Willkommen, bienvenue, welcome,

willkommen zu einem neuen Jahr in Hogwarts! ;) Wie einige von euch vielleicht wissen, ist dies eine komplett überarbeitete Version meiner Fanfiction „Verdammt, ich liebe ihn!"
Warum komplett überarbeitet? Es ist Jahre her, dass ich die ersten Kapitel geschrieben habe, und ich war entsprechend unzufrieden mit diesem alten Geschreibsel. Um die Geschichte also mit gutem Gewissen abschließen (und überhaupt online lassen) zu können, habe ich mich ein paar Wochen lang hingesetzt und daran gearbeitet. Dabei kamen mir mehrere neue Ideen für kleinere Nebenhandlungsstränge, was schlussendlich so ausgeartet ist, dass die Geschichte nicht in der alten Version online bleiben konnte. ;))
Hier nun also endlich das Ergebnis!

Generelle Informationen

Wir schließen hier ans sechste Schuljahr an, ABER:
Friede, Freude, Eierkuchen - Dumbledore lebt, Voldemort ist
besiegt.
Harry war außerdem nie mit Ginny zusammen und Severus Snape unterrichtet nach wie vor Zaubertränke.

Falls sonst noch etwas unklar ist, schreibt mir und fragt mich, :) einiges sollte aber auch im Laufe der Story klar werden. Erwartet bitte keine superrealistische Story, diese inhaltlichen Ideen und die Realität schließen einander geradezu aus, wie bei den meisten HG/SS-Fanfictions. Lest es als das, was es ist: humorvolle und zuweilen romantische Unterhaltung. ;)


Los geht's, viel Spaß mit der Überarbeitung von:


Kapitel 1 - Eine verrückte Idee

„Ginny? Bist Du noch wach?", fragte Hermione Granger ihre beste Freundin leise.
„Ja, Du offenbar auch", wisperte Ginny zurück.
Damit drehten sich die beiden Mädchen zueinander um und schalteten ihre Nachttischlampen an.
Sie lagen in ihren Betten in Ginnys Zimmer im Fuchsbau.

Hermione war schon kurz nach Beginn der Sommerferien nach einem heftigen Streit mit ihren Eltern über ihre Berufslaufbahn zu den Weasleys geflüchtet, die sie mit offenen Armen aufgenommen hatten. Sie hatte ihrer Mutter klargemacht, dass sie in der Magierwelt leben und arbeiten wollte, doch diese war strikt dagegen gewesen. Ihr Vater Marcus hatte Partei für seine Tochter ergriffen, daraufhin hatte Jane ihren Mann so heftig angeschrien, dass kurz darauf der Nachbar geklingelt hatte, um nach dem Rechten zu sehen und wenn nötig die Polizei zu rufen.
Hermione hatte zu diesem Zeitpunkt bereits ein paar Sachen gepackt und die Weasleys kontaktiert, die sofort Charlies altes Bett in Ginnys Zimmer geschafft und die Ankunft der jungen Hexe erwartet hatten. Es hatte nicht lange gedauert, bis Mr Granger seine Frau davon überzeugt zu haben schien, dass Hermione das Richtige tat, denn zwei Wochen nach deren Abreise hatte ein verwirrter Briefträger Post in den Fuchsbau gebracht: Die Grangers waren einverstanden mit der Entscheidung ihrer Tochter und akzeptierten, dass sie den Rest der Ferien im Fuchsbau verbringen würde.
Mrs Weasley hatte es schließlich als ihre Pflicht gesehen, die beiden zum Essen einzuladen, um die gute Eltern-Tochter-Beziehung wiederherzustellen. Die Grangers waren begeistert gewesen vom Fuchsbau und Mrs Granger hatte ihrer Tochter nach dem Essen eine Weile nachdenklich dabei zugesehen, wie diese in perfektem Einklang mit Mrs Weasley den Abwasch getätigt und das Dessert vorbereitet hatte. Bei einem großen Stück Kürbistorte hatte sie über den Tisch hinweg Hermiones Hand genommen und sanft gemurmelt: „Versprichst Du mir, nach Deinem Abschluss so oft Du kannst sonntags zum Essen zu kommen?"

„Was gibt's? Willst Du mir irgendeine Affäre beichten oder so?", fragte die jüngere Hexe belustigt und Hermione wurde ernst.
„Ja. Ja, so ist es. Ginny, ich hab mit Deinem Bruder geschlafen."
Ginny blickte sie entsetzt an. „Mit welchem?"
„Puh, gute Frage. Er hatte rote Haare, warte, welcher war es noch gleich..."
Hermione konnte das Lachen nicht mehr halten, als sie im Halbdunkeln das Entsetzen auf Ginnys Gesicht immer größer werden sah, und prustete in ihr Kissen.
„Hey, Du bist fies, ich hab Dir das geglaubt!", rief Ginny leise lachend aus. „Das beruhigt mich aber. Oder vielleicht auch nicht... schließlich stehst du ja auch auf Harry." Sie grinste verschmitzt. „Also, was ist nun wirklich los?"
Hermione dachte kurz nach. „Naja, ich bin ja nach den Sommerferien mein letztes Jahr in Hogwarts. Da könnten wir beide doch mal was total Verrücktes machen, oder?"
„Du willst was anstellen? Im Ernst jetzt?" Die Freundin nickte und Ginny staunte nicht schlecht. Sie drehte sich zurück auf den Rücken, starrte an die Decke und überlegte laut: „Du willst also etwas Verrücktes tun... okay, wir schließen eine Wette ab. Hättest Du eine Idee, was wir tun könnten?"
Hermione zögerte und murmelte schließlich: „Hmm... weißt Du, ich... hab noch nie... ich hatte noch nie..."

„Hermione! Wo kommt diese Idee denn her? Ich meine, nein, ich auch nicht, und ich mache diese Wette nur zu gerne mit, aber Du? Ernsthaft? Nun gut, wie Du willst. Irgendwen verführen, oder eine bestimmte Person?"
„Eine bestimmte Person, oder? Sonst wäre es zu einfach", sagte die Ältere.
„Dann aber dieselbe Person! Wer es zuerst schafft - dann wird's interessant. Aber es muss jemand sein, in den wir uns auf keinen Fall verlieben, denn wenn Gefühle im Spiel sind, läuft das einfach nicht", schlug Ginny vor. Sie würde nicht zulassen, dass Hermione sich aus dieser Nummer wieder rauswand, soviel stand fest. Dafür versprach diese Idee einfach zu viel Spaß.
Die Andere wurde wieder nachdenklich. „In wen würden wir uns wohl auf keinen Fall verlieben? Hey, wir nehmen doch nicht etwa einen Slytherin, o-?"
Weiter kam sie nicht, denn Ginny schnitt ihr das Wort ab. „Snape!"
Hermione verschluckte sich vor Schreck und konnte ein Husten nicht unterdrücken. „Wie bitte?", stieß sie entgeistert aus.

Ginny nickte stürmisch und flüsterte eindringlich: „Ja, wir nehmen Snape! Es besteht absolut überhaupt gar keine Gefahr, dass es Liebeskummer gibt und es macht aus der Wette eine echte Herausforderung. Komm schon, Süße, es war Dein Vorschlag, jetzt musst Du damit leben, dass Du eine verrückte beste Freundin hast. Wer es zuerst schafft, natürlich ohne Hilfsmittel wie zum Beispiel Zaubertränke, gewinnt. Du darfst Dir sogar den Wetteinsatz aussuchen!"
Hermione konnte und wollte noch immer nicht glauben, was ihre selbsterklärte verrückte beste Freundin da sagte, doch sie musste zugeben, dass diese eine wahrlich blühende Fantasie hatte.
„Ich weiß ja, dass Du mit Fred und George aufgewachsen bist, aber das, was du da vorhast, ist unmöglich!", sagte sie, doch die Rothaarige schüttelte schmunzelnd den Kopf.
„Ist es nicht, meine Liebe!"
„Ach, und wie willst Du das bitte anstellen?", fragte Hermione mit gerunzelter Stirn.
Ginny zuckte nur mit den Schultern. „Na setz ein, was Du hast!"
„Er ist unser Lehrer. Er würde von der Schule fliegen, wenn das rauskäme."
„Deshalb wird es ja nicht rauskommen. Ein Mal, bei Merlin, es wird ihm nicht schaden", die Jüngere zwinkerte, „Du willst ja wohl nicht sagen, dass Du es stolz in der Schule rumposaunen wolltest, wenn Du mit der Fledermaus geschlafen hättest? Und jetzt denk Dir einen Preis aus. Wer das schafft, muss belohnt werden!"
Einige Minuten herrschte vollkommene Stille, nur das vereinzelte Rascheln der Blätter draußen im Obstgarten war durch das offene Fenster zu hören. Dann...

„Die Siegerin... kriegt Harry!"
Ginny machte große Augen, sagte aber nichts und nickte nach einem kurzen Moment des Abwägens.
„Okay, dann wetten wir", flüsterte Hermione und kam zu ihr ins Bett gekrochen.
„Dann wetten wir."
„Gut." Sie holte ihren Zauberstab vom Nachttisch, nahm Ginnys Hand und murmelte: „Aufgabe: Severus Snape verführen, wer es zuerst schafft, gewinnt. Wetteinsatz: Die Siegerin darf mit Harry Potter ausgehen. Es nehmen teil: Ginevra Weasley und Hermione Granger. Niemand darf davon erfahren!" Sie tippte zuerst Ginnys Hand, dann ihre eigene, mit der Spitze des Zauberstabs an. „Escendio!"
Silbrige Rauchschwaden umzingelten ihre Hände, kleine bunte Kugeln schwebten darum herum und explodierten; der Rauch manifestierte sich zu einem Band, auf dem der magische Vertrag geschrieben stand. Als Pergamentblatt fiel er schließlich von den Händen der beiden Mädchen ab, die sich daraufhin schweigend umarmten.

„So, jetzt wird's ernst!", grinste Ginny einige Minuten später, und auf der Stelle bereute Hermione, sich auf diese Wette eingelassen zu haben.
„Aber sobald etwas passiert, das unsere Freundschaft gefährden könnte, wird sofort abgebrochen!", mahnte sie.
„Klar, machen wir."
Sie packten das Blatt Pergament, dessen Schrift nur für sie sichtbar war, in Hermiones Koffer und legten sich zurück in ihre Betten, wo der Schlaf sie schnell einholte.

~x~


„Hermione! Ginny! Ihr müsst aufstehen. Es gibt Frühstück, und danach gehen wir in die Winkelgasse", rief Mrs Weasley die Treppe hoch, und die Mädchen schraken aus dem Schlaf.
„Was? Sind unsere Bücherlisten etwa schon da?", fragte Ginny, noch halb schlafend.
Hermione hielt mit Mühe die Augen offen und zuckte mit den Schultern. „Anscheinend."
Sie zogen sich um und gingen, immer noch sehr langsam und den eigenen Beinen noch nicht trauend, hinunter in die Küche. Dort saßen bereits Ron, Bill, Mr und Mrs Weasley und Harry am Frühstückstisch. Die beiden Mädchen schienen trotz ihrer enormen Müdigkeit schlagartig hellwach zu sein, und Ginny grinste Hermione vielversprechend an.
‚Für sie ist das wirklich nur ein Spiel', dachte Hermione beeindruckt, beschloss, sich ein Beispiel daran zu nehmen und strahlte in die Runde. „Guten Morgen allerseits!"
„Morgen, Hermione. Morgen, Ginny", sagten Mr Weasley und Bill fast zeitgleich.
„Einen wunderschönen guten Morgen euch beiden!", schmunzelte Ron, dem die plötzliche Stimmungsschwankung der beiden zwar entgangen war, der jedoch bemerkt hatte, wie müde sie noch waren.
Harry stand auf und ging auf sie zu, um sie herzlich zu umarmen. „Hey ihr zwei! Schön, euch endlich wiederzusehen! Nach drei endlosen Wochen..."

Als alle fertig gefrühstückt hatten, fragte Ginny: „Mum, warum gehen wir heute in die Winkelgasse?"
„Wir müssen ein paar Besorgungen machen, mein Schatz", antwortete Mrs Weasley und drehte sich dabei ein wenig weg, um heimlich ihrem Mann zuzuzwinkern.
Hermione wurde der wahre Grund schlagartig klar und ein Lächeln breitete sich auf ihrem Gesicht aus. Sie sagte jedoch nichts, denn es war eine Überraschung für Ginny, die desöfteren gejammert hatte, sie vermisse Fred und George, und für Harry, der geschrieben hatte, er vermisse zudem einige andere Leute.

„Bill, Arthur, ihr geht zuerst!", sagte Mrs Weasley zehn Minuten später und reichte ihnen den Blumentopf mit Flohpulver. „Weiter geht's, die nächsten!"
Als alle heil in der Winkelgasse angekommen waren, machten sie sich auf den Weg die Straße entlang. Vor Flourish & Blotts blieben sie stehen und Hermione sah auf die Uhr. Sie wurden erst in einer dreiviertel Stunde bei Fred und George im Laden erwartet. Gerade wollte sie etwas sagen, doch auch Mrs Weasley hatte es bemerkt und war schneller: „Ich würde mich gerne noch ein wenig nach Büchern umschauen, ich habe nichts mehr zum Lesen."
Die Anderen folgten ihr in den Laden. Harry kaufte sich zwei Bücher (‚Dunkle Zauberer und wie sie ihr Ende fanden' und ‚Dunkle Magie – eine Verteidigungsanleitung'), während Hermione und Ginny nach Werken suchten, die beschrieben, wie man einen unverbesserlichen Grieskram verführen konnte, wobei sie jedoch wenig Erfolg hatten. Schließlich gaben sie sich geschlagen. Alles was sie gefunden hatten waren Bücher über Liebestränke und andere magische Arten, wie man jemanden verführen konnte – und die waren schließlich nicht erlaubt.

„So, ich bin für ein Eis!", sagte Ron, als sie nach endlosen zwanzig Minuten aus Flourish & Blotts heraustraten.
„Na gut, ab zu Florean Fortescue", stimmte Mr Weasley mit einem Blick auf die Uhr zu. Sie machten sich auf den Weg zum Eissalon und setzten sich dort gemeinsam an einen Tisch. Florean kam sofort zu ihnen gehastet und nahm ihre Bestellungen entgegen. „Mr Potter, wie schön, Sie wieder hier zu sehen!"
Harry nickte ihm freundlich zu. „Ich könnte mir nichts Schöneres vorstellen bei diesem Wetter."
„Ich hoffe, Sie alle hatten einen schönen Sommer bis jetzt?"
„Ja, vielen Dank, Florean, er war sehr angenehm", lächelte Mr Weasley und reckte sein Gesicht genüsslich der Sonne zu.

„Mum, gehen wir noch zu Fred und George?", drängte Ginny, als sie nach dem Bezahlen (Harry hatte darauf bestanden, das zu übernehmen, und Florean hatte ihm gegen seinen Willen einen Sonderpreis gemacht) von ihrem Tisch aufstanden.
Mrs Weasley setzte ein besorgtes Gesicht auf. „Ginevra, es gibt da etwas, das Du wissen solltest."
„Aber warum, was ist los?", fragte die Angesprochene schockiert.
Ihre Mutter führte stumm die Gruppe an, die Straße entlang zu Weasleys Zauberhafte Zauberscherze.
Wie in Trance blieb Ginny stehen und schaute durch die offenbar achtlos offenstehende Tür; der Laden war komplett leer. Fassungslos traten Harry und sie den Anderen voran in den großen Raum.

„ÜBERRASCHUNG!"
Fred, George, Remus Lupin, Tonks, Kingsley Shacklebolt, Mad-Eye Moody (wenn auch etwas schwächlich) und Hagrid (so überschwänglich, dass er beinahe die Tür aus der Angel riss) stürzten strahlend aus dem Hinterzimmer.
Ginny rannte sofort auf ihre Brüder zu und warf sich in ihre Arme. Harry ging als erstes zu Hagrid, drückte ihm die gewaltige Pranke und erntete einen Schlag auf den Rücken, bei dem ihm fast das Eis wieder hochkam. Tonks kam mit langer, quietschgrüner Haarpracht grinsend auf ihn zu, Lupin im Schlepptau, und umarmte ihn fröhlich. Auch Lupin schloss ihn in die Arme.
„Harry. Wie schön, Dich zu sehen. Wie geht es Dir?", fragte Kingsley mit seiner tiefen, beruhigenden Stimme.
„Danke, ich freu mich auch. Wahnsinnig sogar! Mir geht es gut, ich hoffe, Ihnen auch? Und Ihnen, Moody?"
Kingsley nickte und zeigte strahlend weiße Zähne, von Moody kam, wie nicht anders zu erwarten, ein Knurren und ein fester Händedruck.
Freds lautes Lachen ertönte, als er seinen Zauberstab hob und die langen Vorhänge verschwinden ließ, die alle Scherzartikel und Leckereien verborgen hatten. In einer Ecke stand ein runder Tisch, um den sich die Anwesenden nun versammelten und laut schnatternd Neuigkeiten austauschten. Hermione sah Ginny selig strahlen, ließ sich auf einer der Eckbänke nieder und lehnte sich zufrieden zurück.

Spät abends, nach einer langen und ausgiebigen Wiedersehensfeier, kamen sie nach Hause in den Fuchsbau und alle fielen todmüde ins Bett. Nur Hermione und Ginny lagen noch lange wach und hingen jede ihren eigenen Gedanken nach. Alle führten jedoch zu einem Punkt: der Wette.

~x~


Über Reviews freue ich mich immer und verteile an dieser Stelle mal eben ein paar virtuelle Kesselkekse. Macht's gut!