Okay, ich hätte nie gedacht, dass ich das tatsächlich noch einmal tue - aber hier ist sie: die Fortsetzung von "Die magischen Jahre"!

Disclaimer:

Labyrinth und die dazugehörenden Charaktere gehören nicht mir. Colin, Daniel, Lucille, Darlene und Jasmina und alle anderen, die ganz allein aus meiner Feder geflossen sind, gehören mir allerdings schon.
Dieses Werk ist nicht profitorientiert und nur aus Spass an der Freude entstanden.



+++~~~ Die zauberhaften Jahre ~~~+++


Fanfiction by Lorelei Lee


Kapitel 1

Jareth und Sarah sassen Seite an Seite im Thronsaal und musterten stumm ihre vier Kinder. Colin, ihr ältester Sohn starrte trotzig und schuldbewusst zugleich auf den Fussboden. Sein wilder, schwarzer Haarschopf verbarg dabei seine Augen, die denen seines Vaters so sehr glichen.
*Ist es wirklich schon 13 Jahre her, seit ich ihn auf die Welt gebracht habe?* Dachte Sarah zweifelnd. *Es war doch erst gestern.* Doch dann wurde ihr Gedankengang von Jareth unterbrochen.
"Nun, was habt ihr mir zu sagen?" fragte er streng.
Keines der Kinder zuckte mit einer Wimper. Nur Daniel ihr Zweitältester, blickte aus grossen, unschuldigen Augen auf seine Eltern.
"Wir haben keine Ahnung, wovon du redest", antwortete er seinem Vater.
Jareth musterte diesen Sohn nicht minder streng, obwohl es ihm schwerfiel ein Lächeln zu unterdrücken. Von allen seinen Kindern, war dieser Sohn seiner geliebten Sarah am ähnlichsten und das, obwohl er seinem Onkel Tobias verblüffend ähnlich sah.
"Ihr wisst genau, wovon ich spreche. Ich habe schliesslich genau gesehen, dass du dich in einen Falken verwandelt hast", wandte Jareth sich nun heftig an Colin, der seinen Blick immer noch gesenkt hielt. "Und das, obwohl du genau weißt, dass du dich erst an deinem 15. Geburtstag verwandeln darfst, wenn du alt genug dafür bist und wenn ich dich darin unterrichtet habe!"
Sarah blickte mit gemischten Gefühlen zwischen Jareth und Colin hin und her. Normalerweise hätte sie schon längst eingegriffen um dem gerechten Zorn ihres Mannes Einhalt zu gebieten, doch die Angelegenheit war diesmal zu Ernst. Wie leicht hätte ein grosser Schaden daraus entstehen können. Sarah schauderte bei dem Gedanken daran, dass einem ihrer Kinder etwas zustossen könnte.
Nach einer Weile, die mit drückendem Schweigen angefüllt war, ergriff Jareth wieder das Wort.
"Keine Antwort ist auch eine Antwort - es interessiert mich eigentlich nur noch, wie du das ganz alleine geschafft hast, bevor ich dich angemessen bestrafen werde."
Colin schwieg weiterhin verstockt, doch da unterbrach ein kleines Stimmchen die drohende Stille.
"Er hat's gar nicht allein geschafft, Daddy!" piepste Darlene, ihre jüngste Tochter mit ihren gerade mal sechs Jahren vorlaut. "Ich habe die Leiter in der Bibliothek gehalten und Lucy", sie deutete auf ihre ältere Schwester, "hat die Bücher heruntergeholt die Dany und Colin haben wollten."
Dieser Ansprache folgte ein mittlerer Aufruhr unter den Königskindern. Lucille brach in Tränen aus, Daniel warf seiner kleinen Schwester einen sehr unschönen Ausdruck an den Kopf und sogar Colin hatte aufgeblickt und seinen Bruder am Arm gepackt.
"Soll das heissen", verschaffte sich Jareth mit erhobener Stimme wieder Gehör, "dass du dich auch verwandelt hast?" fragte er Daniel mit scharfem Blick.
"Nein, Dad. Ich schwöre, ich habe nichts gemacht", antwortete Daniel unter dem bohrenden Blick seines Vaters und seines Bruders stockend.
"Und ob!" quietschte Lucille an dieser Stelle. "Du hast es genauso versucht wie Colin, aber du hast es nicht geschafft, weil du dich nicht getraut hast!"
"Genau wie Mommy", piepste Darlene dazwischen.
"Wie bitte?" fragte Sarah perplex
"Du traust dich doch auch nie", sagte Darlene mit unschuldiger Miene.
"Das ist überhaupt nicht war!" verteidigte sich Sarah und bemerkte aus den Augenwinkeln heraus, dass Jareth verzweifelt versuchte sich ein Lachen zu verkneifen.
"Warum verwandelst du dich dann nie in einen Vogel?" fragte Daniel hinterlistig, der sein Heil im Gegenangriff suchte.
"Ja, warum verwandelst du dich dann nie?" stichelte nun sogar Jareth.
"Das ist im Moment nicht das Problem", fauchte Sarah ihren Mann nun an. "Du solltest dich vielmehr um diese missratene Brut kümmern!" Ihre Handbewegung umfasste alle vier Kinder.
"Und wer ist schuld daran, dass sie so missraten sind?" fragte Jareth gereizt zurück.
"Soll das etwa heissen, es wäre mal wieder alles meine Schuld?" äusserte Sarah entrüstet. "Wer verwöhnt diese Bande denn nach Strich und Faden?"
"Wenn du damit sagen willst, dass ich nicht -." An dieser Stelle wurde er von seinem ältesten Sohn unterbrochen.
"Ähm, Dad? Und was ist jetzt mit uns?"
Jareth blickte Colin einen Moment verwirrt an, doch dann fasste er sich wieder. "Ihr geht sofort in euer Schulzimmer und dort bleibt ihr vorerst. Um euch werden wir uns später kümmern!"
Das liessen sich die vier Königskinder nicht zweimal sagen. Mit unköniglicher Hast huschten sie durch die Tür und waren im nächsten Moment auch schon verschwunden.
"So, und nun zu dir", knurrte Jareth leise.
"Komm' nur, ich habe keine Angst vor dir", zischte Sarah zwischen zusammengebissenen Zähnen.
Jareth seufzte leise.
"Das ist ja das Elend mit dir."
Nun musste Sarah leider kichern.
Langsam schloss er sie in seine Arme und küsste sanft ihre Halsbeuge.
"Was zur Hölle hast du eigentlich vor?" seufzte sie leise.
"Nun, was denkst du?" murmelte er undeutlich.
"Auf gar keinen Fall werden wir jetzt damit anfangen, diese Brut auch noch zu vergrössern", sagte sie leise, aber bestimmt.
"Und warum nicht?" flüsterte er lockend.
"Oh, du", schimpfte Sarah halbherzig, bevor ein entschlossener Kuss ihre Lippen versiegelte.