Titel: Weinende Nemesis
Teil: 1/?
Autor: Mara
Email: kargmin@yahoo.de
Spoiler: Season 1+2
Rating: R
Zusammenfassung: Manticore war nur ein Ablenkungsmanöver, um sie zu
verbergen: Die Nemesis. Keiner weiß von ihr. Was sie ist, was sie sein
wird. Aber derjenige, welcher sie erschuf, hatte ein klares Ziel vor Augen.
Nur vergass er, dass auch ein Werkzeug der Rache Gefühle hat.
Pairing: andere
Kategorie: AU
Disclaimer: Also, die Idee von Da und die damit einher gehenden Figuren
gehören natürlich nicht mir. Alles andere in dieser Story aber schon!
A/N MARA IS BACK. Mit harter Munition. Gebt FB bei Gefallen oder nicht
Gefallen, ich lebe davon. Und ein verhungernder FF-Autor kann nicht
weiterschreiben.
Weinende Nemesis
Ich hatte lange überlegt, ob ich diese Worte aufschreiben würde. Sehr lange. Fast mein gesamtes Leben. Was in Anbetracht meines Alters nicht sehr viel ist. Aber in Gegensatz zu Anderen meiner Art, wenn man sie überhaupt so bezeichnen kann, war ich nicht perfekt. Auch wenn das vielen von ihnen nicht so erschienen wäre. Ich war jetzt 22 Jahre alt. Und der letzte Tag meines Lebens kroch gerade in Form der aufgehenden Sonne über die Skyline Seattles.
Ich bin ein genetisch manipuliertes Produkt aus der geheimen Regierungseinrichtung Manticores. Aber kein Transgeno aus der X- Serie. Genau genommen bin ich noch nicht mal registriert. Der Zweck, zu dem ich erschaffen wurde, verbot jegliche Kennzeichnung, wie z.B. durch einen Strichcode, der verraten hätte, was ich bin. Das ganze Manticore Projekt war ein gigantisches Ablenkungsmanöver. Vater wußte, was er tat. Und im Gegensatz zu meinem grossen Bruder Joshua wusste ich immer, was er war: Ein eiskalter Killer, jemand der all seine Kraft, alle mit Hilfe seiner Familie gelernte Fähigkeiten benutzen wollte, um diese zu vernichten. Durch ein Wesen, das so sehr menschenähnlich wäre, das selbst meine Transgenogeschwister den Unterschied nicht gemerkt hätten. Er schuf minderwertige Kopien von mir, um meine Mission zu schützen. Nach der Initiation des Projektes Manticore verschwand er. Mit einem kleinen Kind. Mir.
Wir kamen am 5.April 1997 am Pariser Flughafen an. Ein alternder Mann und ein kleiner Säugling, dessen blaue Augen schon am Bord der legendären Concord für Entzückendsstürme unter den Stewardessen sorgte. Eine schlanke, dunkelhaarige Frau erwartete uns am Flughafenausgang. Aber selbst ihr elegantes Kostüm konnte ihren ausgezehrten Körper nur mangelhaft verbergen. "Brüderchen!" Ein Strahlen huschte über ihr Gesicht, als sie auf Vater zu stürmte und ihn umarmte. "Hallo Chiara. Sei bitte vorsichtig. Wir wollen doch unseren kleinen Engel hier nicht erschrecken!" Steif, aber liebevoll schaute er mich an. "Ohhh!" Wie üblich erntetet ich wieder Entzückendsstürme. "Ich werde gut auf sie aufpassen. Das schwöre ich." Begeistert beobachtete sie, wie ich versuchte ihre Finger wegzustoßen. Mein Gott, gut, ich war nur eine Unterarmlänge gross, aber nicht verblödet. Ich würde gleich anfangen zu kotzen, wenn das Gesäusel noch weiterging.
"Hat keiner was gemerkt?" riess Vaters Stimme mich aus meinen frühkindlichen Grummeleien. Okay, so ein gewöhnlicher Säugling war ich vielleicht doch nicht. "Nein!" versicherte ihm seine Schwester hastig. "Keiner weiß..." sie schluckte kurz "Dass mein Kind wieder eine Fehlgeburt war." Tröstend legte er seine Hand auf ihre Schulter. "Es war doch erst dein drittes!" "Ja!" fuhr sie heftig auf. "Für euch Männer ist es ja egal, wenn eure Kinder sterben für diesen dämlichen Kult. Aber ich habe drei Babys verloren. Drei!" "Keine Sorge, es wird nicht raus kommen. Diese Hübsche hier wird alle ihre Erwartungen erfüllen. Keiner wird dich mehr zu weiteren Kindern zwingen. Und sie werden dich nicht als ungeeignet beurteilen." Wie ich später erfuhr, war der Schlangenkult sehr sexistisch. Wenn Männer außerstande waren, lebensfähige Kinder zu zeugen, war natürlich ihre Partnerin schuld. Aber bei Frauen... da lag die Sache anders. Die steinzeitlichen Wurzeln des Kultes entstanden nach dem Matriachat, das vor grauen Urzeiten die vorherrschende Zivilisationvorstufe war. Frauen die keine lebensfähigen Kinder schenkten waren unnütz. Keiner dachte dabei an die mit den Zuchtmaßnahmen einher gehende Problematik. "Natürlich, euch geht es ja nur darum!", schnaubte die Frau. "Bloss geeignet erscheinen, den Kult nicht zu enttäuschen. Das kotzt mich an. Wegen eurer Scheisse kann ich nur deformierte Mißgeburten zur Welt bringen." "Chiara, bitte!" Unbehaglich schaute Sandman sich um. Dann legte er mich in ihre Arme. "Sie wird alle Erwartungen erfüllen, und noch mehr. Sorge dafür, dass sie alles weiß." Er wandte sich zum Gehen. "Was wird aus dir?" Erklang es circa einen Meter über mir, während dürre Arme mir fast die Luft zum Atmen raubten. "Keine Bange!" Er winkte uns noch fröhlich zu, dann verschwand er in der Menge. Das war das letzte Mal, dass ich ihn sah. Vermutlich haben sie ihn geschnappt. Ich hoffe es jedenfalls.
Mutter blühte sichtlich auf. Mit meiner Anerkennung im Kult war ihr sichtlich eine Last von den Schultern gefallen. Als ob dieses Schlangen schlachten und Vermischung des Blutes der toten Tiere mit ihrer immer noch vorhandenen Muttermilch irgend etwas gebracht hätte. Ausser natürlich, dass ich seitdem keine Milch mehr trinken kann, ohne mir einzubilden, altes, geronnenes Blut auf meiner Zunge zu schmecken. Ich wurde zur perfekten Kultistin erzogen. Gehirnwäsche, Kampfübungen, Einflüsterungen der angeblichen Kultgeschichte- so ein Schwachsinn. Als ob Gilgamesch von Uruk wirklich mein Urgroßvater wäre. NA ja, ich hatte zu 45 % Vater Gene, aber so was? Für wie blöde hielten die mich? Vaters Genmanipulationen ersparten mir einiges. Besonders Naivität und Anfälligkeit gegenüber ihren Einflüsterungen. Aber nicht die regelmäßige Kahlschererei meines Schädels. Erst als ich im Alter von 16 Jahren alle Reinigungsprozesse durchlaufen hatte, durfte ich mein Haar endlich wieder wachsen lassen. Die sich aus den sprießenden blonden Haaren und meinen blauen Augen ergebene Erscheinung war das perfekte Resultat von Vaters Planung. Genetisch gesehen war ich perfekt. Und alles andere brachte mir Mutter in den 10 Jahren vor meiner Ausbildung bei. Damit niemanden was auffiel, färbte sie sich während unseres Zusammenlebens die Haare blond. Als ob Vater nicht für eine zufällige genetische Ähnlichkeit gesorgt hätte. Ich weiß nicht, wohin sie Mutter nach meiner Aufnahme in die Schule der Zöglinge schickten. Ich vermute, nach Amerika, wo sie Vater suchen wollte. Ich sah sie jedenfalls nie wieder. Es interessiert mich auch nicht. Ach ja, mein in den Augen des Kultes sogenannter leiblicher Vater war natürlich schon lange tot. Mutter hatte ihn schon früh beseitigt, damit er nichts von ihrem toten dritten Kind verriet. Normale hatten keinen grossen Wert bei uns. Also wo war ich? Ich war nun also ein Mitglied des Kultes. Vaters Manipulationen im Fötalalter und Mutters Indoktrinierungen liessen mich immun gegen den ganzen religiösen Gesäusel werden. Und natürlich auch gegen das Schlangengift, was ich ganz zu Anfang als Aufnahmeprüfung überleben musste. Ebenso, wie mich meine körperliche Fähigkeiten nicht auffliegen ließen. Meiner Mission wegen musste ich jedoch den Anschein perfekter Loyalität und Gläubigkeit aufrecht erhalten.
Knarrend öffnete sich die Tür zum dunklen Gemach S'Karems, Oder Anton Perlusci, wie er im richtigen Leben hieß. Aber in den Familias war er sowas wie ein Gott. Ganz recht, unser Oberboss. Und der Grund, warum ich hier war. Mit gesenkten Kopf betrat ich scheinbar demütig das Gemach, während sich all meine Muskeln angesichts des knapp 50jährigen Oberhauptes anspannten. Schon lange vor meiner Geburt leitete er die Geschicke des Kultes. Er war es, der Vater verfolgen liess, weil er seinen Sohn nicht der giftigen Aufnahmeprüfung unterzog. Und dadurch bewirkte, dass ich erschaffen wurde. Die Nemesis, wie Vater mich nannte....
Wie ein Krächzen wehte die Stimme S' Karems zu mir hin. Rauchigen Krallen gleich zog sie mich in sein Gemach. "Kora Renfro. Man hört viel Gutes über dich, Schwester..."
TBC
Weinende Nemesis
Ich hatte lange überlegt, ob ich diese Worte aufschreiben würde. Sehr lange. Fast mein gesamtes Leben. Was in Anbetracht meines Alters nicht sehr viel ist. Aber in Gegensatz zu Anderen meiner Art, wenn man sie überhaupt so bezeichnen kann, war ich nicht perfekt. Auch wenn das vielen von ihnen nicht so erschienen wäre. Ich war jetzt 22 Jahre alt. Und der letzte Tag meines Lebens kroch gerade in Form der aufgehenden Sonne über die Skyline Seattles.
Ich bin ein genetisch manipuliertes Produkt aus der geheimen Regierungseinrichtung Manticores. Aber kein Transgeno aus der X- Serie. Genau genommen bin ich noch nicht mal registriert. Der Zweck, zu dem ich erschaffen wurde, verbot jegliche Kennzeichnung, wie z.B. durch einen Strichcode, der verraten hätte, was ich bin. Das ganze Manticore Projekt war ein gigantisches Ablenkungsmanöver. Vater wußte, was er tat. Und im Gegensatz zu meinem grossen Bruder Joshua wusste ich immer, was er war: Ein eiskalter Killer, jemand der all seine Kraft, alle mit Hilfe seiner Familie gelernte Fähigkeiten benutzen wollte, um diese zu vernichten. Durch ein Wesen, das so sehr menschenähnlich wäre, das selbst meine Transgenogeschwister den Unterschied nicht gemerkt hätten. Er schuf minderwertige Kopien von mir, um meine Mission zu schützen. Nach der Initiation des Projektes Manticore verschwand er. Mit einem kleinen Kind. Mir.
Wir kamen am 5.April 1997 am Pariser Flughafen an. Ein alternder Mann und ein kleiner Säugling, dessen blaue Augen schon am Bord der legendären Concord für Entzückendsstürme unter den Stewardessen sorgte. Eine schlanke, dunkelhaarige Frau erwartete uns am Flughafenausgang. Aber selbst ihr elegantes Kostüm konnte ihren ausgezehrten Körper nur mangelhaft verbergen. "Brüderchen!" Ein Strahlen huschte über ihr Gesicht, als sie auf Vater zu stürmte und ihn umarmte. "Hallo Chiara. Sei bitte vorsichtig. Wir wollen doch unseren kleinen Engel hier nicht erschrecken!" Steif, aber liebevoll schaute er mich an. "Ohhh!" Wie üblich erntetet ich wieder Entzückendsstürme. "Ich werde gut auf sie aufpassen. Das schwöre ich." Begeistert beobachtete sie, wie ich versuchte ihre Finger wegzustoßen. Mein Gott, gut, ich war nur eine Unterarmlänge gross, aber nicht verblödet. Ich würde gleich anfangen zu kotzen, wenn das Gesäusel noch weiterging.
"Hat keiner was gemerkt?" riess Vaters Stimme mich aus meinen frühkindlichen Grummeleien. Okay, so ein gewöhnlicher Säugling war ich vielleicht doch nicht. "Nein!" versicherte ihm seine Schwester hastig. "Keiner weiß..." sie schluckte kurz "Dass mein Kind wieder eine Fehlgeburt war." Tröstend legte er seine Hand auf ihre Schulter. "Es war doch erst dein drittes!" "Ja!" fuhr sie heftig auf. "Für euch Männer ist es ja egal, wenn eure Kinder sterben für diesen dämlichen Kult. Aber ich habe drei Babys verloren. Drei!" "Keine Sorge, es wird nicht raus kommen. Diese Hübsche hier wird alle ihre Erwartungen erfüllen. Keiner wird dich mehr zu weiteren Kindern zwingen. Und sie werden dich nicht als ungeeignet beurteilen." Wie ich später erfuhr, war der Schlangenkult sehr sexistisch. Wenn Männer außerstande waren, lebensfähige Kinder zu zeugen, war natürlich ihre Partnerin schuld. Aber bei Frauen... da lag die Sache anders. Die steinzeitlichen Wurzeln des Kultes entstanden nach dem Matriachat, das vor grauen Urzeiten die vorherrschende Zivilisationvorstufe war. Frauen die keine lebensfähigen Kinder schenkten waren unnütz. Keiner dachte dabei an die mit den Zuchtmaßnahmen einher gehende Problematik. "Natürlich, euch geht es ja nur darum!", schnaubte die Frau. "Bloss geeignet erscheinen, den Kult nicht zu enttäuschen. Das kotzt mich an. Wegen eurer Scheisse kann ich nur deformierte Mißgeburten zur Welt bringen." "Chiara, bitte!" Unbehaglich schaute Sandman sich um. Dann legte er mich in ihre Arme. "Sie wird alle Erwartungen erfüllen, und noch mehr. Sorge dafür, dass sie alles weiß." Er wandte sich zum Gehen. "Was wird aus dir?" Erklang es circa einen Meter über mir, während dürre Arme mir fast die Luft zum Atmen raubten. "Keine Bange!" Er winkte uns noch fröhlich zu, dann verschwand er in der Menge. Das war das letzte Mal, dass ich ihn sah. Vermutlich haben sie ihn geschnappt. Ich hoffe es jedenfalls.
Mutter blühte sichtlich auf. Mit meiner Anerkennung im Kult war ihr sichtlich eine Last von den Schultern gefallen. Als ob dieses Schlangen schlachten und Vermischung des Blutes der toten Tiere mit ihrer immer noch vorhandenen Muttermilch irgend etwas gebracht hätte. Ausser natürlich, dass ich seitdem keine Milch mehr trinken kann, ohne mir einzubilden, altes, geronnenes Blut auf meiner Zunge zu schmecken. Ich wurde zur perfekten Kultistin erzogen. Gehirnwäsche, Kampfübungen, Einflüsterungen der angeblichen Kultgeschichte- so ein Schwachsinn. Als ob Gilgamesch von Uruk wirklich mein Urgroßvater wäre. NA ja, ich hatte zu 45 % Vater Gene, aber so was? Für wie blöde hielten die mich? Vaters Genmanipulationen ersparten mir einiges. Besonders Naivität und Anfälligkeit gegenüber ihren Einflüsterungen. Aber nicht die regelmäßige Kahlschererei meines Schädels. Erst als ich im Alter von 16 Jahren alle Reinigungsprozesse durchlaufen hatte, durfte ich mein Haar endlich wieder wachsen lassen. Die sich aus den sprießenden blonden Haaren und meinen blauen Augen ergebene Erscheinung war das perfekte Resultat von Vaters Planung. Genetisch gesehen war ich perfekt. Und alles andere brachte mir Mutter in den 10 Jahren vor meiner Ausbildung bei. Damit niemanden was auffiel, färbte sie sich während unseres Zusammenlebens die Haare blond. Als ob Vater nicht für eine zufällige genetische Ähnlichkeit gesorgt hätte. Ich weiß nicht, wohin sie Mutter nach meiner Aufnahme in die Schule der Zöglinge schickten. Ich vermute, nach Amerika, wo sie Vater suchen wollte. Ich sah sie jedenfalls nie wieder. Es interessiert mich auch nicht. Ach ja, mein in den Augen des Kultes sogenannter leiblicher Vater war natürlich schon lange tot. Mutter hatte ihn schon früh beseitigt, damit er nichts von ihrem toten dritten Kind verriet. Normale hatten keinen grossen Wert bei uns. Also wo war ich? Ich war nun also ein Mitglied des Kultes. Vaters Manipulationen im Fötalalter und Mutters Indoktrinierungen liessen mich immun gegen den ganzen religiösen Gesäusel werden. Und natürlich auch gegen das Schlangengift, was ich ganz zu Anfang als Aufnahmeprüfung überleben musste. Ebenso, wie mich meine körperliche Fähigkeiten nicht auffliegen ließen. Meiner Mission wegen musste ich jedoch den Anschein perfekter Loyalität und Gläubigkeit aufrecht erhalten.
Knarrend öffnete sich die Tür zum dunklen Gemach S'Karems, Oder Anton Perlusci, wie er im richtigen Leben hieß. Aber in den Familias war er sowas wie ein Gott. Ganz recht, unser Oberboss. Und der Grund, warum ich hier war. Mit gesenkten Kopf betrat ich scheinbar demütig das Gemach, während sich all meine Muskeln angesichts des knapp 50jährigen Oberhauptes anspannten. Schon lange vor meiner Geburt leitete er die Geschicke des Kultes. Er war es, der Vater verfolgen liess, weil er seinen Sohn nicht der giftigen Aufnahmeprüfung unterzog. Und dadurch bewirkte, dass ich erschaffen wurde. Die Nemesis, wie Vater mich nannte....
Wie ein Krächzen wehte die Stimme S' Karems zu mir hin. Rauchigen Krallen gleich zog sie mich in sein Gemach. "Kora Renfro. Man hört viel Gutes über dich, Schwester..."
TBC
