würde alles tun, um zu dir zu kommen und dich in den Arm zu nehmen. Ich möchte, dass du weißt, ich liebe dich von ganzen Herzen! Auch wenn es in manchen meiner Briefe nicht so klingt, ich vermisse dich jeden Tag. Ich könnte dir noch tausendmal sagen, wie sehr ich dich liebe und dass du immer ein Teil von mir sein wirst. Dass du das einzige bist, was mich hier aufrecht hält und dass ich Gott jeden Tag dafür danke, das du mich geheiratet hast. Du solltest heute nicht allein sein und du solltest nicht weinen. Ich werde es auch nicht tun, denn ich glaube fest daran, dass wir uns wieder sehen werden. Dann werden wir diesen Tag gemeinsam feiern und diese schreckliche Zeit vergessen können.

Manchmal, da frage ich mich, was das alles für einen Sinn hat. Wenn wir nachts im Schlamm liegen und nur auf den nächsten Angriff warten, wenn ich Angst davor habe einzuschlafen, weil ich nie wieder aufwachen könnte. Viele der Männer mit denen ich hier bin sind viel jünger als ich. Sie sterben ohne je wirklich gelebt zu haben. Sie sind gerade mit der High School fertig, kaum achtzehn Jahre alt und müssen das erleben.

Immer wenn ich in einem Schützengraben liege und auf meinen Feuerbefehl warte, muss ich daran denken, dass es den Menschen auf der anderen Seite genauso geht. Früher habe ich wegen jedem Toten ein schlechtes Gewissen gehabt, aber heute sind es nur noch Ziele. Ziele, die mich meiner Heimat ein Stück näher bringen. Wahrscheinlich bist du jetzt verschreckt oder verstört, weil ich so etwas schreibe, aber das macht der Krieg aus jedem Soldaten. Als ich mich freiwillig gemeldet hatte, war ich stolz auf mein Land. Ich wollte für etwas Gutes kämpfen, aber jetzt will ich nur noch hier raus.

Ich muss jetzt wieder los, wir werden den Angriff fortsetzen. Dabei werden wieder Menschen sterben und wir werden sie noch nicht mal begraben können.

Bis hoffentlich bald,

dein dich liebender Sam