Nix gehört mir, alles soll Tolkiens bleiben!

Nach viel mühe mit Überarbeitung und Fehlerverbesserung, bin ich wieder da!
Prolog

Düsterwald , 42 Jahre nach dem Ring Krieg

Die großen Tore des königlichen Palastes standen offen und die Elben, die es nicht mehr geschafft hatten, sich in Richtung der Seestadt zu retten, strömten hektisch aus allen Richtungen des Waldes auf die Brücke zu, die über den Waldfluss führte. Der Palast war ihre letzte Möglichkeit Schutz zu finden. Seit über tausenden von Jahren wurde dieser nicht mehr als unterirdische Festung genutzt. Thranduil hat zur Eile geboten, denn seine Krieger konnten nicht mehr lange das Eindringen der Orks in sein Reich verhindern.

Die Menschen aus der Seestadt und die Zwerge vom Einsamen Berg hatten sofort angeboten ihre Kräfte zu vereinen, was der Elbenkönig dankbar angenommen hatte. Doch schnell mussten sie erkennen, dass man ohne weitere Unterstützung gegen diesen zahlenmäßig überlegenen Feind kaum etwas ausrichten konnte. Man entschied sich, den größten Teil der Krieger hinter die feindlichen Linien zu schicken und auf Verstärkung zu warten. Doch für viele Familien und Untertanen war es bereits zu spät. Das Risiko sein Volk jetzt noch an dem Feind vorbei zu führen war zu groß.

Thranduil stand in seinen privaten Räumen und starrte gedankenverloren auf das Gemälde, das einen freien und starken Düsterwald zeigte. Er wusste genau, wer hinter diesem Angriff stand! Es waren beinahe dreitausend Jahre vergangen, als der König ihm zum letzten Mal gegenübergestanden hatte.
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Der Wald war ein Schlachtfeld. Thranduils Blick fiel in Trauer über die unzähligen gefallenen Elben, die ihr Leben gelassen hatten um ihre Heimat zu schützen. "Schlimme Wochen und Monate sind vergangen mein Freund, aber jetzt wird im Düsterwald wieder für lange Zeit Frieden herrschen", ernst legte Geritor einen Arm um die Schultern Thranduils. Lange sah der König seinen besten Freund und Vertrauten nur schweigend an. "Ich hoffe, dass es eine sehr lange Zeit sein wird. Doch wir beide wissen, das Kardel nicht aufgeben und niemals akzeptieren wird, dass man damals nicht ihn zum König des Düsterwaldes erklärt hat". "Ich weiß mein Freund", stimmte Geritor bedauernd zu " Aber jetzt ist es erstmal an der Zeit, alles wieder aufzubauen und den Düsterwald noch sicherer zu machen". "Was würde ich nur ohne deine Hilfe tun", ein sichtbares Lächeln lag auf den Mundwinkeln Thranduils. "Vielleicht...", Geritor wurde unterbrochen, denn eine riesige Schar von Freunden und Untertanen hatte sich um sie versammelt und jubelte ihrem König zu.
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Er sah nicht einmal auf, als die Tür geöffnet wurde und jemand hinein trat. Ein kaum vernehmbares Lächeln legte sich auf sein Gesicht, er kannte diese Schritte genau. "Ohne Hilfe werden wir es nicht schaffen mein Sohn", flüsterte Thranduil kaum hörbar und drehte sich zu seinem Thronfolger um. "Die Boten sind schon überall hin ausgesandt, welche Hilfe können wir denn noch erbitten?", antwortete Legolas mit einem fragenden Blick. Bruchtal und Lorien müssten jeden Moment schon bescheid wissen und selbst Aragorn, der angereist war um seinem Freund beizustehen, hatte nach Verstärkung rufen lassen. "Es ist ein Versprechen, welches ich niemals einzulösen vermochte, aber unter diesen Umständen sehe ich keine andere Möglichkeit", sprach der König und sein Blick schweifte wieder in die Ferne.
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Er ging im Wald spazieren. Die Schlachten, die geführt wurden, um zu verhindern; dass Kardel in sein Reich einfällt, hatten an seinen Kräften gezehrt und er wünschte sich nichts weiter, als ein bisschen Abstand und Ruhe. Einfach nur kalten Wind im Gesicht spüren und das Rauschen der Blätter, mehr wollte er nicht. Schon bald wurde diese Harmonie durch Schreie und lautes Gezeter zerstört. Der König wusste genau, wo er die Ursache finden würde und ging direkt zu einer kleinen Lichtung. Eigentlich ein ruhiger und besinnlicher Ort, wenn man mal Zeit für sich brauchte. Ein leichtes Grinsen zog durch Thranduils Gesicht bei dem Gedanken, wie oft er mit seiner Frau hier schon Zuflucht gesucht hatte und gar nicht lange später, lag ein kräftiger und starker Thronfolger in seinen Armen. Als er den Rand der Lichtung betreten hatte, sah er schon Kinder auf der Wiese herumtollen. "Oh nein, das wirst du nicht Meradeth", schallte es über die Wiese und ein jugendlicher Blondschopf donnerte auf einen anderen jungen dunkelhaarigen Elb zu. Sie rollten gemeinsam über die Wiese und lachten dabei in vollen Zügen "Er hat zweifellos Melyannas Temperament", kam Geritor, sein bester Freund, mit einem höhnischen Ausdruck in den Augen auf ihn zu. "Ja, leider!" knurrte der König. "Er hat mehr von einem Vagabunden als von einem Thronfolger" "Thranduil, er ist fünfzehn Jahre alt und gerade mal am Anfang seiner Jugend und keine dreitausend!", sagte Geritor und legte eine Hand auf dessen Schulter und schmunzelte.

"Was schmunzelst du so?", "Waren wir nicht einmal genauso?" Geritor schwebte in seiner Erinnerung "Waren wir nicht eben solche Vagabunden, wie du es ausdrückst?" "Sogar noch schlimmere, aber erzählt es ihnen bloß nicht. Dann würden sie nur auf noch mehr Dummheiten kommen". Jetzt musste auch der König lachen "Die starke Freundschaft zwischen diesen Beiden ist schon sehr beeindruckend, nicht wahr!" "Ja sie erinnert mich sehr stark an unsere, obwohl diese jetzt sehr viel vernünftiger ist, immerhin sind wir jetzt über viertausend Jahre alt und erwachsen", noch während Geritor diese Worte sprach, flog seine Faust in den Magen Thranduils und er fegte ihn mit seinem Fuß von den Beinen. Gerade wollte er loslachen, als eine Hand in seinen Gürtel griff und ihn zu Boden zog. Noch ehe er begriff was los war, fand Geritor sich in einem Spitzkasten wieder.

"Du kannst es einfach nicht lassen, oder?" grinste ihn der König an und drückte sein Knie noch etwas fester in Geritors Bauch "Hast du eigentlich schon mal daran gedacht, wenn uns jemals einer sieht?" "Und wenn schon, ist doch nichts dabei", Geritor mimte den Beleidigten. "Du bist unverbesserlich, weist du das?" Thranduil half seinem Freund auf die Füße und schüttelte nur grinsend den Kopf. Lachend gingen sie wieder zu der Lichtung, um das fröhliche Tollen weiter zu beobachten.
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"Vater?" Legolas legte dem völlig abwesenden König eine Hand auf den Arm. "Genau das war auch immer seine Art" Thranduil, der immer noch teilweise in Gedanken war, sah seinen Sohn ernst an. "Er kann uns helfen und ich weiß, dass er nicht mal einen Moment zögern würde, wenn er wüsste was hier vor sich geht". "Du meinst Geritor, nicht wahr!" Legolas wusste genau, von wem sie grade sprachen. Er kannte diesen Elb nur aus seiner frühsten Jugend, doch er wusste welche besondere Bedeutung dieser für seinen Vater noch immer hatte. "Es ist jetzt keine Zeit für Erklärungen. Du musst ihn für mich finden Legolas!" Er hatte den König schon sehr oft in ernsten Momenten erlebt, doch so dunkel und entschlossen waren seine Augen noch nie gewesen. Der Prinz nickte nur. "Aragorn und Belag aus der Seestadt haben sich bereits angeboten dich zu begleiten." Legolas nickt und wandte sich schon zum Gehen, als eine Stimme rief "Ich werde dich nicht alleine ziehen lassen und versuche mich gar nicht erst davon abzubringen!" "Meradeth!" Legolas Herz wurde etwas leichter, als er seinen Freund hörte "Danke" "Ein Vertreter der Zwerge wird euch ebenfalls begleiten. Ihr müsst bald aufbrechen, noch heute Abend!"

Die vier Gefährten standen bereits vor den Toren bereit. Die vier schnellsten Pferde hatte Thranduil ihnen gegeben und sie waren bereit zum Aufbruch. "Wartet, der Herr Elb wird doch nicht ohne mich aufbrechen wollen!" "Gimli?" verdutzt schaute Legolas seinen Freund an "Was um Himmels Willen willst du hier?" "Euch begleiten, was sonst?" "Ihr solltet lieber bei Myra bleiben, immerhin ihr werdet bald Vater". Der Elb verstand nicht, warum ausgerechnet er die Zwerge vertreten sollte. "Meine liebe Frau hat gesagt, ich sollte schnellstens zusehen, dass ich mich auf den Weg mache, um meinem Freund beizustehen. Sonst bekommt mein Sohn den Namen, den Myra für ihn ausgesucht hat und das kann und werde ich auf keinen Fall zulassen", plauderte Gimli gelassen, doch keinen Widerspruch duldend. "Und wir werden dir natürlich auch helfen" Legolas sah auf zwei in elbische Umhänge eingewickelte Hobbits. Es war niemand anderes als Merry und Pippin. Auf des Prinzen fragenden Blick druckste Gimli "Sie waren bei mir zu Besuch und ich dachte, nun ja? Ist ja auch egal, wir sollten aufbrechen". Der Elbenkönig sah dankbar auf die unerwarteten Begleiter seines Sohnes. "Ach komm schon her", er drückte seinen Sohn so gefühlsduselig an sich, wie er es schon Ewigkeiten nicht mehr getan hatte. Nicht einmal als Legolas als Bote zu Elronds Rat geritten war. Dann stiegen sie auf und Gimli nahm wie gewohnt hinter Legolas platz, während die Hobbits sich vor die beiden Menschen setzten.
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Ein vollbeladenes Floß lag am Ufer bereit. Thranduils Herz krampfte sich bei diesem Anblick schmerzhaft zusammen, denn er wusste, dass es nun an der Zeit war, Abschied von seinem besten Freund zu nehmen. Er zwang sich zu einem mühsamen Lächeln. Seit dem Tag als Geritor seine Maleyna getroffen hatte, war dem König bewusst gewesen, dass es einmal so kommen müsste. Maleynas Vater war der Herr der Hochlandelben und hatte nur einen Erben. Es war ihre Pflicht einmal heimzukehren. Nach ihrer Heirat waren beide noch einmal in den Düsterwald gereist, um sich für lange Zeit von ihm zu verabschieden. Thranduil musste bei dem Gedanken schmunzeln. Wie lange war das jetzt her? Bestimmt an die zweihundertfünfzig Jahre und zur Überraschung aller, wurde den Beiden vor einem halben Jahr eine Tochter geboren. Es war schon sehr ungewöhnlich, denn normaler Weise zeugte man keinen Nachwuchs außerhalb der Heimat. Schon, als der König das kleine Wesen zum ersten Mal in seinen Armen gehalten hatte, war eindeutig zu spüren, dass ihre Seele ein Erbe ihres Vaters war, ebenso wie ihr blondes Haar. Nur die Augen. Hell grüne Augen strahlten ihn an, die der Waldelben waren eigentlich blau, doch dieses kleine Elbenmädchen war zweifellos ein Teil von ihnen.

"Es ist so weit", sagte Geritor traurig. Thranduil lächelte tapfer, obwohl er genau wusste, dass er seinen Freund noch nie hatte etwas vormachen können. "Düsterwald wird immer meine wahre Heimat bleiben, vergiss das nicht!" "Ich weiß", der König schluckte schwer "doch dein Platz ist an Maleynas Seite, genauso wie meiner hier im Düsterwald ist. Maleyna trat an Geritor heran und legte ihm lächelnd ein zappelndes Bündel in den Arm. "Passt gut auf euch auf Thranduil", sie zog ihn fest an sich und gab ihm noch einen Kuss auf die Wange und ging ohne ein weiteres Wort wieder zu Melyanna der Königin. Sie wusste sehr wohl um den schweren Abschied der Beiden. "Sie ist jetzt schon eine Schönheit, passt gut auf sie auf. Sie wird so manchen jungen Elben einmal den Kopf verdrehen", sanft strich der König über den Kopf des Kindes. "Eines Tages wird sie in den Düsterwald zurückkehren und für immer bleiben" Geritor bemerkte den etwas verwirrten Blick seines Freundes. "Maleyna hat es schon vorhergesagt, als das Kind noch nicht einmal geboren war. Bis jetzt ist jede ihrer Prophezeiungen eingetreten." Die kleine Hand umklammerte fest den Zeigefinger Thranduils, wie ein Versprechen. "Vergiss niemals, dass ich hinter dir stehen werde, wenn du meine Hilfe oder meinen Rat brauchst, hörst du!" Der König konnte nur Nicken. Geritors Augen zeigten noch mehr Ernst und Nachdruck. "Sag, ich verspreche es!"