Wichtiges vorweg
Disclaimer: Alle bekannten Elemente aus dem Harry Potter oder Warcraft Universen gehören den jeweiligen Publishern, Autoren, Erfindern, Grafikern, etc. etc. Zudem schreibe ich diese Geschichte aus Spaß und nicht um damit Geld zu verdienen.
Vorabinformation: Ich weiß, ich überspringe so was meistens auch immer. In diesem Fall hafte ich jedoch nicht für Ungereimtheiten die ich hier erläutere und die später zu aufgebrachten Kommentaren meiner Leser führen könnten! Für die unter euch die es lesen, ein paar Infos zur Story: Ich bin kein crack der jeweiligen Universen. Was ich damit sagen will ist, dass es durchaus zu dem ein oder anderen Fehler kommen kann. Sei das inhaltlich, in falscher Schreibweise, oder falscher zeitlicher Einordnung. Ich versuche viele Dinge, bei denen ich mir nicht sicher bin zu googlen und freue mich, wenn ihr mich in Kommentaren darauf hinweist, wo etwas nicht ganz richtig ist. Ich bemühe mich dann es zu ändern.
Einige Dinge werde ich mir auch so zu Recht biegen, dass sie in meine story passen. Was heißt, dass z.B. im Warcraft Teil der ein oder andere Charakter an einem Ort ist, wo er im Spiel, oder den Büchern zu dem Zeitpunkt noch nicht war.
Nicht wow oder hp fans sollten sich nicht allzu viele Sorgen machen, da ich sicherlich die meisten Inhalte ausreichend erklären werde, sodass es wenige Verständnisprobleme geben sollte.
Und zu guter letzt (vorerst zumindest): einige meiner verwendeten Begriffe sind aus dem Englischen. Zwei einfache Grüne: Entweder ich kann mich an den deutschen Begriff gar nicht mehr erinnern oder ich finde den englischen einfach viel cooler!
Der Pfad des Magiers
Azeroth, im südlichen Eschental
Verwirrt. Ja, verwirrt würde den Zustand von Ariel Windcatcher wohl am Besten beschreiben. Die mit, in Menschenjahren gerechneten, 825 Jahren noch recht junge Nachtelfe bewegt sich gerade mit ungleicher Geschicklichkeit durch die Wälder Eschentals. Ihr Weg führte sie in den zentralen, südlichsten Teil des Waldes. Als Druidin des Zirkels des Cenarius war sie bis vor wenigen Augenblicken noch in ihrer Katzen – Reisegestalt unterwegs, wechselte jedoch in fließender Bewegung in ihre übliche Nachtelfenerscheinung, sowie sie sich sicher war, dass sie sich ihrem Ziel näherte.
Als Nachtelfe, ist sie wie alle ihres Volkes, von stolzer Größe. Mit gemessenem 1 m und 91 cm waren nicht wenige Fremde dazu gezwungen zu ihr hinauf sehen zu müssen. Ihre Haut ist von sanfter, heller, violetter Farbe und steht in starkem Kontrast zu dem dunklen Violett ihrer langen frei fallenden Haare, welches in richtigem Licht oftmals einen dunkelblauen Schimmer annimmt und ihr ein gutes Stück über die Schultern reicht. Ihre, für ihr Volk typischen, spitzen, langen Ohren zuckten aufmerksam, nach jedem Geräusch suchend, dass ungewöhnlich sein könnte.
Ariels „Rüstung" verdient diesen Namen im Grunde nicht wirklich. Die Bezeichnung „spärlich" trifft den Erscheinungsgehalt ihrer Kleidung wohl am ehesten. Ihre Schulterpolster bestehen aus bearbeitetem, dunklem Leder und eingewobener Wolle. Befestigt daran sind Federn in der Farbe ihrer eigenen Haare. Festigkeit verleihend und zusammen gehalten wurde dies alles durch ein elegantes matt – silbernes Metall, welches in feinen Linien über die Schulterpolster läuft. Die Schulterrüstung war weniger schützend und zeigte viel mehr ihre Stellung als Druidin. Der Rest ihrer Kleidung besteht aus 4 weitern Teilen. Einem paar Unterarmschienen, bestehend hauptsächlich aus vorher genanntem Metall, kunstvoll verarbeitet, von Lederriemen und Schnallen an der Innenseite des Unterarms befestigt. Einer Brust"rüstung", deren Stoff ihre makellosen Brüste geradeso bedeckte. Durchzogen war diese ebenfalls von feinen Metallornamenten, die zuweilen pflanzlichen Ranken ähnelten. Einer Art kurzem Rock, von selbigem Leder und mit denselben Verzierungen, welcher ihr Becken bedeckte und doch gut dreiviertel ihrer Oberschenkel frei sichtbar lies. Vorne und hinten bildete die Mitte des Rockes eine Art dreieckiger Wimpel, dessen Spitze bis zu Ihren Knien reichte und welcher ebenfalls das kunstvolle Metallgeflecht zeigte. Ihre Schienbeine sind genauso geschützt wie ihre Unterarme, wobei an den Lederriemen, die Ihre Waden umschlungen, noch zusätzlich Federn desselben Typs wie an der Schulterrüstung angebracht sind.
Komplettiert wird das Bild mit einem typischen Druidenstab, der manch einen an einen Gehstock erinnern mochte. Die Gesamtlänge beträgt etwa 70 cm und der Stab verläuft nach oben hin dicker werdend um schließlich in einer Art geschwungenen Wurzelknolle zu enden. In der Beuge der Schwingung selbst sind an einer Kette noch 2 weitere der bereits bekannten Federn befestigt.
(An: Wer es noch nicht gemerkt hat: es ist die versuchte Beschreibung der Elfe aus dem ursprünglichen World of Warcraft Intro. Für nicht Wow – Spieler: Das Bild von ihr kann man mit den Stichwörtern „wow nachtelfe" schnell googlen. Gefällt mir persönlich am Besten, also hab ich es ausgewählt :o) )
Alles in allem verdient sie zweifelsfrei das Prädikat „sehenswert". Selbstverständlich waren alle Nachtelfenfrauen von beeindruckender Schönheit. Der perfekte Körperbau, die ätherische, übernatürliche Aura und das zumeist aristokratische Gesicht mit den sanft leuchtenden Augen, die zusätzliche Betonung in den langen Augenbrauen fanden, lies nur sehr, sehr wenig für das andere Geschlecht zu wünschen übrig. Doch selbst unter ihnen stach die junge Druidin noch heraus, was ihr den ein oder anderen begehrenden Blick erntete.
Doch zurück zum verwirrten Zustand unserer Elfe. Auf der Rückreise von Azshara nach Darnassus war es ursprünglich Ariels Ziel in Astranaar zu rasten und ein paar Tage im umliegenden Wald zu verbringen. Bis zur Gebirgsgrenze im Süden zu reisen, war dabei vorerst nicht in ihrem Interesse. Doch ihre tiefe, druidische Verbindung mit der Natur führte sie letztendlich genau zu dieser Stelle. Es war ein seltsames Ziehen an ihrer ureigenen Person, welches ihr mitteilte, dass sie hier sein sollte. Doch sie wusste einfach nicht warum und das war … verwirrend. Bedenkt man nun, dass Ariel Windcatcher es nicht mochte verwirrt zu sein, dann erhält man eine etwas genervt wirkende Nachtelfe. Sie konnte sich beim besten Willen nicht ausmalen, was an diesem Ort besonders sein könnte. Sicher, Azeroth war eine Welt der Magie, ja Magie selbst durchdrang ihren größten Teil und viele Orte eines jeden Kontinents. Die Geheimnisse Azeroths waren zahllos und vieler Orts noch genau dies, Geheimnisse. Doch hier, zwischen 3 Bäumen war nichts Geheimes! Ariel dachte sich, dass der Platz ja nicht einmal als Lichtung gelten konnte und bei Elune, ihre Geduld war am Ende. Unsere Druidin war gerade dabei sich wegzudrehen und zu gehen als sie hinter sich ein gedämpftes ‚Umpf' vernahm …
An einem anderen Ort, in einer anderen Dimension doch nur kurze Zeit vorher
Frustriert. Nein, frustriert ist nicht ganz korrekt. Deprimiert, resigniert und frustriert, ja, das passt gut. Dies sind die Gefühle die Harry Potters emotionales Zentrum gerade primär topedierten. Um den Ursprung ihrer zu erfahren müssen wir noch ein wenig weiter in der Zeit zurück…
Harry Potter, noch 15 Jahre jung verließ gerade das Büro seines Direktors Albus „ich hab zu viele Zwischennamen" Dumbledore. Wie er diesen zitronenbonbon - süchtigen Weihnachtsmannverschnitt hasste. Wir befinden uns am Ende von Harrys fünftem Schuljahr. Ein Jahr, dass von Strapazen und Qualen geprägt war und welches im Tod seines geliebten Patenonkels Sirius Black kulminierte. Albus „ich schreib meine ewig langen Titel gern in Briefköpfe" Dumbledore fällt nichts Besseres ein, als ihm jetzt endlich mitzuteilen, was der Inhalt der verdammten Prophezeiung war.
Der Eine mit der Macht, den Dunklen Lord zu besiegen, naht heran ... jenen geboren, die ihm drei Mal die Stirn geboten haben, geboren, wenn der siebte Monat stirbt ... und der Dunkle Lord wird ihn als sich Ebenbürtigen kennzeichnen, aber Er wird eine Macht besitzen, die der Dunkle Lord nicht kennt ... und der Eine muss von der Hand des Anderen sterben, denn keiner kann leben, während der Andere überlebt ... der Eine mit der Macht, den Dunklen Lord zu besiegen, wird geboren werden, wenn der siebte Monat stirbt ...
Jetzt, wenige Stunden nach dem Tod seines Paten. Oh, nein, nein, es ist nicht so, dass Harry der Inhalt großartig überraschte. Nein, er hatte schon immer irgendwie geahnt, dass es am Ende doch auf ihn und Tom „Anagramme sind was tolles" Riddle hinauslaufen würde. Er war sich selbst soweit einig, dass er kein Problem haben würde diesen verdammten Bastard in den Abgrund zu befördern aus dem er gekrochen kam, verdammt, er würde es mit einem befriedigtem Grinsen tun! Allein schon um Rache am Tod seiner Eltern zu üben. Man mag ihm nun vorwerfen das Rache kein moralisch lobenswertes Motiv ist, doch es ist zweifelsfrei ein anspornendes.
Nein, Harrys Wut ist in dem Umstand zu suchen, dass die Informationen, die Prophezeiung betreffend, das Leben seines Paten gerettet hätten, hätte er früher davon erfahren. Dann hätte er gewusst, was bewacht wurde, warum ER benötigt wurde um die Prophezeiung vom Regal zu nehmen. Er hätte die Falle gesehen und sie als solche umgangen und seinen Kopf mit Sicherheit nicht so schnell verloren. Und die Schuld ist allein bei Dumbledore zu suchen, Gott, der Mann hat es sogar selbst zugegeben.
Harry betrat den Griffyndor Schlafsaal, schnappte sich seinen Tarnumhang und machte sich auf den Weg zum Krankenflügel um nach seinen Freunden zu sehen. Vielleicht konnte er sich in einem Gespräch mit ihnen etwas beruhigen und sich ablenken. Zudem würde er zumindest seinen beiden besten Freunden den Inhalt der Prophezeiung mitteilen, soviel schuldete er ihnen, allein für ihren Beistand in diesem ganzen Fiasko. Er hoffte nur, dass Hermine wieder auf den Beinen war. Madame Pomfrey hatte ihm vor dem Verlassen des Krankenflügels jedoch versichert, dass sie die Verletzungen, zugefügt durch den dunklen Flammenschnittfluch, heilen könne und lediglich eine Narbe bleiben würde. Hermine wäre wohl bereits mehrfach wach gewesen.
Es war bereits spät und Harry war aus diesem Grund lautlos und unsichtbar unterwegs. Sein Tarnumhang und ein einfacher Stillezauber, auf seine Schuhe gerichtet, sorgten dafür. Er war sich sicher, dass er einmal nicht schlafen könnte und ehe er allein vor sich hin grübelte, konnte er auch etwas Gesellschaft suchen. Mit einem tiefen Seufzer wollte er gerade die Türe zum Krankenflügel öffnen, als er Stimmen hörte. Er näherte sich der Tür und lauschte…
„ … hätten alle sterben können."
Das war Ginny, dachte sich Harry und sie klang mehr als verärgert. Er wusste, dass Neville und Luna bereits wieder in ihren Schlafsäälen waren, womit nur Hermine, Ginny und Ron im Krankenflügel verblieben. Als nächstes sprach seine beste Freundin:
„Du hast recht. Es war unüberlegt, vorschnell und absolut rücksichtslos. Er mag ja sein eigenes Leben gerne aufs Spiel setzen, doch unseres so leichtfertig zu riskieren geht wirklich zu weit!"
Ihre Stimme war aufbrausend und ebenfalls voller Wut. Harry war etwas verwirrt. Ihm war klar, dass sie über ihn redeten. Er hatte sie doch aber nicht gezwungen mitzukommen? Sie haben sich ihm doch förmlich aufgedrängt! Alle waren sich klar auf was sie sich einließen und kamen freiwillig mit. Und was heißt bitte, er würde gern sein eigenes Leben riskieren! Nichts wäre ihm lieber als ein Jahr an dieser verfluchten Schule, in dem er mal den Problemen normalsterblicher seines Alters entgegen stünde und nicht manisch verrückten Dunklen Lords mit Sonnenallergie! Harry hörte weiter zu und diesmal meldete sich die einzige männliche Stimme im Raum zu Wort:
„Ja, bin nur froh, dass wir es heil da raus geschafft haben, nicht wahr Mine? Andererseits, wäre er mit dem Köter den er einen Paten nennt durch den Vorhang gefallen, dann hätten wir das ganze Gold schon für uns! Stell dir nur vor Babe, die gesamten Verliese einer uralten Purblutfamilie nur für uns!"
Wie bitte? Verliese? Babe? KÖTER VON EINEM PATEN? Was bei Merlins Eiern ging hier vor. Doch Harry hatte nicht einmal Zeit dies alles zu verarbeiten als Hermine bereits antwortete.
„Schrei nicht so rum Ronald!" zischte sie „Madame Pomfrey schläft direkt neben an und wir können es nicht riskieren sie zu wecken. Vergiss nicht was Professor Dumbledore gesagt hat, du kennst die Prophezeiung!"
Harry wechselte von rot wütend zu schockiert aschfahl.
„Harry ist der Einzige der Vold…" „Sag seinen Namen nicht!" erwiderten Ron und Ginny synchron. „Bekommt Euch wieder ein."
Man konnte ihr Augenrollen förmlich hören.
„Wie ich sagen wollte: Harry ist der Einzige der Voldemort besiegen kann. Wir brauchen ihn noch mein voreiliger Rotschopf. Es ist ja nicht so als wenn das Familienvermögen der Potters auf einmal verschwinden würde. Im Gegenteil, Harry weiß nichts über seine Abstammung und das Vermögen wächst derweil still in Gringotts vor sich hin. Das heißt, umso länger es dauert, umso mehr erntet die Familie Weasley."
„Hermine hat recht Bruderherz. Mum sagt, dass wir Dumbledore vertrauen müssen. Durch eure Bindung wird sie in eine Purblutfamilie aufgenommen und unsere Gesellschaft wird nicht länger auf sie als Muggelgeborene hinab sehen. Vorallem nicht mit dem Pottervermögen in den Händen der Weasleyfamilie. Ich weiß zwar nicht warum unsere Brüder nichts damit zutun haben wollten, aber Mum erwähnte einmal, dass es einmal egal sei, da Dumbledore wohl ihre Gedächtnisse geändert hätte. Ist ja am Ende auch ihr Verlust, nicht unserer."
„Oooh man, wie lange müssen wir denn noch warten bis es soweit ist? Ich will das Gold jetzt! Ende des Sommers kommt ein neuer Besen in der Sauberwisch reihe, der muss Wahnsinn sein!"
„Sei nicht so ein Idiot Ronald! Der Direktor meinte, dass wir frühestens Ende des siebten Schuljahres damit rechnen können. Er hat versprochen den genauen Plan diesen Sommer zu erläutern. Als Odensmitglieder ist es allerdings auch unser Recht ihn zu erfahren!"
Harry hatte genug gehört. Er wurde benutzt und er wurde verraten. Seine besten Freunde: Nur Schein. Sein Direktor und ehemalige Vertrauensperson: Ein hinterhältiger Manipulator. Und alle wollten sie seinen Tod um sich dann auch noch daran zu bereichern; aus den Verliesen seiner Familie, von denen er selber nichts wusste. Er wusste nicht was Dumbledore von seinem Tod gewinnen wollte, doch am Ende war ihm dies auch egal. Eventuell würde er es so drehen, dass der Sieg über Voldemort sein schaffen war und Dumbledore noch einen weiteren Titel seiner Sammlung hinzufügen konnte. Gott, wundern würde ihn bei dem Mann nichts mehr. Seine „Freunde" kannten offensichtlich die Prophezeiung. Irgendwie ergab es alles auf skurrile Weise Sinn. Die schnelle Freundschaft die er mit Ron geschlossen hatte. Nach den Dursleys war Ron wie ein Anker für ihn, an den er sich willig klammerte. Wer hat ihn zu den Dursleys geschickt? Dumbledore, es war alles arrangiert! So etwas wie Freundschaft kannte er nicht und Weasley hatte sich ihm quasi aufgedrängt. Bei Hermine war er sich nicht ganz so sicher, doch offensichtlich hatte Dumbledore sie mit ihrem Blutstatus konfrontiert und in eine Eingliederung in die Familie Weasley überredet. Dass Ron damit kein Problem hätte wundert ihn wenig. Die Familie die ihn scheinbar ohne umschweife als einen der ihren aufnahm, ihm seltsamerweise all das gab was er sich wünschte, war nur hinter seinem Geld her. Nicht alle wie es schien, doch der größte Teil von ihnen. Ja, sie hatten ihren Beitrag geleistet, ihn zu formen, für welchen Weg auch immer Dumbledore für ihn ausgewählt hatte. Ron war immer zur Stelle um ihm klar zu machen, dass Gryffindor die strahlenden Helden waren, Slytherins alles Dunkle Lords im Training, Ravenclaws schrecklich langweilige Streber und Huffelpuffs die letzten Deppen. Und er selber wusste es nicht besser und nahm alles für wahr. Wen wundert es da, dass er außer Luna eigentlich keine Freunde außerhalb seines eigenen Hauses hatte? Wie konnte man nur so dumm sein?
Doch Harry war nicht wütend. Nein Lily Potters berühmtes Temperament, dass bei ihrem Sohn nicht weniger berühmt war, schwieg, seltsamerweise. Warum sollte er wütend sein? Bringt ihm nichts, ändert nichts. Harrys Beine hatten ihn derweil zu seiner Lieblingsstelle am schwarzen See getragen. Er war deprimiert, frustriert und resigniert. Und bei Merlins sicherlich viel zu langem Bart, er hatte die Nase voll, keine Lust mehr. Er wollte nicht mehr kämpfen. Wofür auch? Er war allein. Sicher ein paar treue Freunde gab es, doch dank der Manipulationen hatte er keine wirklich feste Beziehung zu ihnen. So etwas wie ein „zu Hause" hatte er nicht. Hogwarts war es einmal, doch diesen Status hat es verloren, schon lange eigentlich. Und die Gesellschaft? Die Zauberergesellschaft? Oh bitte … er wurde durch den Dreck gezogen, gefeiert und wieder durch den Dreck gezogen. Die Leute im Ministerium schimpfen lieber über die Falten ihrer besten Robe als sich der Probleme ihrer eigenen Gesellschaft anzunehmen. Wenn er richtig darüber nachdachte, dann wollte er diese Gesellschaft gar nicht retten. Sie hatten es gar nicht verdient, ganz im Gegenteil. Er gönnte ihnen Voldemort. Noch vor wenigen Stunden hätte er sich für diesen Gedanken sicherlich geschämt, aber so ein paar zerschmetternde Ereignisse können einen eben doch hart treffen und verändern.
Was Harry wirklich wollte war seine Eltern sehen, seinen Patenonkel. Und vielleicht endlich einmal glücklich sein. Er seufzte, wie er die Lady Schicksal hasste. Harry hatte seine Entscheidung getroffen. Es war eine egoistische Entscheidung, aber diesmal würde er nur an sich denken. Ein weiterer Seufzer und er richtete seinen geliebten Zauberstab direkt an seine Stirn. Wenn er etwas von Bellatrix Lestrange gelernt hatte, dann was es bedurfte einen unverzeilichen Fluch zu sprechen. Keine besondere Stabbewegung, offensichtlich. Nein es war der Wille, DASS dem Opfer anzutun wozu der jeweilige Fluch gedacht war. Würde man jemandem beim Folterfluch in der Tat leiden sehen und ihm unerträgliche Schmerzen zufügen wollen, so musste man die feste Intention haben, sein Opfer mit dem Todesfluch nieder zu strecken. Man musste das Leben nehmen, es beenden, die Person endgültig töten wollen. Und Harry wollte genau dies. Es waren nur zwei Worte, die in einer ruhigen, lauwarmen Sommernacht, an einem stillen See und in der Nähe eines beeindruckenden Schlosses zu hören waren. Ein Flüstern, mehr nicht, doch mit Festigkeit gesprochen …. ‚Avada Kedavra' … Ein grüner Blitz, eine ungewöhnlich leise, magische Entladung und dann Stille.
Drei verschiedene Informationen strömten in diesem Augenblick auf Albus „Ich esse Zitronenbonbons auch zum Frühstück" Dumbledore ein.
Erstens: Die Schilde gaben ihm die Information, dass ein unverzeihlicher Fluch auf dem Gelände der Schule gesprochen wurde. Sie segneten ihn gleichzeitig mit einem kurzen Bild des Ortes, Harrys Lieblingsplatz am schwarzen See.
Zweitens: In Folge an diese Information genügte ein Blick im Augenwinkel auf die, nach Harrys magischem Wutausbruch, magisch wieder reparierten Apparaturen um jene zu erkennen, die an Harrys Lebenssignatur gekoppelt war und ihn momentan als „am Leben" anzeigte.
Drittens: Beim driften über besagte Apparaturen kommt eine gänzlich zum Stillstand, welche der Meister – Puppenspieler sofort als jene identifiziert, welche Harrys Position bestimmt um ihn jederzeit orten zu können. Selbst ein vom Fidelius Zauber geschützter Ort würde von der Apparatur angezeigt werden. Zwar nicht genau, dies ist ohne das Geheimnis zu kennen unmöglich, doch man kann den etwaigen Umkreis bestimmen. Kombination von Ereignis zwei und drei versetzen den Direktor von Hogwarts kurzzeitig in einen irritierten Zustand indem er die Unmöglichkeit dieser Verbindung zu verarbeiten sucht, ehe ihm Ereignis eins einfällt und er mit gezogenem Zauberstand wie ein Teenager Richtung Schlossportal rennt, der gerade erfahren hat, dass er die nächste Ausgabe an Playboy – Models fotografieren darf.
Am See angekommen fehlt jedoch jede Spur des jungen Harrys. Was er findet ist Harrys Zauberstab, eine nicht unbedeutende Ansammlung schwarzer Magie in der ureignen Luft und noch etwas anderes. Dumbledore war sich nicht ganz sicher. Seine magischen Sinne würden es als eine magische Entladung größeren Ausmaßes identifizieren, die verbrannte Erde und der offensichtliche Krater in dessen Zentrum würden diese Theorie zumindest bestätigen. Die Ursache der Entladung konnte er jedoch nicht bestimmen, auch nicht dessen Ergebnis. Nun ja, außer dass Harry offensichtlich weg war. Am Leben aber verschwunden. Und der allwissende Albus Dumbledore war in diesem Falle unwissend.
Er versuchte seine Gedanken zu ordnen und begann damit den Phönixfeder – Zauberstab zu untersuchen. Ein schneller ‚Priori Incantado' enthüllt, das als letztes tatsächlich der Todesfluch gesprochen wurde. Dumbledore wurde blass und man konnte ihn ein „Was hast du nur getan Harry?" murmeln hören. Dumbledore wendete sich schließlich der unbekannten Magiespur zu. Die Ansammlung dunkler Magie stammte offensichtlich vom erfolgreichen Todesfluch.
Mehrere komplexere Analysezauber offenbarten nur eine sichere Information. Sie ähnelten im Muster einer Apparations- oder Portschlüsselsignatur, also irgendeine Form des magischen Transportes. Die aufgewendete Menge an Magie lässt Dumbledore vermuten, dass die Entfernung die zurück gelegt wurde recht gewaltig sein musste. Die durch die Analyse erhaltenen Daten haben den Anschein als wurde eine Art Tunnel erschaffen. Doch anders als bei Apparation oder Portschlüssel konnte er das Ziel nicht bestimmt. Es war als würde sich die Spur im … Nichts … verlieren.
Ort: Überall und doch nirgendwo
Schmerz. Eine Menge Schmerz. Das war alles woraus Harry Potters Welt momentan bestand. Es war nicht der brennende Schmerz eines Cruicatus Fluches, nein, es war eher ein dumpfer Schmerz. Es war unangenehm. Auf der anderen Seite, welcher Schmerz ist angenehm? Es gelang Harry seine Augen zu öffnen und alles was er sah war Schwärze. Nein, das stimmte nicht. Da war mehr. Es sah aus wie …. Der Nachthimmel. Wolkenfrei. Ein schwarzer Himmel und viele kleine Sterne. Die Schmerzen ließen langsam nach und Harry versuchte sich zu drehen und erst da viel ihm auf, dass er auf festem Untergrund lag. Doch auch wenn er nach unten sah begrüßte ihn dasselbe Bild wie in jede Richtung. Es war als stünde er mitten im Universum, es war wunderschön und gleichzeitig überwältigte einen das Bild. Wo war er? Himmel? Hölle? Gab es sonst noch etwas?
Ein Kichern „Ihr Menschen seid so unkreativ, natürlich gibt es mehr!"
Harry wirbelte herum und fand die Quelle der jugendlichen, hellen Mädchenstimme. Und ein Mädchen war sie, 12, 13 Jahre maximal. Gewellte schwarze Haare und im starken Kontrast stehende alabasterne Haut. Bekleidet in ein Mitternachtsblaues Nachthemd musterten ihn 2 seltsame, silberne Augen mit, wie ihm auffiel, unangenehm viel Interesse. Er erwiderte den Blick stur und das unbekannte Mädchen begann weiter zu sprechen.
„Himmel, Hölle, Schwarz, Weiß, Gut, Böse. Seid ihr nie auf die Idee gekommen, dass eventuell noch etwas dazwischen liegt? So jung, so naiv …"
Harry bündelte seine gesammelten rhetorischen Fähigkeiten um möglichst eloquent zu antworten:
„Ähmmm".
Ein erneutes Kichern. „Du bist Harry Potter und nein, weder bist du in Himmel noch in Hölle. Du bist … woanders. Dazwischen könnte man sagen. Wobei es keinen richtigen Namen für diesen Ort gibt, denn eigentlich gibt es diesen Ort nicht. Das ist verwirrend nicht wahr?"
Harry WAR verwirrt. Himmel, wer wäre es nicht. Ein 12 jähriges Mädchen philosophierte kurz nach seinem Selbstmordversuch, inmitten des Universums das keinen Namen hat, mit ihm über die Existenz jenes Universums. Ein zweiter Versuch in diesen Monolog einzusteigen und ihn zu einem Gespräch zu erweitern brachte diesmal zum Glück etwas mehr hervor.
„Du scheinst mich zu kennen, ich hab allerdings keinen blassen Schimmer wer du bist. Ich nehme jetzt einfach mal hin, dass wir irgendwo sind wofür es wohl keine Beschreibung gibt. Wäre ja nicht die erste Ungewöhnlichkeit meines ungewöhnlichen Lebens."
„Ahhhhh, aber du kennst mich Harry Potter. Ich war schon oft Teil deiner Gedanken und ich muss leider zugeben es dir bisher nicht immer ganz leicht gemacht zu haben. Teilweise war das nicht so beabsichtig. Wirklich nicht! Um genau zu sein hast du erst vor wenigen Stunden an mich gedacht. Ich habe viele Namen, es kommt immer darauf an wer gerade an mich denkt oder mich benennt. Du und deinesgleichen nennt mich meistens Lady Schicksal" war ihre sing sang Antwort.
„Lady Schicksal?" Ein Nicken ihrerseits.
„Also bin ich tot?" Das entstehende Grinsen auf ihrem Gesicht gefiel ihm irgendwie so gar nicht. Man würde es ein Gred Forge Grinsen nennen.
„Nein nicht ganz. Du hast heute eine große Dummheit begangen Harry Potter. Und es ist zum Teil meine Schuld, dass es soweit kam. Du musst wissen, ich kann nicht alle Ereignisse komplett bestimmen. Ich kann Anstöße in eine oder die andere Richtung geben und Ereignisse manipulieren, nicht aber frei lenken. Das Handeln selbst und was sie aus meinen Anstößen machen, ist den Handelnden überlassen.
Leider hat das zu deinem Dilemma geführt und zu deinem versuchten Selbstmord. Doch gleichzeitig habe ich mir die Freiheit genommen erneut in dein Leben einzugreifen. Stopp! Bevor du etwas sagst, bitte, hör mich an."
Harry der seinen Mund bereits geöffnet hatte, schloss ihn wieder und nickte kurz. Schicksal lächelte und sprach weiter.
„Danke. Wie ich bereits sagte ich kann Ereignisse nicht lenken. Als du den Todesfluch gesprochen hast habe ich die Chance gesehen dir eine neue Option zu eröffnen. Ein neues Abenteuer wenn du so willst. Du hast klar gemacht, dass du für die magische Welt keine Sympathie mehr empfindest und aus diesem Grund habe ich das Ereignis genutzt um dir im wahrsten Sinne des Wortes einen Schubs in eine andere Richtung zu geben. Als du den Fluch sprachst, habe ich den größten Teil deiner magischen Macht, eine ganze Menge so am Rande, freigesetzt um dich durch ein Portal hierher zu holen, den Zauber manipuliert, nach meinem Interesse, wenn man so will. Doch hier ist nur eine Zwischenstation, dein eigentliches Ziel liegt woanders, in einer anderen Welt, fernab von allem was dir bekannt ist. Du bist quasi nur hier damit ich dir dies erklären konnte und dir eine Fähigkeit zu schenken, die du benötigen wirst, damit nicht komplett unvorbereitet bist."
Nachdem Harry den Informationsfluss verarbeitet hatte sah er Schicksal an und fragte:
„Eine andere Welt?" Er war selbst etwas über die Ruhe seiner Stimme verwundert, positiv verwundert, aber doch verwundert. Ich meine, eben noch dachte er eigentlich zu sterben. Anscheinend war er Seltsamkeiten einfach zu sehr gewöhnt. Lady Schicksal lächelte glücklich über seine scheinbare schnelle Akzeptanz und nickte aufgeregt mit dem Kopf.
„Jep!"
„Was genau meinst du mit einer anderen Welt?"
Er konnte ein Kind einfach nicht siezen! Sie breitete ihre Arme aus und drehte sich einmal im Kreis.
„Sieh dich um Harry. Hunderte, tausende, abertausende Welten. Ihre Zahl ist infinit. Du kannst sie auch Dimensionen nennen. Manche sind deiner sehr ähnlich, sind genauso abgelaufen wie deine und nur eine Person unterscheidet sich im Geschlecht beispielsweise. Andere sind fortschrittlicher, andere besitzen keine Magie, andere kennen das Volk der Menschen nicht, andere wurden komplett zerstört und in manch einer Welt sind sogar Dimensionsreisen nicht unbekannt. Ich denke du verstehst was ich meine. Jeder dieser Sterne, wie du sie nanntest, ist eine Welt, eine Dimension."
Harry blickte sich um, er verstand in der Tat. Es war im letzten Winter das er die Blackbibliothek im Grimmauldplatz aufgesucht hatte. Entgegen der Behauptung der Weasleys, umfasste die Bibliothek durchaus nicht nur schwarze Magie. Eines der Bücher befasste sich mit der Theorie paralleler oder einfach nur fremder Welten. Er hatte nicht viel verstanden und war sich doch auch recht sicher, dass der Autor zuweilen etwas phantasierte. Doch andererseits war es auch nur eine Theorie und der Autor konnte nichts von dem beweisen. Ein interessantes Thema, nichts desto trotz.
„Ich verstehe. Was ist es für eine Welt, zu der du mich schicken wirst und warum mich? Warum kann ich nicht zu meinen Eltern und zu Sirius?" Ihr Lächeln wurde breiter als sie zu erzählen begann.
„Ahhhh, weil ich zum einen meine Fehler wieder gut machen möchte und zum anderen wirst du gebraucht, deine Zeit ist noch nicht gekommen Harry Potter."
Dies war eine für ihn seltsam unbefriedigende Antwort, doch er wusste, dass er nicht mehr erfahren würde.
„Und zur Welt: ich habe sie persönlich für dich ausgesucht; aus mehreren Gründen. Zunächst ist es eine Welt voller Magie. Die Magie durchfließt sie und ist dort kein Geheimnis, wie in deiner Dimension. Der Name der Welt ist Azeroth. Außerdem bin ich mir sicher, dass du dort Wissen finden wirst, dass dir in deiner Zukunft von Nutzen sein kann."
„Was meinst du damit?" war Harrys vorsichtige Nachfrage. Schicksal lächelte nur mysteriös.
„Du wirst es verstehen wenn es soweit ist. Ein Hauch von …. Schicksal"
(An: sorry, konnt ich mir nicht verkneifen :D )
Und erneut das kindische Kichern. Harry seufzte geschlagen.
„Muss ich noch etwas wissen?" „Ja zwei Dinge noch. Zu erst erhältst du versprochene Fähigkeit von mir. Wenn du in Azeroth ankommst, wirst du in der Lage sein die Allgemeinsprache der Allianz zu sprechen. Das Wissen wird dir zur Verfügung stehen, wie dein Wissen über Englisch. Und zweitens: Lass das Bekannte hinter dir und umarme das Neue! Denn die Grenzen der Magie sind nur die Grenzen deiner Vorstellungskraft."
„Ist ja wahnsinnig erleuchtend"
Sie lächelte breit und wurde langsam blasser und irgendwie….durchsichtig. Harry hatte das Gefühl nach hinten zu fallen. Er ruderte mit den Armen um sein Gleichgewicht zu halten doch es brachte nichts. Er hörte ein entferntes „Viel Glück Harold James Potter. Ich werde dich im Auge behalten" und ein Kichern das langsam verklang, als er mit dem Rücken etwas unsanft auf hartem Boden aufschlug.
Ihm wurde kurz schwarz vor Augen, er stöhnte als er sich aufsetzen wollte und ließ sich sofort wieder auf den Rücken zurück fallen. Harry schüttelte den Kopf um die Benommenheit zu vertreiben und öffnete seine Augen. Das erste was er sah war das mit Abstand schönste Gesicht das er jemals gesehen hatte … und es war lila!
