Titel: Percy

Autor: Black Luna

Altersbeschränkung: G (Es kommen keine Gewaltszenen oder ähnliches vor, aber die gesamte Geschichte ist ziemlich düster und eignet sich nicht unbedingt zur Unterhaltung.)

Disclaimer: Alle Figuren gehören JK Rowling und so weiter und so weiter.

Inhaltsangabe: Der Titel sagt eigentlich schon alles. Percy macht sich Gedanken über sein Leben und seine Zukunft.

Feedback: Black.Luna@web.de

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Ich liebe meine Familie, aber ich glaube, sie verabscheut mich.

Meine jüngeren Geschwister tun es. Sie verachten mich. Bill und Charlie behandeln mich mit mehr Respekt, aber ich glaube sie machen sich auch über mich lustig.

Meine Mutter ist stolz auf mich, dass weiß ich. Aber ist sie wirklich stolz auf mich? Oder nur auf meine Leistungen? Ich weiß es nicht.

Wenn mein Vater mich ansieht, habe ich das Gefühl, er versteht mich nicht. Er hat manchmal diesen sorgenvollen, fast misstrauischen Gesichtsausdruck. Bei den anderen hat er das nie.

Dabei habe ich mich bemüht, es immer allen recht zu machen. Ich wurde Vertrauensschüler, Schulsprecher und habe angefangen, im Ministerium zu arbeiten. Ich wollte, dass meine Familie stolz auf mich ist. Das man mir Aufmerksamkeit schenkt. Aber es war umsonst. Ich glaube, ich habe mich durch meine Erfolge nur noch weiter von ihnen entfernt.

Ich habe mich bemüht, auf meine jüngeren Geschwister aufzupassen. Doch Fred und George wurde ich bald lästig und ich wurde das Lieblingsopfer für ihre Scherze.

Zu Ron hatte ich auch nie ein enges Verhältnis. Einzig Ginny stand mir nahe. Zumindest als sie noch ein kleines Kind war. Heute ist sie vierzehn und braucht ihren älteren Bruder nicht mehr.

Ich bin nutzlos.

Ich bin allein.

Bill und Charlie waren immer eng befreundet. Die Zwillinge sowieso und die beiden Jüngsten hatten einander. Ich war schon immer allein.

Ich hatte eine Freundin. Penelope. Aber ich habe sie nicht geliebt. Mit siebzehn sollte man eine Freundin gehabt haben. Es begannen Gerüchte zu kursieren, ich sei anders. Ich würde mich nicht zu Mädchen hingezogen fühlen. Darum habe ich angefangen, Penny zu treffen. Ich mag Mädchen, aber ich habe noch keines geliebt. Ich habe noch nie wirklich geliebt. Nur meine Familie und die liebt mich nicht.

Ich habe Fehler begangen. Ich habe zu sehr auf Regeln geachtet. Aber Regeln geben Sicherheit. Du weißt genau, was du tun musst, wie du dich zu verhalten hast. Nur immer schön an die Regeln halten, dann kann nichts passieren.

Aber es ist etwas passiert. Mr. Crouch ist tot. Mein Vorbild ist tot. Aber er ist nur gestorben, weil er sich nicht an die Regeln gehalten hat, nicht wahr?

Er hätte seinen Sohn nicht aus Askaban holen dürfen. Das war verboten, gegen die Regeln. Aber haben Regeln immer Recht?

Mein Vater sagt, der Dunkle Lord sei wieder auferstanden und wir müssen ihn bekämpfen. Aber Minister Fudge sagt, dass sei nur ein Gerücht. Er sagt, es ist verboten so etwas zu behaupten, gegen die Regeln.

Auf wen soll ich hören? Auf meine Familie, die mich nie beachtet hat?

Auf das Ministerium, wo ich zum ersten Mal Anerkennung für meine Arbeit erhalten habe?

Der Schwarze Lord darf nicht wieder an die Macht kommen. Meine Familie ist sonst in Gefahr.

Die Regeln helfen mir dieses Mal nicht.

Ich muss selbst entscheiden.

Das Ministerium oder meine Familie.

Gesicherte Anerkennung oder die Hoffnung auf Liebe.

© Sabrina Mai 2003