Ein schlichtes Glas, ein Einmachglas mit einem rot karierten Deckel stand auf dem Tisch, der sich unter der Last, die er zu tragen hatte, gefährlich bog. Das Glas wirkte nicht besonders festlich im Angesicht der anderen Präsente. Ein haarfeiner Riss zog die über die gläserne Wand, am Boden war ein Splitter herausgebrochen, lies es unvollständig erscheinen. Das Glas wurde halb verdeckt von den Flügeln üppiger weißer Schleifen, rotem Krepppapier, welches kunstvoll zu einem großen Herzen gebunden, auf dem Geschenktisch prangte.

Einsam und deplatziert wirkte es, zwischen all der Pracht, dem Glitzer und dem Prunk. Und doch befand es sich am richtigen Ort. Als ein Stoß den Tisch erschütterte, unbedacht von einem der Gäste verursacht, geriet der Inhalt in Bewegung, schwappte leise gegen die gläserne Wand, so als suchte er einen Weg hinaus.

Kein Mensch schenkte ihm Beachtung.

Die Perle des Abends tanzte in der Mitte des Saales zu den Klängen, die den virtuosen Fingern eines Pianisten entsprangen. Ihr gegenüber ein Mann, der während des gesamten Tanzen mit den Blicken nicht von ihr abließ, während seine Hände die wohl glücklichste Frau im Saal über die Tanzfläche wirbelten. Von den umstehenden Gästen ertönte ein leises Wispern, das sich durch den ganzen Raum zog.

„Wie schön sie doch ist"

„Die beiden wirken so glücklich"

„Ich wünschte, ich hätte das auch so"

„Die Hochzeit ist ein Traum..."

Ein Traum ging auch für die Braut, ganz in weiße Seide gehüllt, in Erfüllung. Sie strahlte ihren Gegenüber an, während sie zu den letzten Klängen des Klaviers die finalen Schritte des traditionellen Hochzeitswalzers tanzten.

Eric legte seine Hände rechts und links an ihre Taille und zog sie mit einer fließenden Bewegung in seine Arme. Sophie hob nur den Kopf, während er schon ihre zarten Lippen berührte. Schmetterlingsgleich fühlte sich der Kuss an. Den ganzen Tag schon schien auch Erics Bauch von den kleinen flatternden Insekten erfüllt zu sein.

Mit dem Gefühl tiefster Zufriedenheit lehnte Eric seine Braut an sich, während beide in den Wogen des Applauses untergingen.

Kurz darauf gesellten sich auch andere glückliche oder weniger glückliche Pärchen zu ihnen auf die Tanzfläche und wiegten sich zu den Klängen von Snow Patrol oder Coldplay, in der Hoffnung einen schwachen Schatten der selben Perfektion zu erhaschen, wie sie das Brautpaar ausstrahlte.

Eric führte schließlich seine Braut von der Tanzfläche und half ihr sich hinzusetzen, was in dem Monument aus Taft und Seide keine einfache Übung war. Eric lies sich mit einem Lachen neben sie sinken und strahlte sie an.

„Gehts dir gut?", erkundigte er sich und strich sich durch sein schwarzes Haar. Die Hand fuhr zu seiner Krawatte und zog sie ein wenig auf. So hatte er wenigstens nicht mehr das Gefühl zu ersticken.

Sophie legte eine Hand auf seinen Oberschenkel und sah ihn an.

„Würdest du mir ein Glas Wein holen? Ich fühle mich ganz ausgedörrt. Und ich denke nicht, dass du eine Trockenpflaume zur Frau möchtest." Sie blinzelte ihn spitzbübisch an, die karamellfarbenen Sprenkel ihrer Augen funkelten. Wie konnte er diesem Blick widerstehen?

„Okey, okey!" Er erhob sich.

„Willst du sonst noch etwas?" Er warf einen prüfenden Blick durch den Saal. Am anderen Ende wartete eine reich gedeckte Tafel auf die Hungrigen und Durstigen, vor der sich nun, nachdem der größte Programmpunkt des Abends abgehakt war, schon wieder eine lange Schlange gebildet hatte, auf die er eigentlich keine sonderlich große Lust verspürte.

Trotzdem ergab er sich seinem Schicksal und schritt durch den Saal. Er hatte nicht geahnt, dass er sich auf einen wahren Spiesrutenlauf begeben hatte. Die berühmte Schlangengrube wäre ein müder Witz gegen die Schar der Gäste, welche auf ihn einströmten.

Ein jeder wollte ihn beglückwünschen, mit ihm etwas auf sein Wohl und natürlich das der Braut trinken. Auf dass ihnen ein langes und glückliches Leben beschert sei und der Segen vieler Kinder! Es dauerte seine Zeit, ehe Eric überhaupt zum Buffet durchgedrungen war, sich zwei Gläser schnappte und sich dann in die Schlange der Wartenden und Schnatternden einreihte. Ein kurzer Augenblick wurde ihm gegönnt, in dem er durchatmen konnte und ein wenig Ordnung in seine Gedanken, die schon den ganzen Tag - seinem großen Tag - in alle Richtungen davon schwammen, zu bringen.

Er ließ seine meergrünen Augen über die Tafel gleiten, sie blieben schließlich am Gabentisch hängen. Für einen kurzen Augenblick amüsierte er sich über all den Glitzer und all die Folie, die über die Ränder hinweg quollen. Einige verirrte Schleifen ringelten sich gen Boden. Er hatte die Tradition eigentlich noch nie gemocht, Sophie und er hatten sich auf der Einladungskarte für Geldgeschenke ausgesprochen. Doch dabei war es augenscheinlich nicht geblieben.

Das Glas blitzte auf, das grelle Licht eines Spots, wie viele von der Decke herab den Saal erhellten, wurde reflektiert, von der abgesplitterten Ecke am Glasboden, und so rückte das unscheinbare Einmachglas in Erics Fokus - und jagte ihm urplötzlich eiskalte Schauer über den Rücken. Das Wasser in seinem Inneren schien sich zu bewegen, ohne jegliches Berührung von Außerhalb. Erics Herz schlug ihm bis zum Hals, als er in der Schlange nach vorne gedrängt wurde, stolperte und noch einen letzten, beinahe verzweifelten Blick auf die sich brechende Reflektion riskierte.

Augen, so blau wie der Himmel...

Lachen, das direkt in sein Herz strömte...

Das konnte nicht sein! Mit bebenden Händen nahm er die Gläser, die ihm der Kellner reichte, entgegen und trat von der Tafel zurück. Er fühlte sich gerade, als hätte ihm jemand einen großen Eisklumpen in den Magen gezaubert, der all die Schmetterlinge, die zuvor seinen Magen mit einem wohlig warmen Gefühl erfüllt hatten, zerquetschte. Doch sein Herz war erwacht, forsch und unruhig trommelte es in seiner Brust, brachte klopfend die sorgsam errichtete Mauer zum bröckeln.

Der Zauber der Hochzeit war fort, die Magie der Vergangenheit erwachte jedoch zu neuem Leben.

Sein Herz schlug gleichmäßig, im Takt seiner langen Schritte. Ein Fuß berührte den Boden. Ein dumpfer, feuchter Schlag. Erhob sich wieder in die Luft, während sein anderer Fuß ihn erneut im feuchten Sand verankerte. Der feine weiße Sand schluckte jeden Laut, den er früh am Morgen verursachte. Er folgte dem Rhythmus seiner Schritte, während seine Gedanken weit weit entfernt verweilten. Das Laufen half ihm, abzuschalten und den Ballast des vergangenen Tages von seinen Schultern zu streifen. Die Ruhe, die früh am Morgen noch an diesem Strand herrschte, hatte er nach kurzer Zeit zu schätzen gelernt.

Schließlich lief er aus, stützte sich schwer atmend auf den Oberschenkeln ab. Die Wellen umspielten seine Füße und durchweichten seine Turnschuhe, und doch blieb er stehen. Die ersten Sonnenstrahlen krochen über den Rand der Welt und vertrieben das Silbergrau der weichenden Nacht vom Himmel. Für einen Moment sah er dem beginnenden Tag zu und schloss die Augen. Er musste sich auf den Rückweg machen, sonst würde er zu spät zur Arbeit kommen. Seufzend wandte er sich um, mit einem letzten Blick auf den noch unberührten Streifen der Ruhe, und erstarrte plötzlich mitten in der Bewegung.

Hatte er hinter der Düne Rauch gesehen?

Irritiert blickte er wieder zu den Dünen, nur um sich erneut die Augen zu reiben.

Er hatte grünen Rauch gesehen? Grün?! Er war heute Morgen sicherlich einfach zu früh aufgestanden. Oder hatte seine abgetragenen Turnschuhe, mit denen er am liebsten lief, falsch herum angezogen. Eine andere Erklärung gab es für die Erscheinung, die er vor sich sah, einfach nicht! Er hatte noch nie von irgendeinem chemischen Vorgang gehört, der grünen Rauch fabrizierte! Giftgrün, um genau zu sein, mit blauen Kringeln, die wie Tentakel aus der Rauchwolke emporstießen. Zögernd ging er ein paar Schritte auf die Düne zu, hinter der dieser obskure Qualm zum Vorschein kam.

Ich träume wirklich", murmelte Eric und schüttelte den Kopf. Andererseits konnte er den Brand auch nicht unbeachtet lassen (falls es denn einer war). Die Dünenvegetation könnte Schaden nehmen! So stieg er hastig den rutschigen Hang hinauf und warf einen Blick auf der anderen Seite hinunter.

Was treibt mein Unterbewusstsein nur...", murmelte Eric tonlos und schüttelte erneut den Kopf. „Und wann wache ich bitteschön auf?"

Eric brachte seiner Braut hastig die Gläser. „Ich schnapp noch mal kurz frische Luft. Bin gleich wieder bei dir." Er gab ihr einen kurzen Kuss, wich ihren skeptischen Augen aus und lies stattdessen seinen Blick über die Köpfe der vielen Gäste schweifen. Doch es waren einfach zu viele!

Gehetzt drängte er sich zwischen den vielen Abendkleidern hindurch und taumelte schließlich nach draußen, hinaus in die kalte Nachtluft. Er lief noch ein paar Schritte. Wenn das Geschenk auf dem Gabentisch stand, so musste er ... auch hier gewesen sein! Wenigstens für einen Moment! Vielleicht war er noch da! Hektisch stolperte er über das Gelände, doch nirgendwo blitzte sein blondes Haar im Dunkeln auf. Eric verhielt schließlich zwischen den vielen parkenden Autos. Er war fort. Unmerklich sackten seine Schultern nach vorne und er stieß einen leisen Fluch aus.

Nur seine Gabe war ihm geblieben.

Drei Meter unter ihm stand ein junger Mann, eine Hand über den Kopf erhoben und deutete auf die Flammen, die diesen giftgrünen Rauch produzierten. Er deutete mit einem Stöckchen darauf! Eric stieß ein ungläubiges Lachen aus. Der Mann war nicht viel älter als er selbst, spielte aber noch mit Stöckchen? Was war das denn für ein Nerd?!

Der Laut bewirkte verschiedene Dinge gleichzeitig. Der Mann mit dem Stöckchen wandte sich um und starrte ihn plötzlich erschrocken an.

Verflixter Drachenmist, auch das noch!", stieß er hervor.

Verschwinde da!" Im selben Moment stürzte etwas – anders wusste Eric es einfach nicht zu definieren - aus den Flammen heraus, direkt auf den Mann zu. Dieser drehte einen Augenblick zu spät den Kopf. Eric sah verblüfft zu, wie er den Stab nach vorne stieß und etwas schreien wollte, doch das brennende Vieh begrub ihn schon unter sich.

Eric quollen beinahe die Augen aus dem Kopf. So ein Tier, so es denn überhaupt eines war, ... hatte er noch nie zu Gesicht bekommen. Doch der Kerl da unten brauchte eindeutig seine Hilfe! Er setzte sich hastig in Bewegung und schlitterte die Düne hinab. In dem Augenblick vergrub das Biest, das aussah wie ein Stück Baumrinde, jedoch mit gemeingefährlichen Klauen und Zähnen gespickt, ebenjene im rechten Arm des Mannes. Dieser schrie wütend auf und versuchte das Biest abzuschütteln. Eric wusste nicht woher er den Mut nahm, aber er griff nach einem langen Ast, den der letzte Sturm aus dem nahegelegenen Wald hinter der Düne herangetragen haben musste, und fegte das Vieh mit einem heftigen Stoß von dem Mann.

Seine Klauen lösten sich mit einem ekelerregenden Geräusch aus dem Arm, und es landete ein Stück entfernt von ihnen auf dem Boden.

Alles okey?", stammelte Eric hektisch, wollte neben ihm in die Knie gehen.

Bist du eigentlich wahnsinnig!?", schrie der andere gleichzeitig.

Pass auf!"

Im nächsten Augenblick wurde Eric von den Füßen gerissen. Der Stock flog in hohem Bogen davon. Nagelspitze Zähne bohrten sich in seine Seite, ehe er überhaupt seine Arme zur Verteidigung heben konnte. Er landete mitsamt der Kreatur im Sand der Düne, wollte vor Schmerz aufschreien, doch er fand nicht die nötige Luft in seiner Lunge.

Stupor!" Der Schrei drang nur gedämpft an sein Ohr, aber er hatte eine wahrlich durchschlagende Wirkung. Das Biest wurde von ihm herunter gerissen und lies nur eine Reihe mit heftig brennenden Einstichen zurück.

Inflamare!" Im nächsten Augenblick ging das Monster in Flammen auf. Der Mann hielt seinen Stab auf die Flammen gerichtet, bis sie erloschen waren. Die Knöchel seiner Hand traten weiß hervor. Als nur noch Kohle von dem Vieh übrig war, stürzte er zu Eric, der sich nun sehr sicher war, dass er nicht träumte. Ein Traum verursachte nicht solche Schmerzen! Ächzend richtete er sich ein Stück auf.

Was denkst du dir eigentlich dabei?! Wenn ich sage verschwinde, meine ich das auch!", schleuderte der andere ihm rüde entgegen und wollte nach seinem Shirtsaum greifen, um nach der Wunde zu sehen.

Erics Herz schlug schneller und er hob hastig die Hände, wollte die geschickten Finger des blonden Mannes wegschlagen. Das gerade Erlebte konnte und wollte er einfach nicht mit seiner Realität in Einklang bringen. Die Wirklichkeit, zuvor einfach und klar, schien sich vor Erics Augen gerade zu erweitern. Es war wie ein Bild, welches er plötzlich als dreidimensionales Modell vor sich sah. Plötzlich hoben sich Schatten heraus, Farbnuancen wurden sichtbar und er konnte es von allen Seiten interessiert betrachten. Dieser Baumstamm hatte gelebt!

Moment, was... aber...!", stammelte er.

Das ist nicht wichtig!", erwiderte der Fremde, zog dann kurzerhand Erics Shirt nach oben und offenbarte einen kreisrunden Abdruck aller Zähne, die das Vieh vorn und hinten in seine empfindliche Seite gegraben hatte.

Und es tat verdammt weh! Eric sog scharf die Luft ein und biss sich auf die Lippen. Der Blonde stöhnte entnervt auf.

Halt still, verdammt!", herrschte er ihn an und zog dann wieder den Stab aus seiner Jeans hervor.

Du bist doch völlig irre!", brachte Eric fassungslos hervor.

Doch der Blonde lies sich nicht beirren.

Episkey", murmelte er und fuhr mit dem Stab federleicht über die Verletzungen.

Eric konnte einfach nur dasitzen. Der Kerl hatte doch nicht alle Tassen im Schrank!

Doch plötzlich liess der pochende, brennende Schmerz nach und unter Erics ungläubigen Muggelaugen spannte sich jungfräuliche Haut über die Einstichstellen.

Vollkommen perplex blickte Eric auf - und direkt in den Himmel hinein. Der andere blickte aus seinen blauen Augen zögernd auf ihn hinab. Dann hob er seinen Stab erneut.

Amnesia", flüsterte er, und ein leises Bedauern schwang in seiner Stimme mit. Silberner Staub schoss aus seinem (Eric weigerte sich das Wort Zauberstab in seinen Gedanken zu benutzen) Stab auf ihn zu, hüllte ihn ein.

Vollkommen ausgelaugt lies sich der junge Mann neben ihn fallen und blickte aufmerksam zu ihm hinüber.

Hier" Er gab ihm ein Tempo aus seiner Jeanstasche. „Nasenbluten kann manchmal eine ganz schöne Sauerei sein, oder? Mein Name ist übrigens Ried" Im ersten Moment fiel es Eric gar nicht auf, dass er ihm die linke Hand reichte.

Eric" Verwirrt nahm er sie an. „Ich heiße Eric..."

Die Flüssigkeit im Glas schwappte, als es hochgehoben wurde.

„Was ist das denn? Hat sich da jemand einen Spaß erlaubt?", wunderte sich Sophie und betrachtete das unscheinbare Glas neugierig von allen Seiten.

Den ganzen wunderschönen Abend hatte Eric versucht nicht mehr an jenen Sommer zu denken. Nun, spät am nächsten Morgen, blickte er von der Vielzahl der mehr oder weniger schlichten Umschläge auf.

„Ich glaube, das können wir guten Gewissens entsorgen", meinte Sophie und angelte nach dem Müllsack, in dem auch schon all die Luftballons und Sektkorken ihr unrühmliches Ende gefunden hatten.

„Nein!" Eric riss seiner Frau voller Schrecken das Glas aus der Hand.

„Ich weis von wem das ist. Es soll eine Erinnerung sein!" Er rettete sich in ein Lachen.

„Ich will es noch ein wenig aufbewahren." Hastig lies er das Glas in die Tasche seiner Jeans gleiten, ohne auf die fragenden Blicke seiner Ehefrau zu achten.

Er hatte sie nicht einmal angelogen. Es war eine Erinnerung, eine Erinnerung an eine wunderschöne Zeit.

Sein Herz schlug gleichmäßig, im Takt seiner langen Schritte. Ein Fuß berührte den Boden. Ein dumpfer, feuchter Schlag. Erhob sich wieder in die Luft, während sein anderer Fuß ihn erneut im feuchten Sand verankerte. Der feine weiße Sand schluckte jeden Laut, den er früh am Morgen verursachte. Er folgte dem Rhythmus seiner Schritte, während seine Gedanken weit weit entfernt verweilten. In seinen Träumen... In der letzten Nacht hatte er etwas sehr merkwürdiges geträumt. Ein Monster, Magie ... und himmelblaue Augen.

Warum lief sein Unterbewusstsein ohne seine Zustimmung Amok? Das konnte nicht wahr sein!

Er beschleunigte kopfschüttelnd seinen Lauf. Dabei fiel sein Blick auf die Dünen... und er verharrte mitten im Schritt.

Himmelblaue Augen... Ein junger Mann...

Hart musste er schlucken, lief dann wie ferngesteuert fort vom Meer, auf die Dünen zu. Kurzerhand erklomm er sie, obwohl das eigentlich nicht die feine englische Art war und schlitterte an der anderen Seite wieder hinab.

Er sah sich um. Der Sand auf dieser Seite war zerwühlt. Nicht weit entfernt von ihm schien etwas gebrannt zu haben, da noch immer Aschespuren zu sehen waren, die nur langsam vom Wind ausgelöscht wurden. Ein Wirbel entstand, während er mit gerunzelter Stirn um die Brandstelle herum schlich, und brachte ihn zum Niesen.

Plötzlich spürte er vorsichtige Hände, die seine Seite betasteten, genau an der Stelle des Shirts, an der er gestern die blutende Nase gestillt hatte.

Irritiert schob er sein Shirt nach oben und untersuchte seine Seite, wo er nur zarte, blassrosa Haut vorfand. Blassrosa? Der Rest seiner Haut war braun von der Sonne! Vollkommen perplex fuhr er sich über die neue Haut, drehte sich dann einmal um die eigene Achse. Sein Blick blieb an einem langen Ast hängen, der ihn schlucken lies. Er sah ihm Geiste das Monster vor sich, wie es in hohem Bogen davonflog. Nachdenklich ging er vor dem Ast in die Hocke, fürchtete sich beinahe ihn zu berühren. An der Spitze klebte eine dunkelrote Flüssigkeit.

Was tust du hier?!" Rieds Stimme lies ihn herumfahren. Wütend funkelte ihn der blonde Mann an.

Du solltest eigentlich..." Er zögerte.

Eigentlich solltest du dich an nichts mehr erinnern!" Er zog den Stab erneut aus seiner Jeanstasche, doch Eric sprang auf.

Dein kleiner Zaubertrick wirkt bei mir nicht!", fuhr er ihn an und ging auf ihn zu, den Zauberstab genau im Blick behaltend.

Was bist du überhaupt? Und was war das für ein Vieh gestern? Und was zum Henker hast du mit mir gemacht?!"

Er überwand die Entfernung zu ihm mit ein paar Schritten und riss dem überraschten Magier den Ärmel seiner Jacke hoch.

Und warum hast du dich nicht selbst geheilt?! So wie mich!" Anklagend deutete er auf die säuberlich verbundene Wunde.

Für einige Herzschläge blieben sie so stehen. Eric hörte das Blut in seinen Ohren pochen. Er hielt das Handgelenk des anderen fest umklammert, er wollte ihn, seine Erinnerung nicht schon wieder verlieren, die Realität nicht erneut aus seinem Griff entlassen.

Du tust mir weh!", gab Ried schließlich auf und riss sich mit einem Ruck los. Er massierte sich die Hand.

Dieser Sumpfkrattler hatte Gift an den Klauen und das muss sich erst neutralisieren. Dann kann ich die Wunde schließen. An den Zähnen, die dich verletzt haben, befand sich kein Gift."

Eric atmete zittrig durch. Gift?!

Und..."

Ried gebot dem erneuten Sturm an Fragen Einhalt.

Kannst du bitte freundlicherweise Mal die Klappe halten? Ich versuche nachzudenken?!" Er biss sich auf die Lippen, dann seufzte er und seine Schultern senkten sich. „Komm mit... ich muss dir einiges ... erklären..."

Muggel sehen normalerweise nicht genau hin... das ist der Grund, aus dem unsere Welt noch immer verborgen ist. Und deshalb wirkt auch bei so gut wie allen der simple Amnesia - Zauber. Muggel wollen vergessen, sie lieben anscheinend den Tanz in der Dunkelheit..."

Er lies sich mit einem spöttischen Lächeln auf den Lippen in den Sessel fallen, der in dem kleinen Cottage stand, welches er bewohnte.

Eric saß mit unterschlagenen Beinen auf der Couch und betrachtete Ried, der zwar etwas größer als er, aber kaum älter sein musste.

Du bist anders..." Ried blickte auf.

Und das kann mich in gewaltige Schwierigkeiten bringen. In ganz gewaltige, um genau zu sein. Und dich auch, um das anzumerken. Ich habs mit einem normalen Amnesia - Zauber versucht, aber es gibt weitaus stärkere und gefährlichere Magie um vergessen zu lassen. Also ist es besser du hällst die Klappe, wenn dir dein Verstand lieb ist." Er verzog bitter das Gesicht zu einer Grimasse und richtete sich auf, wozu er als Hilfestellung nur den gesunden Arm verwendete. Das Gift machte ihm zu schaffen, das merkte selbst Eric an seiner Haltung. Für einen Moment herrschte Stille zwischen den beiden jungen Männern, schließlich seufzte Ried.

Ich glaube, du gehst jetzt besser."

Doch Eric rührte sich nicht. Er betrachtete den schmalen Körper, den Verband. Für den er eigentlich die Verantwortung trug. Wenn er ihn nicht abgelenkt hätte, wäre dieses Biest in den Flammen verkohlt.

Und du... legst dich lieber hin...", meinte er leise, worauf Ried nur mit einem unwilligen Nicken reagierte.

Kann ich wieder kommen?" Eric erhob sich nur zögerlich.

Kann ich dich aufhalten?", erwiderte Ried säuerlich.

Nein" Auf Erics Gesicht breitete sich ein freches Grinsen aus.

Und Eric fühlte sich, als die Tür mit einem leisen Klicken hinter ihm zufiel, als wäre er gerade erst am Anfang eines großen Abenteuers.

„Hast du mir davon erzählt?" Sophie zog die Brauen zusammen und blickte ihren Ehemann an, der vollkommen in Gedanken versunken schien.

„Nein, Schatz... Das war... eher unwichtig" Er zuckte mit den Schultern und gab ihr einen kurzen liebevollen Kuss, fühlte sich dabei jedoch als würde ein Dolch in seinem Herzen mit Genuss umgedreht werden.

„Nur eine kleine Erinnerung..." Er nahm einen Packen Briefumschläge und schob sie vehement in eine Mappe, während Sophies typischer analytischer Blick auf ihm ruhte. Der silberne Ring an seinem Finger blitzte auf, gleich eines Mahnmals.

Eric klopfte nun beinahe jeden Tag an Rieds Tür. Er war begierig darauf, alles über die Welt des anderen zu erfahren. Alles über ihn zu erfahren? Er wusste es selbst nicht genau. Eric wusste nur, dass er gerne in Rieds Nähe war und sie genoss.

Und Ried erzählte ihm, anfangs zögerlich und vorsichtig, später immer breitwilliger und begeisterter von seiner Welt. Von Drachen und Kobolden, Gnomen und anderen Geschöpfen, von der Zauberschule, die er vor zwei Jahren beendet hatte, von der Winkelgasse, von magischen Kräutern und Kreaturen des Meeres, welche ihn besonders interessierten. Deshalb war er auch hier. Er sammelte und erforschte sie.

Manche von ihnen besitzen sagenhafte Heilkräfte, die noch lange nicht alle bekannt sind. Ich arbeite im Auftrag des St. Mungo hier", erklärte er, während er neben Eric den Strand entlang wanderte. Er zog den Zipper seiner Jacke ein wenig höher. Am Himmel jagten schon seit Tagen dunkle Wolken das helle Blau des Tages.

Und was war das dann mit dem Sumpfgnadel? Ein Experiment?", grinste Eric.

Sumpfkrattler" Er verzog missmutig das Gesicht. „Nein... das Biest lebt eigentlich gar nicht hier. Aber es ist anscheinend gewandert, und als ich diesen blöden Baumstamm umdrehen wollte, ist er zum Leben erwacht und hat mich angegriffen."

Du hast also Ärger gesucht. Ich würde dir empfehlen, das nicht zu oft zu machen!", lachte er.

Ich suche keinen Ärger, meistens findet der Ärger mich", korrigierte er den Freund und sah ihn missmutig an.

Auch in Form eines nervigen, kleinen schwarzhaarigen Anhängsels!"

Hey!", rief Eric empört und schubste ihn in Richtung Meer. Rieds Füße wurden vom Wasser umspült, seine Turnschuhe waren sofort durchweicht.

Na warte, das bekommst du zurück!", rief er und wollte sich auf Eric stürzen, doch der sprang zurück, Ried setzte ihm nach, bekam ihm am Shirt zu packen und wollte ihn in den Sand werfen. Erics Lachen tönte über den leeren Strand, als er mit einem Satz zur Seite auswich. Die beiden Jungen jagten sich gegenseitig über den Sand. Sie merkten gar nicht, wie die ersten Regentropfen den Sand verdunkelten. Schließlich stürzte Ried sich auf den Jüngeren. Lachend gingen sie gemeinsam zu Boden, rollten über den feuchten Sand. Schließlich nagelte Eric den Freund am Erdboden fest.

Von einer seiner feuchten schwarzen Strähnen tropfte Wasser auf Rieds Gesicht. Der Atem von beiden ging im gleichen, hektischen Takt.

Nimms zurück...", keuchte Eric und blickte Ried nur unverwandt an. Das wogende Grün seiner Pupillen glich mehr den je dem schäumenden Meer, nur wenige Meter entfernt von ihnen.

Was...", fragte Ried irritiert zurück, musste schlucken. Er hoffte nur, dass der Andere sein hektisch trommelndes Herz nicht bemerkte.

Den Ärger, den du mit mir hast.."

Ried schmunzelte unwillkürlich und strich eine von den schwarzen Haarsträhnen aus Erics Gesicht, ganz vorsichtig. Immer bedacht auf die Reaktion.

Ich... handel mir gerade selbst noch größeren Ärger ein...", flüsterte er leise, selbst überrascht von seinem Mut beugte er seinen Kopf nach oben und legte seine Lippen auf die des überraschten Freundes. Der Kuss schmeckte nach Salz und Wind. Ohne nachzudenken erwiderte Eric die zärtliche Berührung, zunächst vorsichtig, beinahe schüchtern. Dann bewegten sich seine Lippen fordernder, seine Zunge verlangte Einlass in Rieds Mund, den Ried atemlos gewährte. Eric vergrub seine Finger in den blonden Haaren, lies ihn nicht zurückweichen. Er hatte nicht gewusst, dass Küsse so gut schmecken konnten! Schließlich, als er wirklich keinen Atem mehr in den Lungen finden konnte, lies er sich von Ried herunterfallen und drehte sein Gesicht zum Himmel. Er spürte Rieds Hand, die nach seinen Fingern griff. Er lies es geschehen, genoss einfach nur den Sommerregen, der seine erhitzte Haut kühlte und die Sandkörner, die am ganzen Körper klebten, fort wusch.

War er angekommen? Es fühlte sich so richtig an...

Fühlte es sich nun genauso an wie damals? Eric erwachte aus den Erinnerungen, und sah seine wunderhübsche Ehefrau an. Auch sie hatte sein Herz höher schlagen lassen, ihm ein Leben geschenkt, das nicht nur aus Trauer und Sorge bestand. Sie hatte das Licht zurück in sein Leben getragen. Nachdenklich ordnete er die liebevoll gestalteten Karten.

„Ich trag mal die Geschenke ins Auto", meinte er.

„Die Mixer kannst du gleich dalassen!", rief Sophie ihm nach.

Er musste schmunzeln, als er das Auto mit Geschenken ihrer Freunde und ihrer Familie belud. Nur das Glas trug er die ganze Zeit bei sich. Er konnte es sich noch nicht genauer ansehen, nicht solange sich andere Muggel in der Nähe befanden.

Ried?" Eric stieß die Tür auf, wie so oft in den letzten Monaten, ohne anzuklopfen. Er stellte die Einkaufstüte auf dem Küchenschrank ab und lief die letzten paar Schritte um die Ecke herum, stockte plötzlich, als er Rieds Gestalt an der geöffneten Terrassentür bemerkte. Er ließ seine Eule, deren Krallen sich in den Stoff seines rechten Ärmels gegraben hatten, an seinem Zeigefinger nibbeln, während er mit der anderen Hand ein Pergament zerknüllte. Er wirkte so ernst.

Ried? Was ist denn los?", fragte Eric vorsichtig und küsste den Freund auf die Wange, strich der Eule mit dem Finger vorsichtig über das Gefieder, was diese mit einem leisen Shuhu quittierte. Ried schloss bitter die Augen, dann streckte er den Arm aus und ließ die Eule fliegen.

Du musst gehen!", fuhr er ihn harsch an.

Eric presste die Lippen zusammen.

Erzähl mir nichts! Was ist los!"

Er schaltete schnell und versuchte sich den Brief aus Rieds Hand zu stibitzen, doch der Größere hielt ihn außer Reichweite.

Nein! Verdammt, ich sagte dir doch, dass du gehen sollst! Nimm deine Sachen und geh!" Er betonte die letzten Worte überdeutlich, schrie sie schon fast aus.

Eric wich ein Stück zurück, kniff die Augen zusammen.

Nicht bevor du mir gesagt hast, warum du mit mir Schluss machst!", appellierte er an seinen Verstand.

Denn dabei bist du doch gerade? Wir verstoßen doch schon seit Monaten gegen das verfluchte Zaubereigesetz! Und jetzt auf einmal machst du dir Sorgen?! Warum?!"

Das ist es nicht!" Ried ballte die Hände zu Fäusten, ob aus Wut oder aus Verzweiflung vermochte Eric nicht zu sagen.

Ich..."

Doch bevor er noch weitersprechen, ihm noch eine Lüge präsentieren konnte, warf sich Eric förmlich gegen ihn, nagelte ihn an der Wand fest und küsste ihn gierig. Im ersten schockierten Moment erwiderte Ried den Kuss. Eric spürte die Zärtlichkeit des Freundes, die Leidenschaft, die hinter diesem Kuss lag. Und auch den Abschied. Es schien Ried unglaublich schwer zu fallen, doch er brachte die Hände zwischen Eric und sich und stieß ihn dann mit aller Kraft von sich weg.

Eric taumelte nach hinten, stieß hart gegen die Kante des Tisches.

Verschwinde!", herrschte ihn Ried an und verzog das Gesicht. „Raus hier! Ich will dich nicht wieder sehen!" Jedes einzelne seiner Worte glich einem Stich in Erics Herz.

Ried was ist denn los... wir können das doch zusammen..."

Nein! Hast du's immer noch nicht kapiert?! Ich liebe dich nicht mehr! Wie könnte ich auch? Du warst nur der Ärger, der mir ständig an den Fußsohlen klebte! Und jetzt verschwinde!"

Drohend erhob er seinen Zauberstab gegen ihn, und Eric wich zurück.

Beruhig dich erstmal wieder!", brachte er verletzt hervor und stolperte rückwärts. „Ich komm morgen wieder..."

Dann wandte er sich um, während Ried den Stab sinken ließ. Eric spürte seine Blicke im Rücken, bis er die Tür hinter sich zuschlug.

Am nächsten Tag war jegliches Leben aus dem Cottage gewichen. Als Eric die Tür öffnete, stand weder der gemütliche Sessel an seinem Platz, in dem Ried so oft mit angezogenen Beinen gessesen hatte, noch schlief Paula in ihrem Käfig. Käfig und Sessel waren nicht mehr hier. Fassungslos trat Eric in das leere Wohnzimmer. Einzig und allein seine wenigen Besitztümer lagen säuberlich geordnet auf dem Boden.

Erics Herz krampfte sich zusammen. Er drehte sich im Kreis, doch der Zauber, den Ried in sein Leben gebracht hatte, war mit ihm gegangen...

Das Wasser schlug sacht gegen die Wände des Glases, als er es aus der Hosentasche nahm und in das Regal in seinem Arbeitszimmer stellte. Für einen Moment betrachtete er es. Sophie arbeitete in einer Anwaltskanzlei und war tagsüber unterwegs. Er war als Grafikdesigner tätig, der seine Auftragsarbeiten von zuhause aus managte. Sie würde nicht noch einmal nach dem Glas fragen.

Erst nach ein paar Wochen hatte er den wahren Grund für Rieds Abweisung erfahren. Wenn man wusste, worauf man achten musste, zeigten sich viele, nur durch Zauberei erklärbare Phänomene auch in den langweiligen 8.00 Uhr Nachrichten. Daraus erfuhr er, dass eine neu erbaute Brücke unter der Last vieler Wagen auf unerklärliche Weise zusammengestürzt war, dass Muggel landauf, landab verschwanden. Im Wetterbericht wurde gehäuft von unerklärlichen Natur-phänomenen berichtet. Das alles schürte seine Sorge um und minderte seine Wut auf Ried. Irgendwas musste in der Welt der Zauberer gerade passiert sein! Und er musste ohnmächtig zusehen, während der Freund vielleicht mitten in diesen schrecklichen Dingen steckte!

Er zog nach London, versuchte dort mehr über die Zauberwelt zu erfahren - vergeblich. Mit Ried war sie für ihn verschwunden. Er besuchte die Universität und lernte schließlich Sophie kennen. Ganz langsam schlich sie sich in sein Herz... Und vertrieb die Einsamkeit und Sorge. Eric lernte seine Gefühle für den anderen blonden Jungen mit Augen, so blau wie der Himmel über Cornwall, wegzusperren.

Eric blickte von seinem großen Bogen Papier auf, direkt in das Regal. Er wusste, das Glas stand dort, halb verdeckt von einer Box voller Geschenkkarten. Sophie war an der Arbeit. Sie würde ihn nicht überraschen. Für einen Moment noch rang er mit sich, dann lies er den Bleistift fallen. Die Miene hinterließ Spuren auf dem jungfräulichen Blatt. Die Spitze splitterte ab. Beinahe hastig lief er zu dem Glas und zog es hinter der Box mit dem Blumenmotiv hervor. Seine Hand bebte, als er es auf den Tisch stellte, und das Wasser in seinem Inneren leise gegen die Wände schwappte. Eric schluckte und hockte sich vor den Tisch. Hatte er sich geirrt? War es vielleicht doch nur ein makabrer Scherz gewesen?

Er tickte das Glas an... und ein Tropfen löste sich aus der Wasserfläche, stieg nach oben, und verharrte dort für einen Wimpernschlag.

Eric spürte, wie sein Herz aufgeregt gegen die Rippen trommelte, ohne dass er etwas dagegen tun konnte. Sein dummes Herz verlieh seinen Gefühlen Ausdruck. Ried...

Dann fiel der Tropfen wieder zurück ins Wasser, hinterließ nichts als konzentrische Ringe auf der ansonsten so glatten Oberfläche. Eric stieß einen Laut aus, der zwischen unbändiger Freude und grenzenlosem Schmerz lag.

Ried lebte... Der Sommer voller Zauber perlte an den Wänden des Glases ab, ließ die Welt dahinter diffus und unecht erscheinen und brachte den Geschmack von Salz und Meer zurück, das Gefühl von Sonne und Sand und nackter Haut auf der seinen.

Das Gewitter jedoch tobte in seinem Inneren, während er den warmen Sommerregen, der nun in Schauern im Glas niederging, beobachtete.