Vorsicht: Das Vorwort enthält leichte Spoiler zum Ende von Staffel 5 und zu Staffel 6
Hallo, Leute,
dies ist mein erster Drabble – eigentlich Doppel-Drabble, da genau 200 Wörter.
Die Idee hierzu kam mir, als ich letzten Herbst in meinem Garten saß und die letzten Sonnenstrahlen genoss. Zu einem Zeitpunkt also, als Staffel 6 gerade noch nicht angefangen hatte und noch keiner wusste, was mit Sam los ist…
In meinem Kopf war er zu diesem Zeitpunkt einfach nur ein Mensch, der große Seelenqualen erlitten hat und gerade der Hölle entkommen war.
So sollte man diesen Drabble auch lesen.
Ich bin mir bewusst, dass diese Szene einen bitteren Beigeschmack erhält, wenn man weiß, was zu diesem Zeitpunkt tatsächlich mit Sams Seele los ist.
Natürlich kann nun jeder von Euch selbst entscheiden, welche Variante er wählt: Die der Serie entsprechende – oder meine ;-)))))))
So poste ich nun wenige Tage vor Ende der 6. Staffel eine Idee, wie die Staffel hätte beginnen können.
Wie immer freue ich mich auf jede Rückmeldung, die Ihr mir schenkt!
GLG
Ann
Disclaimer: Die Charaktere gehören E. Kripke und CW, von mir stammt nur die Wortzusammenstellung.
Ein perfekter Augenblick
Schon seit einer geraumen Weile saßen sie hier schweigend in der Sonne.
Dean konnte spüren, wie die Wärme durch seine Kleidung drang, sein Gesicht bedeckte, hinter seinen geschlossenen Lidern orangene, warme Flecken bildete.
Es war eine angenehme Wärme, nicht die heiße Glut des Hochsommers, sondern einer der letzten sonnigen Tage des Indian Summer.
Ab und an öffnete Dean die Augen, nur für einen kurzen Moment.
Nur, um sich zu vergewissern, dass er nicht alleine war.
Dass in dem schräg vor ihm stehenden Liegestuhl wirklich jemand saß…
Seit er gestern Abend ohne jede Vorwarnung vor Lisas Haustür gestanden hatte, hatte Sam kaum ein Wort gesprochen.
Es war Dean völlig egal.
Das Einzige, das zählte: Sein Bruder war zurück.
Entgegen jeder Regel – entgegen jeder Vernunft.
Und die hoffnungslose Verzweiflung hatte endlich ein Ende.
Ein tiefer Seufzer entrang sich Sams Brust.
Unwillkürlich streckte Dean den linken Arm aus und ließ seine Hand sacht auf die Schulter des anderen sinken – um zu spüren und zu zeigen, dass keiner von ihnen mehr alleine war.
Die friedliche Ruhe der Natur umhüllte und durchdrang die beiden, als seien sie die einzigen Menschen auf dieser Welt.
Und in Deans Bewusstsein sickerte die Erkenntnis:
Dies war ein perfekter Augenblick.
