Anm.: Die meisten Charaktere gehören nicht mir, sondern Paolini.

Ansonsten: Genießt einfach die Story. Lob und konstruktive Kritik sind immer erwünscht.


Der dritte Drachenreiter

Ein neuer Gefährte?

Er hockte, wie so oft, auf seinem Lieblingsbaum. Doch diesmal saß er aus einem bestimmten Grund hier. Er wartete. Sie ließen ganz schön lange auf sich warten! Er beobachtete sie nun schon seit drei Tagen, seit sie in den engeren Bereich des Dorfes eingedrungen waren.

Es waren recht merkwürdige Reisegefährten: Zwei junge Männer, die, wie er schätzte, ungefähr in seinem Alter waren und dann noch eine Frau, deren Alter er nicht zu definieren wusste. Sie wirkte jung und uralt zugleich und war von atemberaubender Schönheit. Das faszinierendste an ihr waren jedoch ihre Ohren: Sie liefen nach oben spitz zusammen. Aufgrund all dessen, vermutete er, dass sie eine Elfe war. Eine echte Elfe!

Etwas viel spektakuläreres aber waren die Drachen, die mit ihnen reisten, eigentlich waren sie der Grund, warum er sie jetzt seit drei Tagen verfolgte. Sie waren im Grunde keine Gefahr für das Dorf, weil sie, wenn sie auf ihrem derzeitigen Kurs blieben, nicht einmal in die Nähe des Lagers kommen würden, also bestand kein Grund sie zu beachten. Doch er musste sie einfach weiter verfolgen, er brauchte Gewissheit.

Zwei von ihnen waren vermutlich Drachenreiter, nämlich die beiden Männer.

Er kannte nur die Namen: Eragon und Murtagh.

Drachenreiter..., wie er.

Sein grüner Drache, den er Hírador getauft hatte, war schon seit einiger Zeit ungeduldig, weil er ihm verboten hatte herumzufliegen, wenn andere Drachen in der Luft waren. Zwar versorgte er ihn mit genug Fleisch, doch Hírador fing sich seine Mahlzeiten lieber selbst. Hírador meinte ohnehin, sie sollten sich den Fremden zeigen, doch er war sich nicht so sicher, ob dies eine gute Idee war.

Er wusste, dass sie mit den Varden verbündet waren und er wollte sich dazu eigentlich nicht entscheiden. Wenn er sich ihnen anschloss würde sein Leben, wie es im Moment war, vorbei sein und er mochte es so wie es war.

Er war sich ziemlich sicher, dass die drei wegen der Gerüchte hier waren, die überall herumschwirrten. Natürlich wusste jeder, dass man Galbatorix nun auch das letzte Ei gestohlen hatte, aber keiner wusste so genau, wer es jetzt hatte, außer ihm und den Bewohnern seines Dorfes, die schon so lange im geheimen lebten, dass man das Dorf auf keiner Karte finden

konnte.

Doch anscheinend war irgendetwas durchgesickert...

Er unterbrach seine Gedanken, denn er hörte die drei. Sie gingen sehr leise, als würden sie auf alles gefasst sein. Doch er bewegte sich kaum und war von seinem Platz in dem Baum kaum zu sehen. Jetzt war die Zeit um sich zu entscheiden, lange konnte er sie nicht mehr verfolgen.

Aber er war sich bewusst, dass er seine Entscheidung schon dann getroffen hatte, als er angefangen hatte sie zu verfolgen. Jetzt war die beste Gelegenheit.

Die drei zogen unter ihm hinweg, ohne zu ihm aufzusehen.

Er rief Hírador in seinen Gedanken. Halte dich bereit.

Also treffen wir sie?, er konnte spüren das der Drache freudig-aufgeregt war.

Ja, sagte er schlicht.

Die Freude des Drachens durchströmte ihn und er fing unwillkürlich an zu grinsen.

Dann sprang er und landete geräuschvoll hinter den dreien. Er wollte direkt auf sich aufmerksam machen und sich nicht an sie heranschleichen.

Die drei reagierten sofort: Sie drehten sich blitzschnell um und zogen mit geschmeidigen Bewegungen, die auf viel Kampferfahrung hinwiesen, ihre Schwerter.

Doch etwas überrascht von solch einer heftigen Reaktion schnellte seine Hand schon zu seinem Rücken, wo er sein Schwert befestigt hatte, doch er hielt in der Bewegung inne und kratzte sich an der Nase, um seine Bewegung zu vertuschen. Sein Schwert war unter seinem Umhang verborgen und man sah über seiner rechten Schulter nur eine leichte Erhebung, die jedem unaufmerksamen Beobachter entgehen würde. Er wollte schließlich mit ihnen reden und nicht kämpfen.

Da keiner der drei Anstalten machte etwas zu sagen, besah er sich ihre Schwerter etwas näher. Die Elfenfrau trug ein langes, schlankes und bleiches Schwert, das sehr elegant und perfekt ausbalanciert schien.

Der junge Mann in der Mitte trug ein bläulich schimmerndes Schwert. Das musste Eragon sein, einer der beiden Drachenreiter. Dieses Schwert hieß Gar'Roc und hatte einst dem ersten Drachenreiter gehört, der ebenfalls den Namen Eragon getragen hatte.

Der andere junge Mann, der wohl Murtagh sein musste, trug eine rötlich-orangene Klinge. Dies war also das berühmte Schwert Zar'roc. Die Klinge, die einst Morzan gehört hatte, einer der Abtrünnigen, der schließlich von Brom besiegt worden war. Nun war sie an seinen Sohn weitergegangen.

Er hob seine Hände zum Zeichen, dass er sie nicht angreifen wollte.

„Seid gegrüßt", sagte er, „ich will euch nichts Böses."

„Wer bist du?", blaffte ihn Murtagh an.

„Ich heiße Ile. Und wie lauten eure Namen?", er wollte Gewissheit, dass sie wirklich die waren, für die er sie hielt.

Sie gaben ihm nicht sofort Antwort. Stattdessen spürte er, wie sie in seinen Geist eindrangen, um seine wahren Absichten herauszufinden. Iles natürliche Reaktion wäre eine Mauer um seinen Geist gewesen, die er auch unbewusst immer sofort errichtete, doch er ließ sie so weit sinken, dass die drei sehen konnten, dass er nichts im Schilde führte. Jedoch zu weit ließ er sie auch nicht hinein.

„Ich will euch nichts Böses", wiederholte er.

Sie schienen sich zu einigen und ließen ihre Schwerter sinken, steckten sie jedoch nicht wieder weg.

Der junge Mann in der Mitte begann zu sprechen: „Mein Name ist Eragon. Das ist Murtagh.", er deutete auf ihn, „Und das ist Arya", er nickte der Elfenfrau neben ihm zu.

Er hatte also Recht gehabt. Es waren wirklich die Drachenreiter. Warum sie jedoch eine Elfe dabei hatten war ihm nicht klar.

Die drei musterten ihn gespannt und warteten darauf, dass er etwas sagen würde.

Dann fragte Murtagh: „Was willst du von uns?"

„Ich wollte euch jemandem vorstellen", er lächelte verschmitzt und rief Hírador her.

Die drei schauten ihn wieder argwöhnisch an, denn sie konnten niemanden sehen.

„Und wen sollen wir treffen? Ich sehe niemanden!", Murtagh hob sein Schwert wieder in Position.

„Keine Sorge. Er ist gleich da", sagte Ile schnell, um ihn zu beruhigen.

Und wie er erwartet hatte hörte er Flügelschlagen. Die drei blickten erstaunt zum Himmel und kurz darauf ließ sich Hírador hinter Ile nieder.

Eragon, Murtagh und Arya schienen wie vor den Kopf gestoßen.

Arya sah Ile an: „Bist du der dritte Drachenreiter?"

Er nickte nur.

Die drei schienen immer noch verblüfft, was Hírador belustigte.

Kurz darauf hörte Ile weiteres Flügelschlagen und sah auf. Zwei weitere Drachen, um einiges größer als Hírador, näherten sich und landeten schließlich hinter den dreien.

Hírador fing an aufgeregt zu schnauben. Ile wusste, dass die beiden anderen Drachen Saphira und Dorn hießen.

Saphira war der Drache von Eragon und war saphirblau; ihre Schuppen schimmerten in allen erdenklichen Blautönen.

Murtaghs Drache dagegen war rot. Ihm schien das Feuer aus den Augen zu glühen, welches er in sich trug.

Ile vermutete, dass Hírador sich womöglich in diesem Moment mit ihnen in Kontakt trat.

Um das Gespräch wieder in Gang zu bringen, fragte er die fünf: „Was treibt euch eigentlich in diesen entlegenen Winkel des Waldes?" Was sagen die Drachen?, fragte er noch an Hírador gewandt.

Sie mögen uns, Ile konnte deutlich das Grinsen aus seiner Stimme heraushören.

„Ehrlich gesagt haben uns Gerüchte hierher geführt...und diese haben sich damit jetzt wohl bewahrheitet.

„Ja scheint so", lächelte er.

„Jetzt wo wie dich schon mal gefunden haben, könnten wir unsere Fragen auch gleich stellen, oder hast du etwas dagegen?", Eragon schien aufgeregt, ob der Tatsache, dass sie gerade den letzten der drei neuen Drachenreiter gefunden hatten.

„Fragen welcher Art?", er wollte sich auf keine Geistesspielchen einlassen.

„Zum Beispiel welche Absichten du hast.", Eragon sprach mit Bedacht.

„Was für Absichten sollte ich denn haben?", er runzelte die Stirn.

„Wenn du es wirklich noch direkter brauchst", Murtagh hatte nun das Wort ergriffen, „wir sind hier, um dich davon abzuhalten mit Galbatorix gemeinsame Sache zu machen!"

„Das ist das Letzte, was ich tun würde, dass könnt ihr mir glauben. Und Hírador denkt genauso", man könnte seine Abscheu aus den Worten heraushören.

„Dein Drache trägt also den Namen Hírador?", fragte nun die Elfe.

Ja, das ist mein Name, teilte er der Elfe mit.

Sie verneigte sich vor dem Drachen: „Es ist mir eine Ehre dich kennenzulernen"

Ich freue mich auch.

„Eine weitere Frage von uns ist: Wie gedenkst du deine Kräfte einzusetzen?", wieder fragte ihn Eragon und hob erwartungsvoll die Augenbrauen.

„Mit meinen Kräften werde ich die beschützen, die es wert sind. Darunter verstehe ich die Leute, die sich gegen Galbatorix wehren und die, die es wollen, aber nicht können.

Und dann natürlich um den König zu stürzen, denn das ist meiner Meinung nach die Aufgabe der neuen Drachenreiter."

Sie schienen mit seiner Antwort zufrieden zu sein.

„Gut. Wenn du Galbatorix stürzen willst brauchst du die richtige Ausbildung und diese wird bei den Elfen sein. Wirst du uns dorthin begleiten?"