Pairings: TyZula, Maiko, Zutara, AU: Während Zuko versucht sich durch sein Abi zu schlagen, bereitet ihm sowohl das Liebesdrama mit Mai als auch die wachsende Interesse an Katara Stress. Dazu machen ihn sein Vater und vor allem seine Schwester das Leben schwer. Diese findet zu ihrer Verzweiflung eine größer werdende Zuneigung zu Ty Lee und versucht ihr "Makel" zu verstecken. Doch dann schöpft Zuko Verdacht...

Kapitel 1 - Hunger

Es ist schon seltsam wie man sich zuhause unwohl fühlen kann. Es ist doch immerhin „Zuhause". Dieses Wort hatte eigentlich eine andere Bedeutung.

Vor seinem inneren Auge verschwammen die Bilder seiner Eltern, seiner Schwester. Dann verglich er sie mit den Eltern und Geschwistern seiner Freunde.

Nein, das hier ist nicht „Zuhause".

Zuko hatte einen trockenen Mund. Er war seit morgen Früh nicht mehr aus dem Zimmer gegangen und verspürte Hunger und Durst. Sein Magen schrie nach Nahrung, kratze gegen seinen Verstand, welcher „Essen, Essen, Essen" rief. Er schluckte um das kratzige, faulige Gefühl im Mund und Rachen loszuwerden und zwang sich an etwas Anderes zu denken. Das konnte er aber nur schwer, weil ihm schwindlig war. Flüssigkeitsmangel, dachte er, das war neulich in Bio.

Er lag auf sein Bett. Die Hände hinter dem Kopf bequem gefaltet, das eine Bein auf die bedeckte Matratze aufgestemmt, das andere lässig auf dieser ausgestreckt. Sein Gesicht war der Zimmerdecke zugewandt, aber sein Blick ging ins Leere. Man sah es ihm an, dass er versuchte seinen Hunger zu vergessen. Er nahm kaum etwas war. Er war in Gedanken versunken, die keine waren, überhörte das sehr leise Summen der Digitaluhr, die in roten Ziffern die Zeit 18:37 zeigte. Er überhörte die leise Musik aus dem Nebenzimmer, die seine Schwester abspielte. Er überhörte das Hundebellen der Tiere, die draußen im Vorhof Krach machten.

Zuko bemerkte unterbewusst, dass sich die rot angestrichenen Wände verdunkelten. Es wurde Abend. Das immer schwächer werdende Tageslicht umrahmte die vielen Gegenstände, die unordentlich in seinem Zimmer verteilt waren. Es waren hauptsächlich Schnellhefter und Schulbücher, in denen er wahrscheinlich nur zweimal im Leben gelesen hatte. Es waren aber auch umgekrempelte Klamotten und zerknülltes Papier.

Sein „Zuhause"… Ist eigentlich nur dieses Fleckchen Privatsphäre, die er seid geschlagene Elf stunden und 7 Minuten hielt. Egal wie groß das Haus war, und es war groß, er fühlte sich immer hier am Besten, am Sichersten, obwohl dieses Gefühl verglichen zu anderen Situationen trotzdem schlecht war. Er wollte nach Hause, wo er sich zu Hause fühlte. Aber wo?

Hier sicher nicht, so wie sein Vater ihn morgens angegriffen hat. Er war immer noch wütend, nachtragend, dass Zuko ihn versehentlich seinen Parteimitgliedern bloßgestellt hatte. Dieser Vorfall ist vor Monaten geschehen.

„Du kannst dich glücklich schätzen, dass du noch hier bist. Wäre deine Mutter nicht… dann…"

Ozai war ein Mann mit einer Arbeit die sehr an den Kräften zehrte. Als Parteichef einer Partei, deren Ziele sehr umstritten waren, musste er sich jeden Tag stundenlang rechtfertigen. Und jeden Tag kam er niedergeschlagen und ausgelaugt zurück.

Zuko glaubte fest daran, dass sein Vater ein guter Mann war, und dass er eines Tages nicht mehr so ausgelaugt nach Hause kommen würde. Im Gegenteil, dass er zum ersten Mal lächelnd die Haustür betritt, und ihn freundlich als Sohn anerkennt. Er hatte immer die Vermutung ein ungewolltes Kind zu sein. Und dass Ozai seine Schwester deshalb so sehr bevorzugte. Weil diese gewollt war. Und in vielen Dingen talentierter als er. Klar, seine Mutter hatte das umstritten, allerdings blieb immer ein Funken Zweifel in Zuko.

18:39

Sein Magen zerrte weiter an seiner Psyche und er erinnerte sich wie er morgens nur ein mit Butter und Schinken belegtes Brot gegessen hat. An einem Tisch mit einem grimmigen Vater, der nur Azula Beachtung schenkte, die die ganze Zeit nichts sagte, bis sie einen Schwachen Moment in Zuko gesehen hat um ihn zu provozieren. Und wenn er wütend auffuhr, beschwichtigte ihn seine Mutter mit ein paar beruhigenden Pattern auf seinem Unterarm und einem Lächeln. „ Hör nicht auf sie.", Sagte Ursa. „lass dich nicht von ihr provozieren, sie will dich nur aufregen."

Er schaute wieder zu Azula um ihr etwas Beleidigendes an den Kopf zu werfen, hielt aber inne, als er ihren Gesichtausdruck sah. Eine Mischung aus Wut, Sarkasmus, Neid und Schwäche, die sie geschickt unter einer Maske verstaute.

Allerdings nicht geschickt genug.

Sie schmunzelte, versuchte so gut wie möglich ihrer Mutter keine Beachtung zu schenken.

„Aber ich hab doch Recht, nicht wahr Zuzu? Dein unehrenhaftes Verhalten hat fast Vaters Job gekostet. Und trotzdem tust du so, als ob nichts gewesen wäre." Sein kaum merkliches Mitleiden verschwand, wie von einer großen Welle aus Wut davon geschwemmt. „Halt die Klappe!" Schrie er sie an. Und zwar so laut, das es wie ein Hundebellen klang. Die kleinen Halsmuskeln spannten sich an als er seinen Mund weit aufriss.

„Sonst was?", sagte sein Vater in einem ruhigen aber dennoch einschüchterten Ton. " Du hast hier gar nichts zusagen, denn du bist nichts weiter als ein undankbarer Versager, der nichts auf die Reihe bringen kann. Weder guten Zensuren, noch ein gutes Beispiel für einen guten Parteinchefnachfolger. Du bist gewöhnlich, dazu noch vollkommen unbegabt! Du bist für nichts dankbar. Weder für dieses großes Haus, noch für das viele Geld, das ICH nach Hause bringe."

Zuko rechnete nicht, dass sein Vater eingreifen würde. Er suchte Worte um zu kontern, aber er hatte ein Vollkommendes Black out." Sein Vater sah die Schwäche und schmunzelte: „Nur Azula weiß das zu schätzen. Sie bringt die besten Noten nach Hause. Sie ist trotz ihrer 15 Jahre immer aktiv mit dabei und auf dem neusten Stand der Politik. Die ganze Schule ziert sich mit ihren Pokalen, die sie für die Schule gewonnen hat. " Er schaute sie an und lächelte. Dann wand er sich wieder zu Zuko. „ Also hältst du hier gefälligst die „Klappe", weil du hier rein gar nichts zu sagen hast. NICHTS!"

Als die harschen Worte laut ausgesprochen worden waren, war jeder still und regungslos. Azula verschränkte in leichten Bewegungen die Arme und lächelte zufrieden.

Zuko fühlte einen Stich im Herzen. Er schaute in die Runde um in Irgendjemanden Schutz zu finden. Aber selbst seine Mutter war zu geschockt dafür. Er ballte die Fäuste.

„ ooooh, armer Zuzu ist jetzt sauer." „Azula! Hör auf!" „Was, Mutter, ich habe doch nichts Schlimmes gesagt. Oder etwa doch?"

Zuko konnte Azulas grinsendes Gesicht nicht mehr ertragen. Weder noch das vergeblich tröstende Streicheln seiner Mutter, geschweige denn die gesamte Persönlichkeit seines Vaters.

Er riss sich von Ursa los, und stampfte frustriert in sein Zimmer. Er wollte doch einfach ein ganz normales Frühstück haben.

Zuko fühlte einen großen Kloß im Hals, seine Augen brannten, tränten.

Und als er die Zimmertür hinter sich zuschlug(, sodass ein Poster an der Wand abfiel) und diese abschloss, fühlte er auf einmal, wie unglaublich Einsam er war.

18:45

Essen, Essen, Essen. Die Dunkelheit schlich weiter in das Zimmer, die Geräusche um ihn herum verschwammen zu einer seltsamen Melodie.

Bis ein neues Geräusch kam. Ein Klopfen an der Tür.

„Zuko, Schätzchen, möchtest du nicht zum Abendessen kommen? Es ist schon Abend, du warst den ganzen Tag in dieses Zimmer."

„Nein." krächzte er.

Er brachte kaum ein Wort aus. Sein Hals war trocken und die Wut, die in ihm trotz ca. 11 Stunden lastete, loderte immer noch.

„Bitte, komm raus."

Er beschloss nichts mehr zu antworten und drehte sich entschieden zur Seite. Obwohl er wusste, dass seine Mutter die einzige in der Familie war, die ihn unterstütze und liebte. Jedenfalls glaubte er das.

Nach einem Moment hörte er ein Klappern an der Tür und sich entfernende Fußschritte. Er blieb noch Etwas liegen, bis er aufstand und zur Tür ging. Als er diese aufschloss, fand er eine Schale Reis und Gulasch auf dem Boden. Er lächelte erleichtert.