Disclaimer: I don't own Glee but I wish I did!
I can't go back
A samcedes Story – Kapitel I
Vier Worte begleiteten ihn seit Wochen. Vier einschlägige und doch gleichzeitig grausame Worte. Worte die er träumte und wie schwarze Gewitterwolken über ihm hingen. So simple und einfach: Es war einfach unfair. Klar, unterstützte er seine Eltern und zwar immer, es gab keinen Moment in dem sie nicht an erster Stelle standen und doch war es schwer so erwachsen zu sein. Immer musste er sich um seine Geschwister kümmern und die Familie finanziell mit kleinen Jobs unterstützen. Er beschwerte sich nie über einen Umzug oder sonstige Opfer die er bringen musste, doch dieses Mal war es anders. Er war Teil einer zweiten Familie geworden und diese zu verlassen schmerzte mehr, als er zugab. Selbst nach zwei Monaten fühlte er sich noch immer aus seiner Heimat gerissen und in einen Pool mit fremden Menschen geworfen. In der Schule fand er sich ziemlich schlecht ein und das lag nicht nur daran, dass er den Glee Club vermisste. Es lag an dieser einen speziellen Person an die er ununterbrochen denken musste und er wusste selbst nicht wann es passiert war. Sam war schon längst über den Punkt hinaus an dem er sich stetig fragte, wann es ihn so richtig erwischte. Er konnte nur vermuten und jede weitere Vermutung brachte ihn dazu erneut darüber nachzudenken, was aus ihnen geworden wäre, wenn er nicht nach Kentucky hätte ziehen müssen. Den Kopf gegen die Fensterscheibe des Schulbusses lehnend seufzte er. Dabei ignorierte der Blonde auch seinen neu gewonnen Freund, der neben ihm saß und nach eigener Aussage Stanley hieß. Wer hieß schon Stanley? Doch damit diese Frage gar nicht aufkam, zumindest vermutete das Sam, wies er ihn direkt an ihn einfach kurz Lenny zu nennen. Sam hörte die meiste Zeit nicht zu, wenn dieser redete. Er war ein echter Wasserfall und in manchen kurzen Momenten überlegte sich Sam ernsthaft, ob Lenny vielleicht kein Junge war. Jedoch waren das die schwachen Momente, in denen in ihm der alte Sam durchkam, derjenige der oberflächlich war und Vourteile genoss. Doch dieser Junge existierte im Grund gar nicht mehr und das alles verdankte er der McKinley Higschoool. Einer Schule in der er erneut der neue Junge war und sich einfinden musste, was sich als schwieriger als gedacht herausstellte. Wie eigentlich in jeder Highschool war es auch hier wichtig im Mittelpunkt zu stehen und verdammt ja, als Sam dort ankam wollte er zu gerne zu den Beliebten gehörten. Das bedeutete, man war jemand, mit Namen und Ansehen. Daran war nichts falsch, nachdem er Jahre lang auf einer Jungenschule verbrachte. Daher schloss er sich auch dem Football Team an, doch rechnete er nicht mit Finn Hudson den bis dahin beliebten Quarterback des Teams. Finn war nämlich durchaus mehr und öffnete Sam ohne Zweifel die Augen für das wichtige im Leben und das war sicher nicht auf der Beliebtheitsskala nach oben zu tendieren. Eine Lektion die er nicht beim ersten Anstuppsen lernte und doch letztendlich lebte. Sam vermisste Finn und den Rest des Glee Clubs und wie.
„Also gehst du nach rechts und dann nach links und anschließend… Ey Sam, hörst du mir zu?" Stanley klopfte ihm auf die Schulter. Wie es Sam hasste, schon jetzt.
„Dude, du redest mehr als meine kleine Schwester und meine Mutter zusammen.", antwortete er etwas ruppig, was jedoch den Jungen neben ihn keineswegs stoppte einfach weiter zu reden.
In manchen Momenten konnte Sam schwören, dass er ihn an Kurt Hummel erinnerte, den einzigen Jungen der eigentlich mehr Mädchen war. Nicht, dass er nicht auch knallhart sein konnte, doch er fühlte sich schon immer bei den Mädchen wohler, was Sam immer ohne Zweifel auf seine sexuelle Orientierung schob. Auch Toleranz lehrte man ihm in der McKinley Higschool. Wieder fielen ihm die vier Worte ein, die ihm seit ihrem Umzug durch den Kopf schwirrten: Es war einfach unfair.
„Du weißt doch jetzt wo der Squeezeshack ist." Stanley versuchte ihn dazu zu bewegen ihm zuzuhören, doch schließlich gab er es auf, als Sam erneut seinen Blick aus dem Fenster schweifen ließ und sich wünschte nicht in diesem dämlichen Schulbuss zu sitzen und wieder in Ohio zu sein, vor allem vermisste er Mercedes, die Diva des Glee Clubs. Sam erinnerte sich genau daran, als ihn Rachel – shining Star – Berry ins Auditorium bestellte um ihn dort zu treffen. Ohne scheiß, er war schon verängstigt sie würde ihm um ein Date bitten umso mehr beruhigte ihn die Anwesenheit von Mercedes. Schließlich gefragt zu werden, ob er sie zum Ball ausführen wurde, war für Sam wie ein unerfüllter Traum. Vielleicht nicht unbedingt mit Rachel und Mercedes, aber mit zwei Mädchen zum Ball zu gehen, war wohl mehr als jeder andere Junge jemals bekommen würde. Doch er konnte nicht sagen, dass es ihn schwer störte, dass Jesse dazustieß und ihm schließlich Rachel abnahm. Das brachte auch Zeit um mit Mercedes zu sprechen und Sam musste sich selbst an diesem Abend eingestehen, dass er verdammt wenig Zeit mit der jungen Frau verbrachte. Sie waren zwar befreundet und verstanden sich gut, aber er kannte sie nicht wirklich. Das machte den Abend erst so richtig interessant. Sam seufzte erneut. Verdammt war ihre Abmachung, dass sie keinen Kontakt hielten. Er vermisste es ihr zu schreiben und wenn es nur ein idiotischer Smilie war. Schließlich stoppte endlich der Schulbus und Sam stieg aus um festzustellen, dass er sich immer noch fremd fühlte, nach fast zwei Monaten. Das war einfach nicht sein zu Hause und er bezweifelte schwer, dass Kentucky noch irgendwann sein zu Hause werden würde.
„Kommst du Sam?", fragte Stanley und Sam nickte, ehe er aufstand, sich seine Tasche lässig um die Schulter hing und langsam aus dem Schulbus schlurfte.
Er wollte unbedingt zurück nach Lima und er hasste es genau in diesem Augenblick sich seiner Familie so verpflichtet zu fühlen. Erneut dachte er einfach nur Das ist einfach unfair.
Das war definitiv der beste Sommer ihres Lebens und zugleich der Traurigste. Mercedes wachte, mit einem gewissen Kribbeln im Bauch auf, welches sie immer zu Schulanfang spürte. Obwohl es dieses Mal anders war, sie startete das erste Mal nicht alleine ins neue Schuljahr und das war das beste Gefühl überhaupt. Natürlich beging sie schon das letzte Schuljahr nicht alleine, sie hatte ja Kurt, Rachel und die Anderen, aber das war ihr Abschlussjahr und es als vergebene Frau zu beginnen war ein fantastisches Gefühl, wäre da nur nicht immer diese Kleinigkeit, die sie störte. Doch davon ließ sie sich den Schulanfang nicht versauen. Ganz im Gegenteil sie schob dieses kleine völlig unbedeutende Detail einfach in den Hintergrund. Sie würde ihn nie mehr sehen und das bedeutete für sie, dass sie sich darüber keine Gedanken mehr machen musste. Er war weg und ihre Zeit zusammen war nicht mehr als eine Erinnerung, eine wunderschöne, das gab sie zu, aber eben nur eine Erinnerung. Mercedes war jetzt mit Shane zusammen und das bedeutete, dass sie ihn endlich vergessen musste. Warum musste es nur so verdammt schwer sein? Sie fragte sich öfters ob es sein Lächeln war, die vollen Lippen oder einfach seine grünen – für sie magischen – Augen, die sie einfach nicht los ließen. Mercedes wusste es nicht und vielleicht war es auch das, was sie unbewusst so quälte. Noch dazu war es kein gutes Gefühl mit Shane zusammen zu sein und ständig an Sam denken zu müssen. Sam Evans einen Jungen von dem sie niemals glaubte, dass er auf Charakter mehr Wert legte als auf Aussehen. Wenn sie ehrlich war, glaubte sie sogar er verarschte sie nur.
Damals beim Abschlussball war sie ziemlich frustriert. Sie war wunderschön, davon war sie überzeugt und doch fand sie keine Verabredung oder eher gesagt, niemand fragte sie. Die Schülerin war sogar so deprimiert, dass sie entschied gar nicht hinzugehen und da kam Rachel. Rachel Berry, die eigentlich immer nur ein Auge für sich selbst hatte, doch dieses Mal war es anders, sie hatte eine Idee und diese beinhaltete Sam. Mercedes musste zugeben, dass sie schon immer irgendwie für den Blonden schwärmte und wahrscheinlich tat das die gesamte McKinley High, also war es nichts wofür man sich schämen musste. Als er zustimmte freute sie sich total, zumal es auch kein Date war. Es war lediglich ein schöner Abend zu dritt, dass schließlich Jesse dazu stieß machte es für Mercedes nicht unbedingt unangenehmer. Sie und Sam kamen das erste Mal so richtig zum Reden und Mercedes merkte schnell, dass sie gar nicht wusste wie sehr er auf Avatar stand oder auf Comics. Er war ein Nerd und das verbarg er bis dahin ziemlich gekonnt. Mercedes fand es irgendwie süß und auch erschreckend.
„Mercedes, hallo, jemand zu Hause?" Kurt fuchtelte wie wild mit seiner Hand vor ihren Augen herum, doch sie nahm es gar nicht wahr, völlig weggetreten von den Gedanken an Sam und den längst vergangenen Ballabend.
„Sie ist konzentriert Kurt, lass sie zufrieden.", fuhr ihn Rachel an und schlug seine Hand weg. Sie hob kurz darauf ihre und stierte nach vorne, wo Mr. Shue stand und nach einer Idee für das wöchentliche Thema fragte.
„Wenn ich darf?" Noch bevor überhaupt jemand widersprechen konnte, fuhr Rachel schon fort. „Ich denke wir sind alle einer Meinung…" Ein Schnauben war zu hören, dass durch den Chorraum ging. Rachel ignorierte das wie immer, wenn die Anderen nicht ihrer Meinung waren.
„..., dass es nur vernünftig ist endlich mal Musicals auf die Liste zu nehmen, so etwas wie Cats."
„Geht es da um Katzen?", fragte Finn mit hochgezogener Augenbraue. Rachel nickte und verdrehte kurz die Augen, ehe sie unbeirrt fortfuhr.
„Oder Phantom der Oper." Sie grinste begeistert, während sie aufstand und sich vor die Klasse stellte. Sich in den Vordergrund zu spielen lag der Schülerin eindeutig, während alle anderen in Gemurmel ausbrachen.
„Tanz der Vampire."
Endlich wachte Mercedes aus ihrer Trance und den Gedanken an Sam auf und fuhr Rachel direkt in ruppigen Ton an. „Zur Hölle mit deinen Ideen. Keiner hier hat Lust auf eine Rachel-Musical-Show."
Rachel blickte sie etwas beleidigt an und setzte sich schließlich wieder neben Finn, wo sie seine Hand nahm und ihren Kopf gegen seine Schulter lehnte. Mercedes dagegen seufzte. Was auch immer zwischen ihr und Sam war, es war vorbei. Er war weg in Kentucky und sie war hier in Ohio. Es standen die Chancen ziemlich gut, dass sie ihn nie mehr sah. Noch dazu war sie selbst schuld, sie wollte, dass sie den Kontakt abbrachen. Sie war sich ziemlich sicher nicht damit leben zu können nur mit ihm zu telefonieren oder ihm über Facebook zu schreiben, sie konnte nicht damit leben zu wissen, dass er dort vielleicht ein Mädchen traf, das er lieber mochte als sie und sie schlussendlich vergaß. Um dem vorzubeugen entschied sie sich den Kontakt abbrechen zu wollen und schließlich fand sie auch Shane. Es gab keinen Grund sich darüber noch Gedanken zu machen, auch wenn ihr Herz das anders sah. Sie wusste mit Vernunft konnte sie dagegen kämpfen und das würde sie.
Rachel sprang unverblümt auf und schmiss noch die Idee ‚Barbara Streisand' in den Raum, als alle lauthals in Protesten ausbrachen. Ihr Lehrer unterbrach das, indem er sie anwies sich etwas auszudenken bis zum darauffolgenden Tag, ehe es auch schon klingelte und sich damit das Ende der Stunde ankündigte. Mercedes schnappte sich ihre Tasche, sowie ein paar Bücher für kommende Unterrichtsfächer und verließ den Chorraum, wo Shane schon auf sie wartete.
„Hey Babe, fertig?" Mercedes nickte und lächelte ihn liebenswürdig an, ehe sie seine Hand nahm, die viel rauer als Sams war und mit ihm zur nächsten Stunde lief. Wieso musste sie nur ständig an Sam denken, wenn sie das doch nur stoppen könnte. Mercedes seufzte.
„Alles okay.", fragte sie Shane mit einem Seitenblick, woraufhin Mercedes mit dem Kopf nickte. Er wusste nichts von Sam und dabei sollte es auch bleiben, denn sie schlug sich den blonden Schüler aus dem Kopf oder zumindest versuchte sie es krampfhaft.
