Companion zu „Crisis on Earth-X"
Geschichten von Erde-X
Arrowverse-A/B/O-Fic, „Arrow", „Flash", "Supergirl" und „Legends of Tomorrow" Crossover.
Diese A/B/O-Crossover-Arrowverse-Fic spielt im gleichen Universum wie meine bisherigen A/B/O-Arrowverse-Fics: „Nennt uns Legenden I-V", „Mein Name ist Oliver Queen", „Dinge, denen man nicht trauen kann", „Legenden auf Doomworld", „Kara Danvers ist meine Lieblingsperson,, „Crisis on Earth-X", „Capetricks", „A/B/O-Oneshots" und „Finale Crisis". Hier werden One-Shots gesammelt, die in näheren Zusammenhang mit der Fic „Crisis on Earth-X" stehen.
Nähere Infos zu diesen Fics und dem Verse, das ich geschaffen habe, prinzipiell, findet ihr hier:
afaimscorner . tumblr post/177231103564/orientierungsfile-f%C3%BCr-mein-abo-arrowverse (Ohne Abstände)
Sonstiges:
Muss ich die anderen Fics in diesem Verse gelesen haben? Nein, aber natürlich wäre es von Vorteil. Ihr solltet zumindest die ersten drei Kapitel von „Nennt uns Legenden: Die Legende von Alpha, Beta, und Omega" lesen um einen Überblick darüber zu bekommen, wie dieses Verse funktioniert. Und da meine Version von „Crisis on Earth-X" anders ist als die Canon-Version, wäre es natürlich auch besser, wenn man die entsprechende Fic gelesen hätte, bevor man das hier liest. Außerdem wird inhaltlich auch Bezug auf Leo Snarts Abenteuer an Bord der Waverider genommen werden, die in der Fic „Nennt uns Legenden V: Die Legende von Mallus" zu finden sind.
Gibt es hier heiße Sexszenen? Nein, leider eher nicht, da ich auf jugendfreien Portalen posten, die das nicht so gerne sehen.
Was ist Mpreg? Nein, in meinem Verse gibt es keine männliche Schwangerschaft.
Allgemeine Warnings: SPOILER! Zur 3. Staffel von „Legends" und „Supergirl" sowie für „Arrow" bis zu Staffel 6 und „Flash" bis zu Staffel 4; A/B/O-Dynamik- tierisches Verhalten,; Sexismus, Sklaverei, Misshandlungen und Missbrauch, Dubcon, andere düstere Themen, existenzielle Ängste, Character Death, PTSD, Slash, femmeslash, Het, Polygamie, , Darstellung eines nationalsozialistischen Regimes und von Personen, die in diesem Regime aufgewachsen sind
Disclaimer: Warner und DC und The CW besitzen die Rechte an den „Legends of Tomorrow", „Arrow", „Supergirl" und „The Flash" Ich verdiene kein Geld mit dieser Fic und sehe die Charaktere nicht als mein geistiges Eigentum an.
Pairings: diverse Pairings, auch mit mehreren Partnern, Hauptpairing für diese Fic: Coldray
Sonstige Vorbemerkungen: Wie gesagt, handelt es sich bei dieser Fic um eine Companion-Fic zu „Crisis on Earth-X". Hierzu gibt es ein paar Dinge, dir ihr wissen solltet, wenn ihr meine Version des Crossovers nicht gelesen habt.
In diesem A/B/O-Verse war die NSDAP eine Beta-Partei, daher wird dieses Geschlecht aus als das überlegene und dominierende Geschlecht gehandhabt. Neben Juden, gleichgeschlechtlicher Liebe, und widersprechenden politischen Ansichten werden von den Nationalsozialisten auch männliche Omegas als eine Perversion angesehen, die ausgerottet gehört.
Der Oliver Queen von Erde-X wurde niemals zum Alpha und ist immer noch ein Beta und wie im Canon mit dem außeridischen Omega-General Kara Zor-El verheiratet. General Schott, ein Beta, führt den Widerstand in der USA an, zu dem auch die Erde-1 Version von Ray Terrill und Leo Snart gehören. Leo Snart ist anders als Leonard Snart kein Beta, sondern ein Beta-Omega. Als Teil-Omega gehört er zu den von dem Regime verfolgten Individuen und brachte auch einige Zeit in einem Konzentrationslager zu, aus dem er vom geheimen Widerstandsagenten Eddie Thawne gerettet wurde.
Leo blieb länger als im Canon in Universum-1 und lernte während seines Aufenthalts dort auch auf etwas ungewöhnliche Weise seinen Doppelgänger Leonard Snart kennen. Nach seiner Rückkehr nach Erde-X machte er Ray einen Heiratsantrag, und die beiden heirateten auch, bevor sie nach Erde-1 zurückkehrten um den Legends zu helfen.
Die Laurel Lance von Erde-X ist nicht Siren-X, sondern eine hohe Funktionärin und Kommandatin der Partei, und das obwohl sie ein Alpha ist, und ihr Vater, ein Omega, sich als Beta ausgab und von seiner Frau dafür angezeigt wurde, und ihre Schwester Sara eine perverse Natur besaß und dafür getötet wurde. Laurel Lance kam als Kommandantin der Wellenreiter im Kampf gegen Erde-1 um.
Mon-El von Erde-X half aus unerwiderter Liebe zum General bei der Konstruktion und beim Bau der Wellenreiter mit. Und Tommy Merlyn, auch als Prometheus-X bekannt, blieb nach dem schief gegangenen Invasions-Versuch als Gefangener auf Erde-1 zurück.
1. Kälte
Zusätzliche Pairings: Sehr vages Coldwave
Zusätzliche Warnings: Beschreibung eines KZs, Sexuelle Belästigung, fragwürdigen medizinischen Prozeduren, Erw. von Kastration
Leo war immer bewusst gewesen, dass er früher oder später in so einer Situation landen könnte. Er war in den Widerstand mehr oder weniger hineingeboren worden. Sein Vater hatte das Regime bekämpft, wie auch schon dessen Vater vor ihm. Also war Leo schon als kleines Kind bewusst gewesen, dass er ein gefährliches Leben lebte.
Schlimmer war es geworden, als ihm sein Status bewusst geworden war. Leo erlitt keine Hitzen, was ihm das relative Gefühl von Sicherheit vermittelte. Die meiste Zeit über ging er als Beta durch, aber eben nur die meiste Zeit über. Richtige Betas machten sich nicht zu viele Gedanken über ihn. Alphas hingegen….
Micky hatte immer gewusst, was Leo war. Es hatte ihn nie gestört. Aber Leo selbst hatte es immer gestört, nicht weil er sich schämte, sondern weil er immer fürchten musste, dass jemand hinter sein Geheimnis kommen würde.
Als es letztlich passierte, war er nicht besonders überrascht. Eigentlich war er hauptsächlich darüber verwundert, dass es nicht bereits früher passiert war.
Er wurde direkt ins Konzentrationslager gebracht. Die „Reise" dorthin verlief erstaunlich still. Die Beta-Soldaten, die ihn abführten und dorthin brachten, machten sich nicht einmal die Mühe ihn überhaupt anzusehen. Normalerweise wurde man, wenn man verhaftet und eingesperrt wurde, niedergeschrien, aber in diesem Fall gab es keine Beleidigungen, keine Drohungen, ja noch nicht einmal Belehrungen. Es war vielmehr so, als würden die Soldaten ihn als eine Unperson ansehen, als jemand, der es nicht einmal wert war, dass man seine Gegenwart zur Kenntnis nahm. Das war letztlich viel schlimmer als es jede Beleidigung gewesen wäre.
Die Worte, die über den Lager prangten, waren Deutsch, aber jeder im Regime kannte diese Sprache und konnte sie lesen: „Arbeit macht frei". Sofern man argumentierte, dass der Tod einen freisetzte, so stimmte diese Aussage sogar. Leo kannte niemanden, den es jemals gelungen wäre ein Konzentrationslager wieder zu verlassen. Egal wie fleißig man arbeitete, letztlich starb man dort.
Das hier ist also mein Schicksal. Nun, man kann nicht ewig leben, nicht wahr?
Aber wenn er nur als politischer Gefangener hier wäre, oder als normaler Arbeiter, weil er jüdisch, pervers, oder ansonsten nicht-arisch genug wäre, dann würde er sich nur halb so viele Sorgen mache. Doch er war wegen seiner Geschlechterzugehörigkeit hier. Und das machte ihn Sorgen, denn wie alle anderen auch hatte er Geschichten gehört. Geschichten, die ihn fast wünschen ließen, dass er durch Arbeit möglichst schnell „frei" werden würde.
Keine Panik jetzt. Panik wird dir auch nicht helfen, rief er sich in Erinnerung. Doch es half nichts. Er hasste Situationen, die er nicht unter Kontrolle hatte, und das hier hatte er in keinerlei Hinsicht unter Kontrolle.
Er wurde direkt zum ansässigen Arzt gebracht. Der Arzt war wohl ein Beta, was aber gar nicht so einfach festzustellen war, wenn man bedachte wie stark der alles andere übertünchende Alkoholgeruch, der von ihm ausging, war. Der Mann roch wie jemand, der schon so viel trank, dass er Alkohol von Natur aus ausschwitzte. Und dieser Säufer soll mich untersuchen? Wieder schwellte die Panik in seinem Inneren an, doch Leo rief sich selbst zur Ordnung und erinnerte sich an das, was General Schott von ihm erwarten würde.
Er war immer noch ein Soldat, er musste sich auch verhalten wie einer. Der Arzt forderte ihn auf sich auszuziehen, und Leo kam dieser Aufforderung zwar ungern nach, aber er wusste, dass es im Moment besser war zu kooperieren. Ohne Kleidung fühlte Leo die allesumschließende Kälte, die sie umgab, stärker als zuvor, aber selbst, wenn er nicht Mitten im Winter verhaftet worden wäre, würde er in dieser Situation vermutlich zittern.
Der Arzt murmelte irgendetwas Unverständliches und schien mit sich selbst zu reden und schmierte unleserliche Notizen auf sein Klemmbrett. Dann befahl der Leo auf eine altersschwache Waage zu steigen, überprüfte Herz und Lunge, und maß seinen Puls. Als er in seinen Hals schauen wollte, öffnete Leo brav den Mund und verkniff es sich sogar den Arzt in die Hand zu beißen. Bisher war er anständig behandelt worden.
„Sie sind etwas unterernährt", stellte der Arzt fest.
Leo zuckte die Schultern. Die meisten Bewohner der ehemaligen USA, die keine Parteifunktionäre waren, waren das. Er sah immer noch besser aus als die Insassen dieses Lagers, die er beim Hereinkommen gesehen hatte.
Nun begann der Teil der Untersuchung, vor dem sich Leo gegraut hatte. Mit Handschuhen bewaffnet begann der Arzt damit Leo abzutasten, zuerst noch über der Gürtellinie – Kopf, Ohren, Hals, Brust – und dann die unteren Regionen. Trotz der Kälte wurde Leo nun heiß, so unangenehm war ihm das alles.
Die rektale Untersuchung nahm viel mehr Zeit in Anspruch als sie sollte. Und seinen Genitalien schenkte der betrunkene Arzt besonders viel Aufmerksamkeit. Der Mann war noch immer damit beschäftigt Leos Hoden abzutasten, als sich die Türe der Krankenstation öffnete und ein weiterer Mann in Uniform hereinkam.
Als wäre das alles nicht schon peinlich genug. „Machen Sie die Türe zu, ich vertrage den Zug nicht", beschwerte sich der Arzt, obwohl er nicht derjenige war, der nackt dastand und vor den Augen zwei starr vor sich hinstarrender Soldaten nicht gerade medizinische-professionell befummelt wurde.
Der Neuankömmling warf dem Arzt einen düsteren Blick zu und warf die Türe der Krankenstation dann regelrecht zu. Dann räusperte er sich lautstark.
Der Arzt riss seine Augen von Leo los und sah den Mann an. Leo roch Beta und sah zu, wie der Soldat seinen Hut abnahm. Die Abzeichen auf seiner SS-Uniform und sein Mantel wiesen ihn als hohen Offizier aus. Der Arzt schien etwas erschrocken zu sein, als er den blonden Beta erkannte. „Sir! Ich wusste nicht, dass Sie es sind!", entfuhr es ihm.
„Offensichtlich", meinte der Beta voller Ironie.
„Ähm, auf jeden Fall, Hauptmann, haben wir hier einen neuen Teil-Omega", meinte der Arzt dann schnell und deutete auf Leo. Leo konnte sie Augen des Hauptmanns auf sich ruhen spüren und wünschte sich in diesem Moment dringend zumindest mit Unterwäsche bekleidet zu sein.
„Sieht so aus", meinte der Hauptmann und musterte Leo noch einen Augenblick lang, bevor er zum Arzt sagte: „Fahren Sie mit Ihrer Untersuchung fort."
„Eigentlich bin ich schon ziemlich fertig", gab der Arzt zu, „Ich muss nur noch ein paar Routine-Fragen stellen." Er wandte sich wieder Leo zu. „Erleiden Sie regelmäßige Hitzen?", wollte er wissen.
Leo schüttelte den Kopf. „Ich habe noch nie auch nur eine Hitze durch litten", erwiderte er.
„Lösen Sie Brunft bei Alphas aus?", fragte der Arzt weiter.
„Nicht das ich wüsste", erwiderte Leo und bemerkte irritiert, dass ihn der SS-Hauptmann wieder anzustarren schien. Da war es mir ja noch lieber, als sie so getan haben, als gäbe es mich nicht.
„Reagieren Sie mit gesteigerter sexueller Erregung auf brünftige Alphas?", lautete die nächste Frage.
„Ich … nein?", meinte Leo zögerlich, da er die Frage fast verpasst hätte, und sich außerdem nicht sicher war, was er darauf antworten sollte.
„Empfinden Sie Hitzegeruch als abstoßend?", wollte der Arzt dann noch wissen.
„Nein."
„Sind Sie schon einmal in eine Situation gekommen, in der sie zwischen einen brünftigen Alpha und einen Omega in Hitze geraten sind?"
„Was? Nein!" Leo schüttelte verwirrt den Kopf.
„Mhm", machte der Arzt, „Nun gut, ich brauche noch etwas Blut."
Leo ließ sich Blut abnehmen und wurde dann angewiesen sich anzuziehen, allerdings die Gefangenenuniform und nicht seine alte Kleidung. Währenddessen trat der Arzt zu dem SS-Hauptmann hinüber, und die beiden besprachen etwas. Dann meinte der Hauptmann zu Leo: „Kommen Sie mit."
Leo, der einfach nur froh war endlich aus der sogenannten Krankenstation hinauszukommen, folgte dem Mann nach draußen. Kalter Wind umwehte die Beiden, und Leo konnte nicht anders als den anderen Mann um seinen Mantel zu beneiden.
Der Hauptmann wandte sich ihm zu. „Es tut mir leid", meinte er und klang dabei sogar ehrlich, „Normalerweise begrüße ich alle neuen Omega-Insassen persönlich, bevor Sie zum Doc gebracht werden, aber es gab einen Zwischenfall, der meine Aufmerksamkeit erfordert hat. Ich bin so schnell gekommen, wie ich konnte. Der Doc lässt sich mitunter etwas … hinreißen." So konnte man es natürlich auch nennen. „Gehen wir in mein Büro."
Leo fiel auf, dass der Hauptmann nicht besonders paranoid zu sein schien. Sie wurden von keinen der Wachen begleitet, allerdings standen alle paar Meter wieder Soldaten mit Gewehren am Zaun des Lagers, die alles im Auge zu behalten schienen. Einen Angriff auf ihren Hauptmann hätten diese wohl mitbekommen. Trotzdem – entweder sah der Hauptmann in Leo keine Gefahr, oder er besaß ein gesundes Selbstbewusstsein.
Leo folgte ihm in sein Büro und nahm in dem angebotenen Sessel vor dem Schreibtisch Platz.
„Ich bin Hauptmann Thawne", stellte sich der SS-Soldat vor, „Ich leite das Omega-Lager."
„Braucht es denn ein eigenes Lager für uns?", konnte sich Leo nicht verkneifen, „Es heißt doch immer wieder, dass wir so gut wie ausgerottet sind."
Thawne sah ihn ruhig an. Dann meinte er: „Sie sollten nicht alles glauben, was Sie hören."
Leo notierte diese Reaktion in seinen Gedanken und wartete dann ab, was Thawne als Nächstes sagen würde. Dieser konsultierte seine Unterlagen.
„Leonard Snart", sagte er dann, „Ich habe von Ihnen gehört."
Leo verneigte sich leicht. „Ich würde ja sagen, dass es mir eine Ehre ist, aber ..." Er deutete vielsagend auf ihre Umgebung.
Thawne zeigte die Andeutung eines Lächelns. Dann wurde er wieder ernst. „Mitglieder der Resistance werden normalerweise gleich nach der Einlieferung erschossen, es sei denn, es handelt sich um Übers", erklärte er, „Sie mögen das vielleicht nicht so sehen, aber Ihr Status hat Ihnen das Leben gerettet."
Na toll. Die Tatsache, dass ich ein Teil-Omega bin, hat mich auffliegen lassen, aber sie hat mir auch das Leben gerettet und sorgt nun dafür, dass man an mir experimentieren wird anstatt mich einfach zu töten. Leo war über diese Aussichten nicht sonderlich erbaut.
Thawne schien sein Gesicht zu studieren. „Ich bin verpflichtet Sie nach der Resistance zu fragen, aber Ich nehme nicht an, dass Sie freiwillig bereit sind mir irgendwelche Informationen über Ihre Kollegen zu geben", meinte er dann.
„Mit dieser Annahme haben Sie recht", erwiderte Leo.
Thawne nickte. „Als Teil-Omega mit überwiegenden Beta-Anteil ist es nicht notwendig Sie zu kastrieren", sagte er dann. Danke vielmals, dachte Leo wenig erbaut und warf einen wütenden Blick auf das „Hauptmann Edward Thawne"-Schild auf dem Schreibtisch des Betas. „Allerdings folgt daraus auch, dass Sie zu Forschungszwecken hier sind", fuhr der Hauptmann fort, „Die Parteipolitik ist daran interessiert herauszufinden, warum es immer noch Betas mit Omega-Anteil gibt, und wie es leichter wird diese zu identifizieren, und wie man verhindern kann, dass sie ihre unerwünschten Gene weitergeben."
Leo gefiel gar nicht, was er da hörte. „Wären Sie ein tatsächlicher Omega und auch nur ein Omega mit Beta-Anteil würde man Sie wie jeden anderen hier auch zur Arbeit einsetzen, da das bei Ihnen aber nicht der Fall ist, müssen Sie sich darauf einstellen den Doc öfter zu Gesicht zu bekommen", fuhr Thawne vor, „Das wird nicht immer eine angenehme Erfahrung werden, wie ich Ihnen leider sagen muss."
Leo schwieg. Was sollte er dazu schon sagen?
Thawne schien kurz nachzudenken. „Ich werde eine Wache abstellen, die Sie herumführt und Ihnen Ihre Baracke zeigt", erklärte er dann, „Essensausgabe ist bei Sonnenaufgang und Sonnenuntergang. Wer sie versäumt, muss hungern. Es gibt keine Ausnahmen. Den Anweisungen des Wachpersonals ist ausnahmelos Folge zu leisten. Falls sich eine der Wachen jedoch ungebührlich verhalten sollte, würde ich Ihnen raten mir das zu melden, dann werde ich mich darum kümmern."
„Also soll ich mich zuerst vergewaltigen lassen und mich erst danach darüber beschweren", fasste Leo wenig enthusiastisch zusammen.
„Befehlsverweigerung wird mit Erschießen bestraft", erwiderte Thawne schulterzuckend, „Unsere Wachen wissen, was sich gehört. Im Normalfall."
Leo seufzte. „Was ist mit meiner Nummer?", wollte er wissen.
„Steht hier am Zettel. Sie bekommen ihn mit und sollten sich Ihre Nummer besser merken, denn sie ist ab jetzt Ihre Bezeichnung. Verlieren Sie den Zettel nicht, er ist Ihr einziger Ausweis hier. Zeigen Sie ihn morgen beim Frühstück vor", erklärte Thawne, „Und nein, Omega-Insassen werden nicht tätowiert."
Nun, das war zumindest etwas. Wenn es auch vermutlich damit zusammenhing, dass man nicht davon ausging, dass diese lang genug überlebten um oft identifiziert werden zu müssen. Leo spürte wieder leichte Panik in sich aufwallen, unterdrückte sie aber. Micky wird mich hier rausholen. Ich muss nur Geduld haben, sagte er sich selbst, Und ruhig bleiben. Solange ich kann.
„Nun, das war fürs Erste alles", meinte Thawne, „Haben Sie sonst noch Fragen?"
Leo hatte ungefähr tausende. Aber keine, auf die er eine zufriedenstellende Antwort bekommen würde. Also schüttelte er den Kopf.
„Nun, in diesem Fall können Sie gehen", beschloss der Hauptmann, „ Machen Sie sich nicht zu viele Gedanken. Es ist Ihnen vielleicht ein kleiner Trost, wenn Sie daran denken, dass General Schott schon öfter Männer an das Regime verloren hat, von seinem fehlgeleitenden Kreuzzug deswegen aber noch nie abgehalten wurde." Dann nickte er in Richtung Türe.
„Dieser Gedanke wird mich in kalten Nächten warm halten", meinte Leo nur dazu und stand auf und ging zur Türe, wo ihn eine Wache erwartete, die ihn stumm vom Büro des Hauptmanns fortführte. Erst einige Schritte später fiel Leo auf, dass Hauptmann Thawne General Schott erwähnt hatte. Von dem er überhaupt nichts wissen dürfte. Die Resistance hielt die Namen ihrer Anführer geheim so lange es ging, und General Schott war anders als Leo bisher noch nicht aufgeflogen. Aber Thawne hatte es so klingen lassen, als würde er schon lange von dem Anführer der Resistance wissen.
Woher zum Teufel kennt er diesen Namen? Und wieso hat er ihn mir gegenüber erwähnt?, wunderte sich Leo, Wer ist dieser Mann?
Das war eine Frage, die ihn auf die eine oder andere Weise noch länger beschäftigen würde. Genauer gesagt noch so lange bis Hauptmann Edward Thawne ihn eigenhändig aus dem Konzentrationslager befreite, und er zum Widerstand zurückkehren konnte.
Eine wirkliche Antwort auf diese Frage erhielt er jedoch niemals. Aber wie so vieles in diesem Kampf war ihm das irgendwann egal. Hauptmann Thawne wurde zu Eddie, und Eddie war sein Freund, und mehr musste Leo Snart über seine Waffenbrüder nicht wissen. Das Wissen darum, dass es sie gab, alleine reichte schon aus um ihn in kalten Nächten tatsächlich warm zu halten. Und das war in einer Welt, wie die, in der er lebte, schon einiges.
Fin.
A/N: Willkommen zu meiner neusten One-Shot-Sammlung in meinen A/B/O-Arrowverse. Hier werden One-Shots gesammelt, die mit Erde-X in Verbindung stehen. Anregungen, Wünsche und Prompst sind erwünscht, sofern sie in den Canon passen.
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