Disclaimer: Das gleiche wie immer, alles gehört J.K. Rowling, außer Cecilia und ein paar andere die vielleicht später noch hinzukommen.
Kapitel
Unsanft riss mich der Wecker aus dem Schlaf. Schlaftrunken stand ich auf, stellte den Wecker aus und ging ins Bad um mich für diesen Tag zu wappnen, es war wie jeden Morgen. Zum Glück war heute Freitag und ich freute mich schon auf das Wochenende, ich hatte mir ein schönes dickes Buch gekauft und die Vorfreude, dass ich das ganze Wochenende eingemümmelt auf meiner Couch, mit einer herrlich duftenden Kanne heißem Tee und diesem Buch verbringen würde, war groß. Ich wusste ja nicht, dass sich an diesem Tag mein ganzes Leben mit einem Schlag verändern würde.
Nach einer Stunde verließ ich meine Wohnung, welche in einem kleinen Vorort nicht weit von London entfernt lag. Ich arbeitete in London als Buchhalterin in einem kleinen Büro, wir waren nicht mehr als acht Leute die meisten so in etwa meinem Alter, also Ende zwanzig bis vierzig Jahre. Mir machte die Arbeit Spaß und auch mit meinen Kollegen kam ich eigentlich ganz gut klar.
Vielleicht sollte ich mich an dieser Stelle mal vorstellen. Ich heiße Cecilia Smith und bin neunundzwanzig Jahre alt. Ich habe einen vier Jahre jüngeren Bruder, Brian, der allerdings in Paris lebt und Kunst Studiert. Mein Vater, wohnt ca. zwei Autostunden von London entfernt. Er hat sich dort ein kleines Häuschen gekauft und genießt das Landleben.
Meine Mutter starb, als ich acht Jahre alt war, an Brustkrebs. Ich war damals dabei, als Sie im Krankenhaus verstarb. Das hat mich sehr geprägt, denn meine Mutter war immer für Brian und mich da. Doch auch unser Vater hat ebenso alles für uns getan. Ich hatte aber das Gefühl, dass er sich für mich, als so eine Art Beschützer ausgab. Ich durfte zu Teenagerzeiten nie länger als acht Uhr weg. Und als ich endlich erwachsen war und einen Job hatte, fiel es ihm sichtlich schwer mich gehen zu lassen als ich eine eigene Wohnung gefunden hatte.
Brian sagte immer, dass das nun mal so ist, zwischen Vätern und Töchtern. Doch hatte ich irgendwie das Gefühl, dass da mehr war als dass sich mein Vater um mich sorgte. Er hatte richtige Angst als ich wegzog, ja er reagierte für eine kurze Zeit sogar panisch, rief mich jeden Tag an, kam jedes Wochenende vorbei. Nun heute macht er das nicht mehr, jedenfalls ruft er mich nicht mehr täglich an und besuchen tut er mich nur noch einmal im Monat. Aber ich finde es immer noch seltsam, dass er sich so um mich sorgt.
Langsam wurde es hell, wenn man dass überhaupt so nennen konnte, an einem tristen und kalten Tag, vier Tage vor Weihnachten. Ich fuhr mit der U-Bahn bis zur Bakerstreet Station. Von dort aus waren es noch etwa 10 Fußminuten bis zum Büro.
Der Himmel hatte sich in dunkelgrauen Wolken eingehüllt und es fing leicht an zu schneien. Da ich noch etwas Zeit hatte, beschloss ich mir noch einen Cappuccino zu holen. Und so bog ich in die Melcombe Street ein, wo es einen Coffeshop gab.
Mit einem Brownie und einem Cappuccino verließ ich den Coffeshop und nahm genüsslich einen Schluck des heißen und koffeinhaltigen Getränks und fühlte, wie sich langsam eine wohlige Wärme in mir ausbreitete.
Gedankenverloren lief ich die Melcombe Street entlang um dann auf den Grimmauldplace einzubiegen und bemerkte zuerst die Graugetigerte Katze nicht, die sich mir in den Weg stellte. „Huch" entfuhr es mir und ich blieb abrupt stehen, da sich die Katze nicht vom Fleck rührte. Ich hatte es noch nie erlebt, dass eine Katze mitten auf dem Gehweg liegen blieb, kopfschüttelnd betrachtete ich sie mir näher, es war eine sehr schöne Katze, mit grünen Augen und ihr Fell glänzte seidig. Doch irgendetwas kam mir seltsam an dieser Katze vor, sie sah so menschlich aus.
„Na Du Kätzchen" sprach ich leise zu ihr „Du bist ja ein seltsames Vieh, möchtest Du etwas von meinem Brownie?" Warum ich dieser Katze etwas von meinem Brownie anbot, weiß ich heute noch nicht. Ich ging in die Hocke und hielt ihr ein Stückchen des Brownies hin, aber die Katze machte keinen Anstalten ihn zu nehmen. Sie starrte mich einfach nur an.
„Brauchen Sie Hilfe" hörte ich jemanden hinter mir sagen und erschrak so sehr dass ich mein Gleichgewicht verlor und unsanft hinfiel. „Oh verzeihen Sie, ich wollte Sie nicht erschrecken" sagte die Stimme „Schon gut" entgegnete ich leicht genervt und rappelte mich wieder auf, dabei spürte ich wie jemand meinen rechten Arm hielt und mir hoch half.
„Danke, dass ist sehr nett von Ihnen…" weiter kam ich nicht, denn ich sah die beiden merkwürdigsten Gestalten, die ich je gesehen habe. Einen alten Mann, mit weißem langen Haar und einem ebenso langen, weißen Bart. Er hatte blaue Augen, die über eine Halbmond Brille schauten und mir fröhlich zuzwinkerten. Und das lange dunkelblaue Gewand das über und über mit glitzernden Sternen bestückt war reichte fast bis zum Boden, dazu trug er einen farblich passenden Umhang.
Das genaue Gegenteil von ihm war der andere Mann, er hatte mir auch hoch geholfen. Er war ganz und gar in Schwarz gekleidet hatte eine sehr blasse Haut, eine große Hakennase und fast Schulterlanges tiefschwarzes Haar, doch im Gegensatz zu dem alten Mann schaute dieser finster und böse zu mir. Sehr Vertrauens erweckend sah er nicht gerade aus.
Ein Anflug von Angst machte sich in mir breit und ich wollte nur noch weg von hier. „Ähm, ja also, danke nochmals, ich muss weiter, auf wieder sehen" sagte ich und versuchte dabei so ruhig wie möglich zu klingen. Ich drehte mich um, um weiter zu gehen, als der alte Mann sprach „Miss Smith, ich glaube sie sollten noch nicht gehen".
Es war, als wäre ich in meiner Haltung erstarrt, jedenfalls war ich für einen kurzen Augenblick nicht in der Lage mich zu bewegen. Panik stieg langsam in mir hoch und mein Herz schien kurz davor zu zerplatzen, es klopfte wie wild. Dieser Alte, merkwürdig aussehende Mann, wusste meinen Namen. Aber woher? Was sollte ich jetzt tun? Die Strasse war leer, zu dieser Zeit war kein Passant und auch keine Schüler zu sehen, es gab in der nähe eine Schule, aber vor zwei Tagen hatten die Weihnachtsferien begonnen. Meine Gedanken rasten weiter. Wegrennen? Der Alte würde mich wohl nicht einholen, aber sein Kompagnon schon. Doch hatte ich irgendeine Wahl? Hier stehen zu bleiben war auch nicht gerade die beste Lösung, dann lieber versuchen wegzurennen.
Noch während ich verzweifelt darüber grübelte was ich tun sollte, fiel mir auf dass ich auf die Katze starrte, die immer noch am gleichen Platz saß. Ich schloss für einen kurzen Augenblick meine Augen um mich darauf zu konzentrieren hier so schnell wie möglich wegzukommen, was interessierte mich da schon diese dämliche Katze. Als ich sie wieder öffnete sah ich wie die Katze sich in eine Frau verwandelte. Dann wurde mir schwarz vor Augen, alles drehte sich und bevor mich die Bewusstlosigkeit einholte bekam ich irgendwie noch mit, dass mich etwas Dunkles auffing.
Stimmen von mehreren Leuten drangen in meine Ohren, ich fühlte mich schwummrig und meine Augenlider fühlten sich so schwer an, als würden kleine Bleikugeln darauf liegen. Ich versuchte meine Gedanken zu Ordnen. Was war noch gleich passiert? Langsam kamen meine Erinnerungen zurück. Coffeshop. Brownie. Cappuccino. Katze. Zwei Männer. Katze verwandelt sich in eine Frau. Dunkelheit.
Mit einem Schlag wusste ich es wieder, Panik und Angst waren wieder da, doch gerade als ich meine Augen öffnen wollte, hörte ich zwei Männer miteinander Reden. „Direktor, sind Sie sich sicher, dass Sie es ist und kein Irrtum vorliegt?" sagte der eine, er hatte eine sehr dunkle Stimme. „Ja Severus, es gibt keinen Zweifel, das Zaubereiministerium hat es mir bestätigt." Sagte der andere, es war wohl der alte Mann „Aber wie kann es möglich sein, dass es sich erst jetzt bemerkbar macht?" „Diese Frage ist sehr schwer zu beantworten, es gab durchaus schon einige ähnliche Fälle. Allerdings kam es das letzte Mal, vor gut hundertfünfzig Jahren vor und wenn man bedenkt, wer Sie ist, ist es mehr als seltsam, dass sich ihre Magischen Fähigkeiten erst so spät bemerkbar gemacht haben, darüber lässt sich zurzeit nur spekulieren." Sagte der alte Mann. „Wir können von Glück sagen, dass das Zaubereiministerium keine weiteren Nachforschungen über Sie macht und mir die Aufgabe überlassen hat, sich um Sie zu kümmern. Dem Zaubereiminister hat es schon genügt, dass ihre Eltern Muggel sind. Und zudem hat er nach Voldemorts Rückkehr viel zu viele andere Probleme, als sich weiter um Miss Smith zu kümmern."
Mein Herz raste, genau wie meine Gedanken. Muggle, Magische Fähigkeiten, Voldemort und Zaubereiministerium, so etwas hatte ich noch nie gehört. Das mussten irgendwelche verrückten Leute sein, oder eine Sekte die seltsame Rituale durchführten und ich war ihr Opfer. Dann sprach der mit Severus genannte Mann wieder „Soll ich ihr einen Trank geben, damit sie aufwacht?".
„NEIN" schrie ich und sprang sehr zur Überraschung der anderen auf, die mich nun völlig überrumpelt anstarrten. Der in Schwarz gekleidete Mann hatte einen langen Holzstab aus seinem Umhang gezogen und hielt ihn auf mich gerichtet, ganz so, als ob er eine Pistole in der Hand halten würde. Jetzt wollen die mich auch noch mit Drogen voll pumpen, dass war eindeutig zuviel. „Mich kriegen sie nicht als Opfer ihrer komischen Rituale" keiner sagte etwas, ich wurde nur mit seltsamen Gesichtsausdrücken angestarrt „Ja ich weiß das sie eine Sekte sind" sagte ich mit zitternder Stimme. „Ich habe eben ihr Gespräch gehört."
Der alte Mann hatte nun einen erleichternden Gesichtsausdruck und kam langsam lächelnd auf mich zu „Miss Smith, bitte beruhigen sie sich, keiner wird ihnen etwas antun, wir wollen ihnen nur helfen, lassen sich mich es bitte erklären"
Dann geschah etwas Mysteriöses. Der alte Mann wollte mich gerade an der Schulter fassen, ich zitterte vor Angst und in meinem Körper breitete sich plötzlich so etwas wie Wärme aus. In dem Moment wo der alte Mann mich berührte, zuckte er sogleich wieder zurück, ganz so, als ob er einen Stromschlag abbekommen hätte.
Meine Augen weiteten sich, mein Mund stand vor erstaunen offen, die Wärme verschwand langsam. Der alte Mann war ein Stück zurückgetaumelt, der schwarz gekleidete Mann und die Frau sahen ihn besorgt an „Albus, geht es Ihnen gut?" fragte die Frau. „Danke Minerva, es geht mir ausgezeichnet." Sagte der alte Mann und ich wunderte mich, warum er immer noch lächelte.
Irritiert sah ich die drei an „Was wollen Sie von mir?" mittlerweile war ich mir sicher, dass ich nicht mehr lange zu Leben hatte, und wenn ich schon sterben sollte, dann wollte ich wenigstens Wissen warum.
„Das versuche ich Ihnen schon seit zwei Stunden zu erklären" sagte der Alte Mann und zwinkerte mir vergnügt zu.
